Hallo,
ich recherchiere hinsichtlich der Evakuierung des KZ Stuffhof (bei Danzig) auf dem Seewege im April 1945 und bin in einer Dokumentation auf den Erlebnisbericht eines beteiligten Anghörigen der Kriegsmarine (Name bekannt) gestoßen, der wie folgt beginnt:
"Ich war Gruppensignäler auf der ADLER, die am 22. oder 23. März 1945 vor Pillau abgesoffen ist. Die Besatzung wurde auf die anderen Boote unserer Flotille verteilt. Ich kam auf das Landungsboot."
Daher habe ich mir den Band 3 des "Gröner" geliehen. Auf Seite 238 ist ein Sperrschlepper Adler = M.S.I der Sperrkommandantur Pillau aufgeführt.
Nun meine - zugegebenermaßen etwas laienhaften - Fragen: Was ist ein "Sperrschlepper", was bedeutet "M.S.I" und was ist die Aufgabe einer "Sperrkommandantur"?
Gruß von der (Ostsee-) Küste
longwood
Hallo Longwood,
eine sehr, sehr interessante Sache(Stutthof) zu welcher ich ggf. einmal etwas als PN senden werde wenn ich es wieder finde.
Normalerweise muss M.S. I als Behördenschiff der WSD Königsberg Motorschiff 1 gewesen sein welches den Namen ADLER dazu bekam.
Aufgabe der Sperrkommandanturen war das auslegen und die Überwachung der Hafensperren.
Die Sperrschlepper öffneten die Balken oder Netzsperren wenn Schiffe passieren mussten.
Ist aus dem Text ersichtlich welches Schiff gesunken sein soll am 23.3.1945 ?
Der ADLER hat auf jeden Fall den Krieg überlebt.
Bis dann
Theo
Moin moin,
Zitat von: longwood am 11 Januar 2011, 18:08:41
"Ich war Gruppensignäler auf der ADLER, die am 22. oder 23. März 1945 vor Pillau abgesoffen ist. Die Besatzung wurde auf die anderen Boote unserer Flotille verteilt. Ich kam auf das Landungsboot."
das hört sich eher nach dem Gruppenführerboot ADLER von der 13. Landungsflottille an. Hab jetzt aber keine Verlustangaben zur Hand.
Grüße
Rene
Zitat von: Zerstörerfahrer am 12 Januar 2011, 06:14:40
Moin moin,
Zitat von: longwood am 11 Januar 2011, 18:08:41
"Ich war Gruppensignäler auf der ADLER, die am 22. oder 23. März 1945 vor Pillau abgesoffen ist. Die Besatzung wurde auf die anderen Boote unserer Flotille verteilt. Ich kam auf das Landungsboot."
das hört sich eher nach dem Gruppenführerboot ADLER von der 13. Landungsflottille an. Hab jetzt aber keine Verlustangaben zur Hand.
Grüße
Rene
@ René, das hört sich gut an. Bei der ADLER handelt es sich demnach um ein Küstenmotorschiff (Kümo). Nur hab ich es im Gröner leider nicht gefunden ...
Grüße,
Karsten
Doch, eine ADLER habe ich gerade gefunden: Gröner, Band 8/II, S. 446/449 - 3-Mast-Schoner, war bei der 13. L-Flottille, kam 1942 zur 17. L-Flottille und wurde am 31.01.1946 im Westraum versenkt.
Der passt also nicht ...
Grüße,
Karsten
moin, Karsten,
Zitat von: Karsten am 12 Januar 2011, 07:14:49
Doch, eine ADLER ... wurde am 31.01.1946 im Westraum versenkt.
19
46 ? ... im Skagerrak (mit Munition) ?
Gruß, Urs
... bei der 13. L-FL. siehe hier (http://historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/tabellen/lehrflottile_13.php)
Edit 18.06.2013: Link korrigiert.
t-geronimo
@ Urs: Sorry, Tippfehler. Ich meinte 1945.
@ Peter: Nach Deiner Tabelle war die ADLER am 12.04.1945 (K.G. 9. Sicherungsdivision) noch im Dienst. Da haben wir eine Diskrepanz mit dem von longwood genannten Untergangsdatum 22. oder 23.03.1945 ...
Grüße,
Karsten
Lieber Peter,
welch eine schöne Aufarbeitung der 13. Landungsflottille.
Wo gibt es diese Aufstellung zu sehen ??
Wäre ja wunderbar wenn es von den Landungsflottillen mehr solcher Listen gibt.
Gruß
Theo
Hallo Karsten,
wenn ich auch nicht immer so auf dem Laufenden bin.....
In meiner DDK- Ausgabe 8/2 Seite 449 steht als Verlustdatum 31.3.1945 Westraum
Habe mich ja in der Nacht nur um 21-23 3. 1945 gekümmert und versuche nun weiter mein Glück.
Gruß
Theo
Hallo,
als ich heute in den PC einschaltete, war ich erstaunt über die große Resonanz, die meine "Kleine Anfrage" ausgelöst hatte... ...herzlichen Dank an alle!
Der Name des "Gruppensignälers auf der ADLER" wurde in der 3. Auflage (1995) der Dokumentation "Vergessen + verdrängt - Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus in den Kreisen Rendsburg und Eckernförde" genannt und ist mir somit auch mir bekannt.
Kann ich den Namen hier im Forum nennen, was evtl. die Suche nach der ADLER erleichtern würde?
Den betreffenden Satz habe ich wortwörtlich aus der Dokumentation entnommen; der Bericht basiert auf einem auf Tonband aufgenommmenen mündlichen Bericht des Marineangehörigen. Nicht auszuschließen ist, dass es hier zu Mißverständnissen bei der Übertragung gekommen ist, zumal der Bericht - nach Aussagen der Verfasserin der Vorbemerkungen - "bewusst redaktionell nur geringfügig überarbeitet wurde."
Noch eine kleine Frage: Der Begriff "Gruppensignäler" entspricht wohl eher dem Marinejargon als einer offiziellen Tätigkeitsbezeichnung?
Gruß aus Kronshagen bei der (noch) Marinestadt Kiel
Hans-Hermann H. alias longwood
Zum Verlust.
Die späte Kriegszeit und der Allerweltsname ADLER machen die Sache auch nicht leichter.
Ich habe in meinen Kriegsschädenakten der Seeschiffahrt keinen Hinweis zu diesen AADLER gefunden.
Gröner sagt 31.3.1945 Westraum ( ORT kann nicht stimmen da ADLER schon lange bei der 13. L-Flottille im Ostraum eingesetzt war !)
Boie und Abert haben 31.03.1945 Bomben in Hamburg
Das Mamutwerk ,,Zur Geschichte der Harener Binnen- und Küsten- und Seeschiffahrt" schreibt bei ADLER
31.3.1945 bei Königsberg durch Feindeinwirkung gesunken und dürfte der Sache schon sehr Nahe kommen.
12.04.1945 (K.G. 9. Sicherungsdivision)
In dieser chaotischen Zeit besonders im Osten eine Meldung innerhalb von 12 Tagen über einige Dienstellen zur Prüfung noch zur Druckerei zu bekommen halte ich für sehr unwahrscheinlich.
@ Longwood
Sende mir doch einmal als PN den Bericht zur Versenkung, sicher bekomme ich da mehr raus.
Wurde der Schlepper (?) ADLER ex M.S. I irgendwie genau erwähnt ?
Gruß
Theo
Hallo Hans- Hermann,
ich habe heute ein Fahrzeug des Transportes gefunden.
Anbei die Ruth welche ca. 300 Häftlingen unter grauenvollen Umständen nach Flensburg brachte.
Ich möchte einen Besichtigungsbericht hier nicht fügen da auch persönlichen Angaben darin sind und ich nicht einmal heute diese Namen hier einstellen möchte.
Bis dann
Theo
Hallo Theo,
vielen Dank für die hochinteressanten Informationen zur "Ruth".
