Neue Nachrichten zum Bau der BOREY-Klasse

Begonnen von hillus, 20 Oktober 2011, 11:14:58

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hillus

Die Nachrichtenagentur NOVOSTI vom 29.12.2011

Die Tests der seegestützten Interkontinentalrakete ,,Bulawa" sind beendet. Die Rakete soll Dienst gestellt werden. Dies teilte Russlands Präsident Dmitri Medwedew am Dienstag mit. Die lange Geschichte um den Bau der Raketen neigt sich allmählich ihrem Ende zu.

,,Unsere Industrie hat nachgewiesen, dass sie neue moderne und hocheffektive Arten von strategischen Waffen entwickeln kann. Eine davon ist das Bulawa-System, das nunmehr, nach allen Tests, in die Bewaffnung aufgenommen wird", sagte Medwedew am Dienstag bei einem Treffen mit Top-Offizieren.

Am vergangenen Freitag wurden vom Unterwasserkreuzer K-535 YURIY DOLGORUKIY zwei Bulawa-Raketen erfolgreich abgefeuert. Wie das Verteidigungsministerium mehrmals betonte, würden erfolgreiche Teststarts ausreichen, um den Raketenkomplex in die Bewaffnung aufzunehmen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dies in den nächsten Tagen offiziell mitgeteilt wird. Die Militärs bevorzugen, ihr Kriegsgerät kurz vor dem Neujahrfest zu übergeben.

Die Bulawa-Rakete stürzte mehrmals ab, was zu großen Kontroversen im russischen Militärindustrie-Komplex führte  und drakonische Kontrollmaßnahmen beim Zusammenbau erforderte. Jetzt hat der Oberbefehlshaber verkündet, dass die Rakete in Dienst gestellt werden soll. Die Rakete ist noch nicht einmal in Dienst gestellt worden, doch können bereits Bücher über sie geschrieben werden.

Gut geflogen

Man sollte mit dem Mythos aufhören, dass die Bulawa-Rakete für etwas sehr großes, teures und mangelhaftes steht. Nur sechs der insgesamt 18 Teststarts schlugen absolut fehl. Das ist ein sehr gutes Ergebnis für ein Raketensystem, das von Grund auf in einer Übergangswirtschaft von einem Team geschaffen wurde, das mit den seegestützten Raketen zuvor nichts zu tun gehabt hatte.

© RIA Novosti.

Chronologie der Bulawa-Starts

Die erste sowjetische seegestützte Feststoffrakete R-39 wurde lang und mit etlichen Pannen getestet. Mehr als die Hälfte der 17 Teststarts schlugen fehl. Dabei war der sechste Start der erste erfolgreiche (die Bulawa-Rakete schlug erst beim dritten Teststart fehl). Bei den anschließenden 13 Teststarts der R-39-Rakete von einem U-Boot gab es zwei weitere Fehlstarts. Im Ergebnis wurde das Raketensystem nachgearbeitet und in Bewaffnung aufgenommen. Bei der R-29R-Rakete, Vorgänger der Sinewa-Rakete (Flüssigtreibstoffrakete) gab es bei insgesamt 18 nur sieben erfolgreiche Teststarts.

Die Bulawa-Rakete hat es nicht verdient, verachtet zu werden. Bei der Entwicklung der Raketen gab es viele negative Zwischenfälle, obwohl die Bedingungen für die Entwickler viel günstiger waren.

Die Bulawa-Rakete hatte wohl nur in zwei Dingen kein Glück gehabt. Sie ist in der Ära von Glasnost zur Welt gekommen. Zudem folgten die Fehlstarts hintereinander (zwei Serien mit jeweils drei Pannen). Die erste Serie wurde mit zwei weiteren Teststarts fortgesetzt, die höflich als ,,teilweise erfolgreich" bezeichnet wurden (Pannen beim Steuerungssystem der Gefechtsköpfe).

Intrigen

Die Entwicklung der ,,Bulawa"-Rakete R-30 (3M30) des Komplexes D-30 kam für viele überraschend.

