Tartus ( Syrien ) einziger Auslandsstützpunkt der russischen Marine

Begonnen von Albatros, 16 Oktober 2011, 08:52:23

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Tostan

Zitat von: Ulrich Rudofsky am 25 Juni 2012, 20:33:37
MV ALAED entgültig von Curacaos auf Russlands Beflaggung umgesattelt wurde
.......
Wer das Schiff  nun versichert ist nicht klar, aber ich glaube, dem Schiff wird ohne hohe Versicherungsgarantie gegen alle Gefahren nicht erlaubt werden,  britische Hoheitgewässer zu durchqueren.   

Hm, gibt es nicht (international anerkannte)russische Versicherungen bzw. im Zweifelsfall dass der Russische Staat die Versicherung übernimmt? Macht der Staat doch bei seinen eigenen Schiffen auch. Wäre evtl. ein Grund für das umflaggen.

RePe

Aus aktuellem Anlass eine Ergänzung zu meinem Beitrag vom 16.01.2012 (# 30):

Jetzt ist es also offiziell, dass in Ägypten der Kandidat der Muslimbrüderschaft zum Präsidenten gewählt wurde. Natürlich hat er versprochen,
der Präsident des ganzen Volkes sein zu wollen, die Minderheiten zu achten (Kopten), und sich an geschlossene Verträge (z.B. mit Israel) zu
halten. Bleibt abzuwarten, was aus diesen Vorsätzen wird. Ich glaube Israel wird sorgfältig hinhören und hinschauen und seine Vorkehrungen
treffen.
Ein Kapitel der sog. "Arabellion" ist damit erst mal geschrieben. Weitere werden folgen, denn die Ziele die mit den Aufständen mal verfolgt
werden sollten, sind noch längst nicht erreicht. Die Grundforderungen waren und sind fundamental demokratisch und menschenrechtlich:
Das Recht auf freien Meinungsäusserung, Versammlungsfreiheit, unabhängige Presse (einschl. Fernsehen u. Rundfunk), die Möglichkeit, durch
freie Wahlen Regierungen zu bestimmen und auch zu wechseln, die Möglichkeit, in einem fairen Prozess vor einem unabhängigen Gericht sein
Recht zu erstreiten. Wie diese Rechte in islamischen Gesellschaften und Ländern ausgestaltet sein werden, bleibt abzuwarten, manches wird
uns im Westen dann eher befremdlich vorkommen aber wir müssen ja nicht das Mass aller Dinge sein.
Jedenfalls werden diese Forderungen auch nach den Wahlerfolgen der  Islamisten in Ägypten und anderen arabischen Ländern auf der Tages-
ordnung bleiben. Es wird allerdings wahrscheinlich noch schwerer werden, diese Forderungen gegen die Islamisten durchzusetzen, denn diese
haben wie man gesehen hat eine grosse Anhängerschaft in den Völkern, und wenn man wie diese in der Überzeugung handelt, Gottes Willen
zu kennen und umsetzen zu wollen, bleibt nicht viel Raum für Kompromisse in demokratischen Verfahren. Man wird sehen.

Syrien ist in diesem Zusammenhang ein Sonderfall. Aber auch ein Assad (auf deutsch "Löwe") und seine Clique werden sich unter den gegebenen
Umständen nicht mehr allzu lange halten können, diese Prognose wage ich.

     RePe

RonnyM

Moin,

wenn ich das so verfolge, heißt es doch, dass der neue ägypt. Präsident dem Iran gegenüber freundlich gesinnt ist, der Iran das Gleiche gegenüber Syrien... :wink:

Vielleicht fängt Israel jetzt endlich an, seine Siedlungspolitik zu überdenken. :x

Grüße Ronny

PS Ich konnte schon immer gut träumen. :-D
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Tostan

Zitat von: Tostan am 26 Juni 2012, 06:43:17
Die Seite ist leider arg veraltet. Syrien hat in der letzten Zeit massiv aufgerüstet. Sie haben jetzt auch moderne russische Tor-M1, Pantsir-S1 und seit neuestem auch S-300 Systeme(http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/150059).

Korrektur: die Lieferung von S-300 Flugabwehrsystemen(NATO: SA-20 "Gargoyle") mit einer Reichweite von bis zu 200km wurde wohl von Russischer Seite gecancelt. Siehe: http://www.aktuell.ru/russland/politik/article_4429.html.
Moderne Kurz- und Mittelstrecken-Flugabwehrsysteme sind aber vorhanden, zusätzlich die älteren S-200(SA-5 "Gammon")/S-75(SA-2 "Guideline") Langstrecken-Flugabwehrsysteme, welche ja auch auf den Karten eingezeichnet sind.

