1. WK / Marineverteidigung in Ostafrika am Tanganjika-See

Begonnen von Holger Kotthaus, 02 Juli 2009, 13:08:28

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Holger Kotthaus

Die Belgier hatten ja bekanntermaßen am Westufer des Tanganjika-See bei Albertville
(heute Kalemie) im Congo, nördlich des Lukuga River eine Verteidigungsstellung mit
Geschützen errichtet. Diese Anlage, oder zumindest ein Teil davon existiert heute noch.
Die Fotos fand ich alle im Net.

Gruß Holger



..



TD

Danke Holger,



Zustand nach fast 100 Jahren ja trotz des Klimas noch sehr "ansehlich !"



Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Alex Shenec


Holger Kotthaus

Hallo Alex,
Die kannte ich noch nicht.  - shikomo kwambiri - shukran jazilaan - asante sana - vielen Dank -
Gruß Holger

cocacabanabas

Zum Tanganjika-See fällt mir gerade auch ein recht gutes Buch ein, das dort zur Zeit des I. WK spielt:

Alex Capus: Eine Frage der Zeit, Knaus Verlag, München 2007

Kurzbeschreibung von amazon.de

Drei norddeutsche Werftarbeiter werden 1913 von Kaiser Wilhelm II. beauftragt, ein Dampfschiff in seine Einzelteile zu zerlegen und am Tanganikasee südlich des Kilimandscharo wieder zusammenzusetzen. Der Monarch will damit seine imperialen Ansprüche unterstreichen. Die drei Männer fahren nach Deutsch-Ostafrika mit der Aussicht auf guten Verdienst, lassen sich bezaubern von der exotischen Kulisse und der schönen Gouverneurin, geraten aber rasch in das gewalttätige Räderwerk des Kolonialismus, aus dem es kein Entrinnen gibt. Zur gleichen Zeit beauftragt Winston Churchill den exzentrischen, aber liebenswerten Oberleutnant Spicer Simson, zwei Kanonenboote über Land durch halb Afrika an den Tanganikasee zu schleppen. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, liegen sich Deutsche und Briten an seinen Ufern gegenüber. Keiner will, aber jeder muss Krieg führen vor der pittoresken Kulisse des tropischen Sees. Alle sind sie Gefangene der Zeit, in der sie leben, und jeder hat seine eigene Art, damit fertig zu werden. »Über die Jahre habe ich festgestellt, dass meine Helden allesamt gewöhnliche Menschen sind, die ungewöhnliche Dinge tun. Was mich beschäftigt ist immer der Mensch, der sein Leben in Würde zu leben versucht.« Alex Capus "

Holger Kotthaus

Gegenüber auf der Ostseite des Sees, hatten die Deutschen, 2,5 km südwestlich des Hafens
Kigoma, auf dem sogenannten `Elefantenfuß´ (heute Point Bangwe), ebenfalls, ein 10,5-cm-
"Königsberg" Geschütz zur Küstenverteidigung aufgestellt. Auf dem dritten Bild noch deutlich
zu erkennen, die Mittel-Pivot-Lafette C88 sowie das umgestürzte Orginal-Schutzschild. Wiege
und Rohr wurden vorher abmontiert und später im Landkampf weiterverwendet.

Ludwig Beoll schreibt hierzu in; Die Operationen in Ostafrika; auf Seite 274; Fußnote 6):
Die zur Küstenverteidigung (des Tanganjika-See) eingebaute 10,5-cm-Kanone wurde auf Befehl des Westbefehlhabers
abmontiert und am 25. (Juli 1916) mit zwei Revolverkanonen nach Gottorb gebracht, nachdem das Kommando am 18.,
21. und 24. (Juli 1916) darauf gedrängt hatte, das das Geschütz auf Fahrlafette verwandt wird.

 
Ebenso Wilhelm Arning in Kampf um Deutsch-Ostafrika; auf Seite 218 + 219:
Kigoma musste am 22. Juli (1916) geräumt werden. . . . Eine kleine Abteilung unter Kapitänleutnant a. D. Forstmann
blieb zurück, um den Abzug zu decken, . . . und zog auf südlich der Bahn gelegenen Weg nach Tabora, ohne vorher seine
alte Hauptabteilung (Abteilung Möwe) wieder zu treffen. Diese ging mit der Bahn zunächst bis Gottorb, auf dem letzten
Zuge das 10,5-cm-Geschütz mit sich führend; hier wurde wieder Stellung genommen, . . .








Mehrere Quellen weisen daraufhin, daß dieses Geschütz von den Belgiern nach Stanleyville
(heute Kisangani) verbracht wurde und dort heute noch steht. Also; - Wanderer kommst du, -
nicht nach Sparta, - sondern nach Kisangani, wäre es toll Wenn du ein paar Fotos machst.

Gruß Holger

Leutnant Werner

Ist das in der Lafette liegende halbrunde Metallteil der Schutzschild der Kanone?

War das die gleiche Kanone, die zuvor auf der Back der GOETZEN gestanden hatte?

Holger Kotthaus

Ist das in der Lafette liegende halbrunde Metallteil der Schutzschild der Kanone?
Ja, - nur der Deckel (oberer Schutzschild Abschluss) fehlt.
Ist zwar nicht die gleiche Lafette, aber der Schutzschild sollte stimmen.



War das die gleiche Kanone, die zuvor auf der Back der GOETZEN gestanden hatte?
Nein, es gab eine auf der "Goetzen" und eine auf dem Berg bei Kigoma.
Beide wurden auf Radlafetten gesetzt und gingen bei späteren Kämpfen verloren.

Gruß Holger


Alex Shenec


Holger Kotthaus

Zu diesem Foto Kigoma_03 hatte ich mir auch schon ein paar Gedanken gemacht . . .

Unter der Nummer:   CD/5060/1611/1148/5060_1611_1148_0025   ist unter dem Foto vermerkt: 
Repro-Neg. Kpt. Zimmer / 10,5 cm Geschütztransport in Kigoma auf d. Berg / 1)
Ca 500 m im Hintergrund ist der Bahnhof von Kigoma gut zu erkennen. Um den Transport des Geschützes der ,,Götzen´´,
(siehe 5.6. Korogwe), kann es sich nicht gehandelt haben, da Hafenanlage mit Kran und Gleisanschlüsse am Bahnhof
unmittelbar nebeneinander liegen und der Weg der Kolonne in die andere Richtung führt, - die Richtung, erst rein südlich,
dann mehr westlich, in der sich der Hügel mit Geschützstellung befand. Dies ist auch heute noch der Weg um zum
Bangwe Point, dem so genannten  ,Elefantenfuß´, zu gelangen Es handelt sich höchstwahrscheinlich um ein Foto
welches den Hin – oder Abtransport der 10,5-cm-Kanone, zum Hügel zeigt. Nahe liegende Vermutung; es handelt sich
um den Transport des Geschützes zur Stellung am ,Elefantenfuß´, weil in den letzten Julitagen des Jahres 1916, beim
Abtransport des Geschützes keine Zeit mehr verblieb derart exakte Fotos zu machen.
(Siehe auch Qualitätsunterschiede zu den Fotos unter 5.7.II.1.) + 5.7.II.2.), alles Negative von Gustav Zimmer)
Die Haltung der Personen innerhalb der Trägerkolonne ist darüber hinaus `Bergaufwärts´ gerichtet. Beim Abtransport
eines schweren Gewichtes, - einen Hügel hinunter, müsste diese Haltung eigentlich umgekehrt, bremsend,
also `Bergabwärts´ gerichtet sein.

Gruß Holger

Impressum & Datenschutzerklärung