In den 1990er Jahren regierte bei Russlands Strategischen Kräften das Spardiktat. Das neue Russland hatte von der Sowjetunion viele unterschiedliche Langstreckenraketen geerbt: Sieben bodengestützte (mit mehreren Modifikationen) und sieben bordgestützte (jede mit eigener Industriekooperation). Das demokratische Moskau hatte keine Möglichkeiten, die Raketen weiter zu finanzieren. Deswegen wurde eine radikale Entscheidung getroffen: Die Raketen sollten sukzessive  ausgemustert werden. Stattdessen sollen zwei einheitliche Feststoffraketen in die Bewaffnung aufgenommen werden - für die bodengestützte Atomkräfte und die U-Boot-Raketenträger.

In Sachen bodengestützte Raketen wurde auf die Topol-Rakete des Moskauer Instituts für Wärmetechnik gesetzt. Als bordgestützte Feststoffrakete diente lange die Rakete des Typs R-39UTTH Bark. Doch angesichts des Geldmangels und eines gescheiterten Teststarts (drei Fehlstarts von drei Starts) wurde die Entwicklung der Bark-Raketen im Herbst 1998 eingestellt. Bei einer Ausschreibung  um die Entwicklung einer bordgestützten Rakete erhielt das Moskauer Institut für Wärmetechnik den Zuschlag.

Das Schicksal der Bark-Rakete ist ein beliebtes Thema bei Spekulationen unter Militärexperten. Das ist verständlich. Ein nahezu fertig gebauter Raketenkomplex wurde aufgegeben. Man entschied sich für einen neuen Entwickler. Das Moskauer Institut für Wärmetechnik hatte sich damals nicht mit bordgestützten Raketen beschäftigt. Die Arbeitsabläufe in der Entwicklungsplanung mussten von neuem begonnen werden. Das sieht zwar nach Lobbyismus aus, doch was wirklich 1998 im Kabinett geschah, kann heute niemand sagen.

Laut den Befürwortern der Bark-Rakete hatte das Moskauer Institut für Wärmetechnik den Militärs aus Kostengründen versprochen, eine bordgestützte mit einer bodengestützten Rakete  völlig zu vereinheitlichen. Doch Chefkonstrukteur des Instituts, Juri Solomonow, wies diesen Verdacht zurück und betonte, dass es sich um eine bessere Vereinheitlichung der wichtigsten Systeme handelte, was bei der Bulawa-Rakete und der neuen bodengestützten Jars-Rakete erreicht wurde. Es bleibt also nur abzuwarten, bis die Dokumente freigegeben werden, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Stütze der Atomtriade

Es wird eine Rakete in Dienst gestellt, die für einige Zeit eine Stütze der Atomtriade sein wird (bis die bodengestützte Sektion erneuert wird).
Die strategischen Raketentruppen haben bereits ihre ersten Jars-Raketen bekommen. Gegen Ende des Jahrzehnts sollen sie eine Flüssigstoffrakete erhalten. Doch 80 Prozent der Gefechtsköpfe befinden sich auf Raketen in veralteten silogestützten Trägern, die 2017/2020 außer Dienst gestellt werden sollen (früher war 2025 geplant).

Das heißt, dass die Gefechtsköpfe schneller ausgemustert als neue in die Bewaffnung aufgenommen werden. Angesichts dessen müssen die Strategischen Kräfte auf die Bulawa-Raketen setzen: Bis zur Erneuerung der Gruppierung der Strategischen Raketenkräfte werden die bordgestützten Langstreckenraketen ein äußerst wichtiger Bestandteil der atomaren Abschreckung bleiben.

Ich habe nichts hinzugefügt und nichts weggelassen!

hillus

hillus

MOSKAU, 24. Januar (RIA Novosti).

Nach den letzten erfolgreichen Tests hat das russische Verteidigungsministerium die neue U-Boot-gestützte Interkontinentalrakete BULAVA in Auftrag gegeben.