Ich hatte mich in meiner PN geirrt - in dem Buch "Stutthof - Ein Konzentrationslager vor den Toren Danzigs" von Hermann Kuhn - erschienen im Jahre 1995 - wird dieses Schiff doch erwähnt.
Ich zitiere (auszugsweise und sinngemäß):
"In der Nacht zum 29. April 1945 lief der Kahn "Ruth" in Richtung Hela aus, von wo aus er sich nach einigen Stunden Aufenthalt auf die Weiterfahrt begab.
Ohne in irgendeinem Hafen Halt zu machen, lief die "Ruth" am 4. Mai in Flensburg ein. Hier wurde angeordnet, die Stutthof-Häftlinge auf das Dampfschiff "Rheinfels" zu bringen, auf dem sie mit Häftlingen aus anderen Lagern bis zum 10. Mai blieben"
Meine "Große Anfrage" im Forum hinsichtlich der Identifizierung des bei Bookniseck gestrandeten MFP mit überwiegend weiblichen Häftlingen folgt demnächst - ich muss noch einige Einzelheiten klären.
Gruß - und einen schönen Start in die neue Woche
Hans-Hermann H. alias longwood
Hallo,
im Buch von M.Schmidtke" Rettungsaktion Ostsee 1944/45" ist ein Schleppdampfer Adler aufgeführt.
146 BRT. Bauj.1938
verließ am 23.4. als einer der letzten Schiffe Pillau mit Flüchtlingen an Bord unter heftigen sowj. Artilleriebeschuß.
Blieb 1945 deutsches Eigentum. 1946 Marine-Schleppkontor Kiel (brit.) Weiterer Verbleib unbekannt. Bild vorhanden.
Grüß Joern
Hallo Joern,
vielen Dank für den Hinweis.
Gruß aus Kronshagen bei Kiel
Hans-Hermann H.
PS: Gibt es in Strausberg noch die Fähre über den Strausberger See mit elektrischer Oberleitung?
Hallo Hans-Hermann,
ja die Fähre gibt es noch ,siehe hier (http://www.stadtwiki-strausberg.de/wiki/Strausberger_F%C3%A4hre)
Aber wir kommen vom Thema ab. Zumindest hat es auch mit Schifffahrt im weitesten Sinn zu tun.
Grüße Joern
Zitat von: longwood am 17 Januar 2011, 08:52:45
Ich zitiere (auszugsweise und sinngemäß):
"In der Nacht zum 29. April 1945 lief der Kahn "Ruth" in Richtung Hela aus, von wo aus er sich nach einigen Stunden Aufenthalt auf die Weiterfahrt begab.
Ohne in irgendeinem Hafen Halt zu machen, lief die "Ruth" am 4. Mai in Flensburg ein. Hier wurde angeordnet, die Stutthof-Häftlinge auf das Dampfschiff "Rheinfels" zu bringen, auf dem sie mit Häftlingen aus anderen Lagern bis zum 10. Mai blieben"
Hallo Hans Herman,
Prof. Paul hat die Ereignisse in Flensburg bei Kriegsende in zahlreichen Veröffentlichungen thematisiert, http://politische-bildung-sh.de/wp-content/uploads/Hintergrund_Ausstellung_Flensburg_01.11._01_RZ_WEB.pdf
"
3. Mai.
In den Morgenstunden erreicht Hitler- Nachfolger Dönitz mit seinem Gefolge die Marineanlagen in Mürwik....
Gegen Mittag endet in Mürwik, nur wenige Meter von Dönitz' Amtssitz entfernt, die Fahrt des Lastkahns Ruth. Von mehr als 1 000 eingeschifften Häftlingen des KZ Stutthof bei Danzig haben nur 630 die Fahrt überlebt. Die Leichen von 26 Häftlingen werden notdürftig am Strand von Fahrensodde bestattet, nachdem man die anderen zuvor der Ostsee übergeben hat. Es treiben in diesen Tagen zahlreiche Leichen im Wasser....
Freitag, der 4. Mai:
Um 9.30 Uhr erreicht ein weiterer Transport aus dem KZ Neuengamme den Bahnhof. Aus den Viehwaggons brüllen die Häftlinge nach Wasser...
Der im Hafen liegende Kraft durch- Freude-Dampfer Rheinfels wird als Unterbringungslager requiriert.
Auf dem Schiff drängen sich schließlich 1 600 Gefangene und 100 Männer SS-Wachpersonal...
Donnerstag, der 10. Mai:
Um 12.15 Uhr verlässt das Motorschiff ,,Homberg" mit 1 350 ausländischen KZ-Häftlingen an Bord den Hafen in Richtung Malmö.Ein anderer Lastkahn mit Häftlingen aus Stutthof landete am 5.Mai 1945 in Klintholm Havn auf Moen
http://www.esys.org/rev_info/Daenemark/Klintholm.html
Grüsse von der Flensburger Förde
Beate
Hallo Beate,
vielen Dank für Deinen umfangreichen und hochinteressanten Beitrag - leider kann ich erst heute reagieren, da ich einige Tage ortsabwesend war.
Der Grund, dass ich längere Zeit im Forum nicht "mitgemischt" habe, ist zum einem der, dass ich mich im Sommer überwiegend in meiner "Bude" an der Eckernförder Bucht aufhalte und zu anderen, dass mein (ur-) alter PC (zwar keine 100 Jahre alt - aber auch nicht viel jünger) seinen Geist aufgegeben hat und ich mir jetzt einen neuen gekauft habe.
Ich beabsichtige, demnächst eine Ergänzung zu meinem Beitrag "Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten Marinefährprahmes" und einen neuen Beitrag "Explosionsunglück auf einem Marinefährprahm im Hafen von Kappeln" zu schreiben.
Viele Grüße - und eine besinnliche Vorweihnachtszeit
Hans-Hermann H. alias longwood
Zitat von: longwood am 02 Dezember 2012, 18:13:02
Ich beabsichtige, demnächst eine Ergänzung zu meinem Beitrag "Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten Marinefährprahmes" und einen neuen Beitrag "Explosionsunglück auf einem Marinefährprahm im Hafen von Kappeln" zu schreiben.
Viele Grüße - und eine besinnliche Vorweihnachtszeit
Hans-Hermann H. alias longwood
Hallo Hans-Hermann,
Deinen Beitrag über den Marinefährprahm Bookniseck habe ich mit Interesse gelesen :TU:) ,
auf das Thema Explosionsunglück Kappeln bin ich gespannt, da ist immerhin der MFP bekannt :wink:
Grüsse
Beate
Hallo,
nähere Informationen über die Evakuierung der Stutthof-Häflinge auf dem Seewege enthält das Buch
"Wilhelm Lange: Cap Arcona. Dokumentation. Das tragische Ende einiger Konzentrationslager-Evakuierungstransporte im Raum der Stadt Neustadt in Holstein am 3. Mai 1945, erstellt im Auftrag des Magistrats der Stadt Neustadt in Holstein,(Ausgabe 1988)" (S.31)
Er verwendet dabei u.a. als Quelle das bereits --/>/>http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13909.15.html
von @longwood genannte Buch
"Elzbieta Grot – eine Dokumentation unter dem (ins Deutsche übersetzten) Titel ,,Die Evakuierung auf dem Seeweg der Stutthof-Häftlinge"
Danach kamen am 28.4.1945 die Häftlinge von Hela auf 4 Lastkähne "Wolfgang" ,"Vaterland",
"Anne-Marie T 527" und eine namentlich nicht bekannte Schute(Nr.4) .
Gezogen wurden die Binnenschiffe von je einem Schlepper mit den Namen "Bussard", "Adler" und 2 weiteren unbekannten Zugschiffen.
Nach zitierten Akten des Ordnungsamtes Neustadt/H. liegt ein Bericht über die beiden Schlepper "Adler" und "Bussard" vor, aus dem hervorgeht, daß beide zum Wasserstraßenamt Pillau gehörten und je eine Schute in die Bucht von Neustadt zogen.
