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Flotten der Welt => Die Rote Flotte und die russischen Marinen => Die Rote Flotte und die russischen Marinen - U-Boote => Thema gestartet von: hillus am 24 November 2011, 12:01:56

Titel: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 24 November 2011, 12:01:56
Schon lange darauf gewartet, aber trotzdem eine Sensation!!

Wie soeben bei http://flotprom.ru/news/ gemeldet, wird das Programm zur Einführung der nicht atomaren U-Boote des Projektes 677 LADA nicht mehr weiter verfolgt und storniert, teilte eine dem Marine-Hauptstab der russischen Seekriegsflotte nahestehende Quelle mit.

Das einzige bisher fertiggestellte U-Boot B-585 ST. PETERBURG wird nicht in den Kampfbestand der Seekriegsflotte übernommen und bleibt als Versuchs-U-Boot erhalten.

Die Unausgereiftheit des Projektes und die dauerhaften Defekte der B-585 ST. PETERBURG des Projektes 677 LADA, vor allem der nur wenig funktionierende Antrieb, der unfertige hydroakustische Komplex, das anfällige Informations- und Führungssystem LITHIUM, die den Erwartungen nicht entsprechenden Torpedos ТЭ-2 zwingen die russische Seekriegsflotte, zur Bestellung der erforderlichen neuen U-Boote zum durchgearbeiteten und bewährten Projekt VARSHAVYANKA (sprich KILO-Klasse) zurückzukehren.

In der Konsequenz führte diese Entscheidung auch zur Unterbrechung des Baus von zwei weiteren U-Booten des Projektes 677, der B-586 KRONSHADT und B-587 SEVASTOPOL, deren Bootskörper praktisch vollständig fertig sind.

Kommentar hillus:
Die B-585 ST. PETERBURG, am 26.12.1997 auf Stapel gelegt, am 28.10.2004 zu Wasser gelassen und am 07.05.2010, obwohl nicht von der staatlichen Abnahmekommission freigegeben, in Dienst der Baltischen Flotte gestellt, ist nie richtig in Fahrt gekommen. Die Indienststellung war also ein Politikum! Obwohl am Tag der Seekriegsflotte ständig zur Flottenschau präsent, musste das Boot nach jeder Testfahrt wieder für längere zeit in die Werft. Fazit ist, das Boot war schiffbau- und antriebstechnisch eine Katastrophe.
Die Mängel des Antriebes führten im Jahre 2000 zu einer Anfrage bei der deutschen HDW zwecks Kauf ober Nachbaus der AIP-Antriebe. Nach der deutschen Absage gingen die Russen mit Italien ein Joint-Venture-Geschäft ein, um durch die Hintertür an die deutschen Antriebe heranzukommen. Diese kamen aber für die Italiener auch aus Deutschland und wieder war es nichts.
Die nunmehrige Stornierung des Projektes 677 hat auch politische Hintergründe. Der venezolanische Präsident Chavez strebte die Lieferung von sechs U-Booten für Venezuela an. Es war sein Ziel, die 677-ziger LADA's zu erwerben. Dem machte die russische Regierung einen Strich durch die Rechnung, natürlich wohlweislich um die Probleme dieser U-Boote wissend und den Folgen des Verkaufs solcher ,,Totgeborenen"!
Jetzt sind noch zwei Nachfolgebauten zu betrachte. Ein Umbau hinsichtlich zur KILO-Klasse ist ausgeschlossen. Die LADA's sind wesentlich schlanker und die Sektionen somit nicht anpassbar. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Antriebssektion herausschneiden und adäquate Antriebe einsetzen. Hier war wahrscheinlich die Kostenfrage entscheidend und auch die Frage, was bringt uns das! Solange der Platz für diese beiden Boote nicht für neue nationale bzw. Exportaufträge von den Admiralitätswerften gebraucht wird, werden sie da unfertig liegen bleiben. Was danach kommt, wollen wir alle abwarten! Die Russen kommen oft mit völlig unerwarteten Lösungen, aber auch der Schneidbrenner kann ihr Schicksal besiegeln.

Von den OAO Admiralitätswerften in St. Petersburg liegen noch keine Statements vor.

TTD Projekt 677
Einhüllenboot
Wasserverdrängung ü. W. - 1765 Tonnen
Länge ü. a. - 66,8 Meter
Breite max. - 7,1 Meter
Vmax. ü. W. - 10 Knoten
Vmax. u. W - 21 Knoten
Tauchtiefe nom. - 250 Meter
Tauchtiefe max. - 300 Meter
Fahrstrecke u. W. – 650 sm bei 3 Knoten
Seeausdauer 45 Tage
Maschinennlage: dieselelektrisch, Dieselmotoren D49, 1x4100 PS
Bewaffnung: 6 Torpedoapparate Kalibers 533 mm USET-80K, Gefechtsvorrat 18 Torpedos, Raketentorpedos und Raketen oder bis zu 44 Minen, Handraketenkomplex IGLA-1M, 6 Raketen
Besatzung - 35 Mann

Aus dem sonnigen Braunschweig

hillus

Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 24 November 2011, 15:17:55
So wie ich gerade bei NOVOSTI gelesen habe,

gibt es auf meinen vorherigen Bericht schon wieder ein Dementi. In Wahrheit soll es um die Modernisierung der U-Boote Projekt 677 LADA gehen. Ich werde ertst mal alles sacken lassen, weiter abwarten, was noch alles kommt und meine Querverbindungen in Gang setzen. Das ist doch wieder übelste Verwirrung, die man in Rußland betreibt. Es ist doch immer die Frage, wer sagt etwas und der russische Marine-Hauptstab (wir sagen Admiralität) ist doch nicht irgendwer.

Der verwirrte hillus
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 24 November 2011, 16:56:45
Wie http://flotprom.ru/news, lenta.ru und Novosti berichten, ist nun doch wieder alles ganz anders!!!

Die russischen dieselelektrischen U-Boote des Projektes die 677 LADA werden nach einem überarbeiteten technischen Projekt modernisiert, erklärte der Generaldirektor des Petersburger Zentralen Konstruktionsbüros für Marinetechnik RUBIN, Andrej Djatschkow. Seinen Worten nach soll die Nacharbeit des Projektes unter Berücksichtigung der gewonnenen Betriebserfahrungen in zwei Jahren beendet sein. Die Modernisierung des bereits fertigen U-Bootes (Er meint B-585 ST. PETERBURG-Ergänzung hillus) dürfte damit 2013 beendet sein und die zwei im Bau befindlichen Boote (B-586 KRONSHSTADT und B-587 SEVASTOPOL-Ergänzung hillus) werdend erst nach 2013 fertiggebaut sein.

Gegenwärtig ist das ZKBM RUBIN damit beschäftigt, bei der bereits im Bestand der Baltischen Flotte stehenden B-585 ST. PETERBURG die Nacharbeit auf der Grundlage des überarbeiteten technischen Projektes unter Berücksichtigung der gewonnenen Erfahrungen des Betriebes auf der ST. PETERBURG bis 2013 zu beenden, erklärte Djatschkow weiter. Kommentar hillus-Diese Erfahrungen werden bereits seit 2005 gesammelt und da sollte man doch langsam etwas über die Fehler wissen!!!

Gegenwärtig wird auch der Bau des zweiten und dritten U-Bootes des Projektes 677 weitergeführt. Laut Angaben des Marine Hauptstabes der russischen Seekriegsflotte, dessen Chef Admiral Tatarinow ist,(Ergänzung hillus) werden diese U-Boote unter Berücksichtigung der Modernisierung des Projektes nach 2013 fertiggestellt sein. Es liegen RUBIN keine Angaben vor, dass der Bau der U-Boote eingefroren sei.