Ein bis 2020 befristeter Vertrag wurde bereits im Dezember geschlossen, wie Vize-Verteidigungsminister Alexander Suchorukow am Dienstag mitteilte. Nach seinen Worten sind die staatlichen Tests abgeschlossen worden, Präsident Dmitri Medwedew werde demnächst den Dienstantritt der neuen Rakete bei der Marine per Erlass besiegeln.

Bei der BULAVA (Nato-Code: SS-NX-30) handelt es sich um eine U-Boot-gestützte, 36,8 Tonnen schwere Dreistufen-Feststoffrakete, die mit sechs bis zehn individuell lenkbaren Überschall-Gefechtsköpfen mit einer Sprengkraft von je 100 bis 150 Kilotonnen bestückt werden kann und eine Reichweite von bis zu 8000 Kilometern hat. Mit der Rakete sollen die neuen Atom-U-Boote TK-208 DMITRIY DONSKOY (Das ist aber ein alter "Renner" vom Projekt 941-NATO Code TYPHOON - Ergänzung hillus), K-535 YURIY GOLGORUKIY, K-550 ALEXANDER NEVSKIY und K-551 VLADIMIR MONOMAKH (Projekt 955 BOREY - Ergänzung hillus) ausgestattet werden.

Die Rakete wurde seit 2004 getestet. Sieben der insgesamt 18 Teststarts schlugen fehl. Nach Expertenangaben ist die BULAVA in der Lage, jedes der gegenwärtig existierenden Abwehrsysteme zu durchbrechen.

Da haben wir den Salat!

Nach intensiver Arbeit am Band II der U-Boote der Nord Flotte wieder ein Zeichen.

Grüße aus Braunschweig

hillus

hillus

Am 20.01.2012 meldet http:// flotprom.ru/

Das Neueste strategische atomare Raketen-U-Boot K-535 YURIY DOLGORUKIY, ein vorgesehener Serienräger der ballistischen Raketen BULAVA, wird im zweiten Quartal dieses Jahres in Dienst der Seekriegsflotte der Russischen Föderation gehen, teilte ein hochgestellte Vertreter der Vereinigten Schiffsbaugesellschaft (OSK) der Nachrichtenagentur Nowosti am 20. Januar mit.

Der Präsident Russlands, Dmitri Medwedew, erklärte im Dezember 2011, dass sich die BULAVA erfolgreich in der Erprobung beastanden hat und in die Ausrüstung der Seekriegsflotte übernommen wird. Das Atom-U-Boot YURIY DOLGORUKIY"wird im zweiten Quartal 2012 zur Flotte stoßen. Diese Zeit werde für die komplette Ausrüstung mit allen BULAVA-Raketen benötigt, sagte der Gesprächspartner der Agentur.

Der Vertreter OSK darüber hinaus mit, dass diese Lösung gefasst wurde, um in dieser Zeit die Revision aller Mechanismen des U-Bootes durchzuführen und die Renovierung aller Innenbootsräume zu verwirklichen. "Nach der Durchführung des ganzen Zyklus der Tests müssen nun in Hinsicht des Vorhandenseins aller Raketen alle Öffnungsmechanismen geprüft und ihr Zustand angeschaut werden. Weiterhin wird nun das ganze Boot von innen angestrichen, - sagte der Vertreter der OSK.

Die TTD lasse ich weg! Kenne inzwischen alle!

Nach den Plänen des Oberkommandos der Seekriegsflotte, sollen die strategischen U-Boote des Projektes 955 eine Grundlage der strategischen nuklearen Marinekräfte Russlands nach 2018, wenn aus dem Kampfbestand der Flotte die heute in Dienstes stehenden U-Boote der Projekte 667-BDR und 667-BDRM (KALMAR und DELPHIN, nach der Klassifikation der NATO DELTA III und DELTA IV) aus dem Schiffsbestand der SKF ausscheiden, werden.