Kurz vor der Katastrophe in der Neustädter Bucht wurden nach heutigem Stand über 200 Stutthof-Häftlinge von den 2 gestrandeten Schuten von SS,SD und wohl auch Marineangehörigen in Neustadt an Land ermordet.
Grüsse
Beate
Zitat von: bettika61 am 28 November 2012, 18:32:55
Ein anderer Lastkahn mit Häftlingen aus Stutthof landete am 5.Mai 1945 in Klintholm Havn auf Moen
http://www.esys.org/rev_info/Daenemark/Klintholm.html
das könnte hiernach --/>/>http://regionales.t-online.de/schueler-recherchieren-haeftlings-odyssee-auf-der-ostsee/id_60692270/index
die "
Barke Breslau" gewesen sein:
"
In den Kriegswirren war schließlich eines der Boote, die Barke "Breslau" mit etwa 600 Menschen an Bord, auf einer Sandbank vor der Greifswalder Oie gestrandet und später in den Hafen Lauterbach geschleppt worden...Später setzte der Transport mit Hunderten an Bord verbliebenen Häftlingen nach Dänemark über, wo die Inhaftierten schließlich befreit und medizinisch versorgt wurden. Insgesamt überlebten etwa 100 Häftlinge den Transport nicht."Der Weg passt zu der Karte S 18 --/>/>http://stutthof.org/projekty/50lat/FreeVersion/informator.html
Grüsse
Beate
Zitat von: bettika61 am 13 Mai 2013, 15:11:43
Die Eisbrecher Pregel und Ostpreussen wurden bis zum 23.4.1945 für den Abtransport von Flüchtlingen eingesetzt .
Die "Ostpreussen" wurde für die Flucht von Gauleiter Koch mit Gefolge verwendet.
27.4.1945 ab Hela Richtung Rügen
das passt zur Liste von Flensburg 7.5.1945 #26 http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,14852.15.html
die @delmenhorst :MG: zur Verfügung gestellt hat
Neben der"Ostpreussen" ist auch die "Pregel" dort verzeichnet.
....damit ist nur die Flucht mit dem Eisbrecher Ostpreussen belegt, der Weg der "Pregel" nach Flensburg bleibt offen
Hallo,
eine mögliche Erklärung wie die Pregel nach Flensburg kam, ergibt sich aus den Quellen zu Räumung des KZ Stutthof.
Zitat,,Die Räumung des KZ-Stutthof...
,,Gemeinsames Zwischenziel des Transportzuges sowie einer aus mehreren hundert Häftlingen bestehenden Marschkolonne war die Weichselmündung bei Mikoczewo (Nickelswalde). Von hier erfolgte die Einschiffung auf zwei Lastschuten, von denen eine der Wehrmacht vorbehalten war, deren andere aber, "Ruth" benannt, für den Häftlingstransport bereitstand und vom Schlepper ,,Pregel" nach der Halbinsel Hela und sodann über die Ostsee Kurs West geschleppt werden sollte. Die Einschiffung der Häftlinge erfolgte in der Nacht vom 28. auf den 29. April, zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens."
Quelle:
Ulf Lüers : "Die Toten über Bord geworfen " KZ-Häftlings-Transporte nach Flensburg April/Mai 1945
In ,,Verführt. Verfolgt. Verschleppt : Aspekte nationalsozialistischer Herrschaft in Flensburg 1933 - 1945 http://www.stadtgeschichte-flensburg.de/Materialien/buch6.html
In den im Aufsatz zitierten Erinnerungen überlebender Häftlinge wird der Schlepper ,,Pregel" bei der Fahrt der ,,Ruth" bis zu Strandung in Flensburg am 3.5.1945 nicht mehr erwähnt.Brauchte der ,,Lastkahn" Ruth einen Schlepper oder war sie allein fahrfähig?
,,
Gegen Mittag Land in.Nord und Süd. Nach vielem Raten und Fragen die Lösung: Marineschule Mürwik, also Flensburger Förde (. .. ) Am Nachmittag setzen wir hinter der Badeanstalt an den Strand."(Basler: Tagebuch, S. 25 ff., PROL, FO l 060/J 840)
Es deutet einiges daraufhin, daß es sich beim Schlepper der "Ruth" http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13721.msg205518.html#msg205518 um den Eisbrecher Pregel handelte.
Grüsse
Beate
Hallo,
bei den Recherchen zu den "Evakuierungstransporten" des KZ Stutthof taucht auch ein "Schlepper Danzig" auf . Der Schleppzug der von Lauterbach schließlich in Klintholm /Moen landete, http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13721.msg208489.html#msg208489
wurde vom Schlepper Danzig gezogen:
ZitatEin weiteres Binnenschiff strandete-mit 500 Häftlingen auf einer Untiefe in der Nähe der Insel Greifswalder Oie und drohte auseinanderzubrechen[19]
Da spätestens um 3.30 Uhr Stralsund zu passieren war, blieb keine Zeit, die bisher mißglückten Freischleppversuche fortzusetzen. Die notwendige Hilfe für die KL-Menschenfracht sollte von der Marinestation Greifswalder Oie ausgehen. Obermaat KLUGE - Kommandant der Marinestation auf der Insel – befahl Oberleutnant MAYER, daß die 30 Begleitpersonen und die Häftlinge auf die Munitionskähne überzusetzen seien, um sie dann nach Lauterbach auf Rügen zu transportieren.
Bei diesem Manöver blieben die hilflosen und kranken Zwangsevakuierten an Bord zurück [20]
Zwei KL-Gefangene ertranken bei der Umladeaktion,
In den Mittagsstunden des 30. April 1945 fuhr ein munitionsbeladener Oderkahn ab und erreichte mit den restlichen Häftlingen - 473 an der Zahl -Lauterbach auf Rügen. Dort entkamen der SS-Bewachung ca. 120 der Zwangsevakuierten. Die Bewohner halfen den Betroffenen und den Flüchtigen...
Von Lauterbach aus wurden die übrigen Häftlinge erneut auf einen Munitionskahn eingeschifft, um vermutlich Richtung Flensburg auszulaufen. Diesen Kahn zog der Schlepper »DANZIG«, und ein weiteres Kriegsschiff fuhr Sicherung.
Wenig später traten Lecks am Schiffsrumpf auf, die ein Weiterschleppen zu gefährlich erscheinen ließen, so daß Oberleutnant PAULO (Schlepper»DANZIG«), in Absprache mit dem Kommandanten des Kriegsschiffs, Klintholm anlief und 345 KL-Gefangene an Land setzte. Schlepper und Kriegsschiff
drehten ab.
Quelle: Wilhelm Lange: Cap Arcona
[19 ]Der Schiffsführer des Kahnes »ANNE-MARIE T 527« war E. MÜLLER
[20] Der Kahn ging wenig später mit den Menschen unter.
Bleibt die Frage ob es noch einen namensgleichen Schlepper gab
und welches "Kriegsschiff" am 1.5.1945 Lauterbach verließ und nach Klintholm fuhr?
In einer Quelle aus Lauterbach http://www.amazon.de/Lauterbach-%C3%A4ltestes-Seebad-Hafenort-Bootsbautradition/dp/3000365095
wird von am 1.5.1945 aus dem Hafen flüchtenden "Kriegsschiffen und Schnellbooten" berichtet .
Grüsse
Beate
Hallo Beate,
Über die Situation in der Region Rügen gibt es ja leider nur spärliche und verstreute Informationen in der Literatur.
Zur Lage im Bereich Lauterbach April Mai 1945 gibt Hans Georg Prager in seinem Buch Dampfeisbrecher Stettin ab Seite 224 ein recht anschauliches Bild.
Weitere Informationen in der mir zur Verfügung stehenden Literatur habe ich noch folgendes gefunden:
W. Müller /R. Kramer Gesunken und Verschollen-Menschen und Schiffsschicksale Ostsee 1945
hier u.a. auch eine Wrackkarte von Rügen auf Seite 232. In der dazugehörigen Liste sind die im Greifswalder Bodden eingetragenen Wracks aber leider namenlos.
