ID=61971 Name: Weiß, Herbert

Begonnen von Rheinmetall, 18 September 2024, 20:03:15

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Rheinmetall

Hallo Herb / alle !

laut dem Buch "Von Nanok bis Eismitte" (Seite 308) lautet der Name:

WEISS, Fritz Herbert, Reg.Rat. Dr. (Regierungs-Rat Dr.)

Dieser stieg zusammen mit Marine-Ing. Christian Werner als Spezialisten des MWD auf U 867 (Kapt. z.S. Arved v. Mühlendahl) ein, welches zur ersten Unternehmung "frontklar" gemeldet wurde.
Beide Männer kamen am oder nach dem 19.09.1944 mit der gesamten restlichen U-Boot Besatzung ums Leben, bzw. gelten seither als vermisst.

Das WFL (kurz für Wetterfunkgerät Land) 30 "Herbert" sollte durch das U-Boot nach Labrador gebracht werden, um die Wetterentwicklung im Seeraum um Neufundland noch aktueller beobachten zu können.

Das Typ IXC/40 Boot lief am 14. oder 15.09.1944 von Bergen in den Atlantik aus.

Am 17.09.1844 meldete U 867 mit KR-Funkspruch: "Stehe in AF 7679 - beide Diesel ausgefallen - Boot tauchklar"
Bereits am Folgetag spitzte sich die Lage zu, da das Boot mit fast leeren Batterien gestoppt in dem gemeldeten Quadrat stand und starke feindliche Luft meldete und um 21.00 Uhr ein Luftangriff erfolgte.
Am 19.09.1944 früh erfolgte ein weiterer Hilferuf, in welchem um Einschleppung gebeten wurde.
Da dies aufgrund der Wetterlage und der feindlichen Luft als unmöglich erschien, wurden die Boote U 218, ( 858 und U 1228 welche in der Nähe vermutet wurden, beauftragt, nach U 867 zu suchen, die Besatzung zu übernehmen und den Havaristen zu versenken.
Die beauftragten Boote fanden U 867 jedoch nicht, welches am 19.09.1944 um 17:21 dem letzten Funkspruch: "KR.KR stehen in AF 7695 - Sturm - schwere See abgab und auf weitere Anforderungen keine Meldung mehr absetzte.

Spätere Nachforschungen ergaben, dass U 867 bereits kurz nach Abgabe des letzten Funkspruchs zwischen 17:30 und 17:45 Uhr von der britischen B 24 Liberator "Q" der No. 224 Squadron gesichtet und angegriffen wurde.
Bei dem Angriff lagen die abgeworfenen Bomben nicht deckend, und das Boot scheint nicht beschädigt worden zu sein.
Die Flugzeugbesatzung beobachtete zahlreiche Schlauchboote an Deck, mit welchem die Besatzung wenige Minuten nach dem Angriff außerbord ging.
U 867 sank danach rasch und die Schlauchboote schlossen sich zu einem Pulk zusammen.

U 858 erreichte etwas 2,5 Stunden später den von U 867 zuletzt gemeldeten Standort, konnte aber nichts entdecken, da offensichtlich die Positionsangabe ungenau gewesen war.
Noch am 20.09.1944 hielt sich U 858 in dem Seegebiet auf und wurde von einer weiteren B-24 Liberator ("S" der No. 206 Squadron RAF) angegriffen, konnte jedoch unbeschädigt tauchen.
Als das Flugzeug Schlauchboote sichtete, hielt es diese für Überlebende von U 858, welche jedoch tatsächlich die Besatzung von U 867 gewesen sein muss.

Die suchenden Boote fanden auch in den kommenden Tagen keine Spur von U 867 oder seiner Besatzung.
Tage später wurden die Leichen des Kommandanten und sechs seiner Männer an der norwegischen Küste angeschwemmt.


