Antriebsschema Panzerschiffs Entwürfe D3

Begonnen von Smutje Peter, 13 Dezember 2019, 18:42:05

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Smutje Peter

Moin zusammen.
Ich habe mir nochmal die Antriebsräume der Bismarck angesehen. Der Breite und der Höhe nach ist das gar kein Problem. In der Länge müssten ein paar der Querschotte der Antriebsanlage verschoben werden, aber die Motorenanlage würde insgesammt wohl sogar kürzer bauen, als die orginale Turbinenanlage. Probleme würde aber das Gewicht machen,
unter 3800 t würde das wohl kaum abgehen. Maximal ist mit etwa 4000 t zu rechnen.
Gruß

Peter aus Nürnberg

Peter K.

Zitat8 x M9Zu 46/64 mit n = 415 und 4 x Hilfsmotore für 2 x 33.000 WPS bei n = 250

Den erwähnten Plänen für "Ersatz ELSASS" sind dazu noch folgende Angaben zu entnehmen:

Anordnung der Maschinenanlage erinnert an ADMIRAL SCHEER und ADMIRAL GRAF SPEE mit geteilten Vulcan-Getrieben

Länge der Maschinenanlage 70,5 m von Spt. 63 bis 133,5, bestehend aus
4 Motorenräumen à 15 m mit 2 Zwischenräumen à 5,25 m von Spt. 78 bis 83,25 und von 113,25 bis 118,5

8 DiGen à 540 kw
Wellenabstand 7,6 m, Wellen 3,4 m über OKK

Grob aus dem Plan herausgemessen ergeben sich für einen M9Zu 46/64 etwa folgende Abmessungen:
Länge ca. 7,5 m
Breite ca. 1,6 m
Höhe ca. 4,6 m
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Smutje Peter

Hallo Peter

Immer ein Vergnügen was von Dir zu lesen! Deine Daten und Plansammlung scheint unerschöpflich!  top
Gruß

Peter aus Nürnberg

Smutje Peter

#33
Moin zusammen.

Damit ist diese Anlage im Gegensatz zu der von Harold geposteten Skizze im Thread "Wünschenswerte Geschwindigkeit für Handelsstörer" Antwort #68 nicht nebeneiander sondern hintereiander eingebaut. Sind ja auch 2 verschiedene Entwürfe!
Aus diesen Daten könnte man bei Bedarf sowohl die Dieselanlage von D, als auch eine mögliche Dieselanlage für Bismarck rekonstruieren.

Also diese 3 Threads entwickeln sich für mich zu einer richtigen Goldgrube an Informationen  :-)

@ Peter K

Dieser Plan für Ersatz Elsass ist dass das Schiff dass Ihr seinerzeit als Turbinenvariante rekonstruiert habt, oder ein früherer Entwurf?
Ergänzung:
Peter kann man erkennen, wieviele Zylinder die Hilfsmotoren haben?
Gruß

Peter aus Nürnberg

Sven L.

Ein wirklich interessanter Thread.

Ich hatte mal mit Hilfe des Buches Handbuch für Schiffsingenieure und Seemaschinisten, E. Ludwig/K. Illies (2. Auflage 1960) und abgeglichen mit den Informationen aus Bau und Berechnung der Verbrennungskraftmaschinen, Otto Kraemer (3. Auflage 1947) eine kleine Tabelle zum Berechnen der wichtigsten Kenngrößen von Dieselmotoren erstellt.

Bei Eingabe der von Peter K. angegebenen Motoren 46/64 mit n=415 U/min. komme ich auf folgende Resultate:

Leistung Ne8.800PSe
Länge7,75m
Breite1,75m
Höhe4,48m
Gewicht144,8t

Das Gesamtgewicht aller Motoren, einschl. von 5-Zylindrigen Hilfsmotoren, beläuft sich auf 2.200 t.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Smutje Peter

#35
Hallo Sven

Ich halte es für möglich, dass die Hilfsmotoren 6-zylindrige D 6 Z 42/58 sind, und Du hast die 3-Wellenanlage mit 100000 WPs für das 26000 t Schiff zugrunde gelegt.
Hier ist aber die 2-Wellenanlage gemeint.

In jedem Fall ergibt Deine Exceltabelle gute Eckdaten.

edit:
Also die Anlage auf die sich Peter K bezieht ist die 2-Wellen-Anlage. Das ist jetzt die Anlage mit der ich mich zunächst befasse, da durch Peter hier belegte Werte verfügbar sind! Ich denke mal mit dem 46/64 brauche ich bei 3 Motorensätzen nebeneinander mehr als 18m Anlagenbreite und mehr als 27m Schiffsbreite.
Gruß

Peter aus Nürnberg

Sven L.

