Hallo,
Am 23.07.1942 ist das italienische Frachtschiff ORESTE ex Moorsby, gebaut 1896 bei Ropner & Son in Stockton, letzter Eigner Matteo Scuderi, Heimathafen Catania, 2.679 t., 91,4 x 13, 1 x 4,92 meter, bei Kap Platamone/Montenegro durch einen Minentreffer gesunken.
Gibt es über den Lebenslauf und vor allem über den Untergang genauere Informationen?
Ich habe einmal dort getaucht, das Wrack gleicht mehr einem Trümmerfeld. Entweder wurde dort gesprengt für Stahlgewinnung oder das Wrack fiel übermäßigen Sprengstoffeinsatzes der Dynamitfischerei (vor allem während des letzten Balkankrieges) zum Opfer.
Als ich mich bei meinem ersten Besuch in Montenegro in diese Gegend zum Tauchen bringen lies wurde mir wegen der Dynamitfischerei abgeraten und es waren tatsächlich oftmalig laute Detonationen zu hören. :W/(
Jedenfalls über den Lebenslauf und die genauen Umstände des Unterganges konnte ich bisher leider keine besondere Informationen auftreiben :|
mfg
Ferenc
Hallo Ferenc,
bist Du Dir sicher das Du die ORESTE ex Moorsby meinst ?
Sie war noch 45 im Lloyd's Register :MV:
http://www.plimsollshipdata.org/pdffile.php?name=42b0664.pdf
http://www.plimsollshipdata.org/pdffile.php?name=43b0733.pdf
http://www.plimsollshipdata.org/pdffile.php?name=44b0799.pdf
http://www.plimsollshipdata.org/pdffile.php?name=45a0792.pdf
Gruß, :MG:
Manfred
Hallo Albatros,
Nun, ich bin mir sicher bei Resten eines Schiffswracks getaucht zu haben, bei dem die "Einheimischen" behaupten, es sei die ORESTE. Ich selbst habe keine Hinweise auf die Identität am Wrack feststellen können. Die Örtlichkeit passt mit den bisherigen Hinweisen ziemlich überein.
Charles Hocking führt in Dictionary of disasters at sea den Untergang an: "The italian steamship Oreste struck a mine and sunk on March 27th 1942 off Cattaro"
Im Miramar Ship Index ist vermerkt: "mined 123 degrees from Cape Platamone 27.3.1942 and sunk 13 nm SE Kotor
Im Lloyds Register 45/46 befindet sich der handschriftliche Vermerk 230/44. Ich nehme an, es handelt sich um einen Vermerk über den Verlust des Schiffes.
Ich habe schon ein paar mal festgestellt, dass bis 1945 Schiffsverluste nicht im Lloyds berücksichtigt bzw die Schiffe noch immer eingetragen waren. Teilweise mit Nummern oder einem Vermerk versehen.
Ich selbst habe mich beim Datum verschrieben (23.07.42 statt 27.3.42) sorry.
mfg
Ferenc
:-)
Manfred, das hat überhaupt nichts zu sagen, während des Krieges gingen allenfalls sporadisch Informationen über die Feindschiffe in Lloyd's Register ein.
Nach Navi Mercantili Perdute befand sich die "Oreste" auf einer Reise von Antivari nach Spalato. Am 27.03.42 stieß sie um 10.07 Uhr 3 Seemeilen in 123 ° von Capo Platamone auf eine Mine. Sie sank um 12.30 Uhr 13 Seemeilen südöstlich von Cattaro bei Budva.
Hallo kgvm,
ja, der Gedanke war mir mittlerweile auch schon gekommen.
Viele Schiffe werden erst nach dem Krieg aus dem Register gestrichen worden sein.
Gruß, :MG:
Manfred
Zitat von: Ferenc am 24 Januar 2010, 19:44:01
Jedenfalls über den Lebenslauf und die genauen Umstände des Unterganges konnte ich bisher leider keine besondere Informationen auftreiben :|
Nach Chronik-Unterlagen kein Erfolg einer von alliierten U-Booten gelegten Mine.
Eine Luftmine oder von (alliierten) Überwasserschiffen gelegte Mine erscheint mir angesichts Jahr und Ort unwahrscheinlich :|.
Verlust auf eigener Sperre :? oder wäre sogar eine Explosion der Ladung (?) denkbar :?
Gruß, Urs
Hallo,
In diesem Bereich errichtete die k.u.k. Marine bereits zu Beginn des 1. WK eine Minensperre um die Bucht von Traste, die den Zugang zu einer Landenge zwischen offenem Meer und der in der Bocche di Cattaro gelegene Bucht von Tivat, in der sich das Seearsenal befand (heute ist dort auch ein Flughafen) bildet, abzusperren. Hatte den Zweck eine amphibische Landung in der Bucht bzw eine allzu große Annäherung an die Küste durch feindl. Kriegsschiffe und somit ein Beschuss des Seearsenals etc zu verhindern.
Eine von dieser Sperre übrig gebliebene Mine wäre eine Möglichkeit.
Eine allierte Mine, die zur Störung der Küstenfahrt/Nachschub nach Albanien und Griechenland (italienischer Balkanfeldzug) gelegt wurde, könnte auch möglich sein.
Die Totonno vor Dubrovnik ist so ein ital. Frachter der mit Kriegsmaterial/Nachschubgüter als Ladung für den ital Balkanfeldzug auf eine Mine gelaufen ist. Die Briten versuchten diesen Nachschub zu stören (dazu gehört auch die Versenkung der Quinto durch das griech, U-Boot Katsonis vor dem montenegr. Hafen Antivari).
Gibt es nicht von italienischer Seite so eine Art Kriegstagebuch von Seetransportstellen?
Wie kommt die Auflistung in "Navi mercantili perdute zu Stande?
Übrigens an kgvm Danke für den Hinweis top
mfg
Ferenc