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Flotten der Welt => Die Rote Flotte und die russischen Marinen => Die Rote Flotte und die russischen Marinen - Geschichte und Einsätze => Thema gestartet von: AndreM1965 am 05 September 2012, 08:31:10

Titel: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: AndreM1965 am 05 September 2012, 08:31:10
Einsätze und ähnliches
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: AndreM1965 am 05 September 2012, 08:39:41
Melde mich wieder zurück an Bord!  :MG:

Zur Entwicklung, Austattung etc. des Projektes 1123 folgt später etwas.

«МОСКВА» - Moskva – Serien-Nr.: 701

Gefertigt auf der Tschernomorski Werft № 198 in Nikolajew.

Am 15.12.1962 auf Stapel, am 14.01.1965 Stapellauf und am 25.12.1967 in Dienst der Seekriegsflotte.
Vom 21.04.1967 bis 03.11.1967 Durchführung von Tests im Schwarzen Meer, einschließlich Tests aller Waffen, auch der U-Boot-Abwehrrakete PLRK Wichr-1 (NATO-Code: SUW-N-1/FRAS-1) und mit mehr als 100 Hubschrauberdeck-Landungen.
Übernommen von der Schwarzmeer Flotte am 10.01.1968  und in die 21. Brigade U-Bootabwehrschiffe eingegliedert.
Von September bis Oktober 1968 Operationen im Mittelmeer, zusammen mit BPK "Reshitelnyy" vom Projekt 61 der ,,Kashin" Klasse.
Vom 02.04. bis 05.04.1969 Teilnahme an der Übung "Vesna", vom 20.04. bis 16.05.1969 und vom 17.08.1969 bis 14.09.1969 erfolgten Operationen im Mittelmeer.
Vom 03.01. bis 29.04.1970 Operationen im Atlantik und in der Bucht von Biscaya, einschließlich mit der Teilnahme am Manöver "Okean-70" und Besuchen im Januar 1970 in Casablaca zusammen mit PKR "Gnevnyy" vom Projekt 57bis der ,,Krupnyy" Klasse unter dem Kommandanten der "Moskva" Kapitän 1. Ranges B.S. Romanow und in Alexandria, Ägypten vom 08.04. bis 13.04.1970 zusammen mit dem U-Boot "S-96" vom Projekt 613 der ,,Whiskey" Klasse unter dem 1.Stv. Oberbefehlshaber der Seekriegsflotte Admiral W. A. Kasatonow.
Vom 31.12.1970 bis 08.08.1971 Modernisierungen auf der Tschernomorski Werft in Nikolajew, einschließlich der Modernisierung des Flugdecks.
Am 24.03.1972 Rückfahrt aus einem Kampftestgebiet nach Sewastopol, wobei in der Nähe von Kosa Sewernaja der Meeresboden berührte wurde. Die Reparatur dauerte bis Oktober 1972 und wurde auf der Werft Sevmorzavod in Sewastopol durchgeführt.
Vom 18.11.1972 bis 22.11.1972 Teilnahme von Tests des Senkrechtstarters Jak-36M in der Nähe von Feodosija.
Vom 01.03. bis 22.05.1973 Operationen im Mittelmeer und der Demonstrierung für die Unterstützung Ägyptens zeigend mit einem Besuch in Alexandria, Ägypten vom 26.04. bis 29.04.1973 unter dem Divisionschef der 30. Division U-Boot-Abwehrschiffe der Schwarzmeerflotte Konteradmiral I. Ja. Wasjukow.
Vom 24.04. bis 30.06.1974 Operationen im Mittelmeer, einschließlich eines Besuchs in Rijeka, Jugoslawien vom 05.06. bis 10.06.1974 unter Konteradmiral I. Ja. Wasjukow.
Am 02.02.1975 Ausbruch eines Feuers (wahrscheinlich in der Elektrik) im Hafen von Sewastopol . Die Löscharbeiten dauerten sieben Stunden und es entstand schwerer Schaden mit 26 Verletzten sowie drei Toten durch eine Kohlenmonoxidvergiftung.
Vom 19.02.1975 bis 30.10.1976 (?) Reparatur auf der Werft Sevmorzavod in Sewastopol.
1975 erfolgte möglicherweise ein Besuch in Havanna (unsicher).
Vom 21.11.1977 bis 30.06.1978 erfolgten Operationen im Mittelmeer als Flaggschiff der 5. operativen Eskadra, einschließlich eines Besuchs in Algier, Algerien vom 08.04. bis 13.04.1978 zusammen mit dem BPK "Smelyy" vom Projekt 61MR ,,Kashin" Klasse und einem U-Boot vom Projekt 641 der ,,Foxtrott" Klasse unter dem Befehlshaber der 5. operativen Eskadra Konteradmiral N. I. Rjabinskij.
Vom 25.08.1979 bis 03.03.1980 Operationen im Mittelmeer, einschließlich eines Besuchs in Dubrovnik, Jugoslawien vom 27.09. bis 05.10.1979.
Am 04.06.1980 Schaden am Echolot wegen eines Navigationsrisikos- oder fehlers. Die Reparatur erfolgte auf der Werft Sevmorzavod in Sewastopol.
Vom 05.03. bis 06.08.1981 Operationen im Mittelmeer, als Flaggschiff der 5. operativen Eskadra, einschließlich eines Besuchs in Dubrovnik, Jugoslawien vom 26.05. bis 04.06.1981.
Vom 25.02. bis 04.08.1982 Operationen im Mittelmeer und im zentralen Atlantik, einschließlich Besuche in Rieka, Jugoslawien vom 12.04. bis 19.04.1982, in Luanda, Angola vom 12.06. bis 18.06.1982, in Maputo vom 23.06. bis 02.07.1982 und in Lagos, Nigeria vom 25.06. bis 02.07.1982 zusammen mit SKR "Bodryy" vom Projekt 1134 der ,,Krivak I" Klasse, SKR "Neukrotimyy" vom Projekt 1134M ,,Krivak II" Klasse, dem U-Boot "Yaroslavsiy Komsomolets" vom Projekt 641 ,,Foxtrott" Klasse sowie einem Tanker unter dem 1.Stv. Befehlshaber der Baltischen Flotte Vizeadmiral A. M. Kalinin.
Vom 01.10.1982 bis 25.12.1989 Reparaturen und Modernisierungen auf der Werft Sevmorzavod in Sewastopol einschließlich mit der Ausbildung im Schwarzen Meer im August 1989 und einen Besuch in Varna, Bulgarien vom 10.08. bis 11.08.89.
Vom 14.10. bis 02.12.1991 Operationen im Mittelmeer, als Flaggschiff der 5. operativen Eskadra, einschließlich eines Besuchs in Tartus, Syrien vom 20.11 bis 25.11.1991 unter dem Befehlshaber der 5. operativen Eskadra Vize- oder Konteradmiral P. G. Swjataschow.
Ab 1994 blieb die "Moskva" im Hafen und wurde im November 1995 oder 1996 in "PKZ-108" umbenannt.

