FuMG auf DEUTSCHLAND

Begonnen von Hägar, 07 September 2021, 12:45:09

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olpe

Hallo,
... vielen Dank an Reinhard und Frank! ... :MG: ...

Zitat von: Gabler am 28 November 2024, 19:35:11Zur NVA gehörten diese Schiffe jedenfalls nicht. Dort gab es laut Dr.Röhrl (NVK-Chronik S.2) neben Grille/Welle (Januar 1937 mit einem Dete-I-Versuchsgerät untergegangen) und Strahl noch Störtebeker, Freiherr von Stein, Wullenweber, Andros, Strom, Laboe, Klaus Groth und Siegfried  :laugh: . Störtebeker lt. dem S.A.S.-Handbuch (s.o.) auch (wann?) mit FuMG ausgestattet.
Ergänzend sei erwähnt, dass die genannten Einheiten zum N.V.K-Versuchsverband unter Führung von Fregattenkapitän Friedrich Rath zusammengestellt und dem Nachrichtenmittel-Versuchskommando (ehemals Nachrichtenmittel-Versuchsanstalt, Umwandlung erfolgte 1938) unterstellt waren.

Zitat von: Gabler am 28 November 2024, 19:35:11Nach wie vor unklar auch, aus welchem Auftrag (ob überhaupt) das Spee-Gerät stammt. Spekulation meinerseits war schon einmal, daß es sich um das Gerät von der Strahl handeln könnte, denn das wurde irgendwann wieder ausgebaut und würde auch zeitlich passen, denn die Seetaktantenne kam erst etwa im Juli 1938 (jedenfalls nach Fotozeitstrahl) an die Haube dran.
Gewisse Hinweise könnten sich in den Fußnoten der --/>/> Dissertation (S. 170) über die TVA von Oliver Krauß verbergen ... Siehe auch:
https://forum-marinearchiv.de/smf/index.php?msg=447470

Peter war bereits so freundlich, in der Signatur W-04/13677 "Versuchsaufgaben für Kriegsschiffe ab 1936"mal nachzuschauen ... aber zur GS waren wohl keine Angaben enthalten ...

Grüsse
OLPE

Gabler

Hallo allerseits und hallo olpe und SchlPr11 speziell,

selbst kann ich nur noch folgendes beitragen: In der allerersten Dete-nah-Geräteliste des OKM vom November 1939 (anbei) sind in der ersten Spalte "bisher vorgesehene Verwendung" bei den ersten 3 Nummern als Besteller das NVK und als Einheiten Königsberg, Spee und G10 genannt. Gefragt hatte ich mich da schon, ob das wohl die drei Mustergeräte von 1937 sind, die in die Liste mit aufgenommen wurden. Das spräche dann für die Umrüstung von Strahl auf Spee, oder ob es sich tatsächlich um neu gefertigte FuMG39 handelt.

Im ersteren Fäll wären die ersten beiden Versuchsgeräte von 1937 schließlich auf Scharnhorst und Gneisenau gelandet, in letztem Fall wären ausgerechnet die Einheiten, die ohnehin schon über die Versuchsgeräte verfügten, als erstes mit den neuen FuMG ausgestattet worden, anstatt zuerst die neuen Geräte auf den großen Einheiten zu verbauen. Nicht sicher, was weniger plausibel ist.

Sicher jedoch ist, daß auch in dieser Liste Deutschland keine Erwähnung findet, erst Lützow mit Nummer 5 ab 12/39. Ein  Beleg für das Nichtvorhandensein eines Vorgängermodells ist das natürlich nicht, aber da bislang alle historischen Quellen und Fotos schweigen und die spätere Fachliteratur - bis auf Prager - zum Thema ebenso, wäre zu fragen, woher er seine Information als einziger hat. Vielleicht steht ja was zu den Quellen im Buch, und jemand, der darüber verfügt, kann etwas dazu sagen? Mein (kleines) Latein ist hier jedenfalls zu Ende.