Der schlagartige Ausfall beider Diesel auf diesem Boot sowie auch Dieselausfälle auf anderen in Stettin ausgerüsteten, großen Booten legen die Vermutung von Sabotage nahe, zumal auf einem noch in den Stützpunkt zurückgekehrten Bootes angesägte Nockenwellenfestgestellt worden waren.

Beste Grüße,  :MG:

Matze

Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Axel Niestle

Laut Unterlagen der vormaligen WASt schrieb er sich "Weiß".

Die übrigen zum Einsatz von U 867 bei Selinger nur abgeschriebenen Angaben bedürfen leider in vielen Fällen der Korrektur. Als erstes Mittel hätte hier schon ein Blick in die "Duikboot"-Datei von Walter und Frans hier im HMA geholfen, um die ärgsten Schnitzer zu beheben. So lief U 867 bereits am 12.09.1944 um 19.00 Uhr zusammen mit U 294, U 295 und U 1228 unter dem Schutz von M 253 und M 437 aus Kristiansand zur Feindfahrt aus. In Bergen war das Boot nie. Die erste Meldung über den Dieselausfall wurde erst um 01.55 am 18.09.1944 abgesetzt. Die Meldung taucht allerdings im KTB BdU vom 17.09.1944 auf, da der darin enthaltende Berichtzeitraum von 08.00 Uhr am 17. bis 08.00 Uhr am 18.09.1944 reicht.

Fehler zu wiederholen ist leider nicht hilfreich.

Axel Niestlé

 

Rheinmetall

Hallo Axel !

Das war mir nicht bewusst, dass die in Selingers Werk gemachten Angaben oft abgeschrieben und nicht korrekt sind, sonst hätte ich mich ja nicht an den Computer gesetzt und hätte meinen Text verfasst.

Was ist Duikboot für eine Datei ?

Stimmt dann wenigstens die These mit der Sabotage bei U 867 und anderen Boote aus der Werft Stettin ?

Viele Grüße,

Matze
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Darius


Teddy Suhren

Hai

Die: Blauer Button "HMA" links in der Forumsübersicht - Unsere Projekte - Etwa im unteren Drittel steht "Duikboot".
Draufklicken und Du kommst in die Suchmaske in die Du die gesuchte Bootsnummer eintragen kannst.

Walter und Frans sind aus den Niederlanden weshalb der Text auch zum Teil in Holländisch ist. Die beiden betreuen und pflegen die Datenbank seit sehr langer Zeit.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Rheinmetall

Herzlichen Dank lieber Darius & Jörg für Eure Hilfen.  :TU:)
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Axel Niestle

Zitat von: Rheinmetall am 20 September 2024, 14:51:27Was ist Duikboot für eine Datei ?

Hallo Matze,

wenn ich so etwas lese, bin ich immer unfassbar traurig. Da haben Frans und Walter (kommen übrigens beide aus dem schönen Nachbarland Belgien) in jahrzehntelanger Arbeit mit viel Zeit und Geld diese Datenbank zum Thema deutsche U-Boote und U-Bootkrieg aufgestellt und sie vor vielen Jahren kostenlos ins HMA eingebracht, aber sie wird nicht genutzt! Wenn ich es richtig sehe, bis Du ja auch schon ein paar Jahre dabei und hast eine vierstellige Anzahl an Posts im Forum. Aber man lernt ja bekanntlich nie aus.

Ich hoffe nur, dass all die anderen Mitstreiter, die hier ebenso wunderbare Datenbanken zu vielen anderen Themen eingebracht haben, sich nicht entmutigen lassen, weiter zu machen.

Sabotage und U 867 ist reine Spekulation. Der Kommandant von U 867 hätte dies bestimmt gemeldet. Die wahrscheinlichere Ursache Wasserschlag im Diesel beim Schnorcheln wäre da sicher weniger erwähnenswert. Aber auch das ist letztendlich Spekulation, weil alle Augenzeugen gefallen sind.

Beste Grüße

Axel

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