Auf dem Soldatenfriedhof Klaipeda (Memel ) befindet sich ein Gedenkstein für die toten Soldaten die beim Untergang des Truppentransporters "Füsilier " 1944 ums Leben gekommen sind. Gibt es noch mehr Informationen dazu ?
Trimmer- Achim
Chronik Seekrieg
19.11.1944
Der Transporter FÜSILIER (6157 BRT) gerät im Nebel und nach nach Ausfall der Leuchtfeuer von Nidden und Memel im Geleit eines Räumbootes mit 250 Soldaten irrtümlich an die sowjetisch besetzte Küste nördlich von Memel. Es wird von der sowjet. Artillerie unter Beschuss genommen und strandet. Während das Räumboot unbehelligt ablaufen kann, wird das Wrack der FÜSILIER anschließend von russischen Flugzeuge mit Bomben zerstört, die Schiffbrüchigen werden mit Bordwaffen angegriffen und getötet.
Gruss
:MG:
Danke MS - auf dem Gedenkstein sind leider keine weiteren Angaben :MG:
Trimmer - Achim
Hallo,
Welches Räumboot war mit der FÜSILIER wenn dieser Transporter verloren ging ?
:?
MfG
Maurice
Chronik Seekrieg gibt falsch angaben.
FUSILIER war in 7.30 20.11.44 in beschuss genommen, hat treffer in maschine und dann hat brand in achterschiff. Schiff war mit einem KFK geleitet (mit beginn der beschuss in see auslaufen), kein R-boot (name KFK ich weisst nicht). T.5 und T.9 werden zu hilfstleitung aus Libava entsendt, aber ihre beide Kuttern einbussten und dann in See 8 mann gerettet.
vielen Dank Igor !
mfG
Maurice
Hallo in die Runde,
nach Schöns "Ostsee`45 - Menschen-Schiffe-Schicksale"; Motorbuch Verlag Stuttgart, 5. Auflage - 1995, 2. Kapitel, Seite 48-59 (eigentlich 48, 57-59 - da dazwischen ein paar Seiten mit Fotos sind) - "Die letzten 13 des M/S Füsilier" erwähnt auch ein Rüumboot, aber das scheint Igor geklärt zu haben. Etwas 5 Meilen am Fischerdörfchen Karkelbeck an der sog. "Holländischen Mütze" in einer Entferung von ca. 1.500 m des 20.11.1944 kehrtzumachen versucht, als man bemerkte, dieser Küstenabschnitt befindet sich bereits in sowjetischen Händen, deren Geschütze sofort das Feuer eröffneten. Sofort 2 Treffer erhalten, den ersten in den Maschinenraum; Motorenanlage zerstört. Schif bewegungsunfähig und kann nicht mehr gesteuert werden. Der zeite richtet großen Schaden an. Das Schiff treibt mit Wind und Strom nordwärts parallel zur Küste. Der Russe landet weitere Treffer. Das erwähnte "Räumboot" setzt sich ab, um selber Opfer nicht zu werden. Auf der "Füsilier" werden die Munitionsbestände getroffen, die hochgehen und es entsteht Feuer, das nicht unter Kontrolle gebracht wird. Die vorhandenen 3 großen Rettungsbooten werden klargemacht, für 300 Menschen. Zuerst zu Wasser gelassene Boot Nr. 1 treibt mit nur 1 Mann besetzt auf See ab. Das Schiff wird inzwischen von weiteren Granaten getroffen. Die beiden anderen Boote zu Wasser gelassen bis an die Grenze ihrer Aufnahmefäigkeit besetzt. Boot Nr. 2 versucht gegen Strom und Wind anzukämpfen, um den Hafen von Memel zu erreichen. Das völlig überladene Boot Nr. 3 versucht die offene See zu erreichen. Die an Bord verbliebenen, vor allem, Landser verteilen unter sich die Schwimmwesten. Weitere Granaten der Küstenbatterie krepiern. Alses heller wird tauchen sowjetische Flugzeuge, die das wundgetroffene Schiff mit Bomben und Bordwaffen angreifen, dann im Tiefflug die im Wasser Treibenden mit ihren MG-Garben zu mähen. Das Schiff sinkt. Im Boot Nr. 3 befinden sich 22 Menschen, darunter der 2. Offizier der "Füsilier" und 2 Nachrichenhelferinnen. Dieses Boot treibt immer weiter in Richtung offene See. Gegen Mittag befindet es sich rund 11 sm nördlich Memel, etwa 10 sm fernab der Küste auf der Hähe von Polangen. Da kommen wier die Sowjets in ihren Maschinen und in 8 Anläufen wird dieses Boot beschossen. Am 21.11.1944 um 02.00 Uhr mit 20 Männern und 2 Frauen die Südmole des Libauer Hafens erreicht. Um nicht mehr abgetrieben zu werden, gehen die Insassen ins Wasser. Unterwegs sterben die beiden Marinehelferinnen, der 2. Offizier und 6 Soldaten und Matrosen. Nur 13 haben den Untergang überlebt. 287 Menschen nahm die Ostsee. Kein Toter wurde an Land gespült. Die meisten Opfer gehörten der 58. ID und der 95. ID des XCVIMM Armeekorps (Gen. Gollnick).
