Tartus ( Syrien ) einziger Auslandsstützpunkt der russischen Marine

Begonnen von Albatros, 16 Oktober 2011, 08:52:23

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Kaschube_29

Moin Manfred,

also: die Internet-Ausgabe der russischen Zeitung "Izvestia" meldete gestern (mit Bezug auf eine Quelle in der Seekriegsflotte), dass das Personal in Tartus auf die PM-138 (Werkstattschiff der "AMUR"-Klasse) evakuiert worden sein soll.

siehe hier: http://izvestia.ru/news/533413

Aber: am Abend wurde dies mit Bezug auf einen Gesprächspartner im Stab der Schwarzmeerflotte dementiert. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass die "PM-138" (Werkstattschiff der "Amur"-Klasse) Ende September Tartus planmäßig verlassen wird und von einem anderen Schiff der Schwarzmeerflotte abgelöst wird.

siehe hierzu: http://www.flot.com/news/navy/?ELEMENT_ID=120092

Die Russen werden Tartus so schnell nicht aufgeben, so sehr das auch von vielen herbeigeschrieben wird.

Gruß, Kaschube_29
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

Ulrich Rudofsky

All den Berichten nach ist Tartus nicht ein wichtiger Russischer Marinestützpunkt.  Da die Situtation in Syrien  nun auf der siegenden  Seite der Revolution liegt, sieht man sich warscheinlich langsam aber sicher gezwungen den Hafen und die Menge von elektronischen Installationen zu räumen bevor alles verloren geht. 
Ulrich Rudofsky

hillus

Moin miteinander,

nach längerer Abwesenheit im FMA heute wieder ein Zeichen von mir. Meine Zeit war ausgefüllt mit der Fertigstellung des Band 2 Teil I "Die U-Boote der Nord Flotte von 1966 bis 1961". Es war ein Horrortrip. Erst war nur ein Band vorgesehen, ähnlich zum Band 1 "Die U-Boote der Baltischen Flotte von 1917 bis 2010". Es kam so viel Material zusammen, dass Kachube_29 und ich dachten, na in 2 Bänden wird's wohl reingehen. Zum Schluß kamen über 900 Seiten zusammen und damit war klar, es geht nur in drei Bänden. Das kurz zum Bücherschreiben. Dann kam noch eine operative Sache hinsichtlich meiner früheren Arbeit. Einer mir sehr nahestehenden Firma war der Bauleiter ausgefallen und so sprang ich kurzfristig bei Porsche und VW ein, um die Baustellen zu beenden. Es war deftig!!
Ja und dann war ja noch irgendwie meine Familie, mit der ich wieder einmal zusammen sein wollte. Kurz gesagt, ich war nur sehr wenig im FMA und werde jetzt so langsam wieder etwas tun.

Deshalb nun meine Gedanken zum Thema. Irgendwie hatten wir uns recht lange über die vereinigte Schiffsgruppierung der Nord Flotte und Baltischen Flotte und später der Schwarzmeer Flotte unterhalten. Alles stand im Zusammenhang mit Tartus, da sich die Schiffe ins Mittelmeer bewegten. Leider hat niemand den Faden weiter verfolgt.
Also, im Prinzip ist dieser Raid der russischen Seekriegsflotte zu Ende. Alle drei Landungsschiffe der Nord Flotte haben das Mittelmeer wieder verlassen und führen Übungen im nördlichen Atlantik durch. Die beiden Schiffe der Baltischen Flotte, YAROSLAV MUDRYY und NEUSTRASHIMYY, sowie der Tanker IVAN BUBNOV befinden sich noch im Mittelmeer. Sie liefen wie angekündigt nicht Tartus an, sondern verlegten vom östlichen zum westlichen Teil des Mittelmeeres zu umfassenden Übungen. Das große U-Bootabwehrschiff VIZEADMIRAL KULAKOV hat ebenfalls das Mittelmeer verlassen und wird wohl auf seiner Heimfahrt zur Nord Flotte geplante Hafenbesuche in Lissabonn, Portsmouth und Cork durchführen.

Die anfangs beteiligten ADMIRAL CHABANENKO und NKOLAY CHIKER, wo The Voice uns mit dessen Kurs lt. AIS vertraut machte, verließen nach den gemeinsamen Übungen im Nordatlantik den Schiffsverband und liefen zu ihren Stützpunkten bei der der Nord Flotte zurück. Inzwischen ist die ADMIRAL CHABANENKO schon wieder mitten in der gemeinsamen Übung mit Schiffen der Royal Norwegian Navy und der US Navy "SEVERNYY ORYOL 2012", wobei das Schiff zu Beginn der Übung den norwegischen Hafen Budö besuchte.

