LANDUNGSPRAHM "CUBA" ?

Begonnen von Schaefer76, 28 Dezember 2010, 14:11:00

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Schaefer76

Hallo liebe Gemeinde,

im Rahmen der Aufarbeitung des miltärischen Werdegangs eines Großvaters habe ich nun die Information das er nach seiner Dienstzeit auf Kreuzer "Schlesien" und Kreuzer "Prinz Eugen" im Jahr 1943 ein Jahr (im Rahmen der 3. Transport-Flottille) auf dem Landungsprahm CUBA Dienst tat.
Kann mir hier bitte jemand erklären um was für einen Typ Boot es sich hier genau handelt? GGf. die Kennung oder exakte Typenbezeichnung? Oder im besten Fall sogar ein Foto organisieren?
Bitte verzeiht, dass ich hier einfach so ins Forum poltere, ich habe mich gezielt für das stellen dieser und einer anderen Frage hier angemeldet.
Ihr findet mich auch als Vereinsmitglied im "Forum der Wehrmacht" unter dem gleichen Namen.

Ich wünsche Euch allen einen tollen Rutsch ins Jahr 2011.

Herzlicher Gruß!

Rob  :MG:

Trimmer

Hallo Rob - nach meinen Angaben war doch die 3.Transportflottille im Schwarzen Meer eingesetzt. Bei Rückzug Boote selbst versenkt.
1. Kann es sein das es keine MFP ( Marinefährprahm ) sondern ein MNL (Marinenachschubleichter ) war ? sehen sich sehr ähnlich
2. Name "Cuba"  :? Vielleicht Eigenname der Besatzung. Soweit ich es kenne hatten die Boote immer nur  Nummern
Hast Du es schon mal über die FPN (Feldpostnummer ) versucht ?

Gruß - Trimmer - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Schaefer76

Hallo Achim,

die Informationen stammen von der Deutschen Dienstelle. Laut Truppenmeldung "10.08.1943-29.10.1944 bei der 3. Transport-Flottille". Dort vom 14.10.1943 bis zum 30.10.1944 auf "Landungsprahm Cuba". Feldpostnummer habe ich leider nicht.

Scheint also was offizielles zu sein.

Gruß!

Rob


Trimmer

Rob - und genau das verstehe ich nicht. Die Fährprahm hatten nur Nummern z.B AF 41
                                                       Die Landungsprahm hatten nur Nr. z.B  C 208
                                                                                                           B 27
                                                                                                           D 150
Nummern sind willkürlich jetzt von mir als Beispiel.

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Schaefer76

Hallo Achim,

danke ersteinmal für Deine schnelle und freundliche Reaktion. Ich habe mich in den letzten 15 Jahren intensiv mit der Geschichte des Heeres auseinandergesetzt. Das ist das Erste Mal das ich in die Materie "Marine" vorstoße. Das die Kennungen aus Buchstaben und Zahlen bestanden habe ich auch schon bemerkt. Deshalb auch meine Anfrage hier.
Ich bin seit einiger Zeit dabei, sämtliche militärischen Werdegänge von Familienmitgliedern meiner Frau und mir auszuwerten und auf einer Webseite im historischen Kontext zu präsentieren. Nun sitze ich eben an diesem Verwandten. Fragen kann ich ihn leider nicht. Er kam als Mitglied der "Stabsabteilung, Admiral der Seebefehlsstellen, II. Stabsabteilung Befehlshaber der Sicherungskräfte" am 18.01.45 durch Tieffliegerbeschuss ums Leben.

Danke Dir nochmal für deine Mühen, ich weiss das sehr zu schätzen.

Herzlicher Gruß!

Rob

Peter K.

Die 3. Transportflottille wurde unter Fregattenkapitän Otto KRAUSE am 01.10.1943 in Simferopol aufgestellt, verlegte später nach Konstanza und wurde am 08.09.1944 aufgelöst.
Schon am 03.10.1944 wurde die Flottille unter Korvettenkapitän Josef SCHWALB (bis 17.02.1945, dann Korvettenkapitän Dr. Sigismund FUCHS) im holländischen Raum erneut aufgestellt, wo sie dem General der Pioniere der Heeresgruppe B unterstand. Sie wurde endgültig am 14.04.1945 aufgelöst.

Laut GRÖNER gab es in Gravelines einen Landeprahm C64Pmot, ex CUBA, von H. Kimpel & Herberich, Mannheim, mit 293 Ladetonnen.
Er gehörte ab 06.07.1942 als MW19 zur "Transportabteilung Speer" und wurde 1945 norwegische Beute.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Peter K.

Die 2. Stabsabteilung des A.d.S. entstand am 22.10.1944 in Saßnitz/Rügen durch Umbenennung der am 16.09.1944 aufgestellten Stabsabteilung des A.d.S. Sie verlegte am 21.11.944 nach Glückstadt/Elbe, wo sie dem B.d.Sich. nachgeordnet und am 05.01.1945 in 2. Sicherungsstammabteilung umbenannt wurde. Abteilungskommandeur war Korvettenkapitän Erich HERMENS.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Schaefer76

Hallo Peter,

denkst Du dies könnte der gesuchte Prahm sein? Wenn ja, wäre das ja klasse, aber das käme mit den Daten ja nicht hin, oder?

Danke für die detailierte Einheitsgeschichte. Hast Du zufällig etwas über die "Marinestabskompanie, Paris" und deren Tätigkeiten? Desweiteren war der Großvater nach Dienstzeit auf Kreuzer "Leipzig" und "Prinz Eugen" fast 2 Jahre bei der "8. Schiffsstammabteilung, Leer". Kann er da Ausbilder gewesen sein? Ein anderer Grund für eine Abteilungszugehörigkeit in dieser Dauer erschliesst sich mir nicht. Zu dieser Zeit war er Bootsmannsmaat.