Schönen Gruß
Micha
Seine Zitat Mischa mit dokumenten zusammenstossen, ausser geleittyp. In KTB Adm. ostliche Ostsee dieser fall in Libau hafen also beschriebt. Aber was mit 8 mann in see gerettet? Obenerwähnt KTB sagt klar, und Schon sagt nicht. Das war boot Nr.2 - warum nur 8?
Zitat von: igor am 24 Mai 2010, 08:31:35
Seine Zitat Mischa mit dokumenten zusammenstossen, ausser geleittyp. In KTB Adm. ostliche Ostsee dieser fall in Libau hafen also beschriebt. Aber was mit 8 mann in see gerettet? Obenerwähnt KTB sagt klar, und Schon sagt nicht. Das war boot Nr.2 - warum nur 8?
Hallo Igor,
eine gute Frage, vielleicht sind da welche über Bord gesprungen, weil sie mit den Nerven am Ende waren, erforen, sowjetische Flieger, ja was noch, denn das weiß ich nicht?
Gruß
Micha
http://www.memelland-adm.de/fueselier.html
Mischa und alle Anderen- Danke für Eure Beiträge. Ich war 2006 bei meiner Reise nach Litauen auch unterwegs auf diese Gedänkstätte gestossen. Leider hatten wir damals wenig Zeit um uns näher mit dem Gedenkstein zu beschäftigen da wir weiter nach Siauliai ( Schaulen ) gefahren sind.
Gruß - Trimmer - Achim
Hallo zusmmen,
zuuhause habe ich von disen ehemals belgischen Neubau einen Lenslauf.
Ich denke nur dran das die Russen später einen Ausguckposten auf diesem Wrack eingerichtet haben welcher durch U-Boot-Torpedo vernichtet wurde oder werden sollte,
Bis dann
Theo
Ja-a, wrack durch U.475 an 5.12.44 torpediert.
Zitat von: Glasisch am 24 Mai 2010, 08:18:58
[1] ... tauchen sowjetische Flugzeuge, die ... dann im Tiefflug die im Wasser Treibenden mit ihren MG-Garben zu mähen.
Im Boot Nr. 3 ... Da kommen wier die Sowjets in ihren Maschinen und in 8 Anläufen wird dieses Boot beschossen.
[2] Die meisten Opfer gehörten der 58. ID und der 95. ID des XCVIMM Armeekorps (Gen. Gollnick).
TW: [1] in Chronik/Kriegsverbrechen übernehmen ?
@Micha
[2] die "römische" Zahl XCVIMM macht keinen Sinn (2 x M = "Tausend" stehen hinten)
Gruß, Urs
Danke Micha !
Wurde der Transporter auch noch von deutschen S-Booten torpediert oder wr das ein anderes Wrack mit ähnlichen Nintergrund ??
Gruß
Theo
Zitat von: Glasisch am 24 Mai 2010, 08:18:58
Die meisten Opfer gehörten der 58. ID und der 95. ID des XCVIMM Armeekorps (Gen. Gollnick).
Hallo Micha,
die römischen Zahlen ergeben leider keinerlei Sinn. Ab dem 20. Mai 1944 war General der Infanterie
Hans Gollnick als Kommandierender General des
XXVIII. Armeekorps in Ostpreußen eingesetzt.
Die 58.ID unterstand im besagten Zeitraum dem XXVIII. Armeekorps im Raum Memel und die 95.ID stand z. Vfg. 3.Panzerarmee Raum Königsberg.