Ich frage mich, was soll das alles. Wollte man über die Öffentlichkeit Druck machen, um zu konkreten Aussagen über dieses totgeborene Projekt zu gelangen??
Trotzdem bleibe ich bei meinen Aussagen im ersten Bericht. Die Mängel sind nun mal bekannt und die Fachwelt schätzt das Projekt als schlecht ein!! Ich hoffe, hier ist nicht die nächste unendliche Beschichte. :-D :-D :-D

Euer Dementi betreibender hillus
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: olpe am 24 November 2011, 22:20:04
Hallo,
erst mal ein Riesen-Dankeschön an @hillus für die Mordsarbeit im Hinblick auf die news und die Übersetzung ...  top top :MG:
Ungeachtet der medialen Verwirrungen der Presse bezogen auf die Meldungen über die U-Boote des Projektes 677 LADA sind die Entwicklungen der Serie schon erstaunlich ... aber aus meiner Sicht auch folgerichtig. So recht zufrieden war die russische Marine mit dem ersten Boot, der B-585 "SANKT PETERBURG" wohl nicht. Ein Grund der Unzufriedenheit war wohl auch - neben den technischen Unzulänglichkeiten - die bewiesene Leistungsfähigkeit der deutschen AIP-U-Boote der Klasse 212A ... neben dem MESMA-Antrieb Frankreichs und dem Sterling-Motor Schwedens. Das russische Fuell-Cell-Modul "Kristall-27B" ist augenscheinlich noch lange nicht so weit ...

Während der Marineausstellung IMDS-2005 in St. Petersburg habe ich den damaligen Chef des Konstruktionsbüros RUBIN, Igor Dmitievich Spasski, gesehen. Der war eigentlich immer umschwärmt von einer Traube von Presseleuten ... das Lob über die "SANKT PETERBURG", damals noch unter Werftflagge fahrend, riss nicht ab. Eher zufällig traf ich mit ihm in einer ruhigen Minute draußen zusammen und fragte in eher scherzhaft: "Igor Dmitievich, welches Boot ist nach Ihrer Meinung besser, das deutsche oder Ihres ...?". Klar was er antwortete: "Unseres ist besser .... ". Ich quetschte mir ein Lächeln ab und meinte sinngemäß: "Na, schaun wir mal" ('Nu, posmotrim'). Die Bestätigung steht oben ...

Unten noch einige Bilder (Q: OLPE)
Grüsse
OLPE

Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: der erste am 25 November 2011, 08:19:02
Und hier zur IMDS 2011.
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Urs Heßling am 25 November 2011, 08:23:30
moin,

Zitat von: olpe am 24 November 2011, 22:20:04
erst mal ein Riesen-Dankeschön an @hillus für die Mordsarbeit im Hinblick auf die news und die Übersetzung ...  top top :MG:
an Euch beide  top :MG:

solche Verwirrung gab es aber auch schon bei NATO-Manövern  :roll: was dann zu dem (Humor-) Spruch STANDBY TO CANCEL MY NEXT MESSAGE (Halten Sie sich bereit, meinen nächsten Spruch zu streichen) führte .. :MLL:

eine Frage an Jochen und OLPE: wenn ich es richtig beobachtet habe, tragen Boote verschiedener Klassen Städtenamen.

Gibt es auch bei den russischen U-Booten eine Regel, welche Namen welchen Typen zugeordnet werden ?
(bei den Überwasserschiffen war und ist es ja recht deutlich)

Gruß, Urs
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 25 November 2011, 09:04:26
Moin Urs,

also auch bei der NATO gab es solche Verwirrungen. Bei den russischen Nachrichten erleben wir aber öfters solches Hin und Her.
Zu der Namensgebung. Vorausschickend ist wichtig, dass nur der Oberbefehlshaber der Seekriegsflotte, derzeit ja noch Admiral Wyssozkij, mit einem entsprechendem Befehl Schiffsnamen vergeben darf. Deshalb wunderten sich die Experten vor einiger Zeit über folgendes:
"Im Jahre 1996, erhielt der U-Kreuzer K-456 (Projekt 949-A NATO Code OSCAR II-Erg. hillus) entsprechend der Direktive des Hauptstabes der Seekriegsflotte Nr. 730/1/0190 vom 20. März den neuen Namen ,,VILYUCHINSK" (,,Вилючинск"). Die Administration der Stadt Wiljutschinsk nahm enge Verbindungen mit der Besatzung auf und arbeitete bis vor kurzem aktiv mit den Patenschafts-U-Bootfahrern zusammen.
Der Befehl des gegenwärtigen Oberbefehlshabers der russischen Seekriegsflotte Admiral W. S. Wysozkij Nr. 33 vom 28.01.2011 über die Umbenennung des Atom-U-Bootes ,,KASATKA" (,,Касатка") in ,,TVER" (,,Тверь"), der am 1.Februar 2011 in den Massenmedien veröffentlicht wurde, rief sowohl in der Administration der Stadt Wiljutschinsk, als auch bei vielen U-Bootfahrern Verwunderung hervor, da der Unterwasserkreuzer ,,K-456" bereits 15 Jahre unter dem Namen ,,VILYUCHINSK" (,,Вилючинск") bekannt war.
Eine informierte Quelle in der Militärverwaltung erklärte die Situation, indem sie mitteilte, daß Kriegsschiffsnamen nur durch einen Befehl des Oberbefehlshabers der Seekriegsflotte und nicht durch eine Direktive des Chefs der Hauptstabs der Seekriegsflotte verliehen werden kann. Auf diese Weise war der Name ,,VILYUCHINSK" (,,Вилючинск") für eine lange Zeit nur ein inoffizieller Name, während der im Bestand der Seekriegsflotte offiziell das Atom-U-Boot ,,KASATKA" (,,Касатка") geführt wurde. Leider hat diese örtliche Initiative viele (darunter auch U-Bootfahrer) irregeführt, die aufrichtig meinten, daß ,,VILYUCHINSK" (,,Вилючинск") der offizielle Name des Unterwasserkreuzers war. (Übersetzung Kaschube_29, die er mir zumailte)

Das kurz zum formalen Weg bei den Russen. Allerdings haben sie eine andere Beziehung als wir zu Ruhm und Ehre des Vaterlandes. So kann eine finanzkräftige Stadt, ein Oblast, Bezirk, Region etc. den Antrag stellen, dass ein Kriegsschiff den Ehrennamen ihrer Stadt etc. erhält. Sie verpflichtet sich damit auch gleichzeitig, Schiff und Besatzung mit Finanzspritzen am Leben zu erhalten. Wer für Heraldik Interessse hat, kann dann auch, z. B. am U-Bootturm, das entsprechende Emblem betrachten. Dieser Schritt der "Ehre" wird auch andersherum gehandhabt, dass einerseits auch U-Boot-Veteranenverbände Vorschläge zur Namensgebung unterbreiten und andererseits auch von oberster Stelle dem Auserwähltem seine große Ehre klargemacht wird!!!

Bei der Namensgebung mit Personennamen ist es ähnlich, jedoch sind da keine finanziellen Gedanken im Hintergrund, also tatsächlich nur die Ehre vor dem Volk und Ausland. Manche Namen sollte man aber streichen, wie beim wieder in Dienst gekommenen BPK VITSEADMIRAL KULAKOV. Aber darüber wurde bereits im Forum geschrieben.

Aus dem sonnigen Braunschweig grüßt Dich

hillus





Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Urs Heßling am 25 November 2011, 15:03:24
moin, Jochen,
ein herzliches Danke auf kurzer Strecke (H -> BS)  :MG:

Gruß, Urs
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 25 November 2011, 15:37:10
Hallo Urs,

da wäre doch mal ein Glasbier-Geschäft zwischen uns möglich! Endlich mal ein Shiplover bei mir in der Nähe!

Jochen
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Urs Heßling am 25 November 2011, 16:41:16
moin, Jochen,

ja, (fast) jederzeit  :-) ... oder mein nächsten "Hannover"-Treff kommst Du dazu ...  :wink:

Gruß, Urs
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 25 November 2011, 17:17:32
Moin Urs,

dann mal schnell den Spielplan vom nächsten Hannover-Treff rübermailen. Ich war hier immer nur Einzelkämpfer,
obwohl die Kette der Marinefreunde riesengroß ist. Aber alle richtig weit weg. Zu Kaschube_29 nach Flensburg ist ja auch ein recht langer Törn.

Beste Grüße  :OuuO:

Jochen
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Urs Heßling am 25 November 2011, 21:03:48
moin,

Zitat von: hillus am 25 November 2011, 17:17:32
dann mal schnell den Spielplan vom nächsten Hannover-Treff rübermailen.

ist noch nicht festgelegt. Das sind bis jetzt "einfach mal so"-Treffen ...  :wink:

aber jetzt haben wir ja wieder einen neuen Anlaß ...  :-)

Gruß, Urs
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 02 Dezember 2011, 09:56:36
Diese Mitteilung hat keine Schockwirkung

Russland ist dabei, die Prüfstandtests einer grundlegend neuen - luftunabhängigen - Antriebsanlage für konventionelle U-Boote - abzuschließen und bereitet sich auf den Bau eines Versuchsmusters vor. Das teilte Andrej Djatschkow, Generaldirektor der Schiffswerft OAO PO SEVMASH und des Zentralen Konstruktionsbüros für Marinetechnik RUBIN, in einem Interview für RIA Novosti mit.

