Der "Scale-Effekt" - Wahrheit oder Mythos?

Begonnen von Blane, 24 September 2006, 13:34:43

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kalli

Zitat@Kalli & Wilfried
Wann habt ihr goldene Hochzeit?   

also die mit meiner Frau ist am 11.08.2022.
Da Mannjahre ja anders zählen tippe ich auf Wilfried bezogen so um das Jahresende ? :MLL: @Wilfried hilf!

Spee

@Chris,

wenn du nach veränderten Lichtverhältnissen fragst, dann entstehen daraus Sonderfälle. Bei welcher Bedeckung, Regen, Sonne etc?

Grundsätzlich habe ich mich aus der Diskussion "richtige" Farbe verabschiedet, spätestens nach der Frage um das "richtige" Grün bei sowjetischen Panzern. Was bei uns z.T. im Fuhrpark stand, da war von kräftigem Dunkelgrün bis fast dunkles Sandgelb alles dabei. Die grüne Farbe hatte die Neigung, nach längerer Zeit in Braun umzuschlagen. Also was ist jetzt der richtige Ton?
Deshalb ist die Diskussion mit der originalgetreuen Lackierung eher was für "Fetischisten" und damit folge ich Wilfried, es muß stimmig sein, ob nun RAL-Nummer soundso oder soundso.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Mario

Von diesem Scale-Effect höre ich jetzt zu ersten Mal, aber die Begründungen erscheinen mir nachvollziehbar.
Allerdings muß ich zugeben, daß ich, wenn ich mir ein gelungenes Schiffsmodell anschaue, keine Farbtabellen bzw. -fächer dabei habe. Es erinnert sehr an Haarspalterei, wenn jemand über die passende Farbschattierung diskutieren möchte. Viel wichtiger sind doch die Details und das handwerkliche Können des Erbauers. Darauf kommt es viel eher an. Eine gelungene Reling, oder ein feines Antennenwerk ruft da viel eher meine Bewunderung hervor.  :-)

Kleine off-topic Bemerkung: Beim Ford Fiesta Modell 89 in Spanisch Rot gibt es nicht weniger als 70 verschiedene Farbabstufungen. Nur für diese eine Farbe !!! Kein Besitzer käme auf die Idee, sich darüber Gedanken zu machen.

Dominik

@Blane,

mit Aufhellen ist nicht Weiß gemeint! Helle mal Rot mit Weiß auf, da hast du Rosa, aber keinen Farbton, der einem helleren, aber dennoch kräftigen Rot entspricht.

kalli

vermeidet wenn es geht ein Selbstmischen. Da kommt meist nichts Gutes bei raus. Die Pigmentierung ist so verschieden, dass man ohne Rezept schwer klar kommt ( bei Bastelmengen gaaanz schwer ). Und wie Dominik schrieb, Hände weg von weiß !

Blane

@Dominik
Ich habe von Grau gesprochen oder hast Du nicht richtig gelesen, was ich geschrieben habe?
Schöne Grüsse
Christian

harold

Originalzitat:
"Die Fragen, die sich z.B. mir stellen, sind:
Ist der Scale-Effekt wahr oder eher eine Art von Wahrnehmung irgendeines Modellbauers gewesen?"

Darf ich auch mal n bisschen aus'm Nähkästchen, oder so was -?

In der Malerei gibt's die "Luftperspektive", dh. je näher ein Objekt, desto "wärmer" und dunkler die Farbe, je weiter weg, desto "kälter" und blasser (kalt = blau-stichig, warm = orange-stichig).

Guckt mal bei nem diesigen Tag über's Feld, oder (Schluchtenkacker voran!) schaut mal -zig Kilometer weit über Bergketten ("von den blauen Bergen kommen wir ...") - nu, verständlich?

Bei einem kleinmaßstabigen Modell (1/700 und so) ist das "Auge des Betrachters" etwa n halben Kilometer entfernt, wenn er's auf Armlänge sieht; bei nem größeren Maßstab (1/200, zB) immer noch 140 m.
Wie ist denn die Luft auf See? Klar, staubtrocken ... nä, diesig.

Also müsste man -für ne ganz-ganz korrekte Evaluierung- zwei Pappendeckel mit dem gleichen Grauton malen,
den einen in die entsprechende Entfernung über Wasser bringen, den anderen nahe lassen,
und dann beide in einer Linie peilend fotografieren.

Wer sich diesen Schnafú nicht antun will, tut gut daran, einfach nur mal Nahaufnahmen und Fernaufnahmen seiner Schiffsoriginale zu vergleichen; mischt dann:

je kleiner der Maßstab, desto mehr hell und kalt (=bläulich) die Farben des Modells, verglichen mit'm Original,

tja und das war's denn.

Bildende Kunst heißt : das Auge des Betrachters zu betrügen, mithin seine optische Wahrnehmung zu manipulieren - tja, Modellbauer tun ja auch nix anderes, oder?

Ciao,
Harold







4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Dominik

@Blane,

ich bezog mich auf diese Aussage:

Zitat von: Blane am 24 September 2006, 18:37:48
Die Frage ist doch auch, was will man haben.
Ein Modell, welches "Originalgetreu" lackiert ist?
Oder ein Modell, dass mir "optisch" gefällt?

Ich versuche nochmal auf das von mir gestellte Problem hinzuweisen:
BS-Rumpf in RAL 7000 - Okay
Modell ist in 1:400. Die Farbe sollte also aufgehellt werden - Okay
Ich habe einen Revell Farbtopf mit 12 ml - Okay

Frage:
Wieviel Weiss muss da jetzt rein?


Und jetzt kommt Kalli´s bereits genannter Punkt der Wahrnehmung.
Wahrscheinlich wird jeder so viel weiss in den Topf tun, wie es einem gefällt.
Da heisst doch für mich, dass dieser "Scale-Effekt" gar nicht richtig definiert ist, oder?

@Kalli & Wilfried
Wann habt ihr goldene Hochzeit? :-D :-D :-D


Ich lese da nix von Grau ;)

Ansonsten hat Harold schon recht, der Modellbauer versucht nichts anderes, als die Wahrnehmung des Betrachters zu manipulieren. Das gesamte Erscheinungsbild muss passen. Ich persönlich bevorzuge halt die eigentlich zu dunklen "Original"-Töne von WEM, weil ich keine anderen finde, die in diese Richtung tendieren - immerhin sind es ja alleine vier unterschiedliche Grautöne bei der IJN. Und Selbermischen ist einfach nicht mein Ding - wenn ich einmal anfange, komme ich zum Schluss auch auf einen halben Liter, weil ich immer neue Tropfen Farbe hinzugeben muss. Und je größer die Menge wird, desto mehr Farbe muss man für Veränderungen wieder hinzufügen.

Blane

Dann ließ mal in dem von dir zitierten Bereich den zweiten Absatz, zweite Reihe.
Ja nanu, was steht denn da? RAL 7000, auch als Grau bekannt  :wink:
Schöne Grüsse
Christian

Dominik

@Blane,

ja und? Du hast einen BS-Rum in Grau und versuchst ihn aufzuhellen? Welches Weiß?  :O/Y

Blane

@Dominik

Ich habe gefragt, wie man aufhellen soll! Habe Weiss als ein Beispiel dafür gebracht. Jetzt kommst Du und fragst, wie ich aufhellen will.
Tja Domink, wenn ich das wüsste, hätte ich jawohl nicht danach gefragt!
Das kann doch gar nicht so schwer sein.
Schöne Grüsse
Christian

harold

Geht's jetzt ums Skalieren von Grautönen (RAL 70-er-Reihe), oder um's Aufhellen von Farben (rot zB) generell?
Und: kann ich den Begriff "Komplementärfarbe" als bekannt voraussetzen?
Berufsbedingt hätt ich da einige Unterlagen...

Ciao, ihr Streithanseln,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

harold

Hab mal in meinen Arbeitsblättern gekramt:



oben :
- 12-teiliger Farbring aus rot-gelb-blau;
- Mischen ("brechen" der jeweiligen Farbe durch Beimengen der Komplementärfarbe (die im Kreis gegenüberliegt; zB Rot vergrauen = Grün beimengen) - aus dem Ring wird so ein flächiger Kreis mit Zentrum Grau
- Kreis wird zur Kugel, indem jede Farbe des Kreises kontinuierlich mit Weiß oder mit Schwerz ausgemischt wird.

unten :

Farbkugel, aufgebrochen (Modell nach Runge)

Also:
der Farbe die Intensität nehmen = Komplementärfarbe einmischen (5 T rot, 1 T Grün, zB)
die Farbe aufhellen = zur eben gewonnenen Mischung Weiß dazu.
Kurzvariante : Rot "scalemäßig vergrauen" = Hellgrün zumischen.

In der Praxis wird eine Farbe durch ihren R-B-G-Anteil und den Schwarz- oder Weiß-Anteil definiert.

Ciao,
Harold

4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Blane

@Harold

Komplementärfarben, kein Problem:
Rot-Grün
Gelb-Lila
Blau-Orange
Scharz und Weiss = keine Farben
:-)

Da fällt mir ein Wort aus einer Werbung für Zahnpflege ein:
"Dunkelweiss" :-D
Schöne Grüsse
Christian

harold

Christian,
guckst du letztes posting von mir - noch Erklärung vonnöthen? 

:-) Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

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