Vielleicht hat Reinhard in der Zwischenzeit über die Wracks neue Erkenntnisse
Auch in seinen Folgeband schreibt W. Müller einiges über die Lage im Raum Rügen.
Weitere Literatur:
E. Murawski Kampf um Pommern
G. D. Schneider Plattbugkreuzer
Heute habe ich mir das (Letzte!) Buch von Heinz Schön
Pommern auf der Flucht-1945 Rettung über die Ostsee aus den Pommernhäfen bestellt.
Vielleicht gibt es dort noch etwas Neues.
Ansonsten ist die Quellenlage wohl insgesamt sehr dürftig und es werden vielfach immer die gleichen Fakten aufgeführt. Über die Häftlingstransporte habe ich nichts gefunden.
Die Ereignisse im Raum Rügen interessieren mich sehr, schon weil meine leider viel zu früh verstorbene Mutter aus Stettin stammt und auch als Flüchtling, aber auf den Landweg, nach Rügen kam.
Zum Schluß noch vielen Dank für Deine immer sehr interessanten und gut recherchierten Beiträge.
Gruß
Harald
Zitat von: TD am 12 Juni 2007, 22:28:48
Hallo Andi,
es ist der Schlepper Danzig aus Danzig.
0087.) bm DANZIG YMBR DBHM DCKN DACQ
22.12 /14.2.1938 F. Schichau GmbH Abt. Schiffswerft zu Danzig (1420) 243/64 688/181 -
¬35,40 7,54 3,78 4,25 m
2 Mot. HD 2Te 6x290/500 2150 (320) 2 Schrauben
Werft 16
"Danzig" Bugsier , Reederei & Bergungs GmbH, Danzig (Dg). 1939 (DEU). 1940 Kriegsmarine/Untern. ,,Seelöwe" B...S (August 1940). 15.3.1941 Rückgabe. 1942 Eisbrecher/Küstenbefehlsh. Ostsee (5.2.1942) und 22.6.1942 Rückgabe. 194. Heimathafen Kiel mit Einsatz beim Schlepperkontor Kiel als ,,F 2739". 1946 zur GMSA und 1947 Rückgabe. Februar 1950 Heimathafen Hamburg. 1974 "Mayflower VII" Cia. de Navegacion Mayflower SA, Panama (PAN). 1980 "Princess I" Denver Equipment & Trading Co. Ltd. SA, Panama. 1982 "Princess II" Sea Dragon Maritime Ltd. SA, Panama.
Hallo,
als Ergänzung die Angaben bei Martin Schmidtke. "Rettungsaktion Ostsee 1944/45":
"
22.1.1945 von Swinemünde zum Abschlepp- und Rettungseinsatz nach Pillau ausgelaufen
Häuftige Pendelfahrten mit Flüchtlingen nach Gotenhafen durchgeführt
4.1945 von Pillau Flüchtlinge nach Schleswig-Holstein evakuiert"
Grüsse
Beate
Zitat von: Rudergänger am 30 September 2013, 22:44:31
Hallo Beate,
im Anhang 2 Fotos von einen Gedenkstein in Lauterbach.
Gruß
Harald
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php?topic=13909.msg227866;topicseen#new
Hallo Harald,
weil es besser hierher passt meine Antwort:
Bauarbeiter entdeckten im naheliegenden Bahndamm 1947 die Leichen von 12 ehemaligen Stutthof Häftlingen. Am 2.7.1978 wurde der Gedenkstein vor dem Badehaus Goor in Anwesenheit zweier ehemaliger Stutthof Häftlinge eingeweiht. Der Satz "Menschen ich hatte Euch lieb .Seid wachsam " ist von Julius Fučík einem in Plötzensee ermordeten Journalisten
http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Fu%C4%8D%C3%ADk_%28Autor%29
Am 30.4.1945 durften die halb verhungerten KZ-Häftlinge von 2 Schleppkähnen an Land gehen bewacht von Aufsehern .Sie sollten mit Fischabfällen am Bahndamm abgespeist werden . Die Bäckersfrau Puchert half Ihnen trotzdem mit Broten . Es kam zu Tumulten, die SS-Wachen schossen. Es gab Tote unter den Häftlingen, einige konnten fliehen.
Quellen: Andrè Farin "Lauterbach", Martin Kaul "Ostseküste 1933-1945"
Edit: Begraben sind die Opfer auf dem Friedhof in Bergen, http://de.wikipedia.org/wiki/Bergen_auf_R%C3%BCgen auf Nachfrage konnte man mich dort nur auf das Grabmal für die "Opfer des Faschismus" verweisen.
Was noch unklar ist: ein " Seeleichter mit KZ-Häftlingen " liegt am 5.Mai noch vor Anker in Sassnitz, angeblich schon "wochenlang" (Brustat-Naval "Unternehmen Rettung").
Ob er zu den Schiffen in Lauterbach gehörte und sein Verbleib ist nicht bekannt.
Grüsse
Beate
Zitat von: bettika61 am 28 November 2012, 18:32:55
Donnerstag, der 10. Mai:
Um 12.15 Uhr verlässt das Motorschiff ,,Homberg" mit 1 350 ausländischen KZ-Häftlingen an Bord den Hafen in Richtung Malmö.[/i]
Hi Beate,
Some press photos from when Homberg reached Malmö (my old home town).
Link 1: http://www.ne.se/rep/n%C3%A4r-f%C3%B6rintelsens-%C3%B6verlevare-kom-till-sverige?popArticles=true
Link 2: http://bilderisyd.se/index.php/1945/00392632
/Alo
Bei dieser Gelegenheit:
Steht vielleicht fest welche Schiffe vor Kriegsende mit KZ-Angehörigen nach Schweden ausgelaufen sind ?
Man kennt ja die Fotos mit den hundert weiß gemalten Omnibusse, aber zu den Schiffen habe ich bisher nichts erfahren können !
Danke
Theo
Hallo Theo,
im letzten Jahr ist darüber ein Dokumentarfilm gesendet worden.
http://www.eikon-film.de/produktionen/details/hafen-der-hoffnung-schweden-und-die-holocaust-opfer.html
Der Regisseur schreibt von alten Passagierlisten.
Grüsse
Beate
Hallo Beate Hochachtung für deine Recherche :TU:) :=D>
Zitat von: TD am 02 Oktober 2013, 07:57:29
Bei dieser Gelegenheit:
Steht vielleicht fest welche Schiffe vor Kriegsende mit KZ-Angehörigen nach Schweden ausgelaufen sind ?
Man kennt ja die Fotos mit den hundert weiß gemalten Omnibusse, aber zu den Schiffen habe ich bisher nichts erfahren können !
Danke
Theo
Hallo Theo,
ich weiß nicht, ob viele Schiffe daran beteiligt waren. Auf den ersten Eindruck sieht es so aus, als wenn die Busse und andere Fahrzeuge die Fähren genommen haben.
Hinweise gibt es auf
"The vessels Lillie Matthiessen sailing to Lübeck with 350 tons of fuel and 6,000 food parcels for the prisoners, later the Magdalena, both from the Salèn shipping line" http://en.wikipedia.org/wiki/White_Buses
Die Transporte gingen auch bei Padborg und Krusau über die deutsch-dänische Grenze.
Im dänischen Internierungslager Frøslev war ein Zwischenstop. Dort steht im heutigen Museum noch ein Weisser Bus mit Hinweisen auf die Ereignisse.
