Seelöwe (Teil 2)

Begonnen von Bergedorf, 04 April 2012, 18:05:23

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Bekoe

Zitat von: Huszar am 11 April 2012, 08:23:01

Es gibt einen kleinen Unterschied: südlich New Sewer gabs keinen Seewall, nördlich allerdings schon. Sprich: südlich Romney gabs ausser diesem PzGraben keine Sperren, die den Vormarsch der Panzer behindert hätten, nördlich davon allerdings schon.
BTW: zwischen Lydd und Romney gibts heute einen Kanal.


Du meinst jetzt doch wohl nicht den Royal Military Canal der schon seit April 1809 fertig gestellt ist. Der Vormarsch der Panzer wäre an diesem Hindernis erst einmal zum Stehen gekommen.

Gruss
Bernd

Huszar

Hallo, Thomas,

Im ganzen Abschnitt, inkl StuG unter 120 Stück.

@Dirk:
ZitatBeweis doch Deine Position, dass es dort nichts wesentliches gab.
1, Zumindest auf den verschiedenen Seiten im I-Netz gibts sehr wenige Bonker, die mit der Ostküste von Dunge Ness in Verbindung gebracht werden. Natürlich kann es sein, dass die Engländer einen Atlantikwall dort klamm heimlich aufgebaut haben, es deutet aber mehr darauf hin, dass dort tatsächlich wenige Bunker errichtet wurden. (immernoch mehr, als weiter westlich!)
2, die Pillboxes-Seite. Beschreibung, wo man Minen legen darf. Vorgelände Sea Wall qualifiziert sich nicht.
3, Stacheldraht hab ich zugebilligt, ist durchaus vorstellbar.
4, Panzergraben ist weiterhin nicht bewiesen
5, Hindernisse sind vorstellbar, hab ich dir ebenfalls zugebilligt
6, SChützengräben (auf dem Sea Wall?!?) als bedeutende Sperre darzustellen, ist tendenziös. Ohne Schützengräben gibts keine Stellung.

ZitatHier war ich natürlich auch ein wenig in die Falle getappt. Wenn der Sea Wall eine Sperre darstellt, dann braucht man nicht zwingend weitere Minensperren. Ist dir ferner schon aufgefallen, dass ihr nur von den Beach Mines gesprochen habt und wie wenig, dass doch seien. Es gab aber auch noch die Anti Tank Mines wie man schön auf der East Sussex Seite sehen kann.

Wir sprechen hier von HINTER der HKL! Meinetwegen kannst du auch dorthin Minenfelder packen, einen Sinn macht es aber absolut nicht. Es gibt keine rückwärtigen Stellungen (und Truppen), die diese Sperren dann mit Feuer beherrschen könnten, würden also kein Hinderniss darstellen (können einfach geräumt werden).
Für beide Arten Minen gelten die gleichen Regeln. Unterhalb der Sturm-Hochwasser-Grenze wird man weder das eine, noch das andere verlegen. Auf Seewällen ebensowenig.

ZitatAha, worauf stütz sich die Erkenntnis, dass es südlich keine weiteren Hindernisse gab?

Gab es südlich New Sewer einen Sea Wall? Nein, gibts auch heute nicht.
Gab es nördlich New Sewer einen Sea Wall? Ja, gab es auch damals.
Du Unterschied verstehen? Karte ich machen sollen?

ZitatAha, so ist das also zu sehen wenn man versucht die Punkte ein wenig zu erörtern und zusammenzufügen statt einfach bei jedem Einzelpunkt locker zu behaupten, das war nichts wert oder gar nicht vorhanden
Wenn du das machen würdest, hätte keiner ein Problem damit. Wenn aber jemand mit lautem Urrää-Geschrei bei jedem Bunker durch die Gegend läuft, und immer und immer wieder darauf hinweist, wie wenig Chancen die Dt gehabt hätten, ist dann keine objektive Untersuchung.

ZitatBtw. was sagst Du denn zu der Netzsperre? Ist auch wieder so ein Beweis, dass der Abschnitt nicht ordentlich verteidigt war, oder?
Die Frage wäre zuerst, in wie fern diese Netzsperre eine Beeinträchtigung der Prähme bilden würde - und dann erst deine Frage.

ZitatSorry Alex, aber so macht das diskutieren hier keinen Spaß.

Ditto

mfg

alex

ZitatDu meinst jetzt doch wohl nicht den Royal Military Canal der schon seit April 1809 fertig gestellt ist. Der Vormarsch der Panzer wäre an diesem Hindernis erst einmal zum Stehen gekommen.