Jetzt befinden sich noch in verschiedener Baustufen bei der OAO PO SEVMASH die  Atom-U-Boot des Projektes 955 BOREY K-550 ALEXANDER NEVSKIY und K-551 VLADIMIR MONOMAKH. In diesem Jahr wird die Grundsteinlegung des vierten U-Bootes der BOREY-Klasse geplant. Insgesamt wird angenommen, bis 2020 acht Atom-U-Boote dieses Typs zu bauen.

Bemerkung:
Dann ist die vierte Einheit SVYATOY NIKOLAY doch noch nicht auf Stapel, wie früher berichtet und geschrieben! Da hat man uns wieder mal an der Nase herumgeführt!!!

Hier die Meldung von 2009 - da war ich noch nicht Mitglied im FMA!
Nach www.navy.ru/ wurde der Bau seit 22.12.2009 mit dem Projekt 955-M geplant. Es begannen die ersten Arbeiten an den Sektionen nach dem überarbeiteten Projekt 955-U und die Kiellegung sollte am 19.03.2010 erfolgen. Am 21.12.2009 teilte der Oberbefehlshaber der Seekriegsflotte Admiral Wysozkij jedoch mit, dass die Kiellegung auf Anfang 2010 verlegt sei. Als Grund sollten die gescheiterten BULAVA-Starts angenommen werden. Die Schiffbauholding OSK bestätigte die Bauvorbereitungen, das Boot sei im staaatlichen Rüstungsauftrag vorgesehen und das Geld sei bereitgestellt. Insgesamt sollen acht Boote der BOREY–Klasse bis 2017 gebaut werden. (vgl. auch mit der Meldung von www.de.rian.ru/opinion/20101215/25789761.html vom 15.12.2010) :MV: :MV: :MS:

Grüße aus Braunschweig

hillus



RonnyM

...das hat mich ja nun nicht Ruhen lassen, hillus. Was bedeutet, dass BULAVA in der Lage ist, jedes bisher exestierendes Abwehrsystem zu durchbrechen. Die kochen doch auch nur mit Wasser, will sagen, dass auch bei diesen Raketen hinten heisse Luft rauskommt - oder  :?

Demnach müsste sich ja die BULAVA unsichtbar machen, kein Radarecho, kein heißer Abgasstrom... Hat da wer eine Erklärung  :? 8-)

Grüße Ronny 
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

hillus

Lieber Ronny,

diese Fragen bewegen mich auch. Aber die Russen behaupten es jedenfalls. Soviel wie ich mich bisher um das Durchbrechen eines jeden Raketenabwehrsystems befaßt habe und das war relativ dürftig, haben die Raketenköpfe ein selbstlenkendes Radarsystem, welches den Erfassungssignalen des gegnerischen Systems ausweicht.


Jochen

olpe


Seafire

Hallo OLPE
Danke für den Link. Eine sehr gute Info!!! Die Bulava plus die neue BOREY-Klasse-nicht mehr zu Toppen
Gruß Seafire

hillus

Am 09.02.2012 meldete RIA NOVOSTI

Russlands Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow hat bestätigt, dass die beiden ersten Atom-U-Boote der BOREY-Klasse (Projekt 955) in diesem Jahr den Dienst antreten werden. Das Typschiff K-535 YURIY DOLGORUKIY werde im Juni in den Bestand der russischen Seekriegsflotte aufgenommen.

Im August soll das zweite U-Boot , die K-550 ALEXANDER NEVSKIY, folgen, sagte Serdjukow am Donnerstag in Moskau. Auch die Interkontinentalrakete Bulawa werde noch in diesem Jahr in die Bewaffnung aufgenommen werden.

Ebenfalls am Donnerstag hatte der Oberbefehlshaber der russischen Seekriegsflotte Admiral Wladimir Wyssozkij in einem RIA-Novosti-Interview mitgeteilt, dass die U-Boote YURIY DOLGORUKIY und ALEXANDER NEVSKIY samt der BULAVA-Rakete 2012 in Dienst gestellt werden.

Jedes U-Boot der BOREY-Klasse ist 170 Meter lang, 13,5 Meter breit, hat einen mittleren Tiefgang von 10,0 Meter und eine Vmax von 29 Knoten. Die maximale Tauchtiefe beträgt bei einer max. Wasserverdrängung von 24.000 Tonnen 450 Meter. Die 107 Mann starke Besatzung kann bis zu 100 Tage lang unter Wasser bleiben, ohne aufzutauchen. Bewaffnet werden die U-Boote mit jeweils 16 BULAVA-Interkontinentalraketen (Berichtigt von hillus), jeweils 8 Startschächte mit einer Doppelwand nach dem 4. Schacht sowohl an Backbord als auch an Steuerbord. Jede dieser Raketen kann gleichzeitig bis zu zehn Ziele mit Atomsprengköpfen angreifen.

Bei BULAVA (Nato-Code: SS-NX-30) handelt es sich um eine U-Boot-gestützte, 36,8 Tonnen schwere Dreistufen-Feststoffrakete, die mit sechs bis zehn individuell lenkbaren Überschall-Gefechtsköpfen mit einer Sprengkraft von je 100 bis 150 Kilotonnen bestückt werden kann und eine Reichweite von bis zu 8000 Kilometern hat. Bis 2015 will Russland acht BULAVA-kompatible Atom-U-Boote bauen.

Hinweis:
Der Schreiber des Artikels, der ja im Namen des Verteidigungsministers Serdjukow berichtet, hat von der BOREY-Klasse anscheinend keine Ahnung. Bei ihm verfügen beide oben genannten U-Boote nur über 12 Raketenstartschächte anstatt richtigerweise 16 Raketenschächte. Das ist ein fataler Unsinn. Bei solchen militärischen Berichten, die international gelesen werden, sollten doch die Zahlen stimmen, natürlich immer unter dem Aspekt der Möglichkeit von Druckfehlern.

Grüße aus Braunschweig

hillus

Kaschube_29

#38
Moin Moin,

hier nun eine Meldung in der "Izvestiya" zur Stationierung in Wiljutschinsk in Originalübersetzung:

Für die ,,Borey" (,,Борей")  werden zwei neue Pieranlagen und ein Atomkraftwerk gebaut
Darja Antoschko (Дарья Антошко)

Die neue Infrastruktur soll vor dem Eintreffen der neuen Unterseeboote mit ,,Bulava" in die Basis vorhanden sein
[/b]

Die strategischen Atom-Raketen-U-Kreuzer ,,Petropavlovsk-Kamchatskiy" (,,Петропавловск-Камчатский") und ,,Zvenigorod" (,,Звенигород")  in der U-Bootbasis der Pazifikflotte in der Krascheninnikov-Bucht auf Kamchatka. Foto: RIA-NOVOSTI/ Andrej Babuschkin (Андрей Бабушкин)