Grüsse
Beate
Zitat von: bettika61 am 07 Juli 2013, 17:15:33
Hallo,
bei den Recherchen zu den "Evakuierungstransporten" des KZ Stutthof taucht auch ein "Schlepper Danzig" auf . Der Schleppzug der von Lauterbach schließlich in Klintholm /Moen landete, http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13721.msg208489.html#msg208489
wurde vom Schlepper Danzig gezogen:
ZitatEin weiteres Binnenschiff strandete-mit 500 Häftlingen auf einer Untiefe in der Nähe der Insel Greifswalder Oie und drohte auseinanderzubrechen[19]
Da spätestens um 3.30 Uhr Stralsund zu passieren war, blieb keine Zeit, die bisher mißglückten Freischleppversuche fortzusetzen. Die notwendige Hilfe für die KL-Menschenfracht sollte von der Marinestation Greifswalder Oie ausgehen. Obermaat KLUGE - Kommandant der Marinestation auf der Insel – befahl Oberleutnant MAYER, daß die 30 Begleitpersonen und die Häftlinge auf die Munitionskähne überzusetzen seien, um sie dann nach Lauterbach auf Rügen zu transportieren.
Bei diesem Manöver blieben die hilflosen und kranken Zwangsevakuierten an Bord zurück [20]
Zwei KL-Gefangene ertranken bei der Umladeaktion,
In den Mittagsstunden des 30. April 1945 fuhr ein munitionsbeladener Oderkahn ab und erreichte mit den restlichen Häftlingen - 473 an der Zahl -Lauterbach auf Rügen. Dort entkamen der SS-Bewachung ca. 120 der Zwangsevakuierten. Die Bewohner halfen den Betroffenen und den Flüchtigen...
Von Lauterbach aus wurden die übrigen Häftlinge erneut auf einen Munitionskahn eingeschifft, um vermutlich Richtung Flensburg auszulaufen. Diesen Kahn zog der Schlepper »DANZIG«, und ein weiteres Kriegsschiff fuhr Sicherung.
Wenig später traten Lecks am Schiffsrumpf auf, die ein Weiterschleppen zu gefährlich erscheinen ließen, so daß Oberleutnant PAULO (Schlepper»DANZIG«), in Absprache mit dem Kommandanten des Kriegsschiffs, Klintholm anlief und 345 KL-Gefangene an Land setzte. Schlepper und Kriegsschiff
drehten ab.
Quelle: Wilhelm Lange: Cap Arcona
[19 ]Der Schiffsführer des Kahnes »ANNE-MARIE T 527« war E. MÜLLER
[20] Der Kahn ging wenig später mit den Menschen unter.
Bleibt die Frage ob es noch einen namensgleichen Schlepper gab
und welches "Kriegsschiff" am 1.5.1945 Lauterbach verließ und nach Klintholm fuhr?
Hallo,
in der Fragestellung welches "Kriegsschiff" und welcher "Munitionskahn" am Konvoi beteiligt waren,
könnte ein abgehörter Funkspruch helfen (DEFE 3-579-0-1 dank an Walter :MG:)
Zitat2.5.1945
From: 10TH Defence Division
To: Convoy Office Sassnitz
SKOOT "Klaus" from AF 31'S convoy.
carrying concentration Camp Prisoners.stranded in Greifswalder Oie
das könnte bedeuten
AF 31-F 501 http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/marinefaehrprahm/ausgabe.php?where_value=397
führte den Konvoi von Lauterbach nach Klintholm und der "Munitionskahn" war der "SKOOT" Klaus
Mehr Informationen über den Transport der KZ-Häflinge nach Klintholm liefert http://www.ove-christiansen.dk/62240552
Bilder http://www.ove-christiansen.dk/62240553
übesetzt http://translate.google.de/translate?sl=da&tl=de&js=n&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&u=http%3A%2F%2Fwww.ove-christiansen.dk%2F62240552
Danach war der Konvoi mit Schiffen der KZ-Häftlinge aus Stutthof vorher in Sassnitz,
Das könnte auch den Hinweis bei Brustat-Naval "Unternehmen Rettung" erklären,
ein " Seeleichter mit KZ-Häftlingen " liegt am 5.Mai noch vor Anker in Sassnitz, angeblich schon "wochenlang".
Grüsse
Beate
Ich habe wieder einmal eine Frage zu diesem "abgehörten Funkspruch ".
Text : From: 10TH Defence Division Frage : wer soll dieser Absender sein - Übersetze ich 10 TH Defence Division - als 10. Verteidigungs Division oder auch als 10.Sicherungs Division so gab es beides bei der Wehrmacht nicht
Gruß - Achim - Trimmer
PS : From : ist immer der Absender
TO : der Empfänger einer Nachricht
Dies ist ja auch kein Wehrmachtsforum und die Danzig kein Wehrmachtsschiff. :-D
Spaß beiseite:
--/>/> http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/km/sichverb/sd-10.2.htm
Außer dass es bei NARA einige KTBs gibt, weiß ich leider auch nicht mehr darüber. Aber andere Mitglieder hier sind da sicherlich eher Experten. :|
Bin zwar kein Experte, aber die Sicherungsdivisionen waren sehr große Marineverbände,
die 9. Sicherungsdivision so für die ganze Ostsee, die 10. SD das Schwarze Meer usw.
und z.B. die 7. SD die Adria usw.
Danzig gab es verschiedene Schlepper, teils kleinere im Danziger Raum.
Gruß
Theo
Nun habe ich selbst noch mal " Akten gewälzt " - also die 10.SD gab es ab 02.12 .44 bis 05.45 doch wieder und nun der Marineteil - stand unter Kommando Admiral Ostsee und vom 03.45 - 05.45 war das Führungsschiff die " Reiher "
Mich hatte eigentlich etwas gewundert da die 10. SD - Schwarzes Meer - 06.44 aufgelöst wurde und nun dieser Funkspruch da auftauchte .
Also Absender : 10. SD
Gruß - Achim - Trimmer
Hallo ,
ich habe von einem dänischen Historiker den Hinweis erhalten, das möglicherweise ein Schiff mit
KZ-Häftlingen bei Sonderburg vor Kriegsende versenkt worden ist.
Als mögliche Quelle wird das KTB Hafenkommandant Sonderburg genannt.
Hat das KTB jemand für den Zeitraum 1945 ?
Im Roman "Kriegsende" von Siegfried Lenz soll dieses Thema auch vorkommen.
Zitat von: bettika61 am 02 Oktober 2013, 19:22:44
Zitat von: TD am 02 Oktober 2013, 07:57:29
Bei dieser Gelegenheit:
Steht vielleicht fest welche Schiffe vor Kriegsende mit KZ-Angehörigen nach Schweden ausgelaufen sind ?
Man kennt ja die Fotos mit den hundert weiß gemalten Omnibusse, aber zu den Schiffen habe ich bisher nichts erfahren können !
Danke
Theo
Hallo Theo,
ich weiß nicht, ob viele Schiffe daran beteiligt waren. Auf den ersten Eindruck sieht es so aus, als wenn die Busse und andere Fahrzeuge die Fähren genommen haben.
Bilder von Hafen Korsör , hieß die Fähre auch so "Korsör" ?
http://samlinger.natmus.dk/FHM/24260
http://samlinger.natmus.dk/FHM/22110
Hallo Beate - nun zumindest gab es das Fährschiff " Korsör -
Gruß - Achim - Trimmer
Hallo Achim,
danke ,die passt :MG:,
vielleicht hast Du noch die richtige für Jörn :-D http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,25958.msg293798/topicseen.html#new
Zitat von: bettika61 am 02 Oktober 2013, 19:22:44
Zitat von: TD am 02 Oktober 2013, 07:57:29
Bei dieser Gelegenheit:
Steht vielleicht fest welche Schiffe vor Kriegsende mit KZ-Angehörigen nach Schweden ausgelaufen sind ?
Hinweise gibt es auf
"The vessels Lillie Matthiessen sailing to Lübeck with 350 tons of fuel and 6,000 food parcels for the prisoners, later the Magdalena, both from the Salèn shipping line" http://en.wikipedia.org/wiki/White_Buses
Die o.g. Schiffe haben tatsächlich auf der Rückreise KZ- Häftlinge mitgenommen. Sie lagen im Lübecker Hafen, als die Transporte aus Neuengamme dort ankamen.