Ne, RMC ist schon weiter weg. Sowohl Dirk, als auch ich sprechen von einem PzGraben/Kanal zwischen Lydd und Romney, einige km von der Küste. Wo genau der PzGraben verlaufen ist, ist weiterhin nicht bekannt, und ich hab darauf hingewiesen, dass es in der Gegend heute einen Kanal gegeben hat. Ob diese beiden identisch sind, die Dt den Kanal als PzGraben interpretiert haben, oder es gänzlich zwei verschiedene Entitäten sind, ist nicht bekannt.
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Bergedorf

Hallo Alex,

ZitatAha, worauf stütz sich die Erkenntnis, dass es südlich keine weiteren Hindernisse gab?

Gab es südlich New Sewer einen Sea Wall? Nein, gibts auch heute nicht.
Gab es nördlich New Sewer einen Sea Wall? Ja, gab es auch damals.
Du Unterschied verstehen? Karte ich machen sollen?

Es gibt ja auch andere Hindernisse als eine Sea Wall.

ZitatAha, so ist das also zu sehen wenn man versucht die Punkte ein wenig zu erörtern und zusammenzufügen statt einfach bei jedem Einzelpunkt locker zu behaupten, das war nichts wert oder gar nicht vorhanden
Wenn du das machen würdest, hätte keiner ein Problem damit. Wenn aber jemand mit lautem Urrää-Geschrei bei jedem Bunker durch die Gegend läuft, und immer und immer wieder darauf hinweist, wie wenig Chancen die Dt gehabt hätten, ist dann keine objektive Untersuchung.
Da unterstellst Du mir wieder etwas was nicht stimmt. Lass das bitte sein und diskutiere sachlich.

ZitatBtw. was sagst Du denn zu der Netzsperre? Ist auch wieder so ein Beweis, dass der Abschnitt nicht ordentlich verteidigt war, oder?
Die Frage wäre zuerst, in wie fern diese Netzsperre eine Beeinträchtigung der Prähme bilden würde - und dann erst deine Frage.
Warum sollten die Briten eine Netz- bzw. Balkensperre legen, die keine Landekähne aufhalten kann???? Wenn Du Dir das Buch von Schenk über die Netzsperrverbände anschaust, dann kannst Du sehen, dass bei Versuchen im ersten Weltkrieg eine Netzsperre ein Uboot bei 8 kn gestoppt hat. Da dürfte mehr Wucht hinter sein, als bei einem Kahn der von 2 kleinen Fischkuttern bugsiert wird, oder als bei einem notdürftig motorisierten Mot-Prahm. Ferner waren die Briten was die Boom Defences anbetrifft führend. In dem Buch wird zusätzlich noch geschrieben, dass die Dt. in Boulogne britische Netze gefunden hatten die mit extra Greifern versehen waren die sich in Schiffsschrauben wickeln sollten. Aber wenn Du nicht glauben möchtest das die Netzsperren kein Hindernis gewesen wären, dann mach das gerne.

Gruß

Dirk

Bergedorf

Hallo Alex,

schau mal was auf http://www.nationalarchives.gov.uk gefunden habe:

Zitat
ADM 244/15
Trials of anti-boat net defences
1937-1940

ADM 244/16
Trials of anti-boat net defences
1940-1943

Da diese Netze zur Beurteilung der Erfolgsaussichten ja wesentlich sein könnten und da Dir ja so daran liegt diese zu erforschen möchte ich Dir einen Vorschlag machen. Wie wäre es, ich kaufe die ADM 244/15 und Du die ADM 244/16. Dann können wir ja die jeweiligen Exemplare tauschen und die Ergebnisse hier dem Forum zur Verfügung stellen?