Djatschkow zufolge hat RUBIN die Entwicklung einer luftunabhängigen Antriebsanlage mit elektrochemischem Generator bereits weit vorangetrieben. Die Erprobungen des Prüfstandmusters stehen praktisch vor dem Abschluss, hieß es. Es sei geplant, das Projekt einer indischen Delegation zu zeigen.

Nach den Worten des Generaldirektors haben die RUBIN-Spezialisten die technische Möglichkeit für die Erzeugung von Wasserstoff unmittelbar an Bord des U-Bootes bestätigt.
Dieses Schema macht es möglich, Wasserstoff nicht an Bord, wie bei den neuen deutschen U-Booten, zu lagern, sondern ihn unmittelbar auf dem U-Boot zu erzeugen.

Außerdem  ermögliche die aussichtsreiche russische luftunabhängige Antriebsanlage die Nutzung von Dieselkraftstoff und erfordere keine komplizierte Wartung an Land. Dabei hat sie keine beweglichen Teile. Das ist für uns ein großer Vorzug hinsichtlich der Akustik, betonte Djatschkow.

Wie der Generaldirektor weiter berichtete, sei es für die Umsetzung eines derart umfassenden Projekts wie der Entwicklung einer luftunabhängigen Antriebsanlage notwendig, in Zukunft ein föderales Zielprogramm auszuarbeiten, um RUBIN die sehr kostspielige Herstellung eines Versuchsmusters zu ermöglichen. Ansonsten müsse man diese Arbeiten in Kooperation mit anderen Unternehmen durchführen.

Zuvor hatte ein ranghoher Vertreter des Marine-Hauptstabes der russischen Seekriegsflotte RIA Novosti mitgeteilt, dass Russland die Absicht habe, in Zukunft U-Boote mit grundsätzlich neuem Antrieb zu bauen. Derzeit werden alle russischen konventionellen U-Boote dieselelektrisch angetrieben.

Wir bleiben erst einmal bei unseren Weltklasse-U-Booten!

hillus

P.S. Bitte noch einmal weiter oben bei Olpe vom 24.11.2011 reinschauen! Hier geht es um den - wie Olpe schreibt: Das russische Fuell-Cell-Modul "Kristall-27B" ist augenscheinlich noch lange nicht so weit ... und das kann man oben ja herauslesen!

Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: olpe am 02 Dezember 2011, 23:02:49
Zitat von: hillus am 02 Dezember 2011, 09:56:36
Dieses Schema macht es möglich, Wasserstoff nicht an Bord, wie bei den neuen deutschen U-Booten, zu lagern, sondern ihn unmittelbar auf dem U-Boot zu erzeugen.
Hallo,
nun ja, eine reiner Brennstoffzellenantrieb (fuel-cell-propulsion) ist ingenieurtechnisch sicher nicht so einfach beherrschbar, aber dann noch die Wasserstofferzeugung (auf Elektrolysebasis? - wahrscheinlich) an Bord ... die russischen Firmen trauen sich ja was zu ...  :-D ... Aber: seeing is believing ...
Unten einige Impressionen - wieder von der IMDS-2003 in St. Petersburg: der Fuel-Cell-Modul "Kristall-27B" als Modell ...
(Q: OLPE)
Grüsse
OLPE

Bild 1: ein Modell der AMUR-1650
Bild 2: der Modul als Modell
Bild 3: kurze Beschreibung: "Der Sektions- bzw. Abteilungsmodul der Antriebsanlage mit dem elektrochemischen Generator"
Bild 4: der Modul als Modell
Bild 5: Modell eines AIP-U-Bootes
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: olpe am 03 Dezember 2011, 22:20:04
Hallo,
ergänzend eine Mitteilung aus http://flotprom.ru/, zu deren Übersetzung mich unser Freund @hillus in einer PN angeregt hat:


Russland nimmt an der indischen Ausschreibung für U-Boote teil
"Russland wird an der indischen Ausschreibung für nicht-nukleare U-Boote mit dem Projekt "AMUR-1650" teilnehmen", sagte in einem Interview mit RIA Novosti der Generaldirektor von "Sevmash" und des Zentralen Konstruktionsbüros "Rubin" Andrey D'yachkov.
"Wahrscheinlich Mitte 2012 findet die indische Ausschreibung für Diesel-U-Boote statt, die, wie ich hoffe, wir gewinnen können. Wir bieten ein ausgewogenes Boot mit vielen Einsatz- und Gefechtsmöglihckeiten an. Es geht um das Projekt AMUR-1650", sagte D'yachkov.

Ihm zufolge ist (Anm. OLPE: bisher vorgesehen), das Boot mit dem Flugkörperkomplex "Club-S" zu bewaffnen. "Unterhalb dieses Komplexes läuft die gemeinsame russisch-indische Raketenentwicklung "BrahMos". Wir schlagen die Ausrüstung der AMUR-1650 damit vor, mit diesem gehen wir in die Ausschreibung, mit dieser Starteinrichtung", merkte der Interwievpartner an. Er sagte, dass das Konstruktionsbüro "Rubin" Vorarbeiten zu einem solchen Projekt machte. "Wir konnten diese Raketen in eine vertikale Position bringen", so D'yachkov.

Die U-Boote werden in den "Admiraltätswerken" gebaut, nach dem Exportprojekt des Konstruktionsbüros "Rubin". In dem neuen Projekt ist erfolgreich das Problem der Verbesserung der Taktisch-Technischen Charakteristiken des nicht-atomaren Antriebes der vorangegangenen dritten Generation gelöst worden. Die AMUR-1650 erhält im Ergebnis der Entwicklung die Salvenstartfähigkeit gegenüber Überwasserschiffen sowohl im Einzelstart- als auch im Gruppenstartverfahren.

Des Weiteren konnte im Projekt das Niveau der akustischen Siganturen im Vergleich zu den früheren Modellen mehrfach gesenkt werden.
Es kommen neue Generationen elektronischer Geräte mit einer einheitlichen Bauelementebasis zur Anwendung, weiterhin ist ein komlexes System zur automatisierten Schiffs- und Gefechtsführung sowie der Steuerung der technischen Anlagen vorgesehen. Ein neu entwickelter E-Antrieb für die Abdeckung aller Fahrregime gehöhrt ebenso zur Ausstattung wie eine Akkumulatorenbatterie mit erhöhter Lebensdauer.
Daten:

Soweit der Text. Mal schauen, inwieweit sich die russischen Boote gegenüber den anderen Anbietern durchsetzen können ...
AMUR-1650 (Skizze):
Bild vom Konstruktionsbüro RUBIN (http://www.ckb-rubin.ru/typo3temp/pics/e12e944abd.jpg)
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 09 Februar 2012, 13:13:12
RIA NOVOSTI meldet am 09.02.2012

Die russische Marine will keine neuen Diesel-U-Boote der Lada-Klasse mehr anschaffen. Laut Marinechef Wladimir Wyssozki braucht die Flotte keine U-Boote mehr, die den Anforderungen aus dem Zweiten Weltkrieg entsprechen. 
,,In der jetzigen Form ist Lada unbrauchbar", sagte Wyssozki in einem Interview für RIA Novosti. Nach seinen Worten entsprechen die Energieanlage und die Operationsleistungen dieses U-Boots nicht den modernen Anforderungen. Man brauche keine U-Boote, ,,die auf der Energetik des Zweiten Krieges sitzen".

Die Unterseeboote der Lada-Klasse waren bereits in den 1990er Jahren entwickelt worden. Mittlerweile steht keines von ihnen in mehr Russland im aktiven Dienst. Das erste U-Boot der Reihe, die ,,Sankt Peterburg" ist bei der Ostsee-Flotte im Testbetrieb.

Die U-Boote sind (waren- so lautet es eigentlich richtig-Ergänzung hillus) zur Bekämpfung von Schiffen und zum Schutz von Marinebasen für die Aufklärung bestimmt. Bei einer relativ geringen Geräuschentwicklung verfügen die U-Boote über schlagkräftige Torpedo- und Raketenwaffen. Bei einer Wasserverdrängung von 1765 Tonnen kann jedes U-Boot 350 Meter tief tauchen und auf 21 Knoten beschleunigen.

