Beucheldt, Glogau versus Beuchelt, Grünberg

Begonnen von TW, 02 Juni 2024, 12:36:53

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

TW

Beim Aktualisieren der LFZ-Gesamtchronik (Teilbestand MFP) bin ich auf ein Problem gestoßen, das ich nicht auflösen kann.

Viele MFPs wurden laut Gröner (DDK Band 7) bei Beucheldt in Glogau gebaut. Nun stieß ich aber, angestoßen durch einen Rechtschreibfehler ("Beuchelt"), darauf, dass die MFP 498-505 bei der Firma Beuchelt in Grünberg gebaut wurden, Beuchelt ohne d. Eine Firma Beucheldt ist im Internet nicht zu finden, wohl aber die Schiffswerft Beuchelt, nach dem 2. Weltkrieg Schiffswerft Zarkau-Glogau.

ZitatMFP 1250 - Nach Kriegsende Bau eventuell doch noch begonnen [1] - Schiffswerft Zarkau-Glogau für Schlesische Dampfer Co./Berliner Lloyd AG [G]
Ich frage mich, ob Gröner und Nachfolgern bei Beucheldt (mit d) ein Rechtschreibfehler unterlaufen ist. Sind beide Firmen in Wirklichkeit identisch? Der Artikel "Beuchelt & Co." bei Wikipedia erwähnt keinen Schiffbau. Artikel über Schiffbau in Glogau, so wie diese Seite, erwähnen keine Firma Beucheldt.

Ich würde mich freuen, wenn mir Jemand aus unserem Forum helfen könnte.
Schönen Sonntag noch,
Thomas

Auch das Glogauer Adressbuch von 1936 führt keine Schiffbau-Firma, weder Beuchelt noch Beucheldt.

TW

#1
Bei den Pionierlandungsbooten finde ich die Werft "Schlesische Dampfer-Co., Glogau" -- Ich dachte, das ist eine Rhederei. Ist diese Firma identisch mit Beuchelt, Grünberg ?
Gruß, Thomas

ZitatSCHLESISCHE DAMPFER-COMPAGNIE - BERLINER LLOYD A.-G., BRESLAU
Gegründet am 14.12.1887 unter Übernahme der Chr. Priefert'schen Reederei in Breslau als AG Schlesische Dampfer-Compagnie (...) 1917 erfolgte die Fusion mit der Berliner Lloyd AG.

Die Gesellschaft übernahm eine Sonderstellung in der deutschen Binnenschifffahrt. Sie war Schifffahrts- und Lagerhaus Unternehmen und besaß zusätzlich zwei Werften. Hauptsächlich wurde die Schifffahrt auf der Oder, der Elbe und den Verbindungskanälen betrieben. 1930 erfolgte die Übernahme des Schifffahrtsbetriebs der Dampfschiffs-Rhederei Emanuel Friedländer & Comp., Berlin. Trotz der Expansion konnten jedoch nur geringe Erträge erwirtschaftet werden.

Quelle: http://www.dieter-engel.com/texte/firmen/reedereien/web-schlesische.htm

TW

ZitatBernd Schwarz
Schlesische Dampfer-Compagnie- Berliner Lloyd Aktien-Gesellschaft. Geschichte einer Reederei.

Hat Jemand von Euch dieses Buch.
Findet sich darin etwas zu Beuchel[d]t, Glogau ?
Gruß, Thomas

TW

#3
Inzwischen versuche ich, die polnischen Seiten nach den Schiffswerften in Grünberg (Beuchelt) und in Glogau-Zarkau abzufragen. Beuchelt (ohne d) in Grünberg scheint mir klar. Die Schiffswerft in Zarkau aber gehörte 1927 nicht Beuchelt, sondern Emanuel Friedländer und Co. Über ihn ist im Internet nur sehr wenig zu finden, es gibt den Hinweis, dass er eventuell (sic!) jüdischer Konfession war. Wenn das so ist, wäre er während der Nazi-Diktatur sicher enteignet worden und die Leitung der Werft einer anderen Firma mit übertragen worden. Da käme die Firma von Beuchelt in Grünberg natürlich infrage.