Gruß

Dirk

Knouterer

Noch mal kurz zu den 3.7" AA guns, laut Wikipedia:

"Initially there were HE and shrapnel shells, both fitted with a time fuze. Fuze No.199 was igniferous (i.e. powder-burning) with a maximum running time of 30 seconds. Fuzes No.106 and 107 were mechanical time fuzes; both proved unsatisfactory. Fuze No.208, with a maximum running time of 43 seconds, became the standard fuze ..."
und
"The guns were used in the field artillery role quite extensively in the second half of the war in Italy, NW Europe, Burma and the SW Pacific. Batteries were issued with the necessary fire control equipment. Counter-battery or counter-mortar fire was the usual role. However, their HE ammunition seems to have always been fuzed for airburst, this means maximum ranges were limited to 9,200 yards with No 199 fuze and 16,200 yards with No 208 ..."
Anno 1940 gab es diese Feuerleitgeräte wohl noch nicht, andererseits wären die Ziele klar erkennbar gewesen und die Entfernungen bekannt, also dürfte es kein allzu grosses Problem gewesen sein sich auf stationäre Prähme einzuschiessen (oder "Pi mal Daumen" wenn man will).
In den letzten Kriegsmonaten wurden die vorrückende allierte Truppen in Deutschland oft mit ortsfeste schwere Flak konfrontiert, wie beschrieben durch Charles B. Macdonald in "Company Commander":
"The flak gunners seemed to have discovered our presence in the town simultaneously with Campbell's announcement. They turned the full force of the twelve flak guns (128 mm - Knouterer) against Dorstewitz, and the streets reverberated with the terrifying crack of the big shells exploding in mid-air to send thousands of deadly fragments whining to the ground below ..."
Aber wie gesagt, im Seelöwe-Szenario wäre die Flak wohl voll beschäftigt gewesen mit der Bekämpfung von Luftzielen.

Knouterer

Re: Sea Wall: die wesentliche Frage ist in der tat wie das bei Dymchurch aussah, weil da auch die zwei U-Pz. Abt. an Land gehen sollten. Soweit ich rausfinden kann, erstreckte die Mauer sich über eine Länge von etwa 5 km und sah so aus:

http://www.francisfrith.com/dymchurch/photos/sea-wall-and-bathers-c1960_d74040/

http://www.francisfrith.com/dymchurch/photos/sands-and-promenade-1927_80398/

Jedenfalls an den hier fotografierten Stellen ein ernstzunehmendes Hindernis, für Panzer und erst recht für andere Motorfahrzeuge. Die Spurträger von den Prähmen, die Leandros von seinen armen seekranken und überarbeiteten Pionieren and land schleppen lassen will, hätten da auch nicht viel genützt: 1) zu kurz und zu steil, 2) konnten keine Panzer tragen, 3) hätten irgendwie verankert werden müssen, 4) wären (wie schon bemerkt)  frühestens eine Stunde nach dem Auftauchen der ersten Panzer verfügbar gewesen.
Die einzige realistische Lösung wäre wohl gewesen an verschiedenen Stellen ein Stück Strandmauer wegzusprengen, wonach die Pioniere dann mit Schaufeln Rampen hätten aufwerfen müssen, kein angenehmer Job unter immer intensiverem feindlichen Feuer. 
Ich weiss nicht ob jemand dass schon mal festgestellt hat, aber die "groynes" (diese Barrieren aus Holz die ein seitliches Wegspülen von Sand und Kies verhindern sollten, hätten Bewegungen am Strand entlang ebenfalls stark behindert, veilleicht nicht so sehr für Panzer aber bestimmt für ander Motor- und pferdebespannte Fahrzeuge.

Knouterer

Und ein paar interessante Pathe Newsreels mit Royal Engineers die Beach Mines am Strand räumen (beeindruckende Explosion, auch ohne Ton) sowie AT-Minen in den  Dünen:

http://www.britishpathe.com/video/mine-clearing-off-norfolk-coast
http://www.britishpathe.com/video/minefield-clearance
http://www.britishpathe.com/video/sappers-clear-old-minefield

Bergedorf

Moin,

zum Thema Sea Wall noch den Hinweis das die Pz III Hindernisse von bis zu 60cm vertikaler Höhe überwinden konnten:
http://www.onwar.com/tanks/germany/data/pz3g.htm

Im Vergleich dazu konnten die Churchill Panzer, die mit der Seawall bei Dieppe so ihre Probleme hatten 1,22m überwinden. Wobei natürlich auch hier mir zumindest nicht ganz klar ist wie die Seawall dort über die gesamte Strecke ausgesehen hat. Auf diesem Bild ist sie extrem hoch:
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_101I-291-1230-13,_Dieppe,_Landungsversuch,_tote_alliierte_Soldaten.jpg
Und auf dieser Seite, Abschnitt "The Aftermath", 3. Bild im Hintergrund sieht sie nur sehr niedrig aus.

