Typ XXI U-Boote - so gut, wie ihr Ruf?

Begonnen von cocacabanabas, 17 September 2009, 11:10:38

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H44

Hallo Thomas,

ich schaue mal was ich zuhause finden kann, und würde mich entweder per PN oder in einem neuen Thread darüber auslassen.

Gruß Alex  :MG:
"Reden ist unser Privileg. Wenn wir ein Problem haben, das wir nicht durch Reden lösen können, dann hat das alles keinen Sinn."

Dmitri Donskoi

Hallo H44

Das  ::Y> wäre super, wenn Du einen neuen Thread über diese Thematik eröffnen würdest.
PN wäre schade. Die Thematik finden sicher auch andere Mitglieder interessant.

:ML: Und ich hätte wieder einen guten Grund nächtelang vor dem PC hocken.....

Mit freudigen getauchten Grüssen
Thomas
Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet,
dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen,
was sie nicht hören wollen.

Kosmos

nun die "normalen" U-Boote kamen alles andere als unerwartet, VII unterschied sich in Technik unwesentlich von britischen und amerikanischen U-Booten, aber trotz all dem Wissen dauerte es bis Anfang 1943 dass die Allierten es schafften diese Gefahr zu neutralisieren, sind dann doch einige Jahre...

Die Kriegsmarine stand Ende 1943 hinsichtlich rüstungswirtschaftlicher Fähigkeit ganz anders dar als 1939, ein frontreifes Elektroboote stünde in realativ kurzer Zeit in großer Anzahl zur Verfügung mit Entsprechenden Auswirkungen an der Front.
Spionageberichte hin oder her, zualler erst braucht man solche U-Boote im Besitz und vorallem viel Erfahrung im Kampf um überhaupt beurteilen zu können welche Gegenmaßnahmen wirksam sind und welche nicht, was noch überarbeitet werden muss, und im weiteren langwierigen und teueren Schritt hätte eine Umrüstung der zahllosen U-Jäger, Zusatzausbildung für Mannschaften erfolgen müssen...  Das ist nicht von einem Monat auf anderen zu schaffen.

ZitatDas Kräfteverhältnis an der Ostfront war im Sommer 1944 derart ungleich das auch alle deutschen "West" Panzerdivisionen im Osten eingesetzt keine Änderung der Situation herbeigeführt hätte.
sicherlich hätte die Wehrmacht die Positionen nicht halten können, aber Rückzugskämpfe unter schweren Verlusten ala Sommer 1943 bis WInter 43-44 wären immer noch besser als Bagration. Sowjetischer Vormarsch wäre erheblich verlangsamt worden.

Peter K.

Ich ersuche DRINGEND, entsprechend des Thread-Titels hier ON-topic weiter zu diskutieren!

Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Peter K.

Danke, T-G, ich hatte gerade selbiges vor ...  :wink:
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

t-geronimo

upps, wollte Dir nicht reinpfuschen...  :|

Egal, weiter mit den U-Booten hier. ;)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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Huszar

Moin,

Wurde durch den Manstein-Thread auf dies hier aufmerksam.

Meine Ansichten:
Die XXIer wurden recht spät auf Kiel gelegt (AG Weser 15.04.1944, B&V 04.03.1944, Schichau, Danzig 20.03.1944) bis zur Kapitualtion wurden kaum einige einsatzbereit (2-3 Stück, wenn ich mich recht erinnere). Bis diese Boote in MAssen (ständig 15-20 Boote im Einsatzraum = 45-60 insgesamt) vorhanden gewesen wären, hätte es noch mindestens ein halbes Jahr gedauert. Erst diese Zahl hätte einen Ausschlag gebracht.
Die XXIIIer kann man vergessen, die waren für eine atlantische Verwendung absolut nicht geeignet.