Gruss
:MG:
Zitat von: Urs Hessling am 24 Mai 2010, 13:13:02
Zitat von: Glasisch am 24 Mai 2010, 08:18:58
[1] ... tauchen sowjetische Flugzeuge, die ... dann im Tiefflug die im Wasser Treibenden mit ihren MG-Garben zu mähen.
Im Boot Nr. 3 ... Da kommen wier die Sowjets in ihren Maschinen und in 8 Anläufen wird dieses Boot beschossen.
[2] Die meisten Opfer gehörten der 58. ID und der 95. ID des XCVIMM Armeekorps (Gen. Gollnick).
TW: [1] in Chronik/Kriegsverbrechen übernehmen ?
@Micha
[2] die "römische" Zahl XCVIMM macht keinen Sinn (2 x M = "Tausend" stehen hinten)
Gruß, Urs
ja, was soll ich da sagen, denn so wie es aussieht, dann war das des guten Herrn Schön ein falscher Griff in seine Seemannskiste :-D und ich habe es nur abgeschrieben.
Gut, daß Ihr (Urs und MS) auf der Hut seid :MG:
Zuschlagsdaten aus soviet seite.
Transporter war artillerie sov. 1.te Pribaltiyskiy front beschossen. Dann greift der schiff 8 Il-2 (8 GShAP) and 4 Il-2 (47 ShAP) mit unterstutzung 4 LAGG-(3 IAKP) an. Zwei treffer und Versenkung beobachtet. Dann 2 Il-2 (8 GShAP), 4 YAK-9 und 2 LAGG-3 (9 IAKP) greifen beiboote an and zwingen eine zum sovietische uffer landen. 22 mann in gefengenschaft genommen. Zahl uberlebende hochst! 13+8+22=43.
Zitat von: TD am 24 Mai 2010, 13:49:28
Wurde der Transporter auch noch von deutschen S-Booten torpediert oder wr das ein anderes Wrack mit ähnlichen Nintergrund ??
Hey Theo.
10.4.1945: Bei einem der letzten Flüchtlingstransporte aus dem belagerten Pillau verliert der Transporter NEUWERK (807 BRT) kurz vor dem Zielhafen Danzig, wo die Flüchtlinge in der Regel an größere Transporter übergeben werden, das vorausfahrende Geleitboot und wird, da es auf Anfrage kein Erkennungssignal abzugeben vermag, von dem deutschen Schnellboot S-708 (Oblt. Silies) durch Torpedotreffer versenkt. Nachdem der Irrtum erkannt ist, können von 1034 nur 78 Menschen geborgen werden.
Gruß, Thomas
Zitat von: Urs Hessling am 24 Mai 2010, 13:13:02
Zitat von: Glasisch am 24 Mai 2010, 08:18:58
[1] ... tauchen sowjetische Flugzeuge, die ... dann im Tiefflug die im Wasser Treibenden mit ihren MG-Garben zu mähen.
Im Boot Nr. 3 ... Da kommen wier die Sowjets in ihren Maschinen und in 8 Anläufen wird dieses Boot beschossen.
[2] Die meisten Opfer gehörten der 58. ID und der 95. ID des XCVIMM Armeekorps (Gen. Gollnick).
@TW: [1] in Chronik/Kriegsverbrechen übernehmen ?
Lieber Urs,
Ich habe keine Lust mehr, unsere Liste kommentarlos mit immer mehr Beispielen zu füttern. Mich beschäftigt die Zwiespältigkeit der Situation: Füsilier war ein Truppentransporter. Nun gab es "hilflose" Schiffbrüchige. Aber es waren zugleich Soldaten. Hilfe für die Hilflosen war schon unterwegs. Und kein deutscher Politiker oder General hätte gezögert, die Geretteten auch wieder an die Front zu bringen und gegen die Rote Armee einzusetzen. Ich tue mich schon schwer, hier den moralischen Zeigefinger gegen die Russen zu erheben.
Herzlichen Gruß, Thomas
Hallo, Thomas,
Zitat von: TW am 30 Mai 2010, 18:15:32
Nun gab es "hilflose" Schiffbrüchige. Aber es waren zugleich Soldaten...