Gruß

Dirk

mhorgran

#53
hm.

a.) Das einzige Hindernis bei Seewall in Dymchurch ist der obere Teil, in Verbindung mit der Schräge. Der obere Teil konnte ohne Probleme abgesprengt werden.
Die Schräge ist kein besonders Hindernis außer der Glätte der Steine. Durch die Trümmer der Sprengung ist aber auch das kein Problem.
Dazu war nicht die Fähigkeit Hindernisse überwinden zu können wichtig sondern die Steigfähigkeit (siehe unten) UND das Leistungsverhältnis.

b.) Minenräumen bedeutete idR nicht sprengen sondern "ausbuddeln" und Zünder entfernen.

c.)
ZitatIm Vergleich dazu konnten die Churchill Panzer, die mit der Seawall bei Dieppe so ihre Probleme hatten 1,22m überwinden. Wobei natürlich auch hier mir zumindest nicht ganz klar ist wie die Seawall dort über die gesamte Strecke ausgesehen hat. Auf diesem Bild ist sie extrem hoch:
http://en.wikipedia.org/w...te_alliierte_Soldaten.jpg
Und auf dieser Seite, Abschnitt "The Aftermath", 3. Bild im Hintergrund sieht sie nur sehr niedrig aus.
Das Bild ist NICHT in Dieppe sondern in Puys (Blue Beach). Dort waren auch keine britischen Panzer eingesetzt und es KEINEN Panzer in der Welt der eine solche Mauer überwinden (überfahren) könnte.

edit:
http://www.youtube.com/watch?v=ZPHeh8G0Ogc&feature=relmfu
ab ca. 5 Min 03 sek
Natürlich täuscht die Optik etwas aber man bekommt trotzdem einen Eindruck.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Knouterer

Zitat von: mhorgran am 15 April 2012, 13:18:27
hm.

a.) Das einzige Hindernis bei Seewall in Dymchurch ist der obere Teil, in Verbindung mit der Schräge. Der obere Teil konnte ohne Probleme abgesprengt werden.


Sicher - Voraussetzung wäre dan allerdings dass die Verteidiger so freundlich sind das Feuer für etwa eine halbe Stunde einzustellen. So wie ich die deutsche Pläne verstehe, war es auch so dass alle andere Einheiten sich von den für U-Panzer vorgesehenen Abschnitte fernhalten sollten um Zusammenstösse zu vermeiden (auch am Strand, die U-panzer waren ja zunächst noch völlig blind), also würden die Pioniere erst eintreffen nachdem der letzte Tauch- (oder Schwimm-) Panzer an Land gegangen war, also Verzögerung und stetig steigende Verluste.

Je mehr ich die Sache studiere, je mehr ich glaube dass die deutsche Stäbe die Schwierigkeiten und die Stärke der Verteidigung massiv unterschätzten (or aber darauf setzten das ihre Pläne nie mit der rauhen Wirklichkeit in Berührung kommen würden). Nimm nur mal die Idee dass die Transporter (zum Teil) in 2000-4000m Entfernung von (zu dem Zeitpunkt bestimmt noch nicht ausgeschalteten) Küstenbatterien vor Anker gehen sollten ... 

Oder die Idee dass man nach dem Durchbruch durch die Küstenverteidigung am gleichen Tag noch locker den Romney Marsh und den RMC überqueren würde. Nicht nur war Romney Marsh weitgehend unter Wasser gesetzt, das Gelände war auch völlig offen und kaum bewaldet, und die britische Artilleriebeobachter sassen auf den Hügeln hinter dem Kanal wie auf eine Tribune. Ich glaube kaum dass die deutsche Kolonnen (90% zu Fuss) da weit gekommen wären ohne verheerende Verluste.     

Bekoe

Zitat von: Knouterer am 16 April 2012, 10:41:11

Oder die Idee dass man nach dem Durchbruch durch die Küstenverteidigung am gleichen Tag noch locker den Romney Marsh und den RMC überqueren würde. Nicht nur war Romney Marsh weitgehend unter Wasser gesetzt, das Gelände war auch völlig offen und kaum bewaldet, und die britische Artilleriebeobachter sassen auf den Hügeln hinter dem Kanal wie auf eine Tribune. Ich glaube kaum dass die deutsche Kolonnen (90% zu Fuss) da weit gekommen wären ohne verheerende Verluste.     

Wie viele Rohre welchen Kalibers (incl. Munitionsausstattung) standen zu diesem Zweck hinter dem RMC in Stellung und wie waren diese gegen Luftangriff gesichert ? Gibt es da genaue Zahlen ?