Aus: https://polska-org.pl/541388,Glogow,Fabryka_Maszyn_Budowlanych_Famaba_S_A_Stocznia_Zarkow_dawna.html :

ZitatDie Flusswerft wurde 1890 in Żarków als kleines Werk zur Reparatur von Schwimm- und Schienenfahrzeugen gegründet und beschäftigte etwa 70 Mitarbeiter. Mit der Zeit entwickelte sich ihr Geschäft. Es wurden hauptsächlich Binnenschiffe und Schlepper sowie im Zweiten Weltkrieg U-Boot-Rümpfe hergestellt. In dieser Werft montierte die Firma ,,Beuchelt A.G." für den Bedarf der Kriegsmarine Rümpfe mittelgroßer U-Boote vom Typ II, die für flache Gewässer wie die Ostsee bestimmt waren. (Aus: Przemysław Lewicki ,,Festung Glogau 1944-1945"). Sie wurde 1929 von der Dampfschifffahrtsgesellschaft Emanuel Friedländer et Co. in Breslau übernommen. Ihre Direktoren waren in der Zeit von 1901 bis 1941 Ludwig Kruse und in den folgenden Jahren sein Sohn Werner Kruse.
Während der Belagerung der Stadt wurde die Werft erheblich beschädigt, und nach der Kapitulation demontierten russische ,,Trophäentruppen" die restlichen Maschinen und Ausrüstungen und schickten sie in die Sowjetunion. Der erste Organisator der Arbeiten auf der Werft nach der Organisation der polnischen Behörden im Herbst 1945 war Ing. Władysław Gadus – Leiter der Staatlichen Wasserbehörde in Głogów. Er übernahm die noch erhaltenen Gebäude und Anlagen von der Sowjetischen Stadtkommandantur und schützte sie vor der Verwüstung. Am 15. Juli 1946 wurde das Werk vom Staatsbetrieb Polska Żegluga na Odrze in Breslau übernommen. Der Werftleiter war Ingenieur. Stanisław Antoniak und ab 2. Oktober 1946 Ing. Antoni Michalewicz. Es begannen Produktionsaktivitäten, die zunächst darin bestanden, versunkene Lastkähne aus dem Grund des Flusses zu bergen und zu restaurieren. Im Jahr 1946 wurden drei Lastkähne renoviert. Am 19. Dezember 1947 wurde das Unternehmen ,,Polska Żegluga na Odrze" in ,,Państwowa Żegluga na Odrze" umbenannt und Teil der ,,Staatlichen Binnenschifffahrt".


ZitatStocznia Rzeczna powstała w Żarkowie w 1890 r. jako mały zakład trudniący się remontami taboru pływającego i zatrudniający około 70 pracowników. Z czasem jej działalność rozwinęła się. Produkowała głównie barki rzeczne i holowniki, a w czasie II wojny światowej kadłuby łodzi podwodnych. (W tej stoczni firma "Bauchelt A.G." montowała, na potrzeby Kriegsmarine, kadłuby okrętów podwodnych średniej klasy U-Boot Type II, przeznaczony na akweny płytkie, typu Morze Bałtyckie. Za: Przemysław Lewicki "Festung Glogau 1944-1945") W 1929 r. została przejęta przez Towarzystwo Żeglugi Parowej Emanuel Friedländer et Co we Wrocławiu. Jej dyrektorami byli w okresie 1901-1941 Ludwig Kruse, a w następnych latach jego syn Werner Kruse.
W czasie oblężenia miasta Stocznia uległa znacznemu zniszczeniu, a po kapitulacji rosyjskie "oddziały trofiejne" demontowały i wysyłały do Związku Radzieckiego pozostałe jeszcze maszyny i urządzenia. Pierwszym organizatorem prac na terenie Stoczni po zorganizowaniu władz polskich, jesienią 1945 r., był inż. Władysław Gadus - kierownik Państwowego Zarządu Wodnego w Głogowie. Przejął on ocalałe budynki i urządzenia od radzieckiej Komendy Miasta i zabezpieczył je przed dewastacją. W dniu 15 lipca 1946 r. zakład został przejęty przez Przedsiębiorstwo Państwowe Polska Żegluga na Odrze we Wrocławiu. Kierownikiem Stoczni został inż. Stanisław Antoniak, a od 2 października 1946 r. inż. Antoni Michalewicz. Rozpoczęto działalność produkcyjną polegającą początkowo na wydobywaniu z dna rzeki zatopionych barek i remontowaniu ich. W 1946 r. wyremontowano 3 barki. 19 grudnia 1947 r. przedsiębiorstwo "Polska Żegluga na Odrze" przemianowane zostało na "Państwową Żeglugę na Odrze" i weszło w skład "Państwowej Żeglugi Śródlądowej".

Literatur: Das war Glogau : Stadt und Land an der Oder 1913-1945 / hrsg. vom Glogauer Heimatbund e.V., Hannover 1991
Bei Amazon kostet das Buch 35 Euro; das ist mir zu teuer, nur um etwas nachzuschlagen.