Am 07.11.1996 außer Dienst.
Am 27.05.1998 nach Indien abgeschleppt.





Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Urs Heßling am 05 September 2012, 09:20:24
moin,

ein sowohl schönes als auch vom Konzept her innovatives Schiff !

Gruß, Urs
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 05 September 2012, 18:04:54
Zitat von: Urs Hessling am 05 September 2012, 09:20:24
ein sowohl schönes als auch vom Konzept her innovatives Schiff !
Hallo,
... in der Tat @Urs ... da bin ich bei Dir ...  :MG:

Ergänzend einige Bilder hierzu:

Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 05 September 2012, 18:21:24
Hallo,
hier noch ein Gedanke zu den Schiffen in einer ganz anderen Richtung ... vielleicht kann dieser im FMA bestätigt oder verworfen werden ...
Vor längerer Zeit habe ich einen Artikel gelesen (net oder Zeitschrift - ist mir leider nicht mehr erinnerlich, Text aber in deutsch), in dem britische Marineschiffsbauingenieure sich über die Seeeigenschaften der "MOSKVA" und der "LENINGRAD" äußerten. Grundtenor war die Auffassung, dass bedingt durch die vergleichsweise niedrige Back und der eher gerade Übergang zum Rumpf im gröberen Seegang nicht unerheblich mehr Wasser über das Vordeck und die Waffenanlagen kommt, als bei Schiffen mit größerem Straak in der Linienführung zum Bugbereich.
Ich kann mich dieser Auffassung nicht gänzlich verschließen ...
Was meint ihr ?
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: AndreM1965 am 12 September 2012, 15:07:51
«ЛЕНИНГРАД» - Leningrad – Serien-Nr.: 702

Gefertigt auf der Tschernomorski Werft № 198 in Nikolajew.


Am 15.01.1965 auf Stapel, am 31.07.1965 Stapellauf und am 02.06.1969 in Dienst der Seekriegsflotte.
Übernahme von der Schwarzmeer Flotte am 09.07.1969 und unterstellt der 21. Brigade U-Bootabwehrschiffe.
Vom 20.03.1970 bis 05.06.1970 Operationen im Mittelmeer mit der Teilnahme an der Übung "Okean-70", zusammen mit dem Schwesterschiff "Moskva".
Vom 10.04.1970 bis 12.04.1970 versuchte man zusammen mit BPK "Komsomolets Ukrainy" und "Otvazhnyy", beide vom Projekt 61 der ,,Kashin" Klasse, das Unterseeboot "K-8" vom Projekt 627A der ,,November" Klasse in der Bucht von Biscaya zu retten, welches schließlich am 12.04.1970 nach der "Okean-70" Übung sank.
Besuch in Seweromorsk am19.04.1970, zusammen mit BPK "Otvazhnyy".
Vom 20.12.1970 bis 07.05.1971 Operationen in Mittelmeer und Teilnahme an der Übung "Yug-71" vom 21.05. bis 31.05.1971.
Am 04.08.1971 besuchte Generalsekretär L.I. Breschnjew mit fünf weiteren Führern des Warschauer Paktes die "Leningrad" und segelte mit dem Schiff vor der Krim Küste.
Im Januar 1972 erfolgten Operationen im Mittelmeer und vom 09.01. bis 13.01.1972 die Teilnahme an der Übung "Vympel" sowie ein Besuch in Alexandria, Ägypten vom 16.01. bis 21.01.1972.
Vom 24.02. bis 31.03.1972 Teilnahme an Rettungsanstrengungen im Atlantik für das Unterseeboot "K-19" vom Projekt 658 der ,,Hotel" Klasse, