U 7 ein Typ IIB Boot ging am 18.02.1944 durch einen Tauchunfall verloren.

Begonnen von Wiking, 08 Mai 2023, 20:17:35

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Wiking

Die Untergangsstelle soll hier liegen https://geohack.toolforge.org/geohack.php?pagename=U_7_(Kriegsmarine)&language=de&params=54.866666666667_N_19.485555555556_E_region:XA_type:landmark&title=18.02.1944+Untergangsstelle

In vermutlich 108 Meter Tiefe siehe hier http://www.uboot-archiv.de/ubootwiki/index.php/U_7

Eventuell wird das Boot ja einmal gefunden und betaucht.
Dann wäre es vielleicht möglich die Unglücksursache zu erkennen.

Der Kommandant 22 Jahre https://uboat.net/men/commanders/743.html

Der LI auch http://www.uboot-archiv.de/ubootwiki/index.php/Knoche,_Klaus-Peter

Jeder kann jetzt mal überlegen über wie viel Berufserfahrung er mit 22 verfügt hat.
Muss nicht aber kann sein, dass eben diese mangelnde Erfahrung gerade was den LI anbelangt das Unglück nicht beherrschbar machte.

Auf der 5. Unternehmung wurde der Leuchtturm von Marstein besetzt siehe hier....http://www.uboot-archiv.de/ubootwiki/index.php/U_7
Damit ist dann wohl https://de.wikipedia.org/wiki/Marstein_fyr gemeint.

Wiking :MG:



wirbelwind

Hallo,
ein wenig wundert es mich schon, dass sowohl der Kommandant als auch der LI so jung waren. Immerhin handelte es sich um ein Schulboot. Das bedeutet für mich, die darauf befindliche Besatzung sollte noch Erfahrungen sammeln, bevor die Versetzung auf ein Frontboot kam,
Natürlich sagt das Alter noch nicht viel über die gesammelten Erfahrungen aus. Mir ist leider nicht bekannt, wo vorher Oberleutnant zur See, Günther Loeschke, Dienst tat, ob er als ,,Konfirmand" Erfahrungen auf einem Frontboot sammeln konnte
MfG Wirbelwind

Wiking

Zitat von: wirbelwind am 09 Mai 2023, 10:39:08
Hallo,
Mir ist leider nicht bekannt, wo vorher Oberleutnant zur See, Günther Loeschke, Dienst tat, ob er als ,,Konfirmand" Erfahrungen auf einem Frontboot sammeln konnte
MfG Wirbelwind

Hallo,

hier nachzulesen http://www.uboot-archiv.de/ubootwiki/index.php/G%C3%BCnther_Loeschcke

Wiking :MG:

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Wiking

Zitat von: Wiking am 08 Mai 2023, 20:17:35Die Untergangsstelle soll hier liegen https://geohack.toolforge.org/geohack.php?pagename=U_7_(Kriegsmarine)&language=de&params=54.866666666667_N_19.485555555556_E_region:XA_type:landmark&title=18.02.1944+Untergangsstelle

In vermutlich 108 Meter Tiefe siehe hier http://www.uboot-archiv.de/ubootwiki/index.php/U_7

Eventuell wird das Boot ja einmal gefunden und betaucht.
Dann wäre es vielleicht möglich die Unglücksursache zu erkennen.

Der Kommandant 22 Jahre https://uboat.net/men/commanders/743.html

Der LI auch http://www.uboot-archiv.de/ubootwiki/index.php/Knoche,_Klaus-Peter

Jeder kann jetzt mal überlegen über wie viel Berufserfahrung er mit 22 verfügt hat.
Muss nicht aber kann sein, dass eben diese mangelnde Erfahrung gerade was den LI anbelangt das Unglück nicht beherrschbar machte.

Auf der 5. Unternehmung wurde der Leuchtturm von Marstein besetzt siehe hier....http://www.uboot-archiv.de/ubootwiki/index.php/U_7
Damit ist dann wohl https://de.wikipedia.org/wiki/Marstein_fyr gemeint.

Wiking :MG:


Als Ergänzung, hier noch ein gutes Foto von U 7 aus 1935

https://digitaltmuseum.se/021017386012/den-tyska-ubaten-u-7/media?slide=0

Wiking :MG:

ufo

Zitat von: wirbelwind am 09 Mai 2023, 10:39:08Hallo,
ein wenig wundert es mich schon, dass sowohl der Kommandant als auch der LI so jung waren. Immerhin handelte es sich um ein Schulboot. Das bedeutet für mich, die darauf befindliche Besatzung sollte noch Erfahrungen sammeln, bevor die Versetzung auf ein Frontboot kam,
Natürlich sagt das Alter noch nicht viel über die gesammelten Erfahrungen aus. Mir ist leider nicht bekannt, wo vorher Oberleutnant zur See, Günther Loeschke, Dienst tat, ob er als ,,Konfirmand" Erfahrungen auf einem Frontboot sammeln konnte
MfG Wirbelwind

Ich denke da zeigt sich auch wie Spinwebduenn die Personaldecke der Kriegsmarine da schon war. Erfahrung war da sicher mehr Gluecksache als Planung.

Der LI Klaus-Peter Knoche war von Crew X/40. Die haben eine recht komplette Kommandierungsliste ihrer Mitglieder zusammengestellt. Danach hat er vorher keine anderen U-Booterfahrungen sammeln koennen.

Der 1WO durfte Dieter Friedberg gewesen sein, ebenfalls Crew X/40 und auch er ohne weitere Vorerfahrung.

Axel Niestle

Hallo Freunde,

das Rätseln über vorhandene oder nicht vorhandene Erfahrung ist wenig zielführend, wenn man keinen Einblick in die betreffenden Personalakten oder andere Primärunterlagen von Bedeutung hat und stattdessen nur ein wenig herumfabuliert. Eine solche Herangehensweise wird den behandelten Personen nicht gerecht. Nicht zuletzt, wenn sie in Ausübung ihres Dienstes gefallen sind und selbst dazu noch weniger bekannt ist.

Zu Loeschke hat Geronimo oben schon auf die einschlägige Datenbank verwiesen. Der Mann hat vier aufregende Feindfahrten als I.WO auf U 264 mitgemacht und alles erlebt, was für U-Bootoffiziere damals wichtig war.

Knoche hat frisch die Ausbildung zum U-Boot-LI durchlaufen. Als Fähnrich war er für eine Fahrt auf U 653 eingeschifft. Wenn er ungeeignet gewesen wäre, hätte er die LI-Ausbildung nicht bestanden. Wo sonst hätte er denn Erfahrung um Dienst auf U-Booten sammeln können als auf einem Schulboot?

Die kleinen Schulboote der 21. Ufl. hatten für die Ausbildungsfahrten generell keinen I.WO kommandiert. Der vorgenannte Fähnrich zur See Friedberg war als Schüler der ULD im Rahmen des Ua-Lehrgangs an Bord. Er hatte seine U-Bootkarriere erst knapp 3 Wochen zuvor begonnen.

Wenn das Boot vielleicht einmal gefunden wird, kann man weiterspekulieren. Bis dahin bitte nur Fakten!

Axel Niestlé

Urs Heßling

moin, Axel,

Zitat von: Axel Niestle am 18 September 2023, 18:05:13das Rätseln über vorhandene oder nicht vorhandene Erfahrung ist wenig zielführend, wenn man keinen Einblick in die betreffenden Personalakten oder andere Primärunterlagen von Bedeutung hat und stattdessen nur ein wenig herumfabuliert. Eine solche Herangehensweise wird den behandelten Personen nicht gerecht. Nicht zuletzt, wenn sie in Ausübung ihres Dienstes gefallen sind und selbst dazu noch weniger bekannt ist.
:TU:)  :TU:)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Big A

Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Wiking

Zitat von: Axel Niestle am 18 September 2023, 18:05:13Hallo Freunde,


Knoche hat frisch die Ausbildung zum U-Boot-LI durchlaufen. Als Fähnrich war er für eine Fahrt auf U 653 eingeschifft.

Axel Niestlé

Dann könnte man den Namen hier bei U 653 nachtragen.

https://historisches-marinearchiv.de/projekte/crewlisten/ww2/eingabe.php?active_cl2=result

Wiking :MG:

Besitzer

Moin!
Mein verstorbener Bekannter, Kurt Ahlers(U10), hatte mir mal erzählt, dass ein Schulboot gesunken sei, und man wusste nicht warum.
Daraufhin wurde U10 untersucht (vielleicht auch andere Boote), und man stellte fest, dass man mit einem Schraubenzieher die Hülle des Bootes durchstoßen konnte. Der Grund war Rostfraß. Das Boot wurde sofort außer Dienst gestellt. Kurt Ahlers vermutete seinerzeit, dass durch den Rostfraß ein Wassereinbruch geschehen sei, der zum Untergang des Schulbootes führte.

Man kann ja mal die Daten des Untergangs und der Außerdienststellung U10 vergleichen, ob an der Geschichte was dran ist! Es ist dann immer noch kein Beweis, aber zumindest ein Hinweis.