Götz von Berlichingen

»03.07.2012
Russland beim Abschuss des türkischen Kampfflugzeugs beteiligt
Redaktion

Aus diplomatischen Kreisen verlautete, russische Techniker in den Kontrollzentren der syrischen Flugabwehrraketensysteme seien entscheidend an der Erfassung und Verfolgung sowie am Abschuss des türkischen Kampfflugzeugs vom Typ F-4E Phantom II beteiligt gewesen. Das berichtet Ynet. Hier lesen Sie die deutsche Übersetzung des Beitrags.

Russische Techniker spielten einem Bericht der »Sunday Times« zufolge bei der Erfassung und Verfolgung sowie beim Abschuss eines türkischen Kampfflugzeugs durch die syrische Flugabwehr vor zehn Tagen eine entscheidende Rolle. Aus diplomatischen Kreisen aus dem Nahen und Mittleren Osten, so die Zeitung, sei zu hören, der Abschuss der türkischen F-4E Phantom II gehe auf eine in einem Bruchteil von Sekunden getroffene Entscheidung zurück, die als Warnsignal in Richtung NATO zu werten ist, sich aus dem Bürgerkrieg in Syrien herauszuhalten.

Eine Quelle aus der israelischen Luftwaffe wurde mit den Worten zitiert: »Wir wären keineswegs überrascht, wenn diese russischen Spezialisten, wenn sie schon nicht direkt den [Abschuss-]Knopf betätigten, doch mindestens direkt neben den syrischen Offizieren standen, die es dann taten.«

[...]

Ein Diplomat erklärte gegenüber der »Sunday Times«, mit Sicherheit hätten die Russen ihre Finger im Spiel gehabt. Seiner Ansicht nach lautet die russische Botschaft: »Syrien ist nicht Libyen. Jeder der es versucht, eine ›Flugverbotszone‹ über Syrien zu errichten, bekommt es mit einem der leistungsfähigsten Flugabwehrsysteme weltweit zu tun, das einem Angreifer einen hohen Preis abverlangt«.

Vor drei Jahren lieferte Russland dem Bericht zufolge 36 hochentwickelte mobile Flugabwehrsysteme vom Typ Panzir-S1 (NATO-Bezeichnung: SA 22 Greyhound). Russische Spezialisten sollen die Syrer an diesen Geräten geschult haben, und einige Diplomaten erklärten, einige dieser Experten seien immer noch in den Leitstellen dieser Raketensysteme stationiert.«


http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/redaktion/russland-beim-abschuss-des-tuerkischen-kampfflugzeugs-beteiligt.html


Tostan

Zitat von: Götz von Berlichingen am 04 Juli 2012, 00:05:06
Russische Spezialisten sollen die Syrer an diesen Geräten geschult haben, und einige Diplomaten erklärten, einige dieser Experten seien immer noch in den Leitstellen dieser Raketensysteme stationiert.«

Hm, und im von mir verlinkten Artikel sind anstelle von "einigen" russischen Experten einige hundert genannt.

Nach dem Bericht der Wedemosti wird die syrische Luftabwehr von zwei Radaranlagen aus gesteuert, die sich in Damaskus und im Norden des Landes befinden. Einige hundert russische Spezialisten sollen dort arbeiten.


Tostan

Hm, Stefan Scholl lebt ja in Russland, er sollte also informiert sein. Trotzdem kommen einige Sachen nicht zur Sprache. Meines Wissens nach kann es ja sein, dass "viele Moskauer Experten sind längst der Meinung, das Blutvergießen in Syrien gehe weiter, solange Assad an der Macht bleibt" aber genauso ist man dort wohl der Meinung, dass mit der derzeitigen Opposition das Blutvergießen auch ohne Assad weitergehen würde. Noch hat Assad den Großteil des Militärs hinter sich, und in der arabischen Welt zählt eher Persönliche Loyalität, bzw. Loyalität zum Clan, als Loyalität zum Staat. Fällt also das Militär als Machtfaktor weg, kann sich Syrien zu einem zweiten Libanon entwickeln, jahrzehntelanger Bürgerkrieg inclusive.

