Fragen zur E-Messung

Begonnen von harold, 29 November 2005, 23:28:22

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Ralf

Super, die Zeichnungen sind aber gut...
Gruß
Ralf
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,,Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!"
Gorch Fock

ufo

Sorry Ralf!

Ich gestehe ich habe gestern mehr Pulverdampf verbreitet als Weisheiten. :oops:

Ich war schon mit einem Bein zu Hause, mit einem Auge auf einem Paper, welches ich grad noch las, mit dem Kopf bei einem Experiment, mit einer Hand rührte ich meinen Tee und ein Arm und das andere Bein haben derweil so rumgeschwafelt.
(Multitasking ist wohl doch die Domäne der Computer und der Frauen!) :roll:


Thomas hat's ja nochma' auf'n Punkt gebracht. Zufrieden damit? Falls nicht hier nochmal etwas strukturierter:

Optische E-Messung funktioniert, weil man ZWEI BILDER vom Generischen Schiff aus zwei verschiedenen Blickwinkeln in Lichtgeschwindigkeit GEMEINSAM auf einen Auswertemonitor bringen kann. Die Bilder sind ABSOLUT ZEITGLEICH!
Die Überlagerung dieser Bilder mit ihrem geringfügig unterschiedlichem Blickwinkel macht erst die präzise Entfernungsmessung möglich. Die Länge des Messbalkens ist genau bekannt, der Winkel zwischen den beiden Bildern wird gemessen, damit bekommst Du die Entfernung.

Je weiter die beiden Bilder, die man aufnimmt voneinander entfernt sind, desto genauer arbeitet der E-Messer. Darum sind im Laufe der Entwicklung die Messbalken immer länger geworden.

Jetzt schlug Harold vor, dass es doch noch besser sei zwei unabhängige E-Messer zu kombinieren. Jeder trägt einen Messwert, also quasi einen der beiden Blickwinkel bei. Und weil die halt etwa 70 Meter auseinander sind (einer vielleicht auf dem Vortop, einer oberhalb der achteren Turmes), addieren die sich zu einem virtuellen E-Messer mit 7o Meter Messbalken! Viel, viel genauer als ein einzelner 1o Meter E-Messer!

Das funktioniert aber nur mit Papier und Bleistift!

Du verlierst die UNBEDINGTE GLEICHZEITIGKEIT der beiden Werte (Bilder oder Messwerte)!

Lass den Dampfer mit 30 kn durchs Wasser rauschen. Das heist der fährt gut 15 Meter in der Sekunde. Gibt nun einer der beiden E-Messer den Wert  1/1oo Sekunde nach dem anderen, dann ist der virtuelle Messbalken nicht mehr 70 Meter lang sondern 69.85 Meter oder (wenn der vordere zu spät misst) 70.15 Meter.
Nun ist es aber noch hoch am Wind gesegelt zu behaupten, dass man mit Röhrentechnik auf einem rappelnden AK laufenden Schlachtschiff auf 1/100 Sekunde genau ist. Realistischer ist wohl 1/1o Sekunde! Damit aber ist der Messbalken auf einmal entweder 71.5o Meter lang oder nur noch 68.5o Meter.

Und damit ist die zwingende Voraussetzung nicht mehr gegeben, dass die Länge des Messbalkens beim optischen E-Messer fix und bekannt ist. Damit aber gibt der Dir als Entfernung auch nur noch Schätzwerte.

Die einzigen Auswege aus dem Dilema wurden erst viel später erfunden: Moderne Datenübertragung und Zeit- und Taktgebung oder aber optische Leiter, die die aufgenommenen Bilder direkt zu einer Zentrale übertragen könnten.

OK – ich hoffe ich war etwas verständlicher diesmal.
Sorry!

Ufo

Ralf

Oh ne, nicht entschuldigen... Ich hatte ja auch mal Physik LK und so ganz unverständlich ist denn ja auch nicht. Aber bei diesen Dinge ertappe ich mich dann immer dabei, dass ich am Ende eines gelesenen Satzes nicht mehr weiß, was am Anfang stand. Kommen dann noch mehre dieser heftigen Sätze hintereinander, hakt es halt in meiner nicht mehr so trainierten Birne ganz aus...
Aber das habe ich nun auch nach dem Überfliegen des Lutschabeitrages bzw. des 13 Kapitels seiner US Erklärung mit bekommen... Aber es sollte keiner von mir erwarten, das ich das jemanden erklären soll...

Hat jemand Ahnung wie das bei BS ablief? Wurde beide Daten eingespielt? Hat da jemand Ahnung? Eine Messung? Beide Messungen? Ein E-Messer für vorne?
Wie viele Feuerleitzentralen gab es?

Gruß
Ralf
Gruß
Ralf
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Gorch Fock

Mario

Ketzerisch gesprochen verlieren doch die E-Messer nach den ersten Salven vollkommen ihre Bedeutung. Jetzt korrigiert der AO die Richtwerte nur noch nach Beobachtung der Einschläge. Die E-Messer arbeiten zwar kontinuierlich weiter, aber ihre Werte werden erst wieder benötigt, wenn das Ziel vollkommen verloren wurde.
Ist das so richtig dargestellt, oder falsch ???
Übrigens wurden sogar die Höhenrichtwinkel der einzelnen Türme korrigiert, weil ja Turm B ein Deck höher als der vorderste Turm aufgestellt war und somit bei gleichem Winkel weiter schießen würde.

En Echelon

@mario - das siehst Du falsch. Das würde nur funktionieren, wenn der Gegner stur Kurs und Fahrt beibehält. Das macht er aber nicht, wer ist schon gern Zielscheibe? Die E-Messung dient in erster Linie dazu, Entfernung, Peilung, und daraus Gegnerkurs und Fahrt zu ermitteln und das möglichst präzise. Dazu werden Abstand und Peilung genommen und auf dem Plotttisch unter Einbeziehung von Eigenkurs- und Fahrt ausgeplottet. Wenn die ersten Salven deckend liegen, wird der Gegner Kurs und/oder Fahrt ändern und dann geht das Spiel von vorne los. Das gleiche gilt bei eigener Fahrt- und Kursänderung, denn ich halte ja selbst auch nicht still, wenn ich beschossen werde...
Gruß

Jan


Nicht Schiffe kämpfen, sondern Menschen!

t-geronimo

Wobei das relativ ist, denn durch ständige Kursänderungen leidet auch das eigene Feuer sehr.

Mal als Beispiel: In der Dänemarkstr. haben die Verbände auch keine Kurse gewechselt, außer aus Notwendigkeiten heraus wie das zum Tragen bringen der achteren Türme bei den Briten und die Torpedoalarme bei den Deutschen.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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