Da müssen wieder ein paar Bemerkungen her:
1. Als Marinechef sollte Admiral Wysozkij es wissen, das die LADA-Klasse in keinerlei Hinsicht dem Entwicklungsstand des 2. Weltkrieges entsprach, sondern besser.
2. Er sollte auch wissen, dass außer der SANKT PETERBURG kein andres Boot des Projektes 677 fertig wurde und somit auch keine anderen Boote in Dienst waren.
3. Die SANKT PETERBURG wurde doch nur in Dienst gestellt, weil man in Erwartung der neuen Boote wieder eine neue U-Bootbrigade bildete, nämlich am 01.12.2008 die Rotbanner-U-Bootbrigade, deren Brigadechef noch heute Kapitän zur See Igor Mitrofanowitsch Martemjanow ist. Er kommandiert theoretisch 3 U-Boote, praktisch aber nur ein Boot, weil die ST. PETERBURG nicht gefechtsfähig ist und die VYBORG zur Generalüberholung in der Werft liegt. Nur B-806 Projekt 877-EKM-NATO Code KILO I ist einsatzklar und soll aber auch gestrichen werden. Interessant ist, dass die Brigade in Kronstadt sitzt, aber B-806 in Baltijsk (ex dt. Pillau) liegt, wo derzeit auch B-871 ALROSA festgemacht hat.
4. Bei den LADA's geht es doch im Wesentlichen nur um den Antrieb (Von mir schon beschrieben!) und die bisher nicht erreichte Geräuscharmut. Das bekommen sie aber nicht hin, weil ihre Konzeption der Trennung des Wassers brotlos ist, zumindest derzeit.
usw. usw.


Hillus
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Trimmer am 09 Februar 2012, 15:45:37
Hallo Jochen - ist bestimmt nicht der erste Admiral oder General der nicht so richtig weiß was seine Truppen machen  :MLL:

Gruß - Achim- Trimmer
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Kaschube_29 am 09 Februar 2012, 22:46:50
Moin Moin,

mittlerweile sind für die Schwarzmeerflotte auch U-Boote des Projekts 636.3 ("Kilo-II"-Klasse) mit der "B-261" "Novorossiysk" (["Б-261" "Новороссийск"] Kiellegung am 20.10.2010) und der "B-237" "Rostov-na-Donu" ("Б-237" "Pocтов-на-Дону") auf Kiel gelegt. In diesen Tagen wurde ein Interview mit dem Befehlshaber der russischen Schwarzmeerflotte veröffentlicht, in dem auch der aktuelle U-Bootbau und die Stationierung im Schwarzen Meer angesprochen wurde. Hier die Übersetzung von der russsichen Nachrichtenagentur "RIA Novosti":

ria.ru vom 06.02.2012 (14:07):Interview
Fedotenkow: Sechs neue Unterseeboote werden bis 2017 in die Schwarzmeerflotte gehen

Am vergangenen Sonnabend ging die operative Zusammenkunft der Befehlshaber aller Flotten unter der Leitung des Befehlshabers der Seekriegsflotte der Russischen Föderation  zu Ende. Hauptziele der Zusammenkunft war die Ausarbeitung einer Entwicklungskonzeption der Flotte im Rahmen der Reform der Streitkräfte des Landes und das Auffüllen der Flotte mit neuen Kampfschiffen. Darüber, welche Entwicklungsperspektive die Schwarzmeerflotte  und ihr Kriegsschiffsbestand hat, erzählte der Befehlshaber der Flotte Konteradmiral  Alexander Fedotenkow (Александр Федотенков) dem Spezialkorrespondenten der Agentur RIA Novosti Sergej Safronow (Сергей Сафронов).
- Genosse Befehlshaber, wann werden neue Kriegsschiffe und Unterseeboote in die Flotte kommen?
- Unterseeboote des Projekts 636 werden in einer aus sechs Kriegsschiffen bestehenden Serie, die bereits auf dem ,,Schiffbauwerk «Admiraltätswerft»" (,,Sudostroitelnyy zavod «Admiralteyskaya verf´»" [,,Cудостроительный завод «Aдмиралтейскaя вepфь»"]) in Sankt-Petersburg  auf Kiel gelegt wurden, bis zum Jahre 2017 in die Flotte kommen. Die ersten drei Rümpfe werden wir im Jahre 2014 erhalten, einen im Jahre 2015 und zwei im Jahre 2016. Diese Boote werden die Grundlage für die Aufstellung einer vollwertigen U-Bootbrigade der Schwarzmeerflotte sein. Zu jenem Zeitpunkt bleibt im Gefechtsbestand der Flotte faktisch nur noch das einzige Unterseeboot ,,Alrosa" (,,Aлроса"), das zum Projekt 877 gehört. Auf der Grundlage der Erfahrung des Unterwasserdienstes der U-Bootfahrer der Schwarzmeerflotte wird eine Brigade der Unterwasserflotte aus Kriegsschiffen des Projekts 636 aufgestellt. Fast in derselben Zeit sollen die auf dem Kaliningrader Werk ,,Yantar" (Kaliningradskiy zavod ,,Yantar´" [Kалининградский завод ,,Янтарь"])  in Bau befindlichen Fregatten des Projekts 1135.6 in die Flotte kommen.
- Wo werden die neuen Unterseeboote stationiert – in Sewastopol (Ceвастополь) oder in Noworossijsk (Hoвороссийск)?
- Die Frage zur Stationierung der neuen Unterseeboote befindet sich gegenwärtig im Stadium der Durcharbeitung. Wir planen, sie in Noworossijsk und in Sewastopol zu stationieren. Für die Stationierung in Noworossijsk wird eine umfangreiche Pieranlage geschaffen.
- Ist die Frage des Eintreffens der neuen Kriegsschiffe mit der ukrainischen Seite abgestimmt?
- Wir hoffen, dass im Ergebnis der vorbereitenden arbeiten eine Vereinbarung mit unseren ukrainischen Kollegen über das Eintreffen von neuen Kriegsschiffen unterzeichnet wird.
Wir gehen in dieser Frage von dem Basisdokument für die Schwarzmeerflotte aus dem Jahre 1997 aus. Zahlenmäßig behalten wir jene Kriegsschiffe und Kräfte, die zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Dokuments in den Bestand der Flotte eingingen.
- In diesem Jahr soll der Kampfbestand der Schwarzmeerflotte mit noch einer neuen Einheit aufgefüllt werden – ein Diversionsabwehrboot  vom Typ ,,Grachonok" (,,Грачонок"). Wann kann das erfolgen?
- Ich denke, dass das Diversionsabwehrboot zum Mai diesen Jahres den Kriegsschiffsbestand der Flotte auffüllt. Dieses Kriegsschiff soll in den Bestand der Abteilung für Diversionsabwehrkräte und –mittel der Noworossijsker Seekriegsbasis eingehen.
- Wenn wir zur Problematik des Aufwachsens des Unterwasser-Bestandteils der Schwarzmeerflotte zurückkehren, so kann man die Frage zum Eintritt der neuen dieselelektrischen Unterseeboote des Projekts 677 ,,Lada" (,,Лада") nicht umgehen. Alexander Nikolajewitsch (Aлександр Hиколаевич), welche Zukunft haben diese Kriegsschiffe?
- Es ist unumgänglich, Erprobungen des Typ-Unterseeboot dieser Klasse ,,Sankt-Peterburg" (,,Caнкт-Петербург") durchzuführen, das in den Bestand der Baltischen Flotte einging. Hierbei muß man diese Erprobungen in der Nordflotte durchführen, wo es die entsprechenden großen Tiefen gibt. Danach wird auch die abschließende Entscheidung zum Fertigbau der beiden auf Kiel gelegten Rümpfe auf dem Werk ,,Admiralitätswerften" getroffen werden. Ich denke, wenn bei der erfolgreichen Erprobung alle neuen technischen Lösungen, die eingebracht wurden, bestätigt werden, dann wird die Entscheidung über ihren Fertigbau positiv sein.

Hier der Originaltext: http://ria.ru/interview/20120206/558480976.html

Bis dann,

Kaschube_29
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 29 März 2012, 11:13:27
Russland nimmt an der indischen Ausschreibung für U-Boote teil,
schrieb OLPE am 03.12.2011.