Ich hoffe wir können diese "Prahm-Geschichte" hier irgendwie auf"dröseln". Was mich ebenfalls wundert das er von 10.43 bis 10.44 auf diesem Prahm gewesen sein soll. Wenn die Bote vor dem Rückzug vernichtet wurden..irgendwas ist das doch faul.  :?
Gruß!

Rob

TD

#8
Hallo Rob,

ich hatte schon die ganze Sucherei aufgegeben da die Daten der deutschen CUBA aus Mannheim später MW 19 und dann norw. Beute einfach nicht stimmig wurden.

Nun habe ich eben eine belgische CUBA gefunden welche gut
zur 3. Transport-Flottille passen kann.

Die Peniche wurde zur Donau überführt und sollte durch das Schwarze Meer zur Ägäis gebracht werden innerhalb der  3. Transport-Flottille.
Am 7.Juli 1944 wurde die CUBA unter den Namen MATTHÄUS im Seeschiffsregister Wien ( Nr. 24) für die Schiffahrts Gesellschaft mbH., Hamburg eingetragen  Größe 163,75 BRT 340 Ldt, 120 PSe Unterscheidungsignal DUWX

Im Mai 1945 lag MATTHÄUS /CUBA bei Ingolstadt und sollte wohl zur Elbe zurück überführt werden.

Es gibt eine Meldung dass die Peniche am 21.5.1945 bei Wesenufer gesunken ist und gleich gehoben wurde.

Ob das Schiff nach den Krieg noch zum Rhein überführt wurde konnte ich bisher nicht ermitteln.


Gruße

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Schaefer76

Hallo,

danke für die tolle Information! Darf ich Dich nach der Quelle fragen? Das einzige was mich ein wenig stutzig macht sind die Daten. 14.101943 bis Oktober 44 soll er auf dem Schiff gewesen sein. Kann man sich da einen logischen Reim drauf machen, wenn die CUBA am 7. Juli 44 in Wien registriert wird?

Gruß!!

Rob :MG:

TD

Hallo Rob,

diese ganzen Vorgänge sind eine Mischung aus Akten der KM, des Auswärtigen Amtes, des Reichsverkehrsministers bzw. Reichskommissar für die Seeschifffahrt und Nachkriegsakten.

Die Eintragung im Seeschiffahrtsregister Wien, habe ich erst nach ca. 15 Jahren Suchens durch alte Donauschiffer usw. gefunden.
Vorher hieß es immer, es hat nie ein Seeschiffahrtsregister in Wien im 3. Reich gegeben.

Eingetragen wurden die Schiffe dort nur um zivile Papiere ( Bauort Bremen usw.) für die türkischen Meerengen zu haben.

Dort saßen ja auch die belg., holl usw. Exilbotschafter die jedes Schiff abfingen welches zu erkennen gab das es eventuell aus Belgien usw. stammte.
Durch diese politische Seite der Überführungen, auch bei MFP, KFK und KT usw. ohne Bewaffnung mit Zivilnamen, Heimathafen und zivil gekleideten Seeleuten kommen viele Nebenfakten in diese Schiffslebensläufe.

Alles so schöne Sachen die im breiten Geschehen etwas untergehen.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Schaefer76

Verzeih mir meine Amateurfragen, aber heisst das, das der Prahm nie in Wien war und das ganze nur aus "Tarn"-Gründen erfolgt ist um das Schiff überführen zu können? Wohin überführt, von der Krim aus nach....? Türkische Meerenge?
Zusammenfassend, würdest du sagen das es sich um den von mir gesuchten Prahm handelt? 


Gruß!!

Rob

TD

Ja es is auf jeden Fall der gesuche Prahm.

die 3. Tr.Flottillie war für diese Prähme vorgesehen.

Cuba kann auch gut wie ca 40 andere Prähme dieser Flottille bis Braila gekommen sein, nur im August 1944 ginges auf jeden Fall die Donau rauf zur Rückführung nach Deutschland.

Noch im April 1944 waren Schiffe unterwegs au der Autobahn nach Dresden ...

Alles Sachen die erst durch Funde in Privatkriegsschädenakten usw. vor Jahren ans Licht kamen und nur noch teilweise im letzten Band von Gröner eingearbeitet werden konnten.

Gruß

Theo
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TD

Hallo Rob,

diese ganzen Vorgänge sind eine Mischung aus Akten der KM, des Auswärtigen Amtes, des Reichsverkehrsministers bzw. Reichskommissar für die Seeschifffahrt und Nachkriegsakten.

Die Eintragung im Seeschiffahrtsregister Wien, habe ich erst nach ca. 15 Jahren Suchens durch alte Donauschiffer usw. gefunden.
Vorher hieß es immer, es hat nie ein Seeschiffahrtsregister in Wien im 3. Reich gegeben.

Eingetragen wurden die Schiffe dort nur um zivile Papiere ( Bauort Bremen usw.) für die türkischen Meerengen zu haben.

Dort saßen ja auch die belg., holl usw. Exilbotschafter die jedes Schiff abfingen welches zu erkennen gab das es eventuell aus Belgien usw. stammte.
Durch diese politische Seite der Überführungen, auch bei MFP, KFK und KT usw. ohne Bewaffnung mit Zivilnamen, Heimathafen und zivil gekleideten Seeleuten kommen viele Nebenfakten in diese Schiffslebensläufe.

Alles so schöne Sachen die im breiten Geschehen etwas untergehen.

Gruß

Theo
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schrecken der weser

hi, bin neu hier und recherchiere rund um meinen heute 90 jährigen vater,er ist 40 45 auf einem schiff namens cuba gefahren,in holland,werde mehr in erfahrung bringen....

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