Wir haben somit einen Zeitraum von Kiellegung des ersten Bootes bis massenweise Verfügbarkeit von einem Jahr und acht Monaten. Bestenfalls.
Um auf die Invasion eine Auswirkung zu haben, müssten diese mindestens 15-20 Boote im Einsatzraum spätestens im Januar 1944, eher Herbst 1943 zV gestanden haben. Würde also bedeuten, dass das erste XXI-Boot etwa Februar 1942 (!) auf Kiel gelegt werden müsste.
Soweit ich mich erinnern kann, dauerte es in der Realität 8-12 Monate, bis die Entscheidung getroffen wurde, statt VIIer und IXer nur noch Elektroboote zu bauen, die Pläne fertiggestellt wurden, Produktion organisiert wurde, und die Helgen frei geworden sind. Wenn wir 9 Monate für diese ganze Sache veranschlagen, sind wir im Mai 1941!

Wieso sollte aber Dtl zu einem solchen Zeitpunkt von den gegebenen Booten abgehen, und etwas komplett neues in die Welt setzen? Die vorhandenen Boote funktionieren gut, die Abwehr ist (noch) zu vernachlässigen, es ist aus damaligen Sicht abzusehen, dass der Krieg um 1943 beendet ist. Die USA sind noch neutral, und es ist auch nicht zu erwarten, dass sie in den Krieg eintreten.
Die XXIer wurden erst notwendig, als die USA in den Krieg eingetreten sind, und die Abwehr - dank der Hunderten von Korvetten, Fregatten, Geleitzerstörern, Geleitträgern, fast durchgängigen Luftüberwachung - derart verstärkt wurde, dass die alten Boote riesige Verluste hatten.

In die Zukunft sehen kann keiner, und es gibt keine Zeitmaschine, und somit hat Dönitz, Raeder und Adolf keine Ausgabe des "Grossen Bunten Buches der Kriegsmarine"  :wink:

Was gewisse Leute immer und immer wieder vergessen, Waffensysteme können nicht von einem Tag auf dem anderen eingeführt werden, die Neueinführung hat gewisse Kosten in SAchen Produktionszahlen.

Nur als Randbemerkung.
- AG Weser legte von Mai 1941 bis 09.1943 (Produktionsende) 64 Typ IXer auf Kiel, erstes XXIer im 04.1944
- B&V legte zwischen Mai 1941 bis 12.1943 (Produktionsende) 113 Typ VIIer auf Kiel (dazu 8 XVIIer), erstes XXIer 03.1944
- Bremer Vulcan legte zwischen Mai 1941 und 10.1943 (Produktionsende) 53 Typ VIIer auf Kiel, danach wurden mW keine DKM-Schiffe mehr gebaut
- die Danziger Werft legte zwischen Mai 1941 und 09.1943 (Produktionsende) 36 Typ VIIer auf Kiel, danach wurden mW keine DKM-Schiffe mehr gebaut
- Deutsche Werft Hamburg legte zwischen Mai 1941 und 07.1943 (Produktionsende) 54 Typ IXer auf Kiel, erstes XXIIIer 03.1944
- Deutsche Werke Kiel legte zwischen Mai 1941 und 09.1943 (Produktionsende) 29 Typ VIIer auf Kiel, danach wurden mW keine DKM-Schiffe mehr gebaut
- Flender-Werke legte zwischen Mai 1941 und 08.1943 (Produktionsende) 30 Typ VIIer auf Kiel, danach wurden mW keine DKM-Schiffe mehr gebaut
- Flensburger Schiffbau legte zwischen Mai 1941 und 02.1944 (Produktionsende) 20 Typ VIIer auf Kiel, danach wurden mW keine DKM-Schiffe mehr gebaut
- Howaldt, Hamburg legte zwischen Mai 1941 und 07.1943 (Produktionsende) 27 Typ VIIer auf Kiel, danach wurden mW keine DKM-Schiffe mehr gebaut
- Howaldt, Kiel legte zwischen Mai 1941 und 02.1943 (Produktionsende) 19 Typ VIIer auf Kiel, danach wurden mW keine DKM-Schiffe mehr gebaut
- DKM-Werft W'Haven legte zwischen Mai 1941 und 09.1943 (Produktionsende) 13 Typ VIIer auf Kiel, danach wurden mW keine SChiffe mehr gebaut
- Krupp-Germania legte zwischen Mai 1941 und 02.1944 (Produktionsende) 48 Typ VIIer, 4 Typ Xer und 3 Typ XVII/XVIII auf Kiel, erstes Typ XIIIer 09.1944
- Neptun legte lediglich 12 Typ VIIer auf Kiel (10.1941 - 08.1943) war an sonsten mit den M-Böcken beschäftigt
- Nordseewerke legten zwischen Mai 1941 und 12.1943 (Produktionsende) 22 Typ VIIer auf Kiel, danach wurden mW keine DKM-Schiffe mehr gebaut
- Oderwerke legte lediglich 4 Typ VIIer auf Kiel (Oktober und November 1941), war an sonsten mit M-Böcken beschäftigt
- Schichau Danzig legte zwischen Mai 1941 und 07.1943 (Produktionsende) 48 Typ VIIer auf Kiel, erstes XXIer 03.1944
- Seebeck legte zwischen Mai 1941 und 04.1943 (Produktionsende) 8 Typ IXer auf Kiel, danach wurden mW keine DKM-Schiffe mehr gebaut
- Stülcken legte zwischen Mai 1941 und 07.1943 (Produktionsende) 20 Typ VIIer auf Kiel, stieg dann aus dem U-Boot-Bau aus
- Stettiner Vulcan legte lediglich 2 Typ VIIer im Januar 1942 auf Kiel, war an sonsten nicht im DKM-Auftrag unterwegs