Beim Transport der Lazarettschiffe nach Schweden am 30.4. bzw 1.5.1945 waren neben 300 Frauen aus dem KZ-Ravensbrück, auch mehre hundert französische Kriegsgefangene, aus der Häftlingsflotte in der Lübecker Bucht an Bord.
Auf diese Weise wurden 800 Häftlinge gerettet.
Ankunft der "Lillie Matthiessen " in Trelleborg am 2.5.45
http://bilderisyd.se/index.php/1945/00077151
http://bilderisyd.se/index.php/1945/krigkap9029
Hallo Beate,
das sind ja wirklich beeindruckende Bilder.
Wo kommen die Leute her? und wohin sind sie gegangen ?
Der Krieg war ja noch nicht zu Ende. Das Durcheinander auf der Ostsee war ja noch riesig.
Hoffentlich hat das alles ein gutes Ende genommen.
Manfred Heinken
Hallo Manfred,
zum Hintergrund die Todesmärsche (https://de.wikipedia.org/wiki/Todesm%C3%A4rsche_von_KZ-H%C3%A4ftlingen)
hier geht es um die von
Stutthof (http://liberationroute.de/polen/historischer-ort/death-marches#map) und Neuengamme (http://neuengamme-ausstellungen.info/media/ngmedia/browse/1/7)
Die wenigsten haben es überlebt.
Es fällt schwer darüber zu schreiben.
Zitat von: bettika61 am 17 Januar 2013, 21:49:54
Danach kamen am 28.4.1945 die Häftlinge von Hela auf 4 Lastkähne "Wolfgang" ,"Vaterland",
"Anne-Marie T 527" und eine namentlich nicht bekannte Schute(Nr.4) .
Gezogen wurden die Binnenschiffe von je einem Schlepper mit den Namen "Bussard", "Adler" und 2 weiteren unbekannten Zugschiffen.
Nach zitierten Akten des Ordnungsamtes Neustadt/H. liegt ein Bericht über die beiden Schlepper "Adler" und "Bussard" vor, aus dem hervorgeht, daß beide zum Wasserstraßenamt Pillau gehörten und je eine Schute in die Bucht von Neustadt zogen.
Kurz vor der Katastrophe in der Neustädter Bucht wurden nach heutigem Stand über 200 Stutthof-Häftlinge von den 2 gestrandeten Schuten von SS,SD und wohl auch Marineangehörigen in Neustadt an Land ermordet.
Hallo,
hier (https://books.google.de/books?id=k45rAgAAQBAJ&lpg=PT44&vq=Marine&hl=de&pg=PT271#v=onepage&q=Grafenhorst&f=false)
wird der Name Karl-Emil Grafenhorst als "Befehlshaber einer kleinen Einheit die zum U-Boot-Kommando der Marine" genannt,
die an der Ermordung der gestrandeten Häftlinge beteiligt war.
Hat jemand Informationen über Grafenhorst und welche Einheit gemeint sein könnte?
moin,
Zitat von: bettika61 am 20 Juni 2020, 16:22:21
... wird der Name Karl-Emil Grafenhorst als "Befehlshaber einer kleinen Einheit die zum U-Boot-Kommando der Marine" genannt, die an der Ermordung der gestrandeten Häftlinge beteiligt war.
- kein
Grafenhorst in der Rangliste der Marine vom 1.9.1944 genannt
- eine Einheit "U-Boot-Kommando der Marine" ist mir nicht bekannt
- Formulierungsfrage: anstelle von "beteiligt war" ggf. "beteiligt gewesen sein soll" ?
Gruß, Urs
Hallo,
die Hinweise stammen wohl aus dem Buch
Die Todesmärsche 1944/45: Das letzte Kapitel des nationalsozialistischen Massenmordes
von Daniel Blatman. In der online Version läßt sich der hinweis finden, es wird auch eine Quelle für das Geschehen angegeben, die ist aber als Fußnote 44 nicht freigeschaltet. Aber vielleicht hat ja jemand das Buch und kann die Quelle zitieren. Da es ursprünglich vom Yad-Vashem herausgebracht wurde, sollte man damit rechnen, daß es belastbar ist.
ruß,
Deichkind
Hallo,
Ich habe das Buch jetzt als e-book gekauft.
Quellenangabe 44
ZitatEidesstattliche Erklärungen von Kurt-Emil Grafenhorst und Friedrich Ziemann TNA WO 309/408
Mit Ziemann ist gemeint , Kapitänleutnant Ziemann ,Chef der Marine-Versehrten-Kompanie am Sandberger Weg in Neustadt.
Die Beteiligung von Ziemann und Angehörigen dieser Einheit an den Morden wird auch in den Büchern von Wolfgang Lange und Rudi Goguel "Cap Arcona" beschrieben .
moin,
Zitat von: bettika61 am 20 Juni 2020, 19:48:11
Kapitänleutnant Ziemann ,Chef der Marine-Versehrten-Kompanie
möglich/wahrscheinlich im Rang Kptlt d.R., da ebenfalls nicht in der o.a. Rangliste aufgeführt
Gruß, Urs
Zitat von: Urs Heßling am 20 Juni 2020, 18:56:30
- eine Einheit "U-Boot-Kommando der Marine" ist mir nicht bekannt
Ein U-Boot-Kommando in Neustadt war z.B. die U-Bootschule der 3-ten ULD.
Wer sie kommandierte, ist mir momentan aber nicht bekannt.
Gruß, Thomas
Hallo,
Danke für Eure Unterstützung
Nach den ausgewerteten Büchern bin ich ziemlich sicher, das Grafenhorst zur Einheit von Ziemann gehörte.
Weiterhelfen könnte wohl nur die o.g. TNA Quelle, des weiteren
ZitatWO 309/851
Description: Neustadt Bay, Germany: killing of allied nationals.
Includes 3 photographs depicting: HQ BAOR: War Crimes Group (NWE); investigations into Neustadt Bay Case; massacre of Stutthof KZ prisoners by [naval] and SS personnel; photographs of graves on seashore between Neustadt and Pelzerhagen. Dated 1945
@Thomas:
Heinrich Schmidt Fregattenkaptän (Ing.) Standortkommandant der 3.U.L.D,
wird so bei Wilhelm Lange benannt
Zitat von: bettika61 am 20 Juni 2020, 20:22:24
Nach den ausgewerteten Büchern bin ich ziemlich sicher, das Grafenhorst zur Einheit von Ziemann gehörte.
Die Marine-Versehrten-Kompanie war zwar ein Marine-Kommando, aber kein U-Boot-Kommando.
leider wurde der Mord an über 200 Häftlingen in Deutschland nie zur Anklage gebracht, das Verfahren 2015 endgültig eingestellt, die Akten im Landesarchiv bis 2046 gesperrt
https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,26430.msg344247.html#msg344247
moin,
Zitat von: TW am 20 Juni 2020, 20:12:44
Ein U-Boot-Kommando in Neustadt war z.B. die U-Bootschule der 3-ten ULD.
Zitat von: TW am 20 Juni 2020, 20:27:27
Die Marine-Versehrten-Kompanie war zwar ein Marine-Kommando, aber kein U-Boot-Kommando.
Es ist im Rahmen dieses Threads absolut unerheblich, aber beide waren
Einheiten der Marine.
Es gab ein Oberkommando der Kriegsmarine, es gab Marine-Oberkommandos, es gab ein Marinekommandoamt und ein Kommando der Kleinkampfverbände, ... und es gab natürlich die Marine-Einsatzkommandos (MEK), aber ansonsten wurde der Begriff "-kommando" mW nur für Versuchs- und Erprobungsstellen wie
- Artillerieversuchskommando A.V.K.
- Erprobungskommando für Kriegsschiffneubauten E.K.K.
- Nachrichtenmittelerprobungskommando N.E.K.
- Sperrversuchskommando S.V.K.