Ich tue mich schon schwer, hier den moralischen Zeigefinger gegen die Russen zu erheben.
Das Kriegsvölkerrecht macht(e) keinen Unterschied zwischen schiffbrüchigen Soldaten und schiffbrüchigen Zivilisten.
Die dahingehenden Rechtfertigungsversuche von Miers (TORBAY) und Morton (WAHOO) sind demzufolge nicht stichhaltig.
Daher geht es hier nicht um "moralischen Zeigefinger", sondern die (mögliche) Feststellung, daß es sich, wenn der Vorgang wie beschrieben ablief, um ein Kriegsverbrechen handelt.
Gruß, Urs
@ Urs Hessling
top
:MG:
OWZ
Zitat von: Urs Hessling am 13 Juni 2010, 23:44:52
Das Kriegsvölkerrecht macht(e) keinen Unterschied zwischen schiffbrüchigen Soldaten und schiffbrüchigen Zivilisten.
Dann erstmal Schiffbrüchige allgemein: Wenn ein Schiff auf einen Schlag mit Mann und Maus versenkt wird, ist das kriegsrechtlich einwandfrei. Wenn erst das Schiff sinkt und danach Besatzung und Passagiere getötet werden, ist es völkerrechtswidrig ? Auch wenn das Recht so ist, kann ich es für mich moralisch nicht akzeptieren.
Und ich kann auch moralisch nicht akzeptieren, dass zwischen Zivilisten und Soldaten kein Unterschied gemacht wird. Mit so'ner Ansicht stehe ich auch nicht alleine. Schreit nicht die ganze Gesellschaft auf, wenn in einem Krieg zivile statt militärische Objekte gebombt werden ?
Im Afghanistan Krieg spielte es eine Riesen Rolle, ob die Leute, die da um die bombardierten Tankwagen herum standen, Taliban waren oder Zivilisten. Aber bei Schiffbrüchigen besteht kein Unterschied ? Auch wenn das geltendes Recht ist: das kapiere ich nicht.
Herzlichen Gruß, Thomas
Die Schiffbrüchigen kannst Du vielleicht am besten mit Verwundeten an Land vergleichen.
Das sofortige Töten des Gegners ist erlaubt, aber wenn er erst verwundet und damit (vorerst) kampfunfähig ist, ist es ein Kriegsverbrechen, ihn zu töten.
hallo, Thomas,
Zitat von: TW am 19 Juni 2010, 13:47:00
Dann erstmal Schiffbrüchige allgemein: Wenn ein Schiff auf einen Schlag mit Mann und Maus versenkt wird, ist das kriegsrechtlich einwandfrei. Wenn erst das Schiff sinkt und danach Besatzung und Passagiere getötet werden, ist es völkerrechtswidrig ? Auch wenn das Recht so ist, kann ich es für mich moralisch nicht akzeptieren.
Und ich kann auch moralisch nicht akzeptieren, dass zwischen Zivilisten und Soldaten kein Unterschied gemacht wird. Mit so'ner Ansicht stehe ich auch nicht alleine. Schreit nicht die ganze Gesellschaft auf, wenn in einem Krieg zivile statt militärische Objekte gebombt werden ?
Im Afghanistan Krieg spielte es eine Riesen Rolle, ob die Leute, die da um die bombardierten Tankwagen herum standen, Taliban waren oder Zivilisten. Aber bei Schiffbrüchigen besteht kein Unterschied ? Auch wenn das geltendes Recht ist: das kapiere ich nicht.
Herzlichen Gruß, Thomas
Die Begründung ist schlicht und einfach, daß Soldaten und Zivilisten als Schiffbrüchige
gleich wehr- und hilflos sind. Der Vergleich mit Soldaten und Zivilisten an Land trifft somit nicht zu.
Wenn eine Partei ein Krankenhaus/Lazarett des Gegners erobert/besetzt, gibt es -
bis zur Genesung - auch keinen Unterschied (zumindest sollte es ihn nicht geben). Erst danach geht es für Soldaten ins Kriegsgefangenen- oder für Zivilisten ins Internierungslager (bzw. in die Freilassung)
Ich hoffe damit zu Verstehen und Akzeptanz beigetragen zu haben.