Insgesamt: 516 Typ VII, 130 Typ IX/X und einige Versuchsboote

(Anmerkung: DKM-aufträge erhalten in meiner Liste keine S-, R-, und Vp-Boote und auch keine Kleinkampfmitel)

Fazit: der Vorteil der besseren Boote würde mM vom Nachteil der weniger im Einsatz stehenden Einheiten mehr, als aufgehoben...

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

mhorgran

Hola Alex

Da schmeiß er,nmA, mal a bisserl was durcheinander.

ZitatSoweit ich mich erinnern kann, dauerte es in der Realität 8-12 Monate, bis die Entscheidung getroffen wurde, statt VIIer und IXer nur noch Elektroboote zu bauen, die Pläne fertiggestellt wurden, Produktion organisiert wurde, und die Helgen frei geworden sind. Wenn wir 9 Monate für diese ganze Sache veranschlagen, sind wir im Mai 1941!
Wieso sollte aber Dtl zu einem solchen Zeitpunkt von den gegebenen Booten abgehen, und etwas komplett neues in die Welt setzen? Die vorhandenen Boote funktionieren gut, die Abwehr ist (noch) zu vernachlässigen, es ist aus damaligen Sicht abzusehen, dass der Krieg um 1943 beendet ist.
Walter-Boot V80
Walter-Antrieb
Warum nur hat Dönitz die Walterentwicklungen immer gefördert?
Vielleicht weil es schon vor Beginn des 2.Weltkrieges - eigentlich - bekannt war das die Tauchboote in nächster Zukunft diese nicht mehr haben würden. War es 1939 / 40 absehbar das sich die Briten auf die deutsche U-Boottechnik und Taktik einstellen würden? Natürlich, das Gegenteil anzunehmen hieße ihnen Dummheit und Unfähigkeit zu unterstellen. Wie du auf die Idee kommst das die Führung des 3.Reiches meinte der Krieg sei 1943 beendet ist mir ein Rätsel.

Die Walterboote waren technisches Neuland. Das Prinzip funktionierte wohl schon 1940 sehr gut, aber bis zur wirklichen Einsatzreife war wohl noch ein längerer Weg. Der Typ XXI ist allerdings KEIN technisches Neuland gewesen. Es wurde, bekanntlich, nur ein schon konstruierte und durchgeschleppter Rumpf (vom Walterboot XVIII) für konventionelle Technik adaptiert.
Marinebaudirektor Oelfken hatte dazu bemerkt: "Wenn wir ein so großes Boot bauen wollen und so viel Raum zur Verfügung haben, können wir auch mit der konventionellen Maschinenanlage sehr viel mehr erreichen als bisher. Wenn außerdem auf die Unterwassereigenschaften sehr viel mehr Wert als auf die Überwassereigenschaften gelegt wird, dann können wir natürlich einen konventionellen Antrieb anders auslegen als in der Vergangenheit".
Es fehlte also nicht an der Technik sondern am Weitblick von Teilen der verantwortlichen Herren in der hohen Marineführung (hier möchte ich die U-Bootführung rausnehmen). Was ja eigentlich nichts neues ist.