- Torpedoerprobungskommando T.E.K.
- Torpedoversuchskommando T.V.K.
verwandt.
Gruß, Urs
Hallo Beate,
ich habe hier noch etwas zum Behördenschlepper Adler:
*** Motorschiff ADLER
61,85 BRT, 19,50 mL,5,20 mB,2,30 mT 330 PS 95 m³, 7 Mann Besatzung
26.04.1941 An Sperrkommandant Pillau
00.00.1945 In Kiel - Neustdt angekommen-
08.05.1945 im Dienst der Royal Navy vom deutschen Hafenkapitän mit der Kennung LU 12 im Minensuchdienst vor Kiel eingesetzt. Bezahlung durch KMD Kiel/Hamburg.
01.03.1946 An das Wasserstrassenmachinenamt Rendsburg
27.07.1946 Durch Wasserstrassenamt Ostsee an die Bugsier vermietet.
15.03.1948 An die WSA Ostsee zurück gegeben.
02.03.1948 an die WSD Hamburg, WSA Hamburg Wedel
¶ Adler (1929) s. M. S. I
Gruß
Theo
Hallo,
anlässlich des aktuell laufenden Prozess gegen den Wachmann des KZ-Stutthof Bruno D: wurde
Reimer Möller Historiker der KZ-Gedenkstätte Neuengamme als Gutachter gehört.
https://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Massaker-von-Neustadt-Fuer-diese-Morde-wurde-niemand-verurteilt
(da nur für Abonnenten sichtbar , erlaube ich mir einige längere Auszüge)
ZitatBruno D., damals 17 Jahre alt, war mit der Bewachung eines Häftlingstransports vom Konzentrationslager Stutthof bei Danzig über die Ostsee beauftragt. Er gab in der Verhandlung an, gemeinsam mit anderen SS-Leuten nur zum ,,Einsammeln" von Leichen der Häftlinge am Strand abkommandiert worden zu sein. Zu dem Komplex um die Morde in Neustadt und Pelzerhaken wurde der promovierte Historiker Reimer Möller, Archivar der KZ-Gedenkstätte Hamburg-Neuengamme, gehört....
Sie sagten in Ihrem Gutachten vor Gericht auch etwas über das Ausmaß der Massentötung – es handele sich um das zweitgrößte NS-Verbrechen am Ende des Zweiten Weltkriegs in Norddeutschland. Wie kommen Sie dazu?
Die genaue Zahl der Opfer ist nicht mehr bestimmbar, es gibt begründete Schätzungen, die zwischen 250 und 400 Toten liegen. Damit ist das Geschehen am Strand von Pelzerhaken das zweitgrößte nationalsozialistische Gewaltverbrechen in der Endphase des Kriegs in Norddeutschland.....
...
Der Volkssturm, der ja aus Ortsansässigen bestand, ist an den Strand beordert worden, um KZ-Häftlinge einzufangen. Aber die Ermittler haben später niemandem eine Tötung nachweisen können. Die britischen Stellen, die die Vorgänge 1946/47 untersucht haben, belasteten niemanden aus der Zivilbevölkerung. Aktiv waren einige bewaffnete Verbände, zwei Marineeinheiten, etwa 80 Gendarmen aus Ostpreußen und SS-Leute, die als Bewacher der KZ-Insassen auf den Schiffen ,,Wolfgang" und ,,Vaterland" von der Halbinsel Hela über Lübeck nach Neustadt gefahren sind. Zu diesen SS-Männern gehörte auch der jetzt angeklagte Bruno D...
Haben die Ermittlungen nicht die Namen derer hergegeben, die an den Morden in Pelzerhaken beteiligt waren?
Darum haben sich mehrere Justizsysteme bemüht. Am Anfang haben die Engländer meiner Meinung nach kompetent ermittelt, aber sie hatten die Täter nicht im eigenen Gewahrsam. Auch Namen hatten sie nicht gekannt. 1948 ermittelte die Lübecker Staatsanwaltschaft in der Sache gegen einen Marineoffizier. Das Verfahren wurde zweimal eingestellt
Ist der Name des Mannes bekannt?
Ja, es handelt sich um den Kapitänleutnant Ziemann. Der schickte seine Truppe nach dem Morgenappell am Sandberger Weg mit den Worten zur Jagd auf die KZ-Häftlinge, diese seien ausgebrochen und hätten bereits Frauen und Kinder ermordet
Die Vorgesetzten der verschiedenen Einheiten, die an diesem Tag losgeschickt wurden, sind ja namentlich bekannt gewesen – wie Ziemann. Warum sind nicht die Befehlshaber vor Gericht gestellt worden?
Sie sind in ein Internierungslager gekommen. Man hat sie dort befragt, es haben sich aber offenbar daraus keine strafrechtlich relevanten Vorwürfe ergeben. Nach zwei Jahren wurden sie freigelassen. Beim Chef der Marine, Fregattenkapitän Heinrich Schmidt, bestand immerhin der Verdacht, dass er den Kapitänen der Rettungsschiffe, die rausgefahren sind zur brennenden ,,Cap Arcona", das Retten von KZ-Häftlingen verboten hat. Das konnte ihm aber nicht nachgewiesen werden
P.S könnte ein Mod dieses Thema umbenennen in "Schiffstransporte von KZ Stutthof Häftlingen" :MG:
Hallo,
das Thema wird Gegenstand internationaler Forschungen
ZitatTherkel Straede, Professor für Zeitgeschichte an der Syddansk Universitet leitet ein neues Forschungsprojekt zu ,,KZ-Schiffen" auf der Ostsee. Das Projekt widmet sich den Schiffen, die kurz vor Kriegsende mit mehreren tausend Häftlingen an Bord vom KZ Stutthof bei Danzig starteten
https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/nachrichten/news/internationale-forschung-im-archiv-der-kz-gedenkstaette-neuengamme/
Zitat von: bettika61 am 28 Juni 2020, 19:13:52
Hallo,
das Thema wird Gegenstand internationaler Forschungen
ZitatTherkel Straede, Professor für Zeitgeschichte an der Syddansk Universitet leitet ein neues Forschungsprojekt zu ,,KZ-Schiffen" auf der Ostsee. Das Projekt widmet sich den Schiffen, die kurz vor Kriegsende mit mehreren tausend Häftlingen an Bord vom KZ Stutthof bei Danzig starteten
https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/nachrichten/news/internationale-forschung-im-archiv-der-kz-gedenkstaette-neuengamme/
Hallo,
Das Ergebnis der Forschungsarbeit wurde veröffentlicht :MG:
https://www.holocaustremembrance.com/news-archive/stutthof-maritime-evacuation-ihra-grant-findings
ZitatIm Laufe von neun Monaten das Forscherteam sorgfältig rekonstruiert die täglich - manchmal sogar stündlich - Routen aller sechs Schiff die während des April / Mai 1945 KZ - Häftlinge aus Stutthof evakuierten . Zwei der sechs Lastkähne erlitten Schiffbruch, jedoch an anderen Orten als das versunkene Schiff, das in der dänischen Ostsee entdeckt wurde.
Das Team stellte fest, dass alle Reiserouten der sechs Schiffe berücksichtigt werden konnten. Auf hoher See ging keiner verloren, so dass das versunkene Schiff tatsächlich nicht mit der Evakuierung von Stutthof in Verbindung stand .
(Übersetzt mit google)
Der Bericht zum download (https://www.holocaustremembrance.com/sites/default/files/inline-files/IHRA_SDU_NG_ScholarlyReport210315.pdf)
Eine Zusammenfassung der Ereignisse basierend auf bisher gedruckten Quellen, überlebenden Zeitzeugenaussagen und bisher unbekannten Archivquellen ,die in der Form einmalig ist.
Auch das FMA wird an einigen Stellen als Quelle zitiert :MG:
Deutlich werden auch die in ihrer Art einmaligen Massaker die vor, während und nach den Schiffstransporten stattgefunden haben.