Grüße

Gabler

Hägar

Hallo, Frank
Eine kleine Ergänzung, um das kleine Latein etwas wachsen zu lassen ;-)

Im Laufe des September 1939 wurde das NVK vom Flottenkommando offensichtlich um die Überlassung von dort bestellten Geräten für die Flotte gebeten.
Unter dem 25.09.39 (Unterschrift Kummetz, Chef des Stabes des FlKdos) heißt es in einem Briefentwurf, bei NVK (Kdr. K.Maertens) stehen durch Entgegenkommen ab Anfang November bis Ende Dezember 3 Bord De Te Anlagen zum Einbau auf Flotte z.Vfg.
Der Einbau sei mit dem NVK und der Werft Kiel besprochen, die Reihenfolge der auszurüstenden Schiffe sei GU, SH, HP. Die Montage solle jeweils in 2-3 Tagen an der Werftpier ohne Beeinträchtigung der KB ablaufen, wobei die Eingliederung der Anlagen in den Dienst der takt. Führung u. der Waffenleiter durch den Anschluss an BÜ-Anlagen und Sprachrohrverbindungen hergestellt werden sollte.
Die Einbauform sollte für GU, SH eine auf die E-Messhaube aufgesetzte Haube von 1,80 m Höhe sein (wie GS); für HP sei dies noch zu klären (es ging dabei offensichtlich um die Passierbarkeit der Klein-Belt-Brücke).
Im Fernschreiben Flotte GKds 1282 A4 v. 26.09.39 heißt es ergänzend, es handele sich um die De Te Anlagen (Ersatz für Spee, Kö u. T110).
Quelle der Weisheit: PG.34455f auf NARA-Reel 3896.
Es scheint damit klar, dass die drei ersten Geräte der Serie 1-31 vom NVK als Ersatz für die Erprobungsgeräte auf T110 (ex G10), KÖ und GS bestellt worden waren.

Die von Dir eingestellte Zuweisungsliste bis Jahresmitte 1940 ist ja das Ergebnis einer größeren Besprechung am 27.11.39 (PG.33572 auf NARA-Reel 2103).
Die Spalte 'bisher vorgesehene Verwendung' bezieht sich gemäß Vortext wohl auf den Stand vom 13.11.39.
Da ist auffallend, dass PG im Jan./Feb.1940 zwei Geräte bekommen sollte, BS hingegen gar nicht erwähnt wird, ebensowenig GU, SH und die Schwesterschiffe HP und BL.
Umso merkwürdiger erscheint, dass im Feb./Mrz.1940 SY (von Stapel im Jan.39 und noch lange nicht fertig) bereits in der Zuweisung bedacht war.
KU, gerade am 13.11.39 wieder in Dienst gestellt, sollte als Leichter Kreuzer sogar zwei Geräte bekommen.
Erst im Juni 1940 waren auch die beiden Panzerschiffe DE und SC 'an der Reihe', allerdings mit nur je einem Gerät.
Auch, dass drei T-Boote in der Planung berücksichtigt waren, erscheint bemerkenswert. Sollten also die Boote des neuen 1935er Typs noch vor den großen Einheiten und sogar eher als die Zerstörer FuMGs erhalten?
Mein Eindruck ist, dass die Auswahl der zu berücksichtigenden Einheiten bei knapper Zulieferung ziemlich erratisch war, zumindest erkenne ich keine innere Logik oder eine sich erschließende Rangfolge.

Die Spalte 'jetzt vorgesehene Verwendung' zeigt, dass sich die Wichtung der Einheiten deutlich änderte.
Wenn man die Erläuterung zu den BS-Geräten (Nrn. 17-19) liest, ergibt sich der Eindruck, dass alle vorher genannten Schiffe nicht auf die integrierten Drehhauben 'warten' sollten.
Im späteren Verlauf wurde dann jedoch PG von Anfang an mit der integrierten EM/FuMG-Haube ausgestattet.

Was nun die Eingangsfrage des Threads betrifft, so scheint mir mittlerweile klar, dass DE zu keiner Zeit ein FuMG hatte.
Die Erzählung Pragers lässt sich durch nichts unterfüttern - aber gern werden gegenteilige Belege zur Kenntnis genommen.
Man kann natürlich spekulieren, woher er die Story hat (er war erst später im Krieg als Kadett an Bord LW), ob es eine Verwechslung mit SPEE gab (GS war allerdings im Sept.1938 nicht in spanischen Gewässern), ob er Rees an Backbord aufgesessen ist oder das Ganze eine 'Adoption' für 'sein' Schiff war, Motto: Wenn's bei GS so war, warum nicht bei DE? Letztlich ist es aber müßig, solange kein konkreter schriftlicher oder fotografischer Beleg vorhanden ist.
Das Nichtvorhandensein eines FuMG am Vormars lässt sich jedoch für die letzte Phase unter dem Namen DEUTSCHLAND zeigen, siehe anhängenden Ausschnitt aus einem Distanzfoto von Bord der WESTERWALD im Nordatlantik, während einer Beölung wohl Monatswende Okt./Nov.1939.

Gruß - Hägar

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