Bei der Fabrik in Grünberg und der Werft in Zarkau handelte es sich offensichtlich um 2 verschiedene Firmen.
Ob auch die Werft in der Nazi-Zeit an Beuchelt gefallen war, oder ob er dort lediglich Schiffe baute (oder bauen ließ), ist mir noch nicht so richtig klar.
Wurden F 498-505 wirklich in Grünberg gebaut, oder war in Grünberg lediglich der Firmensitz ?
Aber eines scheint mir gewiss: Beucheldt mit d ist ein Schreibfehler.
Gruß, Thomas

lafet944

Hallo,

es existieren Archivalien über verschiedene Anlagen der Schiffswerft der Fa. Beuchelt & Co. auf der Glogauer Dominsel (aus 1942/43). https://www.szukajwarchiwach.gov.pl/en/zespol?p_p_id=Zespol&p_p_lifecycle=1&p_p_state=normal&p_p_mode=view&_Zespol_javax.portlet.action=zmienWidok&_Zespol_nameofjsp=jednostki&_Zespol_id_zespolu=65106
Somit ist anzunehmen, dass spätestens im Zusammenhang mit der Beteilgung der Fa. Beuchelt & Co. am U-Boot-Programm der Aufbau/Ausbau einer Werft in Glogau erfolgte.

Viele Grüße

TW

#5
Danke für Deine Mithilfe, lafet.
U-Boote des Typs II [A bis D] wurden zwischen 1935 und 1940 gebaut.
Bislang habe ich in der einschlägigen U-Boot-Literatur nichts darüber gelesen, dass Rümpfe in Glogau hergestellt wurden.
Aber eben stieß ich auf die Seite szukajwarchiwach.gov.pl und darin wird angegeben, dass 1943 ein Schweißhaus für U-Boote gebaut wurde.
Das kann dann ja nicht für Boote des Typs II gedacht gewesen sein.

ZitatGebäude: Beuchelt & Compagnie, Grünberg in Schlesien. Schweisshaus Baustelle B. Schweißhaus für U-Boote    1943
Anlagen: Schiffswerft Glogau. Kabelführungsrollen für Turmdrehkrane  1942
Aufgaben: Beuchelt & Compagnie, Grünberg in Schlesien. Vorrichtungen Programm VII C/42   1943

Viele Grüße, Thomas

TW

#6
Jetzt fand ich in Wiki einen Hinweis, dass die Firma beteiligt wurde am Sektionsbau für den U-Boot-Typ XXI:

Sektion 7 (Torpedolagerraum)
Beuchelt & Co. in Grünberg in Schlesien

Sektion 8 (Bug mit Torpedorohren)
Beuchelt & Co., Grünberg in Schlesien

https://www.hausschlesien.de/tag/beuchelt-co:

ZitatEin Zeitzeuge, Hieronim Rutkowski, berichtet über seine ersten Arbeitstage in der Zastal-Fabrik: ,,1945 gab es in Zastal natürlich keine Produktion, sondern nur Aufräumarbeiten. Die Fabrik war eine erschreckende Ruine – alle Hallen waren geplündert, die Wände zerstört, die Fenster ausgeschlagen worden. Unser erster Eindruck von dieser Fabrik, was uns aufgefallen ist, waren die herausragenden Rümpfe der U-Boote. Ganze Haufen dieses Alteisens lagen in den Hallen herum, da sie wohl zu schwer zum Rauben waren. Der allgemeine Eindruck war bedrückend." Den polnischen Arbeitern halfen die in Grünberg verbliebenen deutschen Fachleute und die Autochthonen bei der Inbetriebnahme der Fabrik, da sie am besten die Spezifik des Werkes kannten. Zbigniew Galbierczyk, der im Oktober 1945 seine Arbeit aufgenommen hatte, konnte sich an die ersten Tage erinnern: ,,Ich wanderte durch die großen, leeren und zerstörten Hallen. Die Deutschen ließen noch etwas Ausrüstung zurück, so zum Beispiel Tische mit Maschinengewehren und Teilstücke von U-Boot-Rümpfen, die hier vor Kriegsende hergestellt worden waren. Am Anfang arbeiteten einige Deutsche zusammen mit uns, aber ich hatte keinen Kontakt mit ihnen. Es gab auch einen Elektromeister, einen Autochthonen, mit dem ich arbeitete. Er hieß Kmieć und war in der Fabrik noch zu Beuchelts Zeiten beschäftigt gewesen. Wir hielten ihn für den ersten Fachmann, schätzten ihn sehr hoch, da er alles über das Werk wusste.

