Anzahl der geplanten Flugzeugträger bei der DKM

Begonnen von wirbelwind, 06 November 2017, 18:55:08

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Resqusto

Um das Thema mal wieder aufzuwärmen:
Warum hat die Kriegsmarine eigentlich nicht Dampfer wie die Cap Arcona, Wilhelm Gustloff oder die Bremen für das Trägernotprogram herangezogen? Gerade letztere wundert mich besonders, da die Bremen eine Trägerin des Blauend Bandes war und aufgrund der Schweren Brandschäden sowieso überholt werden musste.

beck.Schulte

Abgesehen davon, das wenn diese Umbauten fertig gewesen wären, sie kaum noch Platz zum atmen gehabt hätten, war die Bremen ein ausgeglühtes Wrack

Thor

Zur Bremen hat mein Vorposter schon mitgeteilt, dass sie ein ausgeglühtes Wrack war - vermutlich war sie zum infrage-kommenden Zeitraum sogar schon teilweise abgebrochen. Wilhelm Gustloff war wahrscheinlich schlichtweg zu langsam und bei der Cap Arcona denke ich, dass das OKM mit Potsdam und Gneisenau schon 2 Schwesterschiffe mit ähnlichen Eigenschaften (Größe & Geschwindigkeit) ausgewählt hatte und die Typenvielfalt nicht noch erhöhen wollte.

Gruß
David
"Wooden ships with iron men beat iron ships with wooden men" - Zusammenfassung der Seeschlacht von Lissa (1866)

Thoddy

Die Hülle von zivilen Schiffen ist auf "normale" Beanspruchungen in See abgestimmt.

Militärschiffe haben verstärkte Bauteile und deutlich stärkere Unterteilung um kumulierte Beschädigung durch Waffenwirkung  "durchzustehen".
Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

beck.Schulte

#289
Nur ma am Rande: so sah das Ding in 1942 aus. Aus dem mit Bildbeschreibung geführten Fotoalbum meines Schwiegervaters, der 1942 auf dem Lotsendampfer WESER  Dienst tat. Sie dürfen diesen Dateianhang nicht ansehen.

Resqusto

Zitat von: Thor am 31 Januar 2025, 07:44:28Zur Bremen hat mein Vorposter schon mitgeteilt, dass sie ein ausgeglühtes Wrack war - vermutlich war sie zum infrage-kommenden Zeitraum sogar schon teilweise abgebrochen.
Ja, aber das ist ja genau der Punkt. Der Rumpf war noch schwimmfähig und ich gehe mal davon aus, dass die Antriebsanlage noch funktionsfähig war. Den ganze Rest muss man eh umbauen. Da ist es doch besser, mit einem Schiff zu arbeiten, das sowieso zerlegt werden muss.
Zitat von: Thor am 31 Januar 2025, 07:44:28Wilhelm Gustloff war wahrscheinlich schlichtweg zu langsam und bei der Cap Arcona denke ich, dass das OKM mit Potsdam und Gneisenau schon 2 Schwesterschiffe mit ähnlichen Eigenschaften (Größe & Geschwindigkeit) ausgewählt hatte und die Typenvielfalt nicht noch erhöhen wollte.
Die Geschwindigkeit bei der Gustloff ist plausibel. Aber der Einwand mit der Typenvielfalt erscheint mir nicht stichhaltig. Die haben damals ja wirklich alles untersucht. Die M-Klasse, den Frachterneubau Ostmark. Ich vermute, dass die Gründe eher in Richtung Werftkapazitäten gehen. Aber ich weiß es nicht.

Thor

Zitat von: Resqusto am 31 Januar 2025, 15:02:55Ja, aber das ist ja genau der Punkt. Der Rumpf war noch schwimmfähig und ich gehe mal davon aus, dass die Antriebsanlage noch funktionsfähig war. Den ganze Rest muss man eh umbauen. Da ist es doch besser, mit einem Schiff zu arbeiten, das sowieso zerlegt werden muss.
Erkundige Dich einmal z. B. über die USS Bonhomme Richard (LHD-6), inwieweit man ein ausgebranntes Schiff wieder aufbauen kann.