PS. Mölders hatte im Sommer 1941 einen Heimatluftverteidigungsplan vorgelegt der den kompletten deutsch besetzten Raum schützen sollte. Wie kam er nur auf diese Idee, die USA war am Krieg ja noch nicht beteiligt und die RAF hätte man auch mit der "normalen" Luftwaffe trotz Bindung im Osten "in Schach" halten können.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Huszar

Hallo, Stefan

ZitatWie du auf die Idee kommst das die Führung des 3.Reiches meinte der Krieg sei 1943 beendet ist mir ein Rätsel.

Aus der Sicht anfang 1941 durchaus ein angemessenes Datum. Russland sollte ja in einem Jahr niedergeworfen werden, und da die einzige Hoffnung Churchills sich auflöst, braucht man nicht mehr viel, um den Krieg zu beenden (bitte auf die Wortwahl achten!  :wink:)

Über Mölders und die Möglichkeiten der Jagdwaffe haben wir uns öffters ausgiebig unterhalten, auch im Zusammenhang Fw 187. Das es Pläne gibt, bedeutet es noch lange nicht, dass sie verwirklicht werden müssen, bzw wirtschaftlich verwirklicht werden können.
Es gab auch jede Menge Plane, was mit den Rohstoffen im Osten anzufangen wäre - darunter Ölfelder von Baku - war auch vorausschauend, aber trotzdem etwas hmmmm... "realitätsfremd".

Aber zurück zu den U-Booten.

Ich nehme mal an, dass das späteste Datum "Mai 1941" für die Einführung der neuen U-Bootsklasse für einen Einfluss auf das Kriegsgeschehen für dich akzeptabel ist.

Sehen wir mal den frühesten Zeitpunkt.
V 80 wurde ab Sommer 1940 erprobt,
die 4 XVII.A-Boote kamen November 1943, bzw April 1944 in Dienst,
die 3 XVII.B-Boote kamen Dezember 1944 - März 1945 in Dienst
die beiden XVIIIer-Boote (auf denen die XXIer im Endeffekt aufbauen) wurden erst im Dezember 1943 begonnen, und nie fertiggestellt

Insofern hast du ab Sommer 1940 ein Versuchsboot mit einer revolutionären Antriebsanlage, dafür bis Mitte/Ende 1943 keinen Entwurf, dass als Elektroboot verwendet werden könnte -> Neuentwurf.

Natürlich kann man ein neues Boot entwerfen, deshalb auch die ziemlich lange Zeit (min. 2,5 Jahre), bis diese Boote in nennenswerten Zahlen an die Front kommen. Wann willst du von den herkömmlichen Booten abgehen? Sommer 1940? September 1939? Frühjahr 1935?

Die wirklich entscheidende Frage ist aber: kannst du so viele neue Boote bauen, dass die Wirkung nicht nur identisch mit den VIIer und IXer Booten ist, sondern diese um das zwei bis dreifache übertrifft? Wenn du es nicht schaffst, hast du zwar schöne Boote, die aber auf den Kriegsverlauf keine Auswirkungen haben!
Du kannst namlich nicht die Bauzahlen für VIIer + IXer gleich mit der Zahl dr XXIer setzen!

