Von welchem S. M. S. stammt 15-cm-Marine-Kanone in DOA?

Begonnen von Holger Kotthaus, 29 Juli 2009, 16:25:39

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Huszar

Hallo,

Nach Bauchgefühl würde ich sagen, dass die Kanone von einem der gedeckten Korvetten gekommen ist.

Grund:
Hier
ist die Rede davon, dass die Klasse 16 Kanonen 15cm hatte.
Ist mir vor-1880 auch plausibel.

Die Kreuzerkorvetten (hier) hatten zumindest in den 1900er schon Schnellfeuerkanonen, was eindeutig keine Waffe wie auf dem Bild ist. Als nach-1880-Schiffe sind solche Kanonen etwas ungewöhnlich. Kann natürlich sein...

(alle späteren Einheiten sind ausgeschlossen)

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Kuk

Zitat von: Albin am 31 Juli 2009, 06:22:20
Zitat von: Kuk am 30 Juli 2009, 22:58:21
Hallo
Das Bild der Kanone zeigt keine Ringkanone.
Das ist eine Mantelkanone.

Schönen Gruß von der Ostsee

kuk

Mantelkanone?

Die Ringkanone wird auch Mantelringkanone genannt. Die Bezeichnung kommt wohl von der Aufbauweise der Kanonen, die nicht mehr aus einem Stück gegossen wurden, sondern mit mehreren Lagen von Ringen oder Mäntel um das Seelenrohr herum bis zum Verschluß verstärkt waren.


#


Hallo
Die Mantelrohre sind aus den Früheren 15 cm Stahl ( Massiv ) Kanonen Hergestelt.
Und bestehen aus dem Mantel und dem Seelenrohr-
Der Mantel ist durch Aufbohren des alten Stahlrores von der Mündung aus bis zum Keielloch Hergestelt.
Der Mantel wird Warm auf das Kalte Seelenrohr aufgeschrumpft und ragt vorne 119 mm über. 
Bei den Ringkanonen sind das einzelne Ringe.

Aus: Schiffs und Küstengeschütze
der
Deutschen Marine
C.Galster
1885

Schönen Gruß von der Ostsee

kuk


Holger Kotthaus

Hallo Alex und kuk

Danke für diese weitergehende Info. Möchte das Thema jetzt auch nicht unnötig breittreten.
Nur scheint es dazu auch in der Fachliteratur überschneidende Angaben zu geben. Bin noch
mal in den Keller und habe einige Bücher durch gewälzt. Anbei mal was ich noch dazu fand.

Bei dem Bild bin ich zum Beispiel von einer typischen Ring-und oder Mantelkanone ausgegangen
http://i25.tinypic.com/256w6qv.jpg (mit Orginalunterschrift)
Kruppsche 150-mm-Schnellfeuerkanone in Oberdecksaufstellung. 150 mm waren noch 1895 die Ober
Grenze für Mantelpatronen (Einheitsmunition). Die Kartuschen wurden in einem als Ziehen bezeichnetem
Verfahren hergestellt. Boden und Mantelfläche entstanden nahtlos aus einem Stück. Am Boden der Mantel
Patrone war ein Zündhütchen eingesetzt, das durch den Schlagbolzen die Zündung auf die Pulverladung in
Der Hülse übertrug. Mit diesen 150-mm-Kanonen konnten 4 bis 5 Schuß je Minute abgegeben werden.
Dadurch sollten die 3 bis 4 Minuten dauernden Ladepausen bei den schweren Geschützen ausgeglichen
Werden. Die Wirkungsmöglichkeit dieser Geschütze steigerte sich noch, als 1887 Sprenggranaten, d. h.
Hochexplosivgeschosse, in Patronenform gebracht wurden. Damit konnten große Schäden an ungeschützten
Schiffsteilen angerichtet erden. Das führte dazu, daß diese Mittelartillerie bis zur Jahrhundertwende über-
Schätzt wurde.


Das Bild spricht von einer Ringkanone, welche ich wiederum als Schnell-Lade-Kanone angesprochen hätte
http://i32.tinypic.com/muv8yq.jpg (mit Orginalunterschrift)
Lange 150-mm-Ringkanone von 3,84 m Rohrlänge in für die deutsche Marine typischer Oberdecks-Mittel-
Pivot-Aufstellung


Nun ja, - von welchem Schiff das Geschütz stammt weiß ich zwar nicht, habe aber zu mindestens
etwas mehr über den Hintergrund dazugelernt.

Gruß Holger

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