Am 11.03.2012 kam dazu eine neue Meldung vom Взгляд (deutsch MEINUNG)

Das nichtatomare U-Boot (russisch НАПЛ-неатомная подводная лодка) ,,Amur-1650" mit einer Außenluft unabhängigen energetischen Anlage (russisch ВНЭУ-воздухонезависимой энергетической установкой) wird an der Ausschreibung der Regierung Indiens tatsächlich teilzunehmen. Diese beinhaltet den Kauf bzw. die Lizenzproduktion von sechs nichtatomaren U-Booten, wie ein Vertreter des militärisch-industriellen Komplexes Rußlands mitteilte.
Die Fachkräfte und Spezialisten des ZKB МТ RUBIN beenden z. Zt. die Tests eines Musters für eine Außenluft unabhängige energetische Anlage (ВНЭУ), wie sie perspektivisch für den Bau nichtatomarer U-Boote (NAPL-НАПЛ) der  russischen Seekriegsflotte, als auch für die Exportboote benötigt wird. Dieses Muster ist auf einem Erprobungsstand im Versuchslabor aufgestellt.

Das Vorhandensein einer Außenluft unabhängigen energetischen Anlage ist eine der Bedingungen der indischen Ausschreibung. Deshalb gewinnt das Programm dieser Musteranlage eine besonderer Bedeutung. Es entsteht eindeutig die Frage zur Schaffung einer russischen Außenluft unabhängigen energetischen Anlage, denn die prinzipielle Bedeutung besteht darin, dass entweder eine solche energetische Anlage geschaffen wird oder Russland bleibt hoffnungslos zurück. Als weltweiter Produzent von NAPL verliert Russland dann seine Positionen auf dem Weltmarkt der U-Boote.

Laut Angaben von ARMS-TASS, führt die Vereinigte Schiffsbaugesellschaft (ОСК) das Programm zur Schaffung einer Außenluft unabhängigen energetischen Anlage selbständig durch und ist an einer staatliche Finanzierung interessiert, denn auch perspektivisch sind die NAPL's mit diesen Antrieben für die russische Seekriegsflotte sehr wichtig.

Das perspektivische Boot für die Seekriegsflotte bzw. den Expoert soll eine Wasserverdrängung von ca. 2000 Tonnen haben, die taktische Bewaffnung soll 4-6 Startrampen besitzen, über eine ВНЭУ verfügen und damit über moderne Kampfwerte. Das U-Boot "Amur-1650" soll fähig sein, aus allen Torpedorohren Salven-Raketenschläge zu starten. Die Bekämpfung von Seezielen und stationären Landzielen hat sich im Vergleich zu anderen Booten vergrößert. Das Vorhandensein eines einzigartigen hydroakustischen Komplexes ermöglicht eine hohe Eigendeckung als auch die verbesserte aktive Suche eines möglichen Gegners.
Der Bootskörper des U-Bootes ,,Amur-1650" bekam eine positive Einschätzung des Oberbefehlshabers der russischen Seekriegsflotte Admiral Wladimir Wyssozki.

TTD des NAPL AMUR-1650:
Wasserverdrängung (ÜW): 1765 t
Länge ü. a. 66,8 m
Breite 7m
Tauchtiefe max. 300 m
Vmax u.W. 19 Knoten
Autonomie 45 Tage
Besatzung 35 Mann
Bewaffnung- 6 Torpedoapparate Kaliber 533 mm
Gefechtsvorrat 18 Raketen, Torpedos und der Minen in der jeweiligen Variante der Bewaffnung

Das sind ja wieder Vorhaben, die man kaum glauben kann!

hillus
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 02 April 2012, 21:52:58
http://flotprom.ru/ berichtete am 11.03.2012

Die Vereinigte Schiffbau Kooperation (OCK-Объединенная судостроительная корпорация) hat sich für 2012 das Ziel gesetzt, Tieftauchversuche mit dem Projekt 677 U-Boot SANKT PETERBURG durchzuführen, sagte ein Vertreter des militärisch-industriellen Komplex vor Presseleuten.
"Derzeit befindet sich die ST. PETERBURG im Probebetrieb und es werden in diesem Jahr eine Reihe von Tiefseetests durchgeführt, berichtete diese Quelle an ITAR-TASS.
Obwohl der Oberbefehlshaber der Seekriegsflotte, Admiral Wladimir Wysotskij früher das Boot scharf kritisierte und es als alte Technik bezeichnete, ist die Führung der OSK nicht seiner Meinung.
Die Entwickler des Bootes, das ZKB RUBIN glaubt an das Projekt 677, das 2012 neu überarbeitet sein wird und dann
dem Oberbefehlshaber wieder vorgelegt wird.
Das Hauptproblem ist derzeit der Antrieb und daran wird fieberhaft gearbeitet.

Bis bald!

hillus
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 29 Juli 2012, 13:19:30
Die Nachrichtenagentur RIA Novosti teilte mit:

Hinweis: Ich gebe erst einmal den Originaltext der Meldung wieder, dann ein Kommentar!

Nach einer Pause gibt die russische Marine Diesel-U-Boote des Typs ,,Lada" wieder in Auftrag. Das teilte Marinechef Viktor Tschirkow am Freitag in Moskau mit.

In der Petersburger Werft Admiraltejskije Werfi liegen zwei U-Boote dieser Klasse, die ,,Sewerodwinsk" und die ,,Kronstadt", auf Stapel. Deren Bau war auf Befehl des früheren Marinechefs Wladimir Wyssozki ausgesetzt worden, weil das erste Boot aus der Reihe, die ,,Sankt Petersburg" nicht den Anforderungen genügt hatte.
Wie Tschirkow am Freitag mitteilte, wird die Serienproduktion der U-Boote wiederaufgenommen, nachdem das Konzept erneuert worden ist. Darüber hinaus baut Russland neue Lithium-Ionen-Batterien und neue außenluftunabhängige Antriebsanlagen für Diesel-U-Boote, so der Marinechef.

Mit den Lada-U-Booten, die mit außenluftunabhängiger Antriebsanlage (AIP) ausgestattet sind, tritt Russland bei einem indischen Wettbewerb gegen Konkurrenten aus Frankreich, Deutschland und Spanien an. Die indische Marine will insgesamt sechs Diesel-U-Boote mit einem Gesamtwert von 11,8 Milliarden US-Dollar kaufen.

Kommentar von hillus:
So einen fehlerhaften Kommentar einfach zu übernehmen ist schädlich für unser schönstes Hobby der Welt. Kaschub_29, Olpe, de erste und ich haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die in das Deutsche von irgendwelchen nicht maritim vorbelasteten Redakteuren sehr oft mit Fehlern behaftet sind. Ich bitte die verehrte Leserschaft, wenn sie es ermöglichen kann. immer in die russische Originalmeldung hineinzuschauen und den Vergleich zu wagen.

Hier ist wieder solch ein Fall, wo ein absoluter Käse herauskommt.
1. Es wird in der Originalmeldung fein und säuberlich Projekt 677 LADA geschrieben - in der dt. Fassung nur LADA!!
2. Es wird eindeutig die Exportvariante AMUR-1650 des Projektes 677 genannt - auch das hat man einfach unter den
    Tisch fallen lassen
3. Der größte und beinahe unverzeihliche Fehler ist die Nennung der bereits auf Stapel liegenden zwei Boote - Wie
    oben vergleichbar steht dort SEVERODVINSK :MLL: :MLL: :MLL:. Einmal ist das kein DEPL, sondern ein atomares
    Mehrzweck-U-Boot des Projektes 855 YASEN und andermal heißt dieses Boot SEVASTOPOL!!! :MG: Zum Glück
    stimmt der 2. Name. der erste Bootskörper ist zu 40% und der 2. Bootskörper hat es bisher auf 10% der
    Fertigstellung gebracht. Seine teile liegen faktisch noch in der Bauhalle.
4. Wer noch mehr herausholen möchte, dem stelle ich Auszüge aus dem Originaltext mit dem Obfh. der SKF,
    Vizeadmiral Tschirkow in Russisch ein, damit er nicht so lange suchen muß.

Читайте полный текст интервью с Виктором Чирковым >>

По данным "Адмиралтейских верфей", первый корпус сформирован на 40%, второй - на 10%, а корпус первой экспортной лодки "Амур-1650" готов под техническое насыщение аппаратурой и агрегатами.

Подлодка "Амур-1650" с воздухо-независимой энергетической установкой (ВНЭУ) вместе с подводными лодками "Скорпена" (Франция), Тип-214 (Германия), S-80 (Испания) участвует индийском тендере Project 75(I) на закупку шести подлодок для национальных ВМС общей стоимостью 11,8 миллиарда долларов. Конкурс был объявлен в сентябре 2011 года.