Es stimmt schon, "Russlands Auslandsaufklärung hat seit dem Ende der Sowjetunion ziemlich gelitten." aber gerade aus Syrien sollte es durch die vielen Russen im Lande noch gute Berichte geben, bessere als viele Westliche Staaten haben.

Ulrich Rudofsky

Ulrich Rudofsky

hillus

Moin,

das ist tatsächlich so. Wie heute www.navy.ru/ berichtete, sind der Zerstörer ADMIRAL CHABANENKO und drei große Landungsschiffe der Nord Flotte am 10.07.2012 aus Severomorsk Richtung Mittelmeer ausgelaufen, wobei ein Besuch von Tartus geplant ist. An Bord befinden sich Truppen der Marineinfanterie. Die Fregatte YAROSLAV MUDRYI, gerade erst von der Übung FRUKUS 2012 zurückgekehrt-Ergänzung hillus, und Schiffe der Hilfsflotte der Baltischen Flotte werden sich unterwegs mit dem Verband der Nord Flotte vereinigen.
Der Aufenthalt im Stützpunkt Tartus ist zur Übernahme von Treibstoff, Wasser und Lebensmittel vorgesehen.

Die Dauer der Operation ist bis Ende September/Anfang Oktober 2012 geplant.

Schauen wir weiter!

Grüße aus Braunschweig

hillus

smutje505

Hallo Hillus danke für die schnellen aktuellen Berichte  :MG:
@ Tostan...... dass mit der derzeitigen Opposition das Blutvergießen auch ohne Assad weitergehen würde......
hier gebe ich dir recht

der erste

Richtig. Aus der Schwarzmeerflotte begibt sich auch noch die "Smetlivui" ins Mittelmeer und wird dort selbstständig und teilweise im Verband mit den anderen Schiffen handeln. Bitte vergeßt nicht, das dort zur Zeit ein Verband der NATO im östlichen Teil Übungen durchführt. In einigen Tagen, sicher nach dem Tag der Seekriegsflotte, werden sich auch noch einige große Landungsschife der baltischen Flotte ins Mittelmer begeben. Aber bleibt ruhig, sie verlegen ins schwarze Meer, um im Herbst dort an der Übung "Kaukasus 2012" (Anlandung im Gebiet Novorossisk) teilzunehmen. Das ist aber eine schon lange geplante Übung und steht in keinem Zusammenhang mit Syrien. Ich erinnere daran, das vor 2 Jahren Landungsschiffe aus der Nord- und der Schwarzmeerflotte in die Ostsee verlegten, um dort an einer großen Landungsübung im Gebiet Kalinigrad teilzunehmen.

Ulrich Rudofsky

Laut einigen Pressebericht von gestern und heute  stoppt Russland weitere Waffenliefrungen an Syrien. Es is nicht klar ob es sich nur um neue Waffen handelt oder auch um Ersatzteile und Munition.

Russia to Halt Arms Shipments to Syria. A senior Russian defense official said Moscow will no longer sell any weapons to Syria until the situation there calms down, as a Syrian activist group said the death toll from the Syrian conflict has surpassed 17,000.
Vyacheslav Dzirkaln, the deputy chief of the Russian military and technical cooperation agency, said Monday that Russia will not sign any more arms deals, deliver any more weapons or ship any spare parts for weapons delivered earlier..........................................
His comments came hours after his foreign minister, Sergei Lavrov, met with a senior Syrian opposition leader, Michel Kilo, in Moscow.
  http://www.globalsecurity.org/wmd/library/news/syria/2012/syria-120709-voa01.htm
Ulrich Rudofsky

The Voice

Zitat von: Ulrich Rudofsky am 10 Juli 2012, 20:31:06
.... Es ist nicht klar ob es sich nur um neue Waffen handelt oder auch um Ersatzteile und Munition.
Moin!
Aus anderen Quellen habe ich entnommen, dass es sich bei dem Lieferstop ausschließlich um neue Waffen handeln soll,
(Wie z.B. die Yak-130).
seinen sonstigen Verpflichtungen würde Russland jedoch nachkommen.

Dies interpretiere ich so, dass z.B. die Staffel Kampfhubschrauber, die zu Wartungszwecken in Russland waren, ausgeliefert  werden, da sie Eigentum Syriens sind.

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

der erste

Die Kampfhubschrauber, es sind 3 Mi-25, werden auf dem Seeweg geliefert. Damit werden Altverträge erfüllt.

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