Gruß, Urs
Hallo Leute!
Ich hänge hier mal zwei Texte an, die Herr Gerhard Matz mir gesendet hat.
Mittlerweile ist er hier auch Mitglied (Hohenhoern), aber wir kämpfen noch etwas mit den Tücken der Technik.
Daher auf seinen Wunsch vorab schon mal die Texte:
"Mich interessiert das Schicksal der Besatzung und des Schiffes "MS. Füsililier" ganz besonders, weil ich eigentlich am 19. November 1944 dort als Signalgast einsteigen sollte, um einen Kameraden abzulösen, der Sonderurlaub bekommen sollte, weil seine Mutter bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen war.
Durch eine ganze Reihe von Umständen, angefangen: Marschbefehl nach Königsberg anstatt Pillau, und noch viele andere Umstände (zuletzt blieb der Zug kurz vor Pillau für längere Zeit auf freier Strecke stehen) kam ich mit noch einem anderen Kameraden tatsächlich um Minuten zu spät an dem eben verlassenen Liegeplatz der "Füsilier" an.
Wir übernachteten in einer Wehrmachtsunterkunft und meldeten uns am nächsten Morgen telefonisch bei unserer Bordflak-Komp. in Danzig. Dort bekamen wir den Befehl uns bei unserem Stützpunkt in Königsberg zu melden und weitere Befehle abzuwarten. In Königsberg erfuhren wir dann , dass die "Füsilier" wohl verloren gegangen wäre.
Wir blieben beide für einige Tage auf unserem Stützpunkt und stiegen dann auf dem "D. Henry Lütgens" ein und fuhren dann mit dem Schiff am nächsten Sonntag, den 26. Nov. 1944 von Königsberg über Pillau nach Memel, wo wir auch ohne Zwischenfälle am Morgen des 27.Nov. 44 ankamen. Man muß erwähnen, dass die Ansteuerungstonne vor Memel nur sehr schwach leuchtete und wir auch einige Zeit auf den Lotsendampfer mit dem Lotsen warten mußten.
Dabei ist noch zu erwähnen, dass der Seelotse der sich aus einem Urlaub zurückkehrend an Bord der "Füsilier" befand und zu den wenigen Geretteten gehörte, sich jetzt an Bord der "Henry Lütgens" befand um nun nach Memel zurückzukehren (Memel war zu dieser Zeit völlig von der Zivilbevölkerung geräumt). Von dem Lotsen erfuhren wir zum erstenmal genaues über das Geschehen um die "Füsilier"
Mich interessiert nun sehr, was geschah mit der Besatzung, den Menschen, die nicht in die zwei oder vielleicht auch drei Rettungsboote gehen wollten oder konnten, die also an Bord blieben oder auch das von Russen besetzte Ufer erreichen wollten oder erreichten.? Ist jemand aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, wurden vielleicht keine Gefangen gemacht? Gab es außer den wenigen Geretteten aus dem Rettungsboot, das die Außenmole des Libauer Hafens erreichte noch andere Gerettete?
Es sind nun fast 66 Jahre vergangen, doch ich meine, daß der Kamerad , den ich ablösen sollte, auch zu den Geretteten gehörte die Libau erreichten, denn ich meine ich hätte ihn später in Danzig zufällig getroffen.
Da ich von der Flakbesatzung einen Kameraden besonders gut kannte, habe ich mich vor Jahren schon einmal an die "Deutsche Dienststelle" in Berlin gewandt, doch auch die konnten keine Auskunft über sein und das Schicksal der übrigen Besatzung geben.
Die meisten der Besatzung und der Soldaten sind wohl an Bord geblieben. Was geschah mit ihnen?
Vielleicht weiß doch jemand etwas mehr."
"Die Berichte , die über das Schicksal der "Füsilier" und ihrer Besatzung und das der dort drauf befindlichen Soldaten berichten, habe ich vorher gelesen und sie haben mir nur bestätigt, was ich schon vorher wußte.
Ich meine, dass ich schon durch des Telefonat von Pillau aus mit der Bordflak-Kompanie Danzig
erfahren habem dass die "Füsilier" unter Beschuß lag. Späterstens aber habe ich es auf unserem Stützpunkt in Königsberg erfahren. So gut funktionierte damals noch die Nachrichtenübermittlung.