Es gibt wieder Grüße aus Braunschweig

hillus

Ulrich Rudofsky

Viele Nachrichtendienste berichten schon seit Wochen, dass der Russische Marinestützpunkt in Tartus evakuiert wird oder schon ist.  http://nachrichten.rp-online.de/politik/moskau-raeumt-marinebasis-in-syrien-1.2962776  http://www.turkishweekly.net/news/140701/russia-may-evacuate-syrian-base-says-navy-chief-.html 

Gibt es was Definitives über diese Lage?
Ulrich Rudofsky

The Voice

Moin!
Ich glaube, es liegt an den verschiedenen Definitionen des Begriffes "Evakuierung".
Russland hat ja dementiert, dass der Stützpunkt evakuiert worden sein soll.
Andere Pressestimmen sprechen von einer abgeschlossenen Evakuierung.

Nach meinen letzten Informationen ist das gesamte Stützpunktpersonal samt einigen Familienangehörigen auf dem Werkstatschiff PM-138.
Dieses ankert auf Reede oder im Hafen. Wasser und Verpflegung wird durch eine Bootsroutine von Land aus ergänzt.

Für einige ist es eine Evakuierung, weil niemand mehr an Land ist, für andere ist es eben keine, weil Schiff und Personal noch im Hafen /Reede ist.

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

hillus

Moin,

heute morgen fand ich den gestrigen Artikel bei RIA NOVOSTI in der deutschen Übersetzung:

Wegen des andauernden Bürgerkriegs in Syrien hat die russische Marine beschlossen, vorübergehend den Stützpunkt in der Hafenstadt Tartus nicht mehr zu benutzen, schreibt die Zeitung ,,Nesawissimaja Gaseta" am Freitag.

Darüber hinaus seien keine großen Waffenlieferungen an das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad geplant. Moskau will Damaskus künftig nur noch politisch, humanitär und informell unterstützen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Informationen von russischen Militärs und Diplomaten, die an den jüngsten Verhandlungen mit einer offiziellen syrischen Delegation in Moskau teilgenommen hatten.

Somit wird klar, warum der Schiffsverband im Mittelmeer, für den drei russische Flotten (die Nord-, die Ostsee- und die Schwarzmeerflotte) ihre Schiffe bereitgestellt hatten, plötzlich aufgelöst wurde, und warum der Generalstab seine Pläne geändert hat, Schiffe der Nordflotte ins Schwarze Meer zu schicken.

Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge könnten sich die verfeindeten Lager in Syrien versöhnen. Das bedeute, dass eine militärische Unterstützung für Assads Regime derzeit nicht das Hauptziel sei. Im Gegensatz zum Westen, der die Opposition mit Waffen zu versorgen begann, hat Russland fast alle seine Kriegsschiffe aus dem Mittelmeer abgezogen. Vor Syrien kreuzen bereits Schiffsverbände der Nato. Vor diesem Hintergrund sieht Russlands Schiffsverband wie ein ,,Tropfen im Meer" aus.

,,Unser Militärobjekt in Tartus ist allein durch militärische Maßnahmen nicht zu erhalten. Wir sind nicht in der Lage, den Ländern, die die syrische Opposition unterstützen, mit militärischen Methoden Widerstand zu leisten", sagte eine Quelle im russischen Verteidigungsministerium.

Darüber hinaus dementierten die Quellen im russischen Verteidigungsministerium Medienberichte, laut denen die Angehörigen des Stützpunkts in Tartus wegen der heftiger werdenden Kämpfe im Westen Syriens evakuiert worden seien.

Den Quellen im russischen Verteidigungsministerium zufolge unterstützt Moskau die Regierung in Damaskus bei der Aufklärung sowie mit ,,militärpolitischen Methoden". Falls sich die Situation dramatisch verändern sollte, kann Russland das gesamte Personal des Stützpunktes in Sicherheit bringen. Bei einem Notfall könnten Flugzeuge der Transportfliegerkräfte und des Zivilschutzministeriums eingesetzt werden, um das russische Personal des Stützpunkts auszufliegen. Die Fluggesellschaft Aeroflot fliegt seit dem 7. August nicht mehr nach Syrien.

,,Russland hält sich aus der Situation in Syrien raus. Zudem ist Moskau gegen Gewaltszenarien, die vom Westen gegen Syrien konzipiert werden. Deswegen hängt die Zukunft der russischen Militärobjekte davon ab, wie lange es dauern wird, bis der Frieden einkehrt. Man will hoffen, dass Präsident Baschar Assad die unversöhnliche bewaffnete Opposition zerschlägt, einen Kompromiss eingeht und sich an den Verhandlungstisch setzt", sagte Igor Korotschenko, Direktor des Zentrums für Analyse des Weltwaffenhandels.