Die U-Boot-Sektionen wurden offenbar nicht auf der Werft, sondern in den Fabrikhallen in Grünberg produziert.
Gruß, Thomas

TW

#7
Erstmals finde ich jetzt auch Hinweise auf den Bau von Marinefährprähmen:

ZitatIm Dezember 1943 begann das Dritte Reich mit der Produktion eines neuen einsatzbereiten U-Bootes, der modernsten Konstruktion der Kriegsmarine – dem U-Boot Typ XXI. Ständige Luftangriffe der alliierten Truppen auf Werften behinderten den Bau dieses 76,7 m langen Kolosses definitiv. Jeder Abschnitt wurde in einem anderen Werk hergestellt.

Grünberg war zu dieser Zeit für die Rüstungsproduktion sicher, was dazu führte, dass ein Teil der Rüstungsproduktion des neuesten U-Bootes in diese Stadt verlagert wurde. Ab 1944 wurde Beuchelt & Co. mit der Herstellung der Sektion VII (Einbau von Torpedoluken) betraut, und mit Sektion VIII, die Bögen mit Torpedorohren herstellte. Die von Beuchelt & Co. hergestellten Torpedoluken waren 6,8 Meter lang und wogen 92 Tonnen, während die Torpedorohre 110 Tonnen wogen.

Anfang Juli 1944 wurde das Werk zusätzlich in das Programm zum Bau von Miniatur-U-Booten der Klasse "Molch" (Klein U-Boot Molch) aufgenommen. Interessanterweise geht aus Archivmaterialien auch hervor, dass Beuchelt & Co. den Bau von Transportfähren mit überdachten Laderäumen (Marinefährprahm) mit einer Frist bis Juni 1945 in Angriff nahm.

Aufgrund des Mangels an Materialien und qualifizierten Arbeitskräften verzögerte sich der Bau von vier Artillerie-"Nestern", und nur eines der geplanten vier Bugabschnitte wurde hergestellt. Die im Werk produzierten Elemente wurden mit speziellen Traktoren nach Cigacice (Odereck) transportiert, wo sie zur Seebeck-Werft A.G. in Wesermünde transportiert oder zur Niederlassung Głogów (Glogau) geschleppt wurden, wo sie dann mit den erforderlichen Geräten ausgestattet wurden.

Quelle: https://www.wzielonej.pl/informacje/zielona-gora/u-booty-w-grunbergu-nieznana-zielona-gora/
Übersetzung mit GOOGLE Translator

TW

Die archivierten Unterlagen aus dem Nachlass der Firma Beuchelt & Co. umfassen 141 Seiten.
Ich habe darin leider keinen Hinweis auf den Bau von "Molch" und MFPs gefunden.
Dafür 2 Einträge über Arbeiten fürs Konzentrationslager Auschwitz. Aber das ist eine andere Geschichte.
Viele Grüße, Thomas

Rudergänger

Guten Morgen Thomas.

Cai Boie "Von der Hansekogge zum Containerschiff" Seite 80 gibt für Beuchelt in Glogau
36 MFP gebaut von 1941 bis 1945 an. Auch im Gröner Bd.7  ist der Bau bei Beuchelt aufgeführt.
Bin mir jetzt unsicher, ob das alles nun stimmt?

Schönen Tag
Harald

TW

#10
Im Gröner Band 7 wird der Bau von MFP 1251 bis 1253 sowohl Beuchelt als auch einer Werft in Urstetten zugeordnet.
Urstetten ist zunächst eine Gemeinde im Kreis Glogau. Gab es dort eine Werft ?
Bei der Recherche im Internet stieß ich auf diese interessante Seite mit Bauten auf der Werft von Emanuel Friedländer.
"Die Oder-Reederei E.FRIEDLÄNDER & Co betrieb seit 1890 in Zarkau bei Glogau einen Reparaturbetrieb, der zeitweise auch für Binnenschiffs-Neubauten herangezogen wurde. 1930 übernahm die Schlesische Dampfer Co/Berliner Lloyd Reederei und Werft [in Urstetten] und führte sie sowie ihre in Breslau in Betrieb genommene Werft als getrennte Betriebe weiter. Unter den rund 400 Neubauten waren auch zahlreiche Pionier-Pontons und Landungsboote."