Gruss
Bernd

mhorgran

Tja, die deutschen Pioniere waren also ndA nicht in der Lage -unter Feindfeuer- Sprengladungen zu legen und zu zünden.
Wobei, wenn ich mir den Seewall ansehe, mehrere geballte Ladungen unter das überstehende Teil gepackt, mit ... verdämmt und der obere Teil is nicht mehr. Aber wahrscheinlich zu schwer für die deutschen Pioniere. Dazu wären sie auch von frontalem Feindfeuer geschützt gewesen. Aber wie gesagt, viel zu schwierig für die deutschen Pioniere.

Logischerweise waren die Tauchpanzer unter Wasser blind, am Strand natürlich auch mindestens 2 Stunden - vielleicht auch 4 Wochen. Der Grund dafür? egal.
Allerdings, die Tauchpanzer der 18.PzDiv am 22.06.41 griffen nach dem durchfahren des Bugs sofort in den Kampf ein -- aber solche Tatsachen ignorieren wir mal schnell.

Überhaupt (bezieht sich auf 2+3. Absatz) war das deutsche Heer bekannt dafür massiv taktische Fehler zu fabrizieren. Schon Polen, wie auch Frankreich und natürlich die Schlachten in der SU 1941/42 wurden nicht durch das taktische und operative Können der Wehrmacht für diese gewonnen - stattdessen haben diese Länder / Streitkräfte mitgeholfen das das 3.Reich gewinnt. Damit bestätigten sie dein Argument.

Ich hab zur "Stärke der Verteidigung" (britischen 1940) viel allgemeine Zahlen / Fakten gelesen aber kaum etwas genaues wie der Strandabschnit ABR geschützt war, dokumentiert durch genaue Zahlen und Lagepläne. Dazu lese ich ständig Mutmaßungen - seltsame Schlußfolgerungen ala "da" war vielleicht ein Panzergraben also muß woanders auch einer gewesen sein, ala in Dieppe war eine Steilküste - hinter Hythe waren Hügel also muß zwangsläufig ein ähnliches Ergebnis herausgekommen sein und ähnliches.


Übrigens:
Letztens hab ich doch tatsächlich gelesen das die Briten in der zweiten Hälfte 1940 massenhaft Hülsenfrüchte angebaut und an ihre Einheiten ausgegeben haben, dazu bekam jeder Soldat noch seine persönliche Dose "Spinat".
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Knouterer

Zitat von: Huszar am 11 April 2012, 13:50:15
Gab es südlich New Sewer einen Sea Wall? Nein, gibts auch heute nicht.
Gab es nördlich New Sewer einen Sea Wall? Ja, gab es auch damals.
Du Unterschied verstehen? Karte ich machen sollen?


Nicht nötig, die gibts schon, und ziemlich detaillierte sogar. Hier ein interessanter artikel aus "The Structural Engineer" von 1932 woraus hervorgeht dass um 1930 weitere Strandmauer bis nach Littlestone (also südlich von St Mary's Bay/New Sewer) gebaut worden sind, ziemlich substantielle sogar (Foto Seite 170).
Die Mauer bei Littlestone is auf neueren (Nachkriegs-)Fotos kaum mehr als solche erkennbar weil man seitdem tausende Tonnen Kies (shingle) auf diesen Stufen aufgeschüttet hat, wenn ich das richtig verstehe.
http://www.istructe.org/webtest/files/b8/b8c4413e-de8c-4067-be40-5c3afcee9738.pdf
(endlich mal wieder was richtig Sachliches, das sollte doch jeden freuen ...)
Und noch ein Foto bei Littlestone (obwohl ich mir da irgendwie nicht 100% sicher bin das der Ort richtig angegeben ist, egefunden auf oldukphotos.com)   

Bergedorf

#58
Hallo Gerard,

super was Du da gefunden hast!

Ich will mich dann mal an Bernds Frage versuchen.

Aus dem englischsprachigen Netz haben wir folgende Information für den Bereich der Romney Marsh von Dymchurch Redoubt (auschl.) bis Camber.:
Zitat"A" Sub-area

(a) Under Comd.
55. Fd. Regt.
14 - 75's (two sited for A/Tk.)
6 4.5" how.
4 - 25pdr.
275 A/Tk. Bty. 8 - 2pdrs.

(b) In support.
(under comd C.R.A.)
Elements X Defence Regt. 5 - 4" guns.

Elements 3/56 & C/56 Hy. Regt.
(2 - 6" guns
(1 - 9.2" how.