,,Russland hat keinen klaren Plan zur Verteidigung seiner geopolitischen Positionen im Nahen Osten", sagte Militärexperte Juri Netkatschow. Es entstehe der Eindruck, dass die Situation ihrem Selbstlauf überlassen worden sei. Moskau hätte das Assad-Regime wirksam unterstützen können, auch im militärtechnischen Bereich. Falls Assad gestürzt werden sollte, verliert Russland seinen einzigen Verbündeten im Nahen Osten, so der Experte.

Ein weiterer Kommentar meinerseits scheint mir überflüssig!!!

Grüße aus Braunschweig

hillus

AND1

Waffenlieferungen laufen doch!
aus geplünderten Beständen in Lybien und Kämpfer
Und Weltmächte beliefern ebenfalls

hillus

Hallo AND 1,

gut und schön was Du schreibst, aber wie wäre es einmal mit einer Quelle, aber bitte nicht aus gut unterrichteten Kreisen!!

Freue mich schon drauf!!

Gruß

hillus

olpe

Zitat von: hillus am 25 August 2012, 14:04:28
... aber wie wäre es einmal mit einer Quelle, aber bitte nicht aus gut unterrichteten Kreisen!!
Hallo,
... da bin ich dicht bei @hillus ... und freue mich ebenso auf Quellen bzw. Artikel, die den Gedanken von @AND1 unterstützen ...
Grüsse
OLPE

crip

Tatsächlich.
Sowjetisches Kriegsgerät in Libyen wird an Syrien´s Rebellen geliefert. Da kommt bei Putin bestimmt Freude auf.

Nichts neues: http://www.tagesschau.de/ausland/syrienwaffenlieferung100.html

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und

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http://de.rian.ru/security_and_military/20120820/264224443.html

Syrien-Krise: Rebellen erhalten russische Waffen aus Libyen – ,,Kommersant"

crip

Heutige, neue Meldung:

Russische Flotte zieht sich aus Syrien zurück

Mit dem Abzug der russischen Marine vom Marinestützpunkt Tartus in Syrien, erwarten israelische Medien eine bevorstehende internationale Intervention in Syrien

Quelle: http://www.turkishpress.de/news/30082012/russische-flotte-zieht-sich-aus-syrien-zurueck-intervention-befuerchtet/1911

Ulrich Rudofsky

Was wird aber mit den hunderten von Russen passieren, die die Radarstationen usw. bemannen?  Ich glaube aber die USA will sich da nicht vor den Wahlen beteiligen.  Oder doch!  Das gebe Obama (Nobel Friedenspreisträger   :-D ) eventuell eine Chance im Amt zu bleiben. 

PS: Die Stennis fur nach nur kurzem Aufenthalt wieder unerwartet zum Einsatz aus. 
Ulrich Rudofsky

Tostan

Zitat von: Ulrich Rudofsky am 30 August 2012, 19:36:18
Oder doch!  Das gebe Obama (Nobel Friedenspreisträger   :-D ) eventuell eine Chance im Amt zu bleiben. 

"Jeder Präsident, der während seiner ersten Amtszeit einen Krieg angefangen hat, ist wiedergewählt worden" (die verdächtig nach Palin aussehende US-Präsidentin im Film "Iron Sky")

The Voice

Moin!
Zu dem Thema habe ich eine für mich überraschende Pressemitteilung gefunden:
http://rusnavy.com/news/navy/index.php?ELEMENT_ID=15845
Frei übersetzt:
Russische Marinebasis in TARTUS wieder in Betrieb?
Dies meldet zumindest ein Sprecher des russischen Generalstabes.
Nach seinen Angaben gab  es zwar einen Plan, den Stützpunkt zu evakuieren, dieser sei jedoch nicht durchgeführt worden.
Der Evakuierungsplan sähe vor, das Personal, Waffen, Dokumente nach Novorossiysk (Schwarzes Meer) zu verschiffen. Das verbleibende Material soll dann von einem Spezialtrupp gesprengt werden.
Zur Überraschung wurde von dem Sprecher erwähnt, dass die drei Landungsschiffe der Nordmeerflotte im August 2012 doch TARTUS angelaufen haben sollen!
Man habe Kraftstoff, Wasser und Verpflegung ergänzt, es sei aber keinerlei Material entladen worden. Dies betonte der Sprecher ins besonders, da der Verdacht bestand, es würden Waffen und Munition an die Syrische Armee weitergegeben worden.

Hat jemand eine Bestätigung oder weitere Informationen?

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

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