Karsten Jäger: Marineobservatorium in Greifswald 1941-1945.

Begonnen von bettika61, 01 November 2017, 18:25:19

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smutje505

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MarObsBörgen

Zitat von: bettika61 am 15 Dezember 2018, 18:59:32...
Gibt es ergänzende Informationen zu den Schiffen, die die Fahrt nach Flensburg näher beleuchten ? ...


Meine Großeltern sind mit ihren Töchtern auf der Börgen mitgereist von Greifswald nach Flensburg, so wie wohl die meisten Mitarbeiter ihre Familien mit dabei hatten. In den wenigen Dingen die erzählt wurden war eins wiederkehrend da, dass die Börgen wohl ursprünglich nach Dänemark wollte und dort abgewiesen wurde und so in der Flensburger Förde verblieb.
Im Wehrpass steht: "30.4.45 -14.7.45  - D "Börgen"", meine Oma hatte eine Bescheinigung: "hat in in der Zeit v.30.4.45 bis 8.5.45 in Truppenverpflegung gestanden". 
Der erste mir vorliegende Brief von meinem Opa,der mit den anderen auf dem Dampfer Börgen in Kriegsgefangenschaft war, zu meiner Oma, die mit den anderen Flüchtlingen im Lager in Flensburg, An der Reitbahn 17, war, ist auf den 05.05. datiert, da waren sie also sicher in Flensburg und getrennt.
Meine Tante, die auch mit an Bord war, hat in Greifswald im April 1945 noch eine Ausbildung begonnen, so daß eine Abreise der Börgen im März unwahrscheinlich ist.
Die Börgen lag wohl in relativer Nähe zu Flensburg, denn die Druckwelle der Explosion im Munitionsdepot in Mürwick (14.6.45) war an Bord deutlich zu spüren.
Die Kriegsgefangenen wurden in Gruppen von der Börgen aus verlegt, die Gruppe in der mein Opa war ging Ende Juni zu Fuß über Kiel nach Neumünster in das dortige Internierungslager.
Auf den 20.9.45 ist ein Brief datiert, in dem er schreibt, das er wieder "an Bord sei". er beschreibt Hamburg und dass er für die Engländer in Hamburg seine Studien fortsetzten soll. Es geht aus dem Brief nicht eindeutig hervor, welches Schiff er mit "wieder an Bord" meint. 1946 weiß ich sicher, das er auf dem Wohnschiff Jupiter in HH wohnte.
In den Briefen gibt es viele Mutmaßungen, wie es weiter gehen wird, es werden ein paar Namen genannt. Da er aber mit Bleistift in einem Mix aus Sütterlin und Latein geschrieben hat und häufiger Vokale weg lässt habe ich Schwierigkeiten gerade Eigennamen zu entziffern. Bei einigen scheint es gelungen zu sein -

Dieses Namenlesen hat mich letztendlich auch hierher geführt, denn wenn es sich z.B. Rauschelbart liest und es Rauschelbach in MarObs gegeben hat wirds klarer.  :-)

MarObsBörgen

"gehen auf Kiel" heißt nicht, das sie zu Fuß gehen  :O-_

habe weitere Briefe und Postkarten aus dem Zeitraum gefunden:

am 3.7.45 lag FdK Börgen in Flensburg-Mürwick
am 12.7.45 war sie in Laboe
am 28.8.45 lag sie in Hamburg 
von wann bis wann sie jeweils unterwegs war lässt sich den Briefen nicht entnehmen.

bettika61

Zitat von: bettika61 am 15 Dezember 2018, 18:59:32
ZitatAm...den 29.April 1945 verließen FdK Börgen,FdK Rungholt(112 BRT) und
Martha Geiss (531 BRT), ein kleiner Frachter, in aller Eile Stralsund mit Inventar und Personal des Marineobservatoriums an Bord, um nach Flensburg zu evakuieren

DDK Bd.5 schreibt bei BÖRGEN ,  3.45 Überführung des Marineobservatoriums nach Flensburg

In den Schiffslisten bei/nach Kriegsende in Flensburg habe ich die o.g Schiffe nicht gefunden.
Hallo,
Den letzten Satz kann ich für die BÖRGEN korrigieren,
Sie taucht in der Standortliste Flensburg 7.5.1945 auf, die englische Meldung kann ich nur auf 1945 datieren,.Sie dürfen diesen Dateianhang nicht ansehen.Sie dürfen diesen Dateianhang nicht ansehen. 
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

MarObsBörgen

Dr. Rudolf Schulze schrieb am 03.08.1945 eine Postkarte an meine Oma mit dem Absender: Dampfer Börgen, Hamburg. Das bisher früheste Datum der Börgen in Hamburg.

Aus verschiedenen weiteren Briefen weiß ich mittlerweile, das die Börgen im Freihafen lag.

Die Mitarbeiter des Mar.Obs sind im Januar 1946 von der Börgen umgezogen auf das Wohnschiff Jupiter am Neumühlen Kai.

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