Nach der Liste weiter oben, und Bauentscheidung Mai 1941 (ab 01.07 werden keine neuen "alten" Boote mehr begonnen, und ProdAusfall von nur 6 Monaten):
- AG Weser legt noch 4 IXer auf Kiel, beginnt im Dezember die neuen zu bauen. 13 Boote ausgefallen, Platz ist noch für 47 Stück. XXIer waren 1,44* grösser, als IXer, also 33,5 Boote auf Kiel bis September 1943
- B&V legt noch 8 VIIer auf Kiel, Baubeginn Dezember. 22 Boote ausgefallen, Platz ist noch für 91 Stück. XXIer waren 2,1* grösser, als VIIer, also 43,3 Boote auf Kiel
- Bremer Vulcan: noch 5 VIIer, ausgefallen 8, Platz noch für 40 VIIer -> 19
- Danziger Werft: noch 1 VIIer, ausgefallen 5, Platz noch für 30 VIIer -> 14,2
- Deutsche Werft, Hamburg: noch 5 IXer, ausgefallen 10, Platz noch für 39 IXer -> 27,8
- Deutsche Werke, Kiel: noch 3 VIIer, ausgefallen 5, Platz noch für 21 VIIer -> 10
- Flenderwerke: noch 2 VIIer, ausgefallen 4, Platz noch für 24 VIIer -> 11,4
- Flensburger: noch 1 VIIer, ausgefallen 3, Platz noch für 16 VIIer -> 7,6
- Howaldt, Hamburg: noch 2 VIIer, ausgefallen 6, Platz noch für 19 VIIer -> 9
- Howaldt, Kiel: noch 2 VIIer, ausgefallen 3, Platz noch für 14 VIIer -> 6,6
- DKM W'Haven: keine neuen Boote, ausgefallen 5, Platz noch für 8 VIIer -> 3,8
- Krupp-Germania: noch 3 VIIer dazu die 4 Xer, ausgefallen 8, Platz noch für 37 VIIer -> 17,6
- Neptun: keine neuen Boote, eines ausgefallen, Platz noch für 11 VIIer -> 5,2
- Nordseewerke: keine neuen Boote, ausgefallen 3, Platz noch für 19 VIIer -> 9
- Oderwerke: 4 VIIer ausgefallen
- Schichau: keine neuen boote, 10 ausgefallen, Platz noch für 38 VIIer -> 18
- Seebeck: noch zwei IXer, ausgefallen 1, Platz noch für 5 IXer -> 3,5
- Stülcken: noch 2 VIIer, ausgefallen 3, Platz noch für 15 VIIer -> 7,1
- Vulcan, Stettin: 2 VIIer ausgefallen.

Wenn alles glatt geht, und überall tatsächlich im Dezember 1941 angefangen werden kann, hast du dann 29 VIIer, 11 IXer, 4 Xer und 241 XXIer auf Kiel gelegt, insgesamt 285 U-Boote.
In der Realität wurden aber 516 Typ VII, 130 Typ IX/X, insgesamt 646 U-Boote auf Kiel gelegt.

Sind die XXIer so gut, dass 44% der U-Boot-Zahl (davon 37% neue!) 200-300% der Tonnage versenken können?  :wink:

mfg
alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Matrose71

ZitatSind die XXIer so gut, dass 44% der U-Boot-Zahl (davon 37% neue!) 200-300% der Tonnage versenken können?

Um es kurz zu machen, ja sie sind es, weil unter Berücksichtigung heutigem Wissens, sie so gut wie keine Verluste hätten, da fast nicht ortbar.

Mit ging es eigentlich gar nicht so um ein "Was wäre wenn Spielchen", sondern um die Festellung von Ufo, dass diese Boote die Atlantikschlacht nicht großartig beeinflußt hätten, da die Allierten gleich alle Abwehrmaßnahmen anhand gehabt hätten. Also praktisch nur noch die Schublade aufmachen und man nehme.......

Das wir m.E. nach diesen Booten nicht gerecht.

Noch ein paar Fakten die das Untermauern.
Nach Versuchen der Briten und Amerikaner in den Jahren 1947/48 waren diese Boote auf 150m mit Schleichmotorenantrieb überhaupt nicht zu orten und nahe der Wasseroberfläche nur auf eine Entfernung von 220m.
Sie konnten 24 Torpedos theoretisch innerhalb von 20 min abschießen Dank des automatischen Ladesystems. Zu dem meisten anderen Sachen hatte ich schon etwas geschrieben.

@ Alex
Ich würde sie bei deiner oben beschriebenen Fiktion auf alle Fälle mit Kusshand gegenüber den alten Booten nehmen, auch wenn es erstmal wesentlich weniger sind.