Wie der ,,Izvestiya" eine Quelle in der Seekriegsflotte mitteilte, wird eine Pier für die Liegeplätze der ,,Borey" in Wiljutschinsk (Вилюдчинск) auf der Halbinsel Rybatschij (Рыбачий) erscheinen: rechts von den vorhandenen Pierlanlagen, an denen die ,,Kalmare" (NATO: ,,Delta-III"-Klasse) , die ,,Shchuka" (NATO: ,,Akula"-Klasse) , die ,,Paltus" (NATO: ,,Kilo"-Klasse)  und die ,,Antey" (NATO: ,,Oscar"-Klasse)  stationiert sind. Die zweite Pier wird am gegenüberliegenden Ufer der Krascheninnikov-Bucht (бухта Kpaшенинникова) sein, wo sich der Beladepunkt mit den Flugkörpern befindet. Ein schwimmendes Atomkraftwerk wird die U-Boote und die Landinfrastruktur der Basis versorgen.
,,Die Pieranlagen werden entsprechend der traditionellen Technologie gebaut; dort wird nichts prinzipiell neues erdacht – es wird Schotter aufgeschüttet, daran werden metallische Sektionen befestigt und mit der Hilfe von Ankern fixiert", sagte ein Vertreter der Seekriegsflotte.
Nach seinen Worten wird in die Aufgabe der Pier auch die Versorgung des U-Bootes und der Besatzung mit Elektrizität, Treibstoff, Frischwasser und Lebensmitteln eingehen.
Die neuen Pieranlagen für die Stationierung der ,,Borey" werden sich nicht prinzipiell von den alten unterscheiden. Nur der Flugkörper-Beladepier wird vor Wellen und Wind mit einer speziellen Mole geschützt. Dies befreit die Besatzungen der Wiljutschinsker U-Boote von der Notwendigkeit, auf das Wetter zu warten, um den Gefechtssatz zu entladen oder zu beladen.
,,Die Wartezeit kann bis zu zwei Wochen ausmachen. Deshalb haben unsere Seeleute von einer derartigen Mole schon lange geträumt. Im Unterschied zu den Pieranlagen auf Rybatschij gibt es dort ständig Probleme mit dem Wind und dem Wellengang", wurde der ,,Izvestiya" seitens der Seekriegsflotte kommentiert.
Damit die Elektro-,,Borey", sowie die Energie-Infrastruktur von Wiljutschinsk und Petropawlowsk-Kamtschatskij (Петропавловск-Камчатский) nicht vom Wärme- und Stromkraftwerk abhängen, ist geplant, in die Basis ein schwimmendes Atom- und Wärmekraftwerk (PATES = plavuchaya atomnaya teploelektrostantsiya [ПАТЭС = плавучaя атомнaя теплоэлектростанция])  mit einer Leistung von 70 Megawatt (8,5 % der Leistung des Wasserkraftwerks Dneproges [Днепрогэс] ) zu verlegen. Dies sollte für die gesamte Atom-U-Bootbasis und die für Sicherstellung der Bedürfnisse der Stadt und der in der Nähe befindlichen Ortschaften ausreichen.
Bislang ist es nicht klar, ob man die Anlage bis zum Eintreffen der U-Boote in Wiljutschinsk fertigbaut. Auf dem ,,Baltischen Werk" , wo die Anlage gebaut wird, wurde der ,,Izvestiya" mitgeteilt, dass wegen der laufenden Durchführung des Insolvenzverfahrens der Abschluß des Baus der Anlage bis zum Ende des Jahres 2013 verschoben wurde.
In der ,,Vereinigten Schiffbauholding" (OSK = obyedinennaya sudostroitelnaya kooperatsiya [OCK = Oбъединённая судостроительная кооперация]) , in die das ,,Baltische Werk" (,,Baltiyskiy zavod" [,,Балтийский завод"]) eingeht, wurde gegenüber der ,,Izvestiya" bestätigt, dass die Situation auf dem Werk nicht stabil ist und zum Ende des Jahres 2013 das schwimmende Atom- und Wärmekraftwerk auch nicht fertiggestellt werden kann. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden nach den Worten des Pressesekretärs der ,,Vereinigten Schiffbaukooperation" Aleksej Krawtschenko (Алексей Кравченко) gemeinsam mit der Firma ,,Rosatom" die Fragen der Fristen und der Finanzierung des Fertigbaus der Anlage geklärt.
Der Leiter der Direktion des schwimmenden Atom- und Wärmekraftwerks der Firma ,,Rosenergoatom" (,,Росэнегоатом") Sergej Sawjalow (Сергей Завьялов) bekräftigte, das man nichts Konkretes bezüglich der Fristen sagen kann.
,,Nach vorläufigen Angaben der OSK-Spezialisten wird die Anlage zum Jahre 2014 fertiggestellt, aber für uns sind diese Fristen nicht annehmbar.
Hierbei ist nach den Worten von Sawjalow liegt der Vorteil des ,,Baltischen Werks" darin, dass es einzigartige Kompetenz beim Bau von Atomeisbrechern und auch von schweren Atomkreuzern hat, die eigentlich auch ein schwimmendes Atom- und Wärmekraftwerk sind. Deshalb meint er, dass ist die Übergabe des Projekts an eine andere Organisation ausgeschlossen ist.