Von der deutschen Öffentlichkeit bisher kaum wahrgenommen, vor deutschen Gerichten niemals zur Anklage gebracht.
moin,
eine fürchterliche und schockierende Lektüre.
Die Gerichtsbarkeit betr. Stutthof (allerdings nicht die hier thematisierten Transporte !) umfaßte
https://de.wikipedia.org/wiki/Stutthof-Prozesse (https://de.wikipedia.org/wiki/Stutthof-Prozesse)
Gruß, Urs
Zitat von: bettika61 am 26 Dezember 2013, 16:51:53
Ein weiteres Binnenschiff strandete-mit 500 Häftlingen auf einer Untiefe in der Nähe der Insel Greifswalder Oie und drohte auseinanderzubrechen[19]......
Von Lauterbach aus wurden die übrigen Häftlinge erneut auf einen Munitionskahn eingeschifft, um vermutlich Richtung Flensburg auszulaufen. Diesen Kahn zog der Schlepper »DANZIG«, und ein weiteres Kriegsschiff fuhr Sicherung.[/b]
......
Quelle: Wilhelm Lange: Cap Arcona
[19 ]Der Schiffsführer des Kahnes »ANNE-MARIE T 527« war E. MÜLLER
[20] Der Kahn ging wenig später mit den Menschen unter.
.....
Hallo,
in der Fragestellung welches "Kriegsschiff" und welcher "Munitionskahn" am Konvoi beteiligt waren,
könnte ein abgehörter Funkspruch helfen (DEFE 3-579-0-1 dank an Walter :MG:)
Zitat2.5.1945
From: 10TH Defence Division
To: Convoy Office Sassnitz
SKOOT "Klaus" from AF 31'S convoy.
carrying concentration Camp Prisoners.stranded in Greifswalder Oie
das könnte bedeuten
AF 31-F 501 http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/marinefaehrprahm/ausgabe.php?where_value=397
führte den Konvoi von Lauterbach nach Klintholm und der "Munitionskahn" war der "SKOOT" Klaus
........
Hallo,
die Frage welcher "Kahn" ist nun wirklich in der Greifswalder Oie gestrandet, und wer transportierte die Gefangenen nach Lauterbach wird unterschiedlich interpretiert.
Im HMA, dank an @TW :MG: ist beides:
https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/lfz_chronik_ausgabe.php?where_value=16185 --/>/> gestrandet ist "Klaus"
https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/lfz_chronik_ausgabe.php?where_value=16182 --/>/> gestrandet ist "Anne-Marie
Wie übersetzt/Interpretiert man
ZitatSKOOT "Klaus" from AF 31'S convoy.
carrying concentration Camp Prisoners.stranded in Greifswalder Oie
?
Ich verstehe es als: "Klaus transportiert KZ-Häftlinge, die in der Greiswalder Oie gestrandet sind"
und beziehe "stranded" auf die Häftlinge, nicht auf das Boot "Klaus".
Ich habe die Frage länger mit @TD (R.I.P) besprochen.
in seinen Wracklisten taucht auf
Zitat29. 4. 45
D la Anne Maria + R/- Greifsw. Oie S
Es gab einen "Klaus"
ZitatKLAUS (1917/18, .../GB) 257 t Tgf.; 85 PSe; 38,55 m L., 5,05 m B., 2,08 m Tfg., 2,45 m SH; GMS; erb. f. englisches Expeditionskorps in Nordfrankreich als Munitionspeniche....
...10. – 11.1944 bei der KMD Danzig ,
der den Krieg überlebt hat. Dank an @BS :MG:
Das Ergebnis der Forschungsarbeit https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13721.msg405656.html#msg405656 von Therkel Straede u.a.
benennt "Klaus" als gestrandet, eine weitere Quelle als der o.g. Funkspruch kann ich nicht erkennen.
Zitat von: bettika61 am 28 November 2012, 18:32:55
Zitat von: longwood am 17 Januar 2011, 08:52:45
Ich zitiere (auszugsweise und sinngemäß):
"In der Nacht zum 29. April 1945 lief der Kahn "Ruth" in Richtung Hela aus, von wo aus er sich nach einigen Stunden Aufenthalt auf die Weiterfahrt begab.
Ohne in irgendeinem Hafen Halt zu machen, lief die "Ruth" am 4. Mai in Flensburg ein. Hier wurde angeordnet, die Stutthof-Häftlinge auf das Dampfschiff "Rheinfels" zu bringen, auf dem sie mit Häftlingen aus anderen Lagern bis zum 10. Mai blieben"
Hallo Hans Herman,
Prof. Paul hat die Ereignisse in Flensburg bei Kriegsende in zahlreichen Veröffentlichungen thematisiert, http://politische-bildung-sh.de/wp-content/uploads/Hintergrund_Ausstellung_Flensburg_01.11._01_RZ_WEB.pdf
"3. Mai.
In den Morgenstunden erreicht Hitler- Nachfolger Dönitz mit seinem Gefolge die Marineanlagen in Mürwik....
Gegen Mittag endet in Mürwik, nur wenige Meter von Dönitz' Amtssitz entfernt, die Fahrt des Lastkahns Ruth. Von mehr als 1 000 eingeschifften Häftlingen des KZ Stutthof bei Danzig haben nur 630 die Fahrt überlebt. Die Leichen von 26 Häftlingen werden notdürftig am Strand von Fahrensodde bestattet, nachdem man die anderen zuvor der Ostsee übergeben hat. Es treiben in diesen Tagen zahlreiche Leichen im Wasser....
Freitag, der 4. Mai:
Um 9.30 Uhr erreicht ein weiterer Transport aus dem KZ Neuengamme den Bahnhof. Aus den Viehwaggons brüllen die Häftlinge nach Wasser...
Der im Hafen liegende Kraft durch- Freude-Dampfer Rheinfels wird als Unterbringungslager requiriert.
Auf dem Schiff drängen sich schließlich 1 600 Gefangene und 100 Männer SS-Wachpersonal...
Hallo,
Eine gute Zusammenfassung der Ereignisse aus dem Buch ,,Mai 45". des Flensburger Stadtarchiv liefert ein aktueller Beitrag des --/>/>
shz (https://www.shz.de/lokales/flensburg/artikel/massengrab-am-strand-von-muerwik-in-flensburg-42463110#amp_tf=Von%20%251%24s&aoh=16578796002030&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&share=https%3A%2F%2Fwww.shz.de%2Flokales%2Fflensburg%2Fartikel%2Fmassengrab-am-strand-von-muerwik-in-flensburg-42463110)
Hallo.
Ich suche Informationen über meinen leier inzwischen verstorbenen Vater, Erich Schneider *28.2.1923.
Er war zu Beginn des Krieges Matrose auf der Homberg. Später war er Signalgast irgendwo.
Weiß Jemand, ob er am Schluss des Kriegesimmer noch auf der Homberg war?
Ich finden im Archiv seinen Namen nicht.
Vielen Dank
Hallo uschneider 7,
Willkommen im FMA
Es ist selten, das für Schiffe Mannschsftslisten vorliegen.
Mit der Forumsuche hier kannst Du aber weitere Beiträge zur "Homberg" finden.
Weiterhelfen könnte https://forum-marinearchiv.de/smf/index.php?topic=39007.0#msg429148
Mit dem Hinweis auf https://www.nrz.de/staedte/duisburg/west/article212157581/die-geschichte-des-rettungsschiffes-ms-homberg.html
ZitatDie Historiker Dirk Lachmann und Uwe Berger erzählen von einem Schiff der Firma Haniel, auf dem mehr als 11.000 Flüchtlinge evakuiert wurden....
Akribisch haben die beiden Lokalhistoriker Dirk Lachmann und Uwe Berger die Geschichte des Duisburger Schiffs erforscht und aufgearbeitet, bis zu einem Jahr lang studierten sie zahlreiche Quellen
Nach den Ergebnissen ihrer Recherchen würde ich suchen .