Drei Rettungsboote wurden zu Wasser gelassen, eines errichte die Außenmole des Hafens von Libau, eines kam nicht richtig zu Wasser und eines - wurde vielleicht- von einem deutschen Kriegsschiff aufgenommen. Das ist aber nicht gewiß. Das auf dem Wrack die Russen eine Beobachtungsstation aufgebaut hätten, war uns irgendwie bekannt geworden.
Wenn die Russen, also auf dem Wrack der "Füsilier" waren, was ist mit den Menschen geschehen, die das Schiff nicht mit den Rettungsbooten verlassen haben? Sie können doch nicht einfach alle ertrunken sein oder auch nicht alle vom Artilleriebeschuß umgekommen sein. Ist einer aus der Gefangenschaft zurück
gekehrt? Ich konnte über die "Deutsche Dienststelle für ehemalige Wehrmachtsangehörige in Berlin " und auch durch der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge nichts erfahren.
Vielleicht vermuteten die Russen eine Landung hinter ihrer Front oder auch ein Sonderunternehmen und haben keine Gefangenen gemacht?
Es gibt doch Mannschaftslisten der Zivilbesatzung und der Flakbesatzung. Da müßte sich feststellen lassen, ob außer der bekanntgewordenen Gefallenen und Geretteten in den Booten noch andere Personen aus der Gefangenschaft heimgekehrt sind?
Wahrscheinlich werden die meisten weiterrhin als vermißt gelten müssen.
Ich habe keine große Hoffnung daß sich das Schicksal des größten Teils der Besatzung und der an Bord befindlichen Soldaten aufklären wird. Doch man soll die Hoffnung nicht aufgeben."
Hallo zusammen..
Heute am Morgen habe ich damit begonnen einmal die verschiedenen Möglichkeiten zu beleuchten in welchen es möglich wäre ggf. Mannschaftslisten usw. zu finden.
Habe dann aber feststellen müssen das alles nur halbes Werk ist je nach Art, Unterstellung und Einsatz des Schiffes. Werde also einmal alle Fakten sammeln und getrennt hier einstellen.
Zum Verlust de Füsilier liegt mir ein kleine Beitrag
Vor 10 Jahren : Die Katastrophe des Moorschiffes FÜSILIER vor
Ist dieser Bericht bekannt ?
War damals in einer Memel – Zeitschrift.
An kleinen Zutaten kann ich nun wie damals versrochen aus meinen Unterlagen:
Beobachtungsstelle aus Wrack FÜSIIER vernut.
Nov. 1944 durch deusche Artillierie beschossen
4.12.1944 durch U Stöffler mit Torpedo beseitigt.
U Stöffler müßte m.E. U 475 gewesen sein, beseitigt klingt ja auch etwas übertrieben !
Gruß
Theo
P.S.:
Hat Jemand vielleicht gute Fotos dieses modernen Motorschiffes ??
Gruß
Theo
Noch etwas :
20.11.44
D FÜSILIER 6152 um 11.15 südl. Nimmersatt, ca. 2,5 km nördlich eigener HKL durch Fehlnavigation aufgelaufen, vorher Aribeschuß, Treffer im Maschinenraum, Manövrierunfähig (Sicherung VS 342),Vormittags laufend Luftangriffe, Schiff brennt, Besatzung von T 196 und R 31 zu retten versucht
21.11.44
FÜSILIER liegt brennend zu einen Drittel unter Wasser, Von T 5 und T 9 noch 3 Mann von Bord gerettet Aribeschuß ) 2 Kutter verlustig 8 Mann später noch aus Boot geborgen
29.11.44
Wrack FÜSILIER ist B. - Stelle russ. Ari, von dt. Ari beschossen
Zitat von: TD am 08 August 2010, 15:52:34
P.S.:
Hat Jemand vielleicht gute Fotos dieses modernen Motorschiffes ??
GrußNoch etwas :
Hallo Theo,
ein bild glaube ich in Schöns "Flucht über die Ostsee", der Bildchronik gesehen zu haben, nicht von bester Qualität, aber erst morgen kann ich es Dir scannen?
Gruß
Micha
Hallo Micha,
recht schönen Dank für dein Angebot.
Zwei schlechte,sehr schlechte, Fotos habe ich schon hier.