В середине декабря 2011 года пресс-служба "Рособоронэкспорта" сообщила, что санкт-петербургское центральное конструкторское бюро (ЦКБ) "Рубин", которое является проектантом "Амура-1650", представило Индии проект этого корабля, доработанный под требования заказчика.

Российский аналог проекта "Амур-1650" - неатомная лодка проекта 677 "Лада". В 2010 году головной корабль этого проекта - подводная лодка "Санкт-Петербург" - вошла в состав ВМФ для опытной эксплуатации.

Ранее адмирал Владимир Высоцкий сообщил РИА Новости, что первая российская неатомная подлодка с ВНЭУ может быть создана в 2014 году на основе проекта 677. Разработка ВНЭУ идет опережающими темпами специалистами ЦКБ "Рубин".

Читайте далее: http://ria.ru/defense_safety/20120727/710450162.html#ixzz220e69IJI

Grüße aus Braunschweig

hillus








Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 25 September 2012, 21:55:50
Die Nachrichtenagentur RIA NOVOSTI berichtete am 24.09.2012

Die beiden sich in Bau befindlichen U-Boote des Projektes 677 B-586 KRONSTADT und B-587 SEVASTOPOL , deren Bau gestoppt wurde, können nun weitergebaut werden.

Bis 2013 können sie mit neuen Energieantrieben anstelle der bisherig geplanten konventionellen Antriebe sowie Akkumulatoren ausgerüstet werden, teilte der Generaldirektor der OAO Admiralitätswerften in St. Petersburg, Alexander Busakow, mit.

Der Bau dieser beiden U-Boote KRONSTADT und SEVASTOPOL des Projektes 677 LADA (deutsch HARMONIE-EINTRACHT) bei den Admiraltätswerften war vom früheren Oberbefehlshaber der Seekriegsflotte, Admiral Wladimir Wysozkij, gestoppt und eingefroren worden. Der Grund waren die nicht erbrachten militärisch-technischen Leistungsparameter entsprechend den gemachten Vorgaben der Seekriegsflotte.

Der neue Oberbefehlshaber, Admiral Viktor Tschirkow, hatte später entschieden, dass nach Prüfung aller Möglichkeiten und der Beseitigung aller hemmenden Faktoren der Bau fortgesetzt werden könne.

Der Weiterbau der U-Boote dieser Serie hat jedoch noch nicht begonnen. Mit dem Verteidigungsministerium werden nun neue Preise erarbeitet, damit diese Boote fertiggebaut werden können. Bereits das Boot KRONSTADT kann mit den neuen LITHIUM-IONEN-Batterien ausgestattet werden. So kann mit einer geplanung Fertigstellung bis 2015 ausgegangen werden. Diese Batterien sollen die traditionellen Batterien ersetzen. Ihr Einsatz erfordert nicht eine Modifizierung der Ausrüstung der KRONSTADT. Die SEVASTOPOL wiederum soll mit dem beim Marineentwicklungsbüro RUBIN in der Entwicklung befindlichen neuen außenluftunabhängigen Antrieb (воздухо-независимой энергетической установкой - ВНЭУ-VNEU) zur Erprobung ausgestattet werden.

Die kompletten neuen technischen Energieanlagen können jedoch nach ihrer technischen Reife und Fertigstellung nur ab dem dritten Boot des Projektes 677 komplett installiert werden. Deshalb müssen im Gegensatz zum Einsatz von LITHIUM-Batterien beim neuen VNEU die Boote auf Grund der neuen Technologie auch neu gestaltet werden, was ebenfalls RUBIN übernimmt.

Anmerkung:
Nachdem ST. PETERBURG zur Nord Flotte verlegt wird, werden die oben genannten Boote wohl ebenfalls als Versuchsboote dienen, bis der neue Antrieb die Reife erreicht hat, um ihn auch in die Serienboote einzubauen und das kann dauern. Wie weit dann der internationale Bau von nichtatomaren U-Booten in seiner technischen Vervollkommnung gekommen ist sollte der Maßstab des Weiterbaus der russischen Boote sein. Man rühmt sich wohl, dass ihr geplanter neuer Antrieb besser sei als der unserer deutschen außenluftunabhängigen Antriebe, aber die der deutschen U-Boote funktionieren wenigstens.

Ebenfalls sollten zur Erinnerung die bisherigen Ausführungen zum neuen Antrieb von OLPE und anderer Leser mit einbezogen werden, was ich mir ersparte.


Grüße aus Braunschweig

hillus
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 26 September 2012, 17:12:53
Im Artikel davor kam der Hinweis, dass das  U-Boot ST. PETERBURG nach dem Norden verlegt
Dazu einige Textauszüge aus RIA NOVOSTI vom 24.09.2012!

Das Typboot des Projektes 677 LADA, B-585 ST. PETERBURG, wird zeitweilig von der Baltischen Flotte zur Nord Flotte verlegt!

Die ST. PETERBURG soll bei Tests in der Nord Flotte verschiedene Gefechtsaufgaben erfüllen, teilte die Nachrichtenagentur NOVOSTI mit dem Verweis auf eine Erklärung des Generaldirektoers der OAO Admiralitätswerften St. Petersburg, Alexander Busakow, mit.
"Die Aufgabe wird es sein, für einen begrenzten Zeitraum, unterschiedliche Gefechtsaufgaben in der Nord Flotte zu erfüllen. Dazu war es notwendig, dass für eine Reihe von Komplexen des Bootes neue Kriterien für den Seeraum des Nordens ausgearbeitet werden mussten. Heute kann gesagt werden, dass das Boot mit allen Aufgaben zurechtkommen wird. Es ist damit zu rechnen, dass das Boot Ende September Baltijsk nach dem Norden verlassen wird."

Hinweis Hillus:
Es wurden keine Hinweise gegeben, welche Überführung gewählt wird. Möglich wäre eine Überführung im Transportdock über Inland-Wasserwege nach dem Norden oder eine transozeanische Überführung durch die Ost- und Nordsee, der Norwegensee und dem Nordmeer nach dem vorgesehenen Stützpunkt bei der Nord Flotte.

Der Kommandant von B-585 ST. PETERBURG ist seit dem 21.06.2002 Fregattenkapitän Rischat Renatowitsch Mawljutow.

Grüße aus Braunschweig

hillus
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Albatros am 07 Oktober 2012, 20:43:22
Im Jahr 2013 könnte Russland den Bau des U-Boot-Projekts 677 ,,Lada" wieder aufnehmen.

http://german.ruvr.ru/2012_10_06/90397414/

:MG:

Manfred
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Kaschube_29 am 13 Februar 2013, 22:19:01
Moin Moin,

heute wurde gemeldet, dass der Weiterbau der dieselelektrischen "Lada"-Klasse (Projekt 677) in der Russischen Föderation in den Staatlichen Verteidigungsauftrag aufgenommen wurde.

Siehe hier die deutsche Nachricht auf ria.ru: http://de.ria.ru/security_and_military/20130213/265519470.html

Gemäß der russischen Ausgabe ist die im Versuchsbetrieb befindliche "Sankt-Peterburg" ("Санкт-Петербург") gegenwärtig in Baltijsk und bereitet sich zur Verlegungsfahrt in die Arktis vor, um dort Erprobungen auszuführen.

Hier der russische Link: http://ria.ru/defense_safety/20130213/922749683.html

Bis dann,

Kaschube_29
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Kaschube_29 am 19 März 2015, 20:40:32
Moin Moin,

inzwischen wurden die Verträge für den Weiterbau der Bau-Nr. 2 des Projekts 677 "Lada" unter dem Namen "Kronshtadt" ("Kpoнштадт") und den Weiterbau (die erneute Kiellegung) der Bau-Nr. 3 unter dem Namen "Velikiye Luki" ("Beликие Луки") abgeschlossen, wie unter anderem gemeldet wurde:

Quelle tass.ru vom Dienstag, den 17.März 2015 (14.51):

Das dritte ,,Lada"-Unterseeboot wird bei den ,,Admiralitätswerften" entsprechend eines verbesserten Projekts auf Kiel gelegt

Langkawi/ Malaysia, 17.März – TASS. Das dritte konventionelle Unterseeboot des Projekts 677 ,,Velikiye Luki" (,,Beликие Луки") wird am 19.März auf den ,,Admiralitätswerften" auf Kiel gelegt, teilte der Generaldirektor des ,,Zentralen Konstruktionsbüro für Marinetechnik «Rubin»"  Igor Wilnit (Игорь Вильнит) auf der internationalen Flugzeug- und Marineausstellung ,,LIMA-2015" mit.