(c) Covering the the front.
(under comd C.C.M.A.)
3 - 9.2" guns, railway mountings.
8 - 6" guns. C.D.
2 - 4.7" guns C.D.
ZitatThe Brigade Sub-areas were
'A' Sub-area - Dymchurch (excl. Redoubt) to excl. Camber.

Die beiden 4,7" unter (c) dürfte die Dungeness West Bty gewesen sein, die wohl nicht den Landestrand B hätte bestreichen können. Unter (b) dürfte es sich bei 3/56 um B/56 gehandelt haben.
Dungeness East, von dem Alex ja geschrieben hat, dass sie Landezone nicht hätte bestreichen können ist nach meinen Informationen ggf. erst in 1941 fertig geworden (Info ist aber nicht sicher, stammt aus dem Netz).

Von den 6" C.D.s meine ich relativ sicher  erkannt zu haben:
- Dymchurch mit 2 6", 358 Bty
- Greatstone mit 2 6", 333 Bty

Eine Batterie scheint ferner in Littlestone gewesen zu sein, da die Commandos ausdrücklich die Batterien schützen sollten (wobei das auch die .  Für die 4. Bty habe ich noch keine gesicherten Informnationen, wielleicht hat Gerard da schon was rausgefunden. Vieleicht ist das aber auch die Batterie in der Redoubt..

Nördlich gab es dann die Batterien in der Dymchurch Redoubt, in Hythe (340 Bty- Edit: Schreibfehler, sollte 338 Bty heißen) und in Folkestone Millpoint mit 4 5,5", Folkestone West (339 Bty) und Folkestone East (wohl 340 Bty).

Aus Dover hätten wohl die beiden 9,2" der Citadel Bty und wohl auch Winnie die Zone erreichen können. Währen des Anmarsches hätten wohl auch die 6" aus Dover wirken können.

An Super Hvy Guns gab es 3 12inch Eisenbahn-Howitzer inb Shepherdswell bzw. Eythorne der 5th Super Hvy Bty, 2 9,2" Eisenbahngeschütze in Hythe bzw. Folkestone (4th Super Hvy Bty) und 2 12inch Eisenbahn-Howitzer in Sellinge bzw. Hollybush. Es kann gut sein, dass die oben genannten 9,2" die aus Hythe/folkestone waren.

Dann haben wir noch nach dem War Diary der 1st London Div:
- 64th Fd Rgt RA mit HQ in Acrise Place, Folkestone,
- B Bty 74th Med Rgt RA in Brook House,
- 115 Fd Rgt in Goddington near Ashford,
- HQ und C Bty 56th hy Rgt in Westenhanger und
- A Bty (H.A.A,) R.M. in Folkestone/Hythe

Am RMC haben wir dann noch das 75th Fd Rgt mit 24 24pdr.

Munausstattung ist mir nicht bekannt. Sicherung gegen Luftangriff auch nicht.

Gruß

Dirk

Nachtrag: Es ist auch möglich, dass sich in Dymchurch 4 6" Geschütze befunden haben vgl.http://www.pillbox-study-group.org.uk/ukfcdatabasedpage.htm Da müßte man noch mal forschen.

Knouterer

Zitat von: Huszar am 06 April 2012, 17:59:20
Wenn wir allerdings schon bei Küstenverteidigung sind: Über die Hythe-Batterie habe ich bislang nix wirkliches erfahren können, ausser, dss dort 2*6" aufgestellt worden sein sollen. AUf Kenthistory gibts wunderbare Lagepläne und Fotos(!) der Folkstone East und West, Dymchurch/St.Mary und Dungeness East/West Batterie, aber Hythe fehlt aus irgendeinem Grund. Die restlichen Batterien können fast auf den Meter genau eingepeilt werden, nicht aber Hythe.
Ich habe gerade heute ein Büchlein bekommen ("A Handbook of Kent's Defences", herausgegeben von der "Kent Defence Research Group", 1977) wo für diese Hythe Battery die Lokation TR16 34 angegeben wird. Das wäre denn direkt am Wasser (wie auch die Batterie bei St Mary's Bay) etwa 100m östlich vom Martello Tower No 13, wenn ich das richtig sehe.

Es wundert mich ein Bisschen dass ihr (anscheinend) bei den bisherigen Diskussionen den Mill Point battery (4x5.5") ausser Acht gelassen habt  (siehe noch mal meinen Beitrag #582 im vorherigen Thread)?

mfg,

Gerard

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