Das Buch habe ich zudem auch noch.
Vielleicht haben wir ja Glück und Jemand hat ein feines Foto dieses ja seh schönen modernen Schiffes !
Danke
Theo
Hallo!
Vor Kurzem bin ich auf einige Unterlagen meines Opas gestossen, aus denen hervor geht, dass er seine letzte Fahrt im Krieg als Matrose auf der MS Füsilier angetreten hatte. Er überlebte verletzt den Angriff im November 1944 und geriet anschließend in Kiegsgefangenschaft, aus der er erst 1948 wieder zurückkehrte.
Mein Opa schrieb in seinen Aufzeichnungen: er befand sich im Rettungsboot unter der Führung des II. Offiziers. Entgegen der Angaben erhielten sie jedoch keinen Bombentreffer, waren aber total zerschossen. Das Boot kenterte und konnte wieder aufgerichtet werden. 26 Mann saßen gegen 8Uhr in diesem Boot. Gegen 16Uhr setzte er das mit nun nur noch 7 Mann besetzte Boot auf den Strand bei Pollangen. Mein Opa war der einzige Matrose, die anderen waren Landser und ein Stabsarzt. Die restlichen Insassen sind ertrunken oder dem Beschuss zum Opfer gefallen.
Was mit der Besatzung geschah, die die Füsilier nicht verlassen hat, geht aus seinen Aufzeichnungn nicht hervor. Er schreibt aber noch über das abgetriebene Boot, in dem nur ein Mann saß. Dieses wurde nach seinen Schilderungen durch Schwimmende (meist Matrosen) aufgefüllt und voll besetzt. Es setzte Segel und wurde dann durch einen Bombentreffer vernichtet.
An Herrn Gerhard Matz:
Vielleicht bringen diese Informationen etwas mehr Licht ins Dunkel. Kannten Sie die Matrosen des Schiffes und so eventuell auch meinen Opa? Wenn Sie Interesse haben, können wir uns gern weiter austauschen.
Beste Grüße,
TKvonBK
Lieber TK von BK!
Wenn sich Ihr Opa nach den langen Jahren der Kriegsgefanschaft und den Wirren der Nachkriegszeit in Deutschland richtig erinnert, dann müssen wirklich 2 Rettungs- bzw. Beiboote am Strand bei Polangen mit Schiffbrüchigen von der MS Füsilier an Land und in Gefangenschaft gegangen sein. Vor einigen Monaten stand ich in brieflichen Kontakt mit einem ehemaligen Mitglied der Flakbesatzung. Er war auf der Füsilier als Flakführer eingesetzt und ist schließlich in einem Beiboot mit etwa 20 Mann , nachdem sie 2 Leute durch Bordwaffenbeschuß von Flugzeugen verloren hatten bei Polangen an Land und in Gefangenschaft gegangen aus der er erst 1949 zurückkehrte. Er hat kein weiteres Boot gesehen, dass dort anlandete. Allerdings hätten die Russen bei der Vernehmung gesagt, es wäre noch ein weiteres Boot einige Kilometer entfernt angelandet. Dies mag möglicherweise ein Trick der Russen gewesen sein, um mehr von den Gefangenen zu erfahren.
Es wird wohl so gewesen sein, wie "Igor" schreibt: Es ist nur ein Boot mit 22 Mann bei Polangen angelandet. Igor berichtet sehr genau über die angreifenden Flugzeuge, deren Anzahl und Flugzeugtyp.
Sie schreiben von einem Stabsarzt, der sich in dem Boot befand. Genau davon berichtet dieses Besatzungsmitglied (damals Obermaat und inzwischen 90 Jahre alt).. Ich möchte annehmen , das es sich um das gleiche Boot handelt. Bis vor wenigen Monaten war mir nur bekannt ( und das bereits eine Woche nach dem Vorfall) , dass ein Boot .unter Führung des II. Offiziers bis nach Libau gekommen ist und dort an der Außenmole zereschellte. Von den Insassenjh konnten sich nur wenige auf die Mole retten. Der II. Offizier ertrank. Ein Seelotse aus Memel der mit der Füsilier aus einem Urlaub zurückkehrte überlebte, kehrte nnach Königsberg zurück und befand sich genau eine Woche später wieder auf dem Weg nach Memel.