Hier die russische Quelle der Meldung (und einem Foto aus dem Marinestützpunkt): http://izvestia.ru/news/518390

Anmerkung: Russische Quellen wissen nicht einmal, welche Schiffsnamen es in der eigenen Flotte gibt; ein "Delta-III"-U-Boot mit dem Namen ,,Zvenigorod" (,,Звенигород") gab es nie. Hingegen gibt es eine Einheit dieser Klasse mit dem Namen ,,Zelenograd" (,,3eленоград").
Das schwimmende Atomkraftwerk wurde ursprünglich einmal auf dem "Nördlichen Maschinenbauunternehmen" ("Sevmash") in Sewerodwinsk auf Kiel gelegt. Aber man hatte dort lange Zeitverzühge beim Bau. Deshalb wurde der Auftrag an das ,,Baltische Werk" (,,Baltiyskiy zavod" [,,Балтийский завод"]) in Sankt-Petersburg verlagert, die sämtliche Atomeisbrecher in der Russischen Föderation/der UdSSR bisher gebaut hatte. Inzwischen aber ging der bisherige Eigentümer pleite und damit auch die Werft... Inzwischen ist die Werft in der großen "Vereinigten Schiffbauholding" eingegangen, die praktisch beim Großschiffbau in der Russischen Föderation eine Monopolposition aufgebaut hat.

Bis dann,

Kaschube_29
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

Trimmer

Ich möchte nun auch mal noch etwas "Würze" zu dem ganzen Gebiet geben. Fündig bei www.rian.ru  stelle ich das Bild mal hier rein

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Trimmer

.... und dann auch noch  K-329 - Severodvinsk ( Quelle : RIANOVOSTI 2010 )
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

hillus

Na fleißiges Bienchen Achim,

da werde ich gleich etwas nachlegen. Das 4. BOREY-Boot soll nun endlich gestapelt werden.


www.livenews.ru berichtete am 21.03.21012:

Das Verteidigungsministerium und die staatliche Schiffbauholding OSK berieten über die vereinbarten vertraglichen Verpflichtungen und der Höhe der Finanzierung für das Projekt BOREY.
Früher war geplant, dass die Verlegung der Atom-U-Boote vor dem Tag der U-Bootfahrer am 19.03.2012 erfolgen sollte. Das wurde bisher nicht realisiert. Die ersten beiden Boote Projekt 955 BOREY (NORDWIND) K-535 YURIY DOLGORUKIY und K-550 ALEXANDER NEVSKIY sind fast übergabefertig und heute wird aktiv am Bau des dritten U-Bootes K-551 VLADIMIR MONOMAKH gearbeitet.
Es geht jetzt um das 4. U-Schiff der Serie, die SVYATITYEL NIKOLAY, wobei der Name im Moment nicht gesichert ist. Derzeit gibt es wieder Probleme mit der Finanzierung. Es sollte dabei aber nicht zu Problemen zwischen der OSK und dem Verteidigungsministerium kommen. Vereinbart war die Zahlung zu 100% im Voraus. Das sollte die ganze Auftragserledigung erleichtern.

Es gehe nun darum, echtes Geld zu sehen, vorbei seien die Zeiten, in denen aufgrund der knappen Finanzmittel der Bau von U-Booten im letzten Jahrzehnt nicht möglich war. Laut der Quelle des militärisch-industriellen Komplexes wird das neue vierte U-Boot etwas anders als ihre Vorgänger in der Serie sein. Die Änderungen wirken sich auf die Life Support Systeme, die interne Schiffs-Kommunikation und die Zahl der interkontinentalen ballistischen Raketen an Bord aus, deren Anzahl von 16 auf 20 BULAVA's erhöht wird.
Der Abschluss des Vertrages und die Genehmigung der Dokumentationen führte ist nicht das erste Mal zu Verschiebungen der vierten Einheit. Seit Mitte Dezember 2010 wurde ständig der Vertragsabschluss verzögert.

In zwei Monaten soll nun endlich das vierte Boot auf Stapel gehen.

Das war deftig!

hillus


hillus

Hallo Achim,

erst natürlich immer das Positive.
Allerdings gehört die zweite Infographik nicht zur BOREY-Klasse. Da haben wir einen wir einen anderen Thread im FMA, nämlich "Russische Atom-U-Boote Projekt 855 YASEN" und da gehört die K-329 SEVERODVINSK eigentlich hin! Bitte trotzdem weitermachen für die Unentwegten.

Jetzt geht es in die Koje! 8-)

Jochen

t-geronimo

Wie sehen eigentlich die russischen Webseiten das Thema Copyright? Also nicht das fremde (da weiß ich wie die dazu stehen  8-) ), sondern das eigene?
Auf der von Achim gezeigten Grafik steht ja ausdrücklich ein solcher Vermerk drauf.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

hillus

#44
Moin Thorsten,

schwieriges Thema!. Prinzipiell sind die Copyright-Bedingungungen wie bei uns. Das Internet ist allerdings bei den Russen eine riesige Grauzone und es wird gekupfert was das Zeug hält. Einigermaßen seriöse Portale schreiben wenigstens die Bildquelle dazu. Das geschieht aber so allgemein, dass man es sich auch hätte sparen können. In Büchern veröffentlichte Copyright Daten werden angegeben, aber ob es stimmt, kann man nichtso einfach sagen.
Beispiel: Bernhard Gomm ist Dir bestimmt ein Begriff. In den Weltkriegs- und Typenveröffnetlichungen der jüngsten Zeit sind im Bereich der Nord Flotte fast durchgängig dessen Gefechtsskizzen abgedruckt. In Klammer dann der Hinweis - B. Gomm "Der Krieg zur See 1939 – 1945.  Hier ist Schluß, obwohl jetzt noch kommen müßte - "Die Operationen in der Arktis.Teil I: Im Kampf gegen die Sowjetische Nordmeer Flotte. Band 1: Das erste Kriegsjahr (Juni 1941 bis Mai 1942), Wiesbaden 2000". Für mich eindeutig der Hinweis, das ist ohne Genehmigung gedruckt. Auch bei den Fotos schneidet man einfach das Urheberlogo des Fotografen weg. Da das Grundprinzip ist, jeder scheibt von jedem ab, ist das Chaos perfekt und wohl von den Copyright-Wächtern nicht mehr überschaubar. Ich merke es immer an den Stellen, wo der sogenannte Verfasser wieder die gleichen Fehler mit übernommen hat, also abgekupfert!!!
Anders ist es bei den staatlichen Agenturen, da kann schon mal ein Einspruch kommen. Aber: Rußland ist verdammt weit weg und so schnell passiert nichts. Da muß schon im großen Stil abgeschrieben oder Fotos veröffentlicht worden sein.
Es ist immer gut, wenn man über russische Kontakte verfügt und über diese Schiene das Material für uns bestellt wird. Da ist es dann wie bei uns eben: "Sammlung bzw. Foto Odaynik, Paramonow, Lemachko" etc. Ich für meinen Fall benutze immer Quellen und Fotos, die ich nachweisen kann, also Copyright besitzen, aber ab und zu nehme ich auch ein Foto aus dem Internet in meine Bücher auf. No problem!
Ein recht guter Bekannter von mir, bekam auch einmal Post von einem russischen Fotografen aus Fernost, der sich fürchterlich über den Abdruck seiner Fotos beklagte und Geld einforderte. Es ging aus wie das Hornberger Schießen, denn die Fotos waren von einem anderen Russen, der wohl diese bei ihm gekupfert hatte. Da war Ruhe, denn gegenseitig tun sie sich wohl nicht weh! Das Denken voneinander ist anders, d. h. da beschimpfen sie sich auf das Gröblichste mit Verbrecher, wir erschießen Dich usw. in der Palette. Vielleicht auch verständlich, aber Quellenpiraterie gibt es eben auch dort und getan wird absolut nichts!!!

Wer hier abschreibt, verletzt das Copyright! :MLL: :MLL: :MLL:

Jochen

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