Viele Grüße

Carsten

mhorgran

Hola Alex

Mölders war ein weiteres Beispiel das Führungsoffiziere -Stäbe vorausdenken mußten und war eine Replik auf dieses:
ZitatWieso sollte aber Dtl zu einem solchen Zeitpunkt von den gegebenen Booten abgehen, und etwas komplett neues in die Welt setzen? Die vorhandenen Boote funktionieren gut, die Abwehr ist (noch) zu vernachlässigen, es ist aus damaligen Sicht abzusehen

Der Einführungzeitraum ist schon beschrieben worden. ->  Herbst 43 / Anfang 44.

Bei deiner "Zeitplanung" ignorierst du allerdings das es bei der Entwicklung der Walterboote viele Verzögerungen gab.
Auch durch den Leiter des K-Amtes, Adm. Fuchs, der Neuentwicklung von U-Booten kaum Bedeutung zumaß. Das äußerst sich u.a.
* in der Weigerung, für die Entwicklung einer Kleinserie von Walterbooten, die dafür am besten geeignete Werft Blohm&Voss zu wählen. Stattdessen wurde die Germaniawerft beauftragt die Konstruktion des Projekts V 300 zu übernehmen. Nach 2 Jahren Konstruktionszeit,  Rössler schreibt dazu, "die Arbeiten schleppten sich träge dahin da kein Termindruck einer Fertigung dahinter stand", wurde V80 vor Raeder und Fuchs am 14.11.41 vorgeführt. Als Dönitz von Walter und Waas im Januar 42 eingeschaltet wurde forderte "sofort" nachdrücklich die Entwicklung der Walterboote voranzutreiben. Und er forderte neben dem kleinen 220 t-Boot (Wa-201 / Typ XVII) die Neukonstruktion eines atlantikfähigen Walter-U-bootes (Typ XVIII).
* Aber auch dann bekam nicht Blohm&Voss den Entwicklungsauftrag sondern die Lübecker Flender Werke. Wiederum Rössler: "Erst als sich nach einigen Monaten zeigte, daß dort die Voraussetzungen nicht hinreichten, um eine so schwierige Aufgabe schnell zu bewältigen, gab Fuchs die Zustimmung für Blohm&Voss doch nicht für die erbetene Nullserie von 6, sondern nur für 2 Boote des Typs Wa201. Dort griff Oberingenieur Dipl.Ing. Illies die Probleme mit Elan auf. Anregungen aus der Luftfahrt wurden verwertet, Windkanäle für die Formgebung herangezogen, so daß sehr schnell in etwa 3 Monaten ein brachbarer Entwurf zustande kam.""

zur Entwicklungsverzögerung schreibt Rössler auf Seite 14 das diese, bezogen auf den 28.9.42 zwei Jahre gewesen sei.

ZitatNach der Liste weiter oben, und Bauentscheidung Mai 1941 (ab 01.07 werden keine neuen "alten" Boote mehr begonnen, und ProdAusfall von nur 6 Monaten):
- AG Weser legt noch 4 IXer auf Kiel, beginnt im Dezember die neuen zu bauen. 13 Boote ausgefallen, Platz ist noch für 47 Stück. XXIer waren 1,44* grösser, als IXer, also 33,5 Boote auf Kiel bis September 1943
- B&V legt noch 8 VIIer auf Kiel, Baubeginn Dezember. 22 Boote ausgefallen, Platz ist noch für 91 Stück. XXIer waren 2,1* grösser, als VIIer, also 43,3 Boote auf Kiel
Das ist irreführend.
Bei Rössler ist folgende Tabelle (verkürzt) abgedruckt:











GesamtstundenzahlStundenzahl pro Tonne Gewicht
Typ VII C (Herbst 43)215.000280
Typ IX D2 (Herbst 43)450.000278
Typ XXI (Dez44)332.500205
Typ XXI (Endziel)266.000164
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Huszar

Hallo,

@Stefan:
die Tabelle ist mehr, als irreführend, denn 1944 wurden die XXIer schon in Sekzion gebaut, während bei den VIIer dies nicht in dem Ausmass der Fall war.

