Dienstzeit

Begonnen von Arche, 18 Juni 2025, 21:36:16

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Arche

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage (zur Klärung), die am Beispiel eines Offizieranwärters stellen möchte.

Hubert Rottmann 8.3.1924 in Niederwillingen Crew X/1941 ObFhn z.V. Kommando MS Mürwik am 5.2.1945 in Bad Colberg verstorben
Er ist wohl aus gesundheitlichen in Bad Colberg und ist dort verstorben. Da er zu der Crew X/1941 gehörte, vermute ich, dass er aus gesundheitlichen Gründen nie zum Leutnant befördert wurde. Wie lange war dieser "Dienstweg" möglich? Es waren immerhin über 4 Jahre Ich gehe davon aus, dass eine Streichung als ROA aus gesundheitlichen Gründen nicht erfolgte. Mir ist aber nicht bekannt, ob diese Möglichkeit bestand.

Schöne Grüße

Heinz-Jürgen

Violoncello

Hallo Heinz-Jürgen,

ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Frage richtig verstanden habe, daher geht die Antwort vielleicht am Ziel vorbei:

Nachdem Rottmann als Offiziersanwärter die Karriere des Berufsoffiziers eingeschlagen hatte, hätte seine Beförderung zum Leutnant unter Friedensbedingungen im vierten Jahr angestanden. Du verweist aber darauf, dass er "ROA", also Reserve-Offiziersanwärter gewesen sei. Demnach wurde er nach der Beförderung zum Oberfähnrich z.S. aus der Laufbahn des aktiven Offiziers verabschiedet. M.E. war er nach dem Wehrgesetz von 1935 aber automatisch wieder (als Oberfähnrich z.S. d.R.) wehrpflichtig. Er konnte jederzeit wieder einberufen werden, theoretisch bis zu seinem 45. Lebensjahr - als Oberfähnrich...

Viele Grüße

Violoncello 

Arche

Hallo Hartwig,

vielleicht noch nachgefragt.
Das er ROA war, ist eine private Aussage gewesen. Einen Beleg habe ich nicht gesehen. Er könnte also auch OA gewesen sein. Er könnte also in der Crew X/41 gelistet sein.
Vielleicht kannst Du die Frage mit dieser Variante noch ergänzen!

Schöne Grüße
Heinz-Jürgen

Violoncello

Hallo Heinz-Jürgen,

in Friedenszeiten erfolgte die Beförderung zum Leutnant z.S. in der aktiven Offizierslaufbahn, wie bereits geschrieben, regelmäßig im 4. Dienstjahr. Wegen des Bedarfs an Offizieren verkürzte sich die Laufzeit. Kannapin gibt an, dass die Beförderung zum Leutnant z.S. Ende 1942 nach 2 1/4 bis 2 1/2 Dienstjahren stattfand.
(Kannapin, Die Wehrmacht im Dritten Reich, Band VI, S. 484)

Rottmann wäre also zwischen Januar und April 1944 "an der Reihe gewesen". Die Laufzeit konnte sich aber verlängern, wenn ein Oberfähnrich noch nicht zur Beförderung zum Leutnant für geeignet gehalten wurde. Dies war zu begründen. Beförderungsvorschläge waren erneut vorzulegen, sobald die Hinderungsgründe entfallen waren. Die Nichtbeförderung könnte also im vorliegenden Fall z.B. auf eine längerdauernde gesundheitsbedingte Dienstunfähigkeit zurückzuführen gewesen sein.
(Kannapin, Band II, S. 42) 

Viele Grüße

Violoncello

Arche

Dankeschön!

Schöne Grüße

Heinz-Jürgen

Impressum & Datenschutzerklärung