Geschenk zum Tag des U-Bootfahrers

Ende Februar teilte gegenüber TASS eine Quelle im Hauptkommando der russischen Seekriegsflotte über die Pläne zur Kiellegung des dritten Unterseebootes dieser Klasse zum Tag des U-Bootfahrers mit. Später bestätigte der Oberbefehlshaber der Seekriegsflotte Admiral Wiktor Tschirkow (Bиктор Чирков) diese Meldung.

,,Die Kiellegung des dritten Unterseeboots des Projekts 677 «Velikiye Luki» («Beликие Луки») wird am 19.März am Tag des U-Bootfahrers auf der Offenen Aktiengesellschaft «Admiralitätswerften» stattfinden", sagte der Chef des Zentralen Konstruktionsbüros für Marinetechnik «Rubin»", wo dieses Projekts ausgearbeitet wurde.

Nach seiner Aussage haben die ,,Admiralitätswerften" Verträge des Verteidigungsministeriums sowohl für den Bau des zweiten (des ersten serienmäßigen) U-Boots ,,Kronshtadt" (,,Kpoнштадт"), als auch für den Bau des dritten (des zweiten serienmäßigen) U-Boots ,,Velikiye Luki" (,,Beликие Луки").

,,Diese zwei Unterseeboote des Projekts 677 werden für die russische Seekriegsflotte in einer Modifikation, entsprechend eines verbesserten Projekts gebaut, aber ohne eine außenluftunabhängige Antriebsanlage . Eine derartige Entscheidung wurde von der Führung der Flotte getroffen, damit die Kriegsschiffe in maximal gedrängten Zeiträumen gebaut werden können", unterstich der ,,Rubin"-Chef.

,,Lada"-Unterseeboot

Unterseeboote des Projekts 677 ,,Lada"  gehören zur vierten Generation von konventionellen Unterseebooten. Im Vergleich mit den Vorgängern verfügen sie über eine geringere Geräuschentwicklung und über verbesserte Systeme. Die ,,Ladas" sind wesentlich kleiner als Unterseeboote des Projekts 636 ,,Warschawjanka" ; ihre Wasserverdrängung beträgt 1.750 t anstelle von 2.300 t. Hierbei ist die volle Unterwassergeschwindigkeit von 19 auf 21 kn beträchtlich gestiegen.

Das Typ-Unterseeboot des Projekts 677 ,,Sankt-Peterburg" (,,Caнкт-Петербург") befindet ich seit dem Jahre 2010 im Versuchsbetrieb. Der Bau des zweiten und dritten Unterseebootes, die in den Jahren 2005 und 2006 auf Kiel gelegt wurden, ist eingestellt worden. Entsprechend den Angaben der TASS-Quelle im Verteidigungs-Industriekomplex soll die Flotte sie in den Jahren 2017 – 2018 erhalten. Ende des vergangenen Jahres wurde auf den ,,Admiralitätswerften" mitgeteilt, daß man damit rechnet, einen neuen Vertrag über eine Serie von ,,Lada"-Unterseebooten für die russische Seekriegsflotte zu erhalten. Hierbei teilte der Oberbefehlshaber der Seekriegsflotte zuvor mit, daß die Industrie die Antriebe für diese U-Boote verbessert hat, indem die Zuverlässigkeit erhöht und die Geräuschentwicklung verringert wurde.


Hier ist diese Meldung nachzulesen: http://tass.ru/armiya-i-opk/1834286

Die Bau-Nr. 2 und 3 (ursprünglich einmal als "Sevastopol´" ["Ceвастополь"] am 10.November 2006 auf Kiel gelegt, dann aber später eingefroren) werden etwas modifiziert, ohne aber einen außenluftunabhängigen Antrieb zu erhalten. Diese U-Boote werden anscheinend auch die Namen von (Paten-)Städten tragen, wie die bisherigen drei Namensträger des Projekts 677/677M zeigen.

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)

P. S.: Und diese (erneute und damit zweite) Kiellegung fand am 19.März statt, dem "Tag der U-Bootfahrer" ("День моряка-подводника") in der Russischen Föderation.
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: bodrog am 20 März 2015, 01:50:38
Sorry - wenn ich jetzt die ketzerische Frage stelle: FÜR WAS UND GEGEN WEN RICHTET SICH EIGENTLICH DIESE MASSIVE AUFRÜSTUNG??? -China? - wohl doch eher nicht...

PS: Könnte man das auch in einem Gesamtzusammenhang sehen? (evtl. neuer Threath)
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: lafet944 am 20 März 2015, 09:00:51
Massive Aufrüstung? Na, kommt vielleicht auf die Brille an, durch die man das sieht.

Das Vorgängerprojekt 877 stammt aus den 1970er Jahren, wurde ab 1980 (sind wirklich schon 35 Jahre, Kinder wie die Zeit vergeht) gebaut. Seit 1992 ist nicht viel passiert, faktisch wurde eine ganze Generation Marineschiffsentwicklung (und -bau) ausgelassen. Wenn man sieht, was in der gleichen Zeit weltweit vom Stapel gelaufen ist, würde ich das für eine normale technische Weiterentwicklung halten.

Das haben übrigens selbst die maritimen Amateure erkannt (Zitat aus Wikipedia: "...Aus rein technologischer Sicht dürfte die Kilo-Klasse den neuesten westlichen Entwicklungen mit außenluftunabhängigem Antrieb – und entsprechendem Preis – wie der Scorpène-Klasse, der U-Boot-Klasse 212 A oder U-Boot-Klasse 214 nicht gewachsen sein, weshalb in Russland derzeit am komplett neuentwickelten Projekt 677 Lada/Amur gearbeitet wird..."

q.e.d.

Viele Grüße
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Hades am 20 März 2015, 15:52:56
Zitat von: bodrog am 20 März 2015, 01:50:38
DIESE MASSIVE AUFRÜSTUNG???

massive Aufrüstung?   :MLL: 
Da gibt es noch andere Größenordnungen z.B. hier im SIPRI-Report für 2013 zu lesen/sehen:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/157935/umfrage/laender-mit-den-hoechsten-militaerausgaben/
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Ulrich Rudofsky am 20 März 2015, 17:07:57
Aus der Pravda 18.03.2015
Russia's new 4th generation Lada submarine to nullify USA's naval power.   [Russlands neues  4.
Generation Lada-U-Boot wird die  Seemacht der USA zunichtemachen.]
http://english.pravda.ru/russia/politics/18-03-2015/130061-russia_new_lada_submarine-0/
Zitat" Anti-Russian militaristic hysteria has been snowballing in the West lately. Having noticed the revival of the traditionalist, imperial Russia that the deceitful Western Sodom has been humiliating and insulting for decades, the "free" European and American media filled their reports and pages with alarmist headlines about Moscow's "military preparations." "

[Anti-russische militaristische Hysterie hat im Westen in letzter Zeit exponentiell zugenommen. Die Wahrnehmung des Wiedererwachens des traditionalistischen, kaiserlichen Russlands, hat das betrügerische Westliche Sodom seit Jahrzehnten demütigend und beleidigend in ihren "freien" europäischen und amerikanischen Medien mit ihren Berichten und Seiten mit alarmierenden Schlagzeilen über Moskaus "militärischen Vorbereitungen" überflutet. ]
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: bodrog am 20 März 2015, 18:12:22
@HADES
Zitatmassive Aufrüstung?   :MLL: 

betrifft ja nicht nur die Marine...

Kleine Spitzfindigkeit: Erst Denken und dann Lachen (hoffentlich bleibt uns das Lachen dann nicht im Halse stecken...  :-P )
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: olpe am 21 März 2015, 10:37:58
Zitat von: bodrog am 20 März 2015, 01:50:38
... MASSIVE AUFRÜSTUNG??? ...
PS: Könnte man das auch in einem Gesamtzusammenhang sehen? (evtl. neuer Threath)
Hallo,
vielleicht wäre es dem Thema in der Tat förderlicher, diesen interessanten Diskussionsansatz in einen neuen Thread zu platzieren ...  :-)

Wieder zu den LADA-Booten ... Unten zwei Fotostrecken (russ.), die die zweifache Kiellegung der "VELIKIE LUKI" verdeutlichen:
Anmerkung: der Begriff Kiellegung wird in verschiedenen Ländern im modernen Schiffbau unterschiedlich verwendet. Eine Variante ist beispielsweise das Verschweißen (und die erfolgreiche Abnahme) zweier Sektionen ... Im russischen U-Bootbau wird unter dem Terminus
Закладка корабля = Zakladka korablya = Kiellegung augenscheinlich  das Aufrichten des ersten - liegend gefertigten - Schusses verstanden ...