Zitat von: Resqusto am 31 Januar 2025, 15:02:55Die haben damals ja wirklich alles untersucht. Die M-Klasse, den Frachterneubau Ostmark.
Diese Aussage/n hätte ich gerne mit einer Quelle belegt bzw. näher erläutert.

Gruß
David
"Wooden ships with iron men beat iron ships with wooden men" - Zusammenfassung der Seeschlacht von Lissa (1866)

Resqusto

Zitat von: Thor am 31 Januar 2025, 15:46:02Erkundige Dich einmal z. B. über die USS Bonhomme Richard (LHD-6), inwieweit man ein ausgebranntes Schiff wieder aufbauen kann.
Apfel-Birnen-Vergleich. Der Wiederaufbau oder Umbau der Bonhomme Richard war nur unwirtschaftlich. Mit einem Notumbau zu Kriegszeiten hat das nichts zu tun.


Zitat von: Thor am 31 Januar 2025, 15:46:02Diese Aussage/n hätte ich gerne mit einer Quelle belegt bzw. näher erläutert.
Hadeler (1972) - Projektskizzen von Flugzeugschiffen aus der Marinerundschau 1972. Man hat damals sogar einen Umbau der Lützow und der Admiral Scheer untersucht.
So am ja die Frage zustande, warum man nur Europa, Gneisenau und Potsdam für einen Umbau herangezogen hat, obwohl man noch mehr Dampfer entsprechender Größe hatte.

beck.Schulte

Lieber Resqusto. Das man von einer Sache keine oder nur oberflächliches Wissen hat triff ja für uns alle zu.  Ich weiß auch nicht wie weit du über Stahlbau im Brandfall und Schiffbau im Besonderen Fachkompetenz besitzt. Nun, ich war etwas über 45 Jahre im Schiffbau und für mich ist , ohne wenn und aber eine ausgebrannte  BREMEN  nur noch was zum Verschrotten.  8-)

ede144

Zitat von: Resqusto am 31 Januar 2025, 16:16:16
Zitat von: Thor am 31 Januar 2025, 15:46:02Erkundige Dich einmal z. B. über die USS Bonhomme Richard (LHD-6), inwieweit man ein ausgebranntes Schiff wieder aufbauen kann.
Apfel-Birnen-Vergleich. Der Wiederaufbau oder Umbau der Bonhomme Richard war nur unwirtschaftlich. Mit einem Notumbau zu Kriegszeiten hat das nichts zu tun.


Zitat von: Thor am 31 Januar 2025, 15:46:02Diese Aussage/n hätte ich gerne mit einer Quelle belegt bzw. näher erläutert.
Hadeler (1972) - Projektskizzen von Flugzeugschiffen aus der Marinerundschau 1972. Man hat damals sogar einen Umbau der Lützow und der Admiral Scheer untersucht.
So am ja die Frage zustande, warum man nur Europa, Gneisenau und Potsdam für einen Umbau herangezogen hat, obwohl man noch mehr Dampfer entsprechender Größe hatte.


Nein nicht Äpfel mit Birnen. Bei einer Reparatur der Bonhome Richards wäre vom alten Schiff wahrscheinlich die Schiffsglocke und die Schiffsschrauben übrig geblieben.

Und zur Bremen, die Festigkeit von geglühtem Stahl hat was von Würfelspielen.
Wenn du neuere Beispiele willst, dann lies mal die Berichte von Bränden unter Brücken. Die mussten dann ebenfalls neu gebaut werden, weil die Stahlarmierung nicht mehr die notwendige Festigkeit hat.

