Beucheldt, Glogau versus Beuchelt, Grünberg

[MarkusL]

Hallo Thomas,
pdf dazu ist sendebereit.
Bin kein MFP-Experte, gehe aber von "Stahlbau plus Endmontage" vergleichbar GHH Oberhausen plus drei "Werften", eigentlich Montageplätze, Varna/Warna oder Gollnow (Stahlbau) Stettin plus Montageplatz an der, hier ebenfalls wie Beuchelt, Oder aus.
Gruß
Markus

[MarkusL]

Noch ein kleines add-up post 1945

https://www.facebook.com/gfhglogow/photos/pcb.2058695507490166/2058691200823930/?type=3&eid=ARBeZyGRyGzNGvgNJ62RBDHXCA_Y0NA9xMBQTKuVApazPTg6jOh7OCNHza9QC_3OJOZOWuKraZmGg8Wq&locale=ms_MY&_rdr

Na zdjęciu promy desantowe MFP0 w stoczni Beucheldt Glogau, po wojnie. Zdjęcie pochodzi z czasopisma "Okręty Wojenne" nr. 5 z roku 2005 artykułu Przemysława Federowicza "Niemieckie okręty desantowe"

Den Artikel hatte ich mal per Fernleihe bestellt und könnte ich auch als pdf "nachschieben"

[TW]

Einen gedruckten Artikel auf polnisch, das übersteigt meine Fähigkeiten.
Ich brauche leider einen "Translator". Trotzdem danke fürs Angebot.
Viele Grüße, Thomas

[smutje505]

Das Foto zeigt MFP0-Landungsfähren auf der Werft Beucheldt Glogau, nach dem Krieg. Das Foto stammt aus der Zeitschrift ,,Okręty Wojenne" Nr. 5 des Artikels von Przemysław Federowicz aus dem Jahr 2005 ,,Deutsche Landungsschiffe"

[smutje505]

Landungsfähren nach 1945

[TW]

Ganz großen Dank für Deine Mithilfe, smutje.
Es muss sich auf dem Foto um F 1081 bis 1084 handeln. Sie waren bei Kriegsende im Bau, wurden für die Kriegsmarine aber nicht mehr fertiggestellt.
Nach dem Krieg wurden sie für die polnische Marine fertiggestellt..
Ist das wirklich in Werft in Glogau-Zarkau oder das Fabrikgelände in Grünberg ? Ist dieser fast weiße Streifen Mitte links die Oder ??
Ich glaube nicht, denn auf den anderen Werftbildern wurden die Prähme seitwärts zu Wasser gebracht.
Siehe: https://imgl.aklex.de/10/650cc9181e5bfa.jpg
Wie auch immer, ich freue mich über dieses Bild ganz riesig 
Lieber Gruß, Thomas

[smutje505]

Hallo Thomas hier noch 2 PK von Glogau-vielleicht geht es von der Biegung der Oder zur Werft

[TW]

hier noch 2 PK von Glogau-vielleicht geht es von der Biegung der Oder zur Werft

Wenn die Sektionen der MFP tatsächlich in Grünberg (Zielona Gora) geschweißt wurden, dann war es noch ein weiter Weg zur Werft in Glogau. Ich habe das einmal auf der Karte festgehalten. Grünberg liegt überdies nicht an der Oder. -- Das zweite Bild zeigt die Lage der Werft Bildmitte rechts.

[MarkusL]

Hallo,
obwohl ich mich noch nie tiefer mit der MFP-Theamtik beschäftigt habe gehe ich davon aus, dass grundsätzlich eher "Stahlbau" als echter "Schiffbau" stattgefunden hat. Wie im "Gröner" ausgeführt Vorfertigung in Sektionen/Baugruppen.
Prägnantestes Beispiel ist der Zusammenbau der bei der GHH in Oberhausen "gefertigten" MFP in Varna.
Bei der Entfernung Oberhausen-Varna kommt m.E. damit nur Eisenbahntransportfähigkeit aller Sektionen/Baugruppen in Betracht. Gleiches dürfte auch für Jucho, Stahlbau in Dortmund mit Zusammenbau in Schacht Audorf am NOK/KWK. Sicherlich praktisch nur "Bauplatz". Da ist die Entfernung Grünberg-Glogau quasi nur ein Steinwurf. Bei der Fertigungsbreite und -kapazität von Beuchelt als Stahlbaufirma wäre Stahlbau dort und Zusammenbau in Glogau, quasi "um die Ecke" am Ort der größten Binnenwerft an der Oder nicht unwahrscheinlich.
Verbleibt dann die Frage, ob der Bau fast vollständig auf der grünen Wiese der Domvorstadtinsel, quasi als eigene "Beuchelt-Werft" oder in Glogau-Urstetten/Zarkau auf der "echten Werft" stattgefunden hat.
Die von polnischer Seite nach Rückgabe durch die SU wohl so

https://gazetawroclawska.pl/powojenna-zegluga-na-odrze-przypominala-dziki-zachod/ar/c1-15758840

vorgefunden wurde.