Frage: ist jemandem bekannt, wie diese Sache im historischen und im heutigen deutschen U-Bootbau gehandhabt wird ?

Grüsse
OLPE
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Ulrich Rudofsky am 22 März 2015, 19:34:54
Eine sogenannte 5. Generation U-Bootklasse wurde schon vor 2 oder 3 Jahren bekannt gegeben.  Nun hört man wieder in der Presse darüber.  http://tass.ru/en/russia/783743  http://tass.ru/en/russia/783777
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: olpe am 22 März 2015, 21:09:17
Zitat von: Ulrich Rudofsky am 22 März 2015, 19:34:54
Eine sogenannte 5. Generation U-Bootklasse wurde schon vor 2 oder 3 Jahren bekannt gegeben ...
Hallo,
nun, ich denke, hier ist 'seeing is believing' angesagt ... Auf den computergestützen Reißbrettern der Konstruktionsbüros gibt es sicher bereits Ideen und Entwürfe, die Marinebauabteilungen feilen an den taktisch-technischen Forderungen ... Aber bevor die 5. Generation von U-Bootsklassen in den Weltmeeren kreuzt, hat die russische Marine und der russische Marineschiffbau doch noch einiges zu tun, um die Liste an Unzulänglichkeiten der heutigen Serien und Einzelboote der 4. Generation zu beseitigen ... fehlende air-independent propulsion der LADA-Klasse, zu hohe Geräuschsignaturen der "SEVERODVINSK", weiterhin unsichere BULAVA-SLBM's, mangelnde Exportchancen der AMUR-Boote. Es ist bezeichnend, dass die russische Marine bei ihren neuen konventionellen Booten auf die bewährte Altkonstruktion der KILO-Klasse zurückgreifen musste ... Es gibt noch einiges zu tun auf dem Weg zur 5. Generation ...
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: hillus am 09 März 2019, 12:15:14
Moin,

heute kam eine ernüchternde Nachricht über die nicht Weiterverfolgung der Entwicklung eines außenluftunabhängigen Antriebes für nichtatomare U-Boote der russischen Seekriegsflotte.

Bei http://bmpd.livejournal.com war heute zu lesen:

Der Bau eines luftunabhängigen Antriebs (VNEU) für U-Boote wurde eingestellt
Text: bmd.livejournal.com vom 9. März 2019

Laut Mil.Press FlotProm haben russische Unternehmen, die an der Entwicklung eines luftunabhängigen Antriebes (VNEU) für vielversprechende diesel-elektrische U-Boote beteiligt sind, den weiteren Betrieb wegen Unterfinanzierung eingestellt. Dies wurde von Mil. Press FlotProm nach Quellen im "Zentralen marinetechnischen Konstruktions- und Projektierungsbüro  "Rubin" und dem Zentralen Forschungsinstitut der Marine für Schiffselektrotechnik und Technologie (ZNII SET) berichtet. Nach Ansicht der Gesprächspartner bei der Veröffentlichung wird in beiden Unternehmen die Schaffung von Elementen von außenluftunabhängigen Antrieben derzeit nicht tatsächlich durchgeführt. Diese Situation besteht seit etwa eineinhalb Jahren aus Mangel an Mitteln.
Die Vertreter der Unternehmen fügten hinzu, dass der Beginn der Tests der anaeroben Antriebe auf dem spezifischen U-Boot des Projekts 677 Chiffre "Lada" bestenfalls in der letzten Phase des staatlichen Rüstungsprogramms beginnen wird, berechnet bis 2027. Es ist das Projekt "Lada", das die Seekriegsflotte als ein grundlegendes Projekt für den Bau von DEPL mit VNEU betrachtet.
Der wissenschaftlicher Direktor des Staatlichen-wissenschaftlichen Krylov-Zentrums , Valerij Polowinkin sagte Mil. Press FlotProm, dass die Entwicklung von VNEU die Marine Indiens interessiere, die auch die notwendigen Mittel bereitstellen könnten. Dies würde auch der heimischen Entwicklung zu gute kommen.

Damit wurden nun über 10 Jahre Entwicklungsarbeit beerdigt!

Bis bald!

hillus
Titel: Aw: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: olpe am 06 Februar 2024, 20:34:12
Hallo,
neben der Serienfertigung von Atom-U-Booten geht auch der Bau konventioneller U-Boote vom Projekt 677/677M LADA weiter. Nach der B-585 ,,SANKT PETERBURG" kam am 31.01.2024 nun die Bau-# 2 B-586 ,,KRONSTADT" in den Dienst der Flotte. Zwei Fotos beiliegend. Drei weitere Einheiten befinden sich in unterschiedlichen Stadien noch in der Werft: B-587 ,,VELIKIE LUKI" sowie die ,,VOLOGDA" und die "YAROSLAVL'".

Ein vertiefendes Video:
--/>/> klick 677 LADA (https://ya.ru/video/preview/12097191543533730796)

(Q Bilder: forums.airbase.ru; Slg. OLPE)

Grüsse
OLPE
Titel: Aw: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: maxim am 07 Februar 2024, 16:42:42
ESUT hat aber gemeldet, dass die Sankt Petersburg außer Dienst gestellt werden soll:

https://esut.de/2024/02/meldungen/47408/russische-u-boote-der-lada-klasse-eine-indienststellung-eine-ausmusterung/ (https://esut.de/2024/02/meldungen/47408/russische-u-boote-der-lada-klasse-eine-indienststellung-eine-ausmusterung/)
Titel: Aw: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: olpe am 07 Februar 2024, 20:41:50
Hallo maxim,
Zitat von: maxim am 07 Februar 2024, 16:42:42ESUT hat aber gemeldet, dass die Sankt Petersburg außer Dienst gestellt werden soll:
... vielen Dank für die Info ... :MG: ... Ja, mal schauen, was mit der "SANKT PETERBURG" weiter passiert, ob die Flagge in der Tat niedergeholt wird und was dann mit dem Rumpf geschieht ... Ich bin gespannt ...

Grüsse
OLPE   
Titel: Aw: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Kaschube_29 am 07 Februar 2024, 23:15:52
Moin,

bereits am 23.April 2023 hatte ich die von der geplanten Streichung des dieselelektrischen Unterseebootes "Sankt-Peterburg" ("Санкт-Петербург") geschrieben (siehe: https://forum-marinearchiv.de/smf/index.php?topic=25209.15); inzwischen hat TASS diese Streichung mit Hinweis auf zwei Quellen auch am 05.Februar 2024 gemeldet, wie hier nachzulesen ist:
https://tass.ru/armiya-i-opk/19900159


Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Titel: Aw: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: bodrog am 09 Februar 2024, 09:09:45
Bei der Meldung stellt sich die Frage: Was macht eigentlich Amur 1650?
Titel: Aw: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: Kaschube_29 am 09 Februar 2024, 09:14:45
Moin,

der Bau des (Spekulations-) Export-U-Boots ist schon seit vielen Jahren eingefroren worden; es gab keine Kunden für dieses Exemplar. Auch eine einmal verbreitete Meldung, nach der China auch U-Boote des Projekts 677 bestellen würde, kam über diesen Status nicht hinaus.

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)

P. S.: in der Meldung vom 05.Februar 2024 über das Einholen der Seekriegsflagge auf der "Sankt-Peterburg" ("Санкт-Петербург") wurde auch angegeben, dass die Verwertung (sprich: Verschrottung) dieses U-Boots ausgeschrieben wird.
Titel: Aw: Kein Weiterbau der konventionellen U-Boote Projekt 677 LADA
Beitrag von: bodrog am 09 Februar 2024, 09:28:43
@Kaschube - Danke! Das mit der Ausschreibung steht im Tass-Artikel (ich lese auch die Orginalquellen immer gegen)  8-)  Mittlerweile habe ich den Torso auch am Ufer Newa/Ecke Moika per Luftbild gefunden...