Schlesische Dampfer Co. / Berliner Lloyd, Urstetten/Glogau:
1936 Pionierprahm 9 m Heer Schlesische Dampfer Co. / Berliner Lloyd 83443 349/54
1937 Pionierprahm 9 m Heer Schlesische Dampfer Co. / Berliner Lloyd 83447 359/62
1938 Pionierprahm 9 m Heer Schlesische Dampfer Co. / Berliner Lloyd 83450 368/71
1941 Tankkahn Tankkahn I 696 t Schlesische Dampfer Co. / Berliner Lloyd 83457
1943 Tankkahn Tankkahn VI 714 t Schlesische Dampfer Co. / Berliner Lloyd 83458
1942 Landungsboot Pil B 400-402 50 ts Heer Schlesische Dampfer Co. / Berliner Lloyd 83459
Wr  Landungsboot Pil B 590-595 71 ts Heer Schlesische Dampfer Co. / Berliner Lloyd 83462
Wr  Marinefährprahm F 1250 239 ts Kriegsmarine Schlesische Dampfer Co. / Berliner Lloyd 83463
ann. Marinefährprahm F 1251-1253 239 ts Kriegsmarine Schlesische Dampfer Co. / Berliner Lloyd 83464

ZitatSCHLESISCHE DAMPFER-COMPAGNIE - BERLINER LLOYD A.-G., BRESLAU
Gegründet am 14.12.1887 unter Übernahme der Chr. Priefert'schen Reederei in Breslau als AG Schlesische Dampfer-Compagnie (...) 1917 erfolgte die Fusion mit der Berliner Lloyd AG.

Die Gesellschaft übernahm eine Sonderstellung in der deutschen Binnenschifffahrt. Sie war Schifffahrts- und Lagerhaus Unternehmen und besaß zusätzlich zwei Werften. Hauptsächlich wurde die Schifffahrt auf der Oder, der Elbe und den Verbindungskanälen betrieben. 1930 erfolgte die Übernahme des Schifffahrtsbetriebs der Dampfschiffs-Rhederei Emanuel Friedländer & Comp., Berlin. Trotz der Expansion konnten jedoch nur geringe Erträge erwirtschaftet werden.

Quelle: http://www.dieter-engel.com/texte/firmen/reedereien/web-schlesische.htm

Also: Beuchelt, Grünberg, war eine Fabrik, in der auch Sektionen für U-Boot Typ XXI hergestellt wurden.
Was mir unklar ist: War die Werft der Schlesischen Dampfer Co. / Berliner Lloyd (vormals Friedländer) in Zarkau oder in Urstetten ?
Auf dieser Werft fertigte oder ließ Beuchelt MFPs fertigen. Nur so ergibt die Angabe "Beuchelt, Glogau" einen Sinn.
Gruß, Thomas

TW

#11
Die Antwort Zarkau oder Urstetten findet sich auf dieser Seite:

1.4.1938
Zusammenschluß der Gemeinden Noßwitz, Weidisch und Zarkau zur Gemeinde Urstetten;
Umbenennung des Amtsbezirks Zarkau in Urstetten.
Urstetten gehörte als Amtsbezirk zum Landkreis Glogau

Endlich !  :TU:)

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

MarkusL

Hallo,
"Das war Glogau" habe ich heute entliehen.
Scan der Angaben zur Werft mit Stadtplanauszug der grob die Lage im Hafen "Gemarkung Zarkau" zeigt kann ich gern nach PN an Interessierte schicken.
Werftansicht auch hier
https://imgl.aklex.de/10/650cc9181e5bfa.jpg
Geschichte von Beuchelt in Grünberg, leider nur bis 1931, hier
https://orka.bibliothek.uni-kassel.de/viewer/image/1507731312778/1/
Wahrscheinlichste Variante:
Stahlbau bei Beuchelt, Grünberg
Fertigbau/Endmontage Werft der Schlesischen Dampfer Co. / Berliner Lloyd (vormals Friedländer)
Glogau, Gemarkung Zarkau
Gruß
Markus

TW

#14
Danke Markus !
Das Luftbild der Fabrik in Grünberg liegt nicht am Fluss, an der Oder.
Daher gehe ich ebenfalls davon aus, dass die Endmontage in Zarkau stattfand.
Offen bleibt nur die Frage, ob die Werft in Zarkau Beuchelt & Co. gehörte, oder ob er dort fertigen ließ.
Gruß, Thomas

P.S. Im HMA habe ich jetzt in allen 48 Datensätzen mit MFP's Beucheldt in Beuchelt korrigiert.

Impressum & Datenschutzerklärung