Resqusto

#295
Zitat von: ede144 am 31 Januar 2025, 17:38:43Nein nicht Äpfel mit Birnen. Bei einer Reparatur der Bonhome Richards wäre vom alten Schiff wahrscheinlich die Schiffsglocke und die Schiffsschrauben übrig geblieben.
Doch es ist ein Apfel-Birnen-Vergleich. Du weißt überhaupt nicht, wie schwer die Schäden an der Bremen waren, vermutest nur pauschal irgendetwas. Ich weiß auch nicht, wie schwer die Schäden waren. Aber ich weiß, dass man auch schwerstbeschädigte Schiffe wieder Instand setzen kann. Wie die USS Franklin.
Wenn du genaueres über die Brandschäden der Bremen weißt und anhand dessen einen Umbau ausschließen kannst, ist das eine Sache. Aber bitte keine wilden Spekulationen. Das hier ist eine Frage, die ich mit Fakten diskutieren will.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Resqusto am 31 Januar 2025, 17:54:18Du weißt überhaupt nicht, wie schwer die Schäden an der Bremen waren, vermutest nur pauschal irgendetwas. Ich weiß auch nicht, wie schwer die Schäden waren.
... bitte keine wilden Spekulationen. Das hier ist eine Frage, die ich mit Fakten diskutieren will.
Vermutungen sind erlaubt, wenn Fakten nicht bekannt oder nicht mehr festzustellen sind.
Anhand der Kenntnisse über den weiteren Lebenslauf der Bremen ist die Vermutung zulässig, daß der ausgebrannte Rumpf strukturelle Schäden bzw. Schwächen aufwies und die Maschinenanlage nicht mehr brauchbar war.

Zitat von: Resqusto am 31 Januar 2025, 17:54:18Aber ich weiß, dass man auch schwerstbeschädigte schiffe wieder Instand setzen kann. Wie die USS Franklin.
Das Unterwasserschiff und die Maschinenanlage der Franklin müssen (demgegenüber) intakt gewesen sein, da das Schiff mit eigener Kraft in die Staaten zurückkehrte

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

maxim

Die Franklin ist zu dem Thema durchaus interessant: der Teil des Schiffs, der durch das Feuer verwüstet wurde - der Hangar und das Flugdeck darüber - mussten neu gebaut werden.

ZitatUm die schweren Schäden am Träger zu beheben, wurden die gesamten Aufbauten oberhalb des Hangardecks demontiert und neu aufgebaut
https://de.wikipedia.org/wiki/Franklin_(Schiff,_1944)

Das Stahl bei solchen Bränden die Festigkeit verliert, liest man recht oft. Und Bremen sieht auf dem Foto schon sehr ausgebrannt aus.

beck.Schulte

Hallo Urs: -Eigentlich ist zum ,,Zustand" der BREMEN nix weiter zusagen, als dass neben den Feuerschaden auch das Fluten der Räume mit Antriebsanlagen, Hilfsmaschinen, usw usw  usw  schon optisch das ,,aus" bedeutete. Macht also keinen Sinn. Traumtänzerei ist weiterhin Bau zum Hilfsflugzeugträger. Mal nur so: In Frühjahr 1942 (!) wäre wohl mit der Planung begonnen. Durch wen? Wüsste keine Werft, die das zu jener Zeit leisten konnte. Anfang 1943 und nicht früher ist man durch. Wer soll nun den Bau vornehmen? Wo die Arbeitskräfte, Materialien. Neue Kessel und Turbine? Oder ganz auf Diesel? Stahl ?   Wo war denn da die Kapazität und wo die Werft ?  Auf der Dringlichkeitsliste der Marine wäre es ja ganz unten angesiedelt. So mußte die Großdeutsche Kriegsmarine in ihrem Krieg gegen den Rest der Welt ohne die BREMEN auskommen.
PS: Mein Vortänzer Ruder/Propeller bei Seebeck war Rolf Martin . Der wurde weil mit körperlichen Defekt nicht eingezogen sondern war weiterhin als Konstruktor bei Seebeck, später dann beim IB Glückauf (U-Boote).  Der sprach davon, das es schon 1942 Engpässe in der Materialbeschaffung gab. Na ja


Urs Heßling

moin,

Zitat von: beck.Schulte am 31 Januar 2025, 19:44:00schon 1942 Engpässe in der Materialbeschaffung gab.
nicht viel anders als ... 1916 ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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