Gruß Uwe :MG:
Seemannsgarn wird nicht geflochten,
sondern gesponnen! ;-))

ufo

Zitat von: Axel Niestle am 18 September 2023, 18:05:13Hallo Freunde,


Knoche hat frisch die Ausbildung zum U-Boot-LI durchlaufen. Als Fähnrich war er für eine Fahrt auf U 653 eingeschifft.

Axel Niestlé

Spannend!
Danke.
Der Eintrag von der Faehnrichtsfahrt fehlt bei der Auflistung seiner Crew. Das Heft selbst 'Bord-Kommando-Liste der Crew 40' gibt keine Hinweise darueber welche Quellen die benutzt haben. Es laesst sich aber aus den Crewbriefen nachvollziehen, dass die da viel Arbeit und Sorgfalt hineingesteckt hatten.

Die Begabungen und Faehigkeiten Einzelner sind gewiss nur mit grosser Unsicherheit nachzeichenbar. Es faellt aber schon auf, dass in Crewbriefen aus den spaeteren Kriegsjahren zunehmend nachdenkliche Artikel ueber die Ausbildungsqualitaet juengerer Crewen auftauchen. Spaetestens Crew Januar 1941, die 'U-Crew' scheint hier schon einen deutlichen und bedenkenswerten Einschnitt in Ausbildungszeit und Tiefe gebracht zu haben.   

Eugen

Ausbildungsinhalte und -zeit

Dissertation ,,Auswahl und Ausbildung junger Offiziere 1930–1945"

https://api.deutsche-digitale-bibliothek.de/binary/2e4a2a82-1891-495f-a26b-f7ede906ffde

(Kriegsmarine ab Seite 282)

Wiking

Zitat von: Eugen am 10 Oktober 2023, 19:46:29Ausbildungsinhalte und -zeit

Dissertation ,,Auswahl und Ausbildung junger Offiziere 1930–1945"

https://api.deutsche-digitale-bibliothek.de/binary/2e4a2a82-1891-495f-a26b-f7ede906ffde

(Kriegsmarine ab Seite 282)

Danke für deinen Hinweis.....

Ab Seite 303 wird es interessant aber schon davor wird die Verkürzung der Ausbildung dargestellt.

Zitat......Im Durchschnitt dauerte die Ausbildung nur noch 2 Jahre und 5 Monate. So
kam es, daß zahlreiche junge Offiziere als Räum- und S-Boot-Kommandanten oder
leitende Ingenieure oder als Waffenoffiziere auf Schiffen und in vielen anderen
Dienststellen in den Krieg hineingezogen wurden und dabei bis zu 5 Jahre jünger
waren als ihre friedensmäßig ausgebildeten Kameraden.....Zitat Ende

Aber es fehlte selbst nach verkürzter Ausbildungszeit an geeignetem Personal an allen Enden und Ecken.
Zitat.....Während eines Vortrages vor Hitler auf dem Berghof wies Dönitz
darauf hin, daß jetzt, im Juni 1943, schon U-Boote mit Kommandanten besetzt werden mußten, die erst 1939 in die Marine eingetreten waren und daß, falls
keine Offiziere von Heer oder Luftwaffe zur Marine übertreten würden, ab 1944
zahlreiche Einheiten wie U-Boote, Vorpostenboote oder Minensucher nicht mehr
bemannt werden könnten....Zitat Ende

Und weiter.....Durch Material-, Personal-, und Gerätemangel wurde die militärische Aus-
bildung erheblich reduziert.

Ein wirkliches Manko der Offiziersausbildung war die Aufsplitterung in zahlreiche
kleine Ausbildungsgänge. Dies beschleunigte zwar die Schulung und vergrößerte das
Offizierkorps, machte aber viele Offiziere praktisch nur in wenigen Bereichen
einsetzbar und vermittelte ein falsches Bild sowohl über die Quantität als auch über
die Qualität der jungen Offiziere. .... Zitat Ende

Hatten diese jungen Offiziere jetzt keine erfahrenen Unterführer in ihrem Bereich sah es wohl schlecht aus.
Da ist jetzt eigentlich alles enthalten was ich, Ufo und Wirbelwind ausgeführt haben.

Da hilft es dann auch nicht zu erwähnen das wenn ein LI die Prüfung bestanden hat, er wohl geeignet gewesen ist. Erfahrung erreicht man nur über die Jahre und dies war im Krieg nicht mehr möglich!

Und um es klar zu stellen niemand hat behauptet das genannter LI und Kommandant am Unglück eine Schuld tragen!

Zitat von: Axel Niestle am 18 September 2023, 18:05:13Als Fähnrich war er für eine Fahrt auf U 653 eingeschifft.

Axel Niestlé


Wäre noch interessant zu erfahren in welchem Zeitraum das war...... :MZ:

Wiking :MG:


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