(bei der kleinen Fiktion ging ich eindeutig davon aus, dass bis Dezember 1941 alle Pläne, Materialien für den Serienbau vorhanden sind - was nicht unbedingt so stimmen müsste)

@Carsten:
ZitatIch würde sie bei deiner oben beschriebenen Fiktion auf alle Fälle mit Kusshand gegenüber den alten Booten nehmen, auch wenn es erstmal wesentlich weniger sind.

etc.

Sieh dir an, wie viel mehr Tonnage jedes Boot versenken müsste, um die geforderte 200-300% versenkte Tonnage hinzukriegen! 5,4 - 8 mal so viel!
Auch wenn die XXIer gut waren, SO gut aber auch wieder nicht  :wink:

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

mhorgran

@Alex

Das Prinzip der Sektionsbauweise brachte es mit sich das die Werften nur noch die Sektionen zusammenbaute welche angeliefert wurden. Warum sollte es da bitte einen großen Produktionsausfall geben?

im übrigen, was hätten wohl "241 XXIer" (bis September 43) bewirkt? Hätte es den Zusammenbruch des U-Bootkrieges gegeben? Wohl kaum.
Gerade ab April 43 schossen die U-Bootverluste in die Höhe, wäre das geschehen? Wohl kaum.
D.h., lieber Alex, die Masse der gut ausgebildeten und erfahrenen Besatzungen war noch vorhanden.
Was hätte ein U-Boot, welches die allierten U-Jäger nur mit Schwierigkeiten aufklären und bekämpfen können, für die Versorgung - und vor allem - für den Aufbau der Invasionsstreitmacht und Bomberoffensive bedeutet?
usw, etc. ...

Gerade das zeigen deine Zahlen sehr deutlich.

"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Huszar

#29
Kleiner Nachtrag:

Was hätte die 1944er XXIer so überelgen gemacht, und stünde diese Technologie auch 1941 zV?
sehen wir mal:
- grosse Batteriekapazität und hohe Unterwassergeschwindigkeit: JA
- Hochentwickelte Horchgeräte: NEIN
- Schorchel: wahrscheinlich NEIN (Ersteinbau in einem dt. Boot 1943)
- Zielsuchende Torpedos: NEIN (T4 ab März 1943, T5 ab Herbst 1943)
- Schnelladeeinrichtung: wahrscheinlich JA

2 Jahre Kriegserfahrung kann man nicht einfach als gegeben unterstellen  :wink:

mfg

alex

PS:
ZitatDas Prinzip der Sektionsbauweise brachte es mit sich das die Werften nur noch die Sektionen zusammenbaute welche angeliefert wurden. Warum sollte es da bitte einen großen Produktionsausfall geben?

Wenn du recht hättest, dann gabs ja 1943 keinen Produktionsausfall. War aber nicht der Fall!
- AG Weser bis 09.1943 Typ IXer, erstes XXIer im 04.1944
- B&V bis 12.1943 Typ VIIer, erstes XXIer 03.1944
- Deutsche Werft Hamburg bis 07.1943 Typ IXer, erstes XXIIIer 03.1944
- Krupp-Germania bis 02.1944 Typ VIIer, erstes Typ XIIIer 09.1944
- Schichau Danzig bis 07.1943 Typ VIIer, erstes XXIer 03.1944

8, 3, 8, 7 und 8 Monate.  :wink:

Ausserdem unterstellst du einfach, dass die 1941er Boote ebenfalls weitestgehend in Sektion gebaut werden, was so nicht unterstellt werden kann...

Zitatim übrigen, was hätten wohl "241 XXIer" (bis September 43) bewirkt?

Es geht um auf Kiel gelegte Boote, nicht in Diesnt gestellten und bei weitem nicht um einsatzbereite Boote! Kannst ruhig mit einem Jahr von Kiellegung bis Frontreife rechnen. Bis September 1943 wären somit von den 241 XXIer ca. 130 in dienst...

ZitatWas hätte ein U-Boot, welches die allierten U-Jäger nur mit Schwierigkeiten aufklären und bekämpfen können, für die Versorgung - und vor allem - für den Aufbau der Invasionsstreitmacht und Bomberoffensive bedeutet?
usw, etc. ...

zB Einäscherung der U-Boot-Werften?
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

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