Gruß
Markus

[TW]

Ich stimme voll mit Dir überein, Markus.
Zur Erinnerung nochmal ein Satz aus dieser Quelle:

Die im Werk produzierten Elemente wurden mit speziellen Traktoren nach Cigacice (Odereck) transportiert, von wo sie (...) zur Niederlassung Głogów (Glogau) geschleppt wurden ...

Cigacice ist dort, wo auf der Karte oben "Unterweinberge" steht, nördlich von Grünberg.
Wenn die Übersetzung "Niederlassung" richtig ist, dann war Beuchelt Betreiber oder sogar Eigentümer der Werft in Zarkau.

1945 wurde das Unternehmen nach Könnern [Sachsen-Anhalt] verlegt. In den Fabrikgebäuden in Grünberg, nun Zielona Góra genannt, wurde der polnische Maschinenbaubetrieb WAGMO gegründet, der 1948 in ZASTAL umbenannt wurde.

Ich gehe davon aus, dass Beuchelt 1945 enteignet wurde.
Schönen Gruß, Thomas

[MarkusL]

Hallo,
zum grundsätzlichen MFP-Bau im Zusammenspiel Stahlbau-Fertigbau kann ich wiederum nur Vergleichsangben Oberhausen-Varna finden. Danach "schwerste Stücke 3t". Für Koralowag sollte die GHH einen 3t Portalkran mit 12m Portalbreite stellen. Im Arsenal war ein 5t Dampfkran vorhanden.
Für Straßentransporte sind Tiefladehänger mit bis 25t nachweisbar, Rad- und Halbkettenzugfahrzeuge ebenfalls. Da wäre der Kurzstreckentransport auch schwerer Sektionen vom Beuchelt-Werk bis zum Oderbogen sicher nicht das Problem gewesen.
Ob mit der Erweiterung der Zarkauer Werft 1940/42 diese auch in Beuchelteigentum übergegangen ist ist eine gute Frage. Die Angaben bei Boie sprechen eher dagegen. Soweit mir bekannt wurden verschiedene Werften mit Reichsmitteln für den Marineschiffbau deutlich erweitert. Bei MFP-Bauwerften sicher Korneuburg und Linz, hier allerdings wohl auch für Donautankkähne.
Eventuell trifft das auch für die Oderwerft in Zarkau zu.
Bisher gar nicht vollständig abgearbeitetes Thema.
Gruß
Markus

[TW]

Bisher gar nicht vollständig abgearbeitetes Thema.

Ja, Markus. Ich habe zuweilen gedacht, die Werft in Zarkau wäre ein schönes zweites Konvolut neben der Wiemann-Werft im HMA-Projekt "Binnenschiffe". Aber selbst für einen einigermaßen guten Anfang reichen meine Kenntnisse und vor allem auch die mir verfügbaren Unterlagen noch nicht aus. Hier müsste von interessierter Seite noch mehr beigesteuert werden. Aber so richtig viele Interessenten für das Thema gibt es, gemessen an Beiträger*innen, hier im FMA wohl nicht.
Ein anderer Gedanke wäre, den Wiki-Artikel über Beuchelt um das Thema Schiffbau zu ergänzen. Dort gibt es bislang noch keinen Hinweis auf den Sektionsbau für U-Boote Typ XXI, MFPs und PiLabos. Ob Beuchelt auch Stahlteile für das Kleinst-U-Boot "Molch" angefertigt hat, lässt sich anhand Gröner, Band 8, S.548, nicht belegen. Verantwortliche Werft war für die "Molche" die AG'sche Weser in Bremen.
Ich freue mich jedenfalls sehr    über Dein Interesse.
Viele Grüße, Thomas

[MarkusL]

Hallo,

noch einige Ergänzungen:

Okrety Wojenne ist teilweise recht umfangreich digital verügbar, war mglw. sogar hier im Forum mal Thema:

Da auch die Ausgabe 5/2005



https://kvk.bibliothek.kit.edu/view-title/index.php?katalog=KOBV_SOLR&url=https%3A%2F%2Fportal.kobv.de%2Fuid.do%3Fplv%3D2%26query%3Dkobvindex_ZMS08167442&signature=Hb2c-uCA1rQX_vrku8tNeURazZb6bo0fdMJDnMrYBnw&showCoverImg=1

https://www.okretywojenne.pl/ow/download/

Das Luftbild aus Februar 45 ist vollständig auch hier im Bestand

https://www.herder-institut.de/bildkatalog/index/pic?id=3254d2e33bc4b29f322b93519ee89177

Eine echte Zuordnung der Fahrzeuge im Zarkauer Werfthafen dürfte wohl nur in einer hochauflösenden Version möglich sein. Kastenform grob erkennbar, MFP nicht unwahrscheinlich. Bild abe ich mal auf die irgendwann bestellen Liste genommen.

Gegenüber den Angaben zur Werft 1913: 2 Hellgen zu je 60m, Uferkrane 3t und 15t
                            und 1925: 2 Hellgen, davon eine überdeckt
ist eine deutliche Erweiterung erkennbar, wohl wie in "Das war Glogau" angegeben.
"Festung Glogau" konnte ich gestern entleihen, scheint aber bezüglich der Werft nicht ganz ergiebig.
Wieder etwas mühsam, da in polnischer Sprache.

Bester Gruß
Markus