Hallo Peter,

das ermittelte (Gesamt-)Gewicht ist ausschließlich das Gewicht der Motoren. Alle anderen Gewichte müssen noch hinzu addiert werden. Die Hilfsmotoren sind allerdings vom selben Typ wie die Hauptmotoren. Also ähnlich dem des Deutschland-Typs.
Intention der Tabelle war es nicht die komplette Maschinenanlage zu ermitteln, sondern ausschließlich Abmessungen und Gewicht eines Dieselmotors. Hierbei gilt zusätzlich, das nur Reihenmotoren berechnet werden könne, da mir für die Formeln zuwenig Informationen von V-Motoren zur Verfügung stehen.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Clausewitz - Vom Kriege

Smutje Peter

Moin zusammen.

Hier mal eine grobe Draufsicht wie so eine Anlage mit den Daten von Peter K ausgesehen haben könnte.

Eingezeichent sind die Fahrmotoren D9 Zu 46/64 und die von mir vermuteten Hilfsmotoren D6 42/58 mit den Gebläsen. Sonstige Geräte wie die Lenzpumpen, Fahrstände sowie Niedergänge habe ich weggelassen, da deren Positionen reine Spekulation wären. Fehler in Detail sind in der Skizze unvermeidbar. Eine gewisse künstlerische Freiheit habe ich mir einfach genommen. 

edit;
Es kann auch durchaus sein, das die Anlage spiegelverkehrt gezeichent ist. Für eine Überprüfung der Machbarkeit solch einer Antriebsanlage spielt das aber wohl keine Rolle.
Gruß

Peter aus Nürnberg

Peter K.

ZitatDieser Plan für Ersatz Elsass ist dass das Schiff dass Ihr seinerzeit als Turbinenvariante rekonstruiert habt, oder ein früherer Entwurf?
Ja, es geht um das ursprüngliche Panzerschiff D mit Kiellegung am 14.02.1934. Bis Mitte Jänner 1934 war aber noch keine Entscheidung für die Antriebsart und deren Ausführung gefallen.  Diskutiert wurde neben reinen Motoren- (mit und ohne Getrieben) und (Getriebe-) HDHD-Turbinen-Antrieb auch dieselelektrischer und turboelektrischer Antrieb.

ZitatPeter kann man erkennen, wieviele Zylinder die Hilfsmotoren haben?]Peter kann man erkennen, wieviele Zylinder die Hilfsmotoren haben?
Nein. Aber ein anderer, zeitnaher Entwurf mit 8 M9Zu 46/67 Hauptmotoren verwendet tatsächlich 4 M6Zu 42/58 als Hilfsmotore.

ZitatEs kann auch durchaus sein, das die Anlage spiegelverkehrt gezeichent ist.
Das ist sie auch, die Stb-Welle ist die kürzere, die Bb-Welle die längere. Aber ansonsten hast du es ganz gut hinbekommen.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Thoddy

Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

Sven L.

Die dürften sich oberhalb des Panzerdecks befinden. Diese dienten ja gleichzeitig als Schalldämpfer für die Auspuffanlage.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Smutje Peter

Richtig Sven!

Die Hilfskessel befinden sich, wie bei der Deutschland-Klasse unterhalb des Schornsteins. Sie sind Teil der Auspuffanlge und nutzen neben der Abwärme der hydraulischen Kupplungen und der Getriebe auch die Temperatur der Abgase.
Gruß

Peter aus Nürnberg

Smutje Peter

Hallo Peter.
Danke für Deine Antworten.

Hier also die korrigierte Diesel-Antriebsanlage für D.

Ich schätze das Einbaugewicht dieser Anlage übrigens auf ~ 2000 t.
Gruß

Peter aus Nürnberg

Thoddy

Wenn sich die Hilfskessel oberhalb des Panzerdecks befinden, ist dies meiner eine erhebliche Schwachstelle.

Bei Kreuzer P befinden sich diese Teile in separaten Getriebecompartments von ca 7,5 m Länge unterhalb des Panzerdecks
Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
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Thoddy

#44
Smutje
Die Maschinenanlage(M1) von AGS wog
1485 t für 53000 WPS.
Also etwa 28 kg/WPS.
Kreuzer P wäre bei rund 22 kg/WPS ausgelaufen für 180.000 WPS

Zum Vergleich Maschinenanlage Schanhorst 16,5 kg/WPS.
Die ist aber offensichtlich zu leicht gebaut worden was die Störanfälligkeit erhöhte.

Per Stand 1936 hätte man in den Maschinenräumen der Bismarck 132.000 WPS in Dieselmotoren unterbringen können.

Und noch zum Vergleich
Iowa ca 25 kg/HP

Richelieu 14,4 kg/WPS gemäß Evaluierung K-Amt.
Verzicht auf Redundanz.

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