Neue Nachrichten zum Bau der BOREY-Klasse

Begonnen von hillus, 20 Oktober 2011, 11:14:58

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hillus

Moin,

mal wieder Anlass für eine unendliche Geschichte.

Nachdem für den Tag der Flotte die Indienststellung der K-535 YURIY DOLGORUKIY angekündigt war, kam kurz vor diesem 29.07.2012 die Mitteilung, wegen Problemen mit der BULAVA geht das U-Schiff nicht in Dienst. Kann ja passieren!?
Danach meldete sich der Oberbefehlshaber der SKF, Vizeadmiral W. Tschirkow zu Wort und verlangte die Indienststellung bis Ende September 2012. Aber die Zeit ging wieder einmal ins Land und keine Nachricht über den zu vollziehenden feierlichen Akt.
Jetzt kam nun diese Meldung vom 15.10.2012:
Anfang 2013 werden die Reihen der Kriegsmarine das Raketen-U-Boot der strategischen Bestimmung "Jurij Dolgoruki" und das atomare Mehrzweck-U-Boot mit den Flügelraketen "Sewerodwinsk" ergänzen. Dies teilte beim Radiosender "Echo Moskwy" Konteradmiral Wasilij Ljaschok mit, seines Zeichens  Abteilungsleiter für Planung der Entwicklung der Kriegsmarine und zugleich Stellvertreter des Chefs des Marinehaupstabes der Seekriegsflotte mit."

Anmerkung von hillus:
Da haben wir den Salat, wieder nichts mit der Indienststellung. Auch hier bleibt der Grundtenor erhalten, denn das Verteidigungsministerium schuldet SEVMASH noch einige Milliönchen und damit bekommt die Flotte auch nicht das Boot. Beachtet bitte: K-535 wurde 1996 auf Kiel gelegt und ging 2006 zu Wasser, also Stapellauf und ist bis heute nicht in Dienst!! Das U-Schiff hat somit bereits ein halbes Flottenleben hinter sich! Am 21.11.2008 war der Reaktorstart, oh oh hier geht wieder viel in die Hose. :? :? :?

Da ich nicht den gleichen bzw. ähnlichen Text für K-329 SEVERODWINSK im dortigen Tread schreiben will, trifft die Verlegung der Indienststellung auf 2012 auch für dieses U-Schiff zu.

es grüßt

hillus

Seafire

Moin-Moin
Ich glaube,die ,, unendliche Geschichte '' bleibt auch unendlich. Es werden wahrscheinlich weitere Monate ins Land gehen bis sich bei den Russen was rührt. Es soll aber noch Wunder geben!!
Gruß Seafire

Kaschube_29

#62
Moin Moin,

der Jahresendspurt ist in der Russischen Föderation zu spüren:

Heute, am 30.Dezember 2012, wurde das Übernahmeschriftstück zur Übernahme des strategischen Atomunterseebootes "Yuriy Dolorukiy" ("Юрий Долгорукий") in den Bestand der russischen Seekriegsflotte in Sewerodwinsk unterzeichnet.

In einem Video wurde auch kurz auf die Bordnummer (PT-Nummer) geschwenkt, die die Einheit nun führt: 838.

Am gleichen Tag wurde das Schwesterschiff, die "Vladimir Monomakh" ("Владимир Мономах") aus der Bauhalle des "Nördlichen Maschinenbauunternehmens" in Sewerodwinsk herausgezogen in das Schwimmdock "Sukhona" ("Сухона"); das Zuwassergehen dieser Einheit wird für heute erwartet.

Hier ein dazugehöriges Video vom russischen Sender "RTR": http://www.vesti.ru/videos?vid=475995

Hier noch eine Darstellung des russischen Unterseebootes auf einer Infografik von RIA Novosti: http://ria.ru/infografika/20121230/916747292.html


Bis dann,

Kaschube_29
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

hillus

Moin,

ich telefonierte vor ein paar stunden mit Kaschube_29, ob er schon die Verschiebung der Indienststellung von K-535 YURIY DOLGORUKIY mitbekommen hat. Da er es noch nicht wußte bzw. keine Zeit am PC verbrachte, setze ich die Nachricht ins FMA.


Indienststellung von Atom-U-Boot K-535 YURIY DOLGORUKIY auf Januar verschoben meldete RIA NOVOSTI um 15.10 Uhr Moskauer Zeit und jetzt kam um 18.55 Uhr eine erweiternde Meldung!
© Pressedienst OAO Sewmasch
18:55 30/12/2012

Zunächst war für heute die Indienststellung geplant, aber es kommt nun doch erst 2013 in Dienst.
Die für den (heutigen) Sonntag geplante Indienststellung des modernsten russischen strategischen Atom-U-Bootes K-535 YURIY DOLGORUKIY ist auf Januar 2013 verschoben worden. © RIA Novosti.

"Die Flagge an Bord der YURIY GOLGORUKIY wird im Januar gehisst", sagte ein Mitarbeiter der russischen Rüstungsindustrie, der anonym bleiben wollte, am Sonntag RIA Novosti. Das Übergabe-Übernahmeprotokolls sei allerdings bereits unterschrieben. Zuvor hatte die Werft Sewmasch in der nordrussischen Stadt Sewerodwinsk ohne Angaben der Gründe mitgeteilt, dass das Festakt bis auf weiteres verschoben werde.

Unterdessen lief das dritte Atom-U-Boot des Projekts 955 BOREY - die K-551 VLADIMIR MONOMAKH - am Sonntag vom Stapel. In nächster Zeit wird das Schiff auf hoher See getestet. Erprobungen des strategischen U-Bootes K-550 ALEKSANDR NEVSKIY laufen bereits.

Das kurz dazu!

hillus

olpe

Zitat von: hillus am 30 Dezember 2012, 17:33:42
Unterdessen lief das dritte Atom-U-Boot des Projekts 955 BOREY - die K-551 VLADIMIR MONOMAKH - am Sonntag vom Stapel. In nächster Zeit wird das Schiff auf hoher See getestet
Hallo,
... hier ein Bild und ein VideoClip des Herausziehens vom Rumpf aus der Bauhalle Nr. 55 und der Verbringung auf das Schwimmdock "SUKHONA" ...
Grüsse
OLPE

hillus

Hallo,

ja, ja, unser Olpe stellte wieder etwas "für's Auge" ein. Danke!

Da kam nun heute die Meldung, dass die am 30.12.2012 verschobene Indienststellung der K-535 YURIY DOLGORUKIY nun am 10.01.2013 passieren soll! Wir sind wieder guter Hoffnung.

Grüße aus Braunschweig

hillus

hillus

Neues russisches Atom-U-Boot K-535 YURIY DOLGORUKIY endlich im Dienst

Der  Pressedienst der OAO PO Sewmasch meldete heute um 15.03 Uhr russischer Zeit:
 
Nach mehreren Terminverschiebungen hat die russische Seekriegsflotte das erste Atom-U-Boot der 4. Generation der neuen BOREY-Klasse Projekt  955, K-535 YURIY DOLGORUKIY, endlich in den Dienst gestellt. Die U-Boote dieser Klasse, bewaffnet mit der neuartigen Interkontinentalrakete BULAVA, sollen den Kern der russischen Unterwasserflotte im 21. Jahrhundert bilden.

Der feierliche Dienstantritt fand am Donnerstag in der Sewmasch-Werft im nordrussischen Sewerodwinsk im Beisein des neuen Verteidigungsministers Sergej Schoigu statt.

Die K-535 YURIY DOLGORUKIY sollte zuerst im Juli (Am Tag der Seekriegsflotte, dem 29.07.2012) in den Bestand der Seekriegsflotte aufgenommen werden. Der Termin wurde dann auf Oktober und dann auf Dezember verschoben. Im November sagte der damalige Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow, dass sich der Dienstantritt in das Jahr 2013 verschiebe. Bis 2020 will Russland acht Atom-U-Boote der Borej-Klasse bauen.

Das U-Schiff ist 170 Meter lang und 13,5 Meter breit und kann auf bis zu 29 Knoten beschleunigen. Die maximale Tauchtiefe beträgt bei einer Wasserverdrängung von 24 000 Tonnen 450 Meter. Die 107 Mann starke Besatzung kann bis zu 100 Tage lang unter Wasser bleiben, ohne aufzutauchen. Bewaffnet ist das U-Boot mit zwölf BULAVA-Interkontinentalraketen. Jede dieser Raketen kann gleichzeitig bis zu zehn Ziele mit Atomsprengköpfen angreifen.

Bei der BULAVA (Nato-Code: SS-NX-30) handelt es sich um eine U-Boot-gestützte, 36,8 Tonnen schwere Dreistufen-Feststoffrakete, die mit sechs bis zehn individuell lenkbaren Überschall-Gefechtsköpfen mit einer Sprengkraft von je 100 bis 150 Kilotonnen bestückt werden kann und eine Reichweite von bis zu 8000 Kilometern hat. Die Rakete wurde seit 2004 getestet. Mehr als ein Drittel der Teststarts schlugen fehl. Nach Expertenangaben ist die BULAVA in der Lage, jedes der gegenwärtig existierenden Abwehrsysteme zu durchbrechen.

Also, das 1. U-Schiff ist in Dienst. K-550 ALEKSANDR NEVSKIY wird weiter erproben und soll auch 2013 in Dienst gehen, K-551 VLADIMIR MONOMAKH wurde am 30.12.2012 aus der Bauhalle gezogen un d zu Wasser gelassen (Stapellauf) und am derzeitig vierte BOREY, KNYAZ VLADIMIR wird wohl tüchtig weitergebaut, nachdem er am 30.07.2012 auf Kiel gelegt wurde.


Grüße aus Braunschweig

hillus

hillus

Die Nachrichtenagentur Novosti berichtet weiter zur Indienststellung von K-535 YURIY DOLGORUKIY am 11.01.2013

Das Typboot der neuen strategischen Unterwasserkreuzer Projekt 955 K-535 YURIY DOLGORUKIY, am 10.01.2013 in den Dienst der russischen Seekriegsflotte übernommen, wird aber erst nach dem Januar 2014 in den Gefechtsdienst auf allen Ozeanen eintreten. Zunächst wird das Boot in den Bestand der 31. Rotbanner Division der Rotbanner Unterwasserstreitkräfte eingehen. Die vergebene Bordnummer (PN) ist 838.

Der Oberbefehlshaber der russischen Seekriegsflotte, Admiral Wiktor Tschirkow, äußerte sich diesbezüglich vor Journalisten am Tag der Indienststellung des neuen U-Bootes. Er sagte, dass mit dem heutigen Tag die Durcharbeitung der von ihm gestellten Aufgaben beginnen werde.

,,Nach der Absolvierung Aufgabe L-2, die 60 Tage dauern wird, wird die Aufgabe L-1 in ebenfalls 60 Tagen durchgeführt. Dabei wird der atomare Unterwasserkreuzer Tieftauchtests bis zu einer Tiefe von 600 Metern bzw. das Torpedoschießen in großer Tiefe durchführen.
Danach geht es zur Absolvierung der Aufgabe L-3. Sie beinhaltet im Wesentlichen die Anwendung aller Waffen des Bootes im ständigen Bereitschaftsdienst der Seekriegsflotte."
,,Wir rechnen damit", sagte er weiter, ,,dass bis zum Jahresende sowohl die erste als auch die zweite Besatzung die Aufgaben durchgearbeitet haben. Damit sind die Voraussetzungen für die Übernahme in den Gefechtsdienst ab Januar 2014 geschaffen"

Seinen Worten nach haben schon die Tests des folgenden U-Bootes mit der Werksnummer 202 angefangen, (womit er von K-550 ALEKSANDR NEVSKIY spricht – Ergänzung hillus). Es sei geplant, bis zum Jahresende 2013 die Erprobungen zu beenden und das Boot im darauffolgenden Jahr 2014 in den Bestand der Seekriegsflotte zu übernehmen.
Nach seiner Meinung wird alles getan, um die Verordnung des Präsidenten der Russischen Föderation, bis zum Ende des Jahres 2020 acht Unterwasserkreuzer des Projektes 955 im Bestand der Seekriegsflotte zu haben, erfüllt.

Grüße aus Braunschweig

hillus

Trimmer

Hallo Jochen - ich habe mal eine Frage. Du schreibst einmal bei der "Dolgorukiy " von einer maximalen Tauchtiefe von 450 m und nun von einem Tiefseetauchtest bis 600 m. Wäre dann 600 m der kritische Tauchpunkt  und 450 m Normal

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

hillus

Hallo Achim,

Du hast wieder einmal etwas gemerkt. Setzen EINS!
Also mit 450 Meter Tauchtiefe hat man bisher die "Einsatztauchtiefe" genannt. Nun ist das aber ein neues Projekt und K-535 das Typboot. Da ist es bei der Russischen Seekriegsflotte üblich und auch eigentlich Pflicht, Tieftauchversuche zu unternehmen. Damit gewinnt man ja die Gewißheit, bis in welche Tiefe kann ich tauchen, um immer noch zu überleben etc. Anders ist es bei den Gefechtseinsatztiefen (Einsatztauchtiefe). Dort kannst Du nur lesen, Torpedoschießen in großer Tiefe, denn das behält man logischerweise für sich.

Es grüßt Dich herzlich

Jochen

Trimmer

Danke Jochen für die " 1" - werde auch zu Hause davon berichten  :-D Nein Jochen, ich hatte schon mal vor Jahren nach den Tauchtiefen gefragt und deshalb bin ich auf diese Frage gekommen

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

olpe

#71
Zitat von: Trimmer am 11 Januar 2013, 16:38:10
... bei der "Dolgorukiy " von einer maximalen Tauchtiefe von 450 m und nun von einem Tiefseetauchtest bis 600 m. Wäre dann 600 m der kritische Tauchpunkt  und 450 m Normal ...
Hallo,
ergänzend seien hier die verschiedenen Tauchtiefen erwähnt, die bei U-Booten zum Tragen kommen ... speziell die russische Betrachtung (beispielgebend die Tauchtiefen vom JULIETT-Boot in Peenemünde):
[tabular type=2]
[row][head]Tiefen[/head][head]in [m][/head][head] Bemerkung [/head][/row]
[row][data]Periskoptauchtiefe[/data] [data]ca. 9 m [/data][data]gerechnet vom Wasserpass [/data][/row]
[row][data]Arbeitstauchtiefe[/data] [data]ca. 240 m [/data][data] durchschnittliche gewöhnliche Tauchtiefe [/data][/row]
[row][data]Grenztauchtiefe[/data] [data]ca. 300 m [/data][data]max. Einsatztauchtiefe[/data][/row]
[row][data]Testtauchtiefe[/data] [data]ca. 400 m [/data][data]Tiefe, die nach Werftangaben nicht wesentlich überschritten werden sollte und in Tieftauchtests nachgewiesen wird[/data][/row]
[row][data] Zerstörungstauchtiefe [/data] [data]  ca. 600 m[/data][data]irreversible Deformierung des Druckkörpers bis zum Wassereinbruch [/data][/row]
[/tabular]

Jochen lag somit bei der Beschreibung der Tauchtiefen der K-535 "YURIY DOLGORUKIY" durchaus in der o.g. Systematik ... jetzt fehlen noch die freigegebenen Angaben in [m] ...  :-D
Grüsse
OLPE

olpe

... kleine Story noch zu den Tauchtiefen ... bei russischen U-Booten ...
Als das U-Bootmuseum Hamburg 2002 mit seinem TANGO-Boot U-434 (Projekt 641B SOM) eröffnete, habe ich mich vor und während der Feierlichkeiten mit dem letzten Kommandanten - u.a. bei Bootsrundgängen - unterhalten. Auf die Frage nach der Tauchtiefe sagte er gelassen: 400m (er meinte damit die Grenztauchtiefe). Auf meine erstaunte Gesichtsmimik symbolisierte er, dass das die Tiefe sei, bei der sich ein Kommandant dann langsam die Schweißperlen von der Stirn wischt ... Die TANGO's haben eine Tiefensteuerautomatik, die aber nicht sehr genau funktionierte, sie wurde daher des öfteren abgeschaltet. Pennte der das Tiefensteuer bedienenden Bootsmann aber und das Boot kam unter die Grenztauchtiefe, gab es mit der Mütze dann eines auf die Mütze ...  :-D
Die Situation sah dann ungefähr so aus:
Grüsse
OLPE

Trimmer

Hallo Olaf - danke - genau so hatte ich es irgendwo mal gelesen - 600 m Irrversibel

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Urs Heßling

moin, Weihnachtsmarktkamerad,

Zitat von: hillus am 11 Januar 2013, 16:49:05
Torpedoschießen in großer Tiefe, denn das behält man logischerweise für sich.

Frage: fahren diese (und andere) Boote mit permanent gefluteten Torpedorohren oder werden diese erst vor dem Schuß geflutet (mit Geräusch?). Ein Ausstoß mit Druck wird ja wohl in der angegebenen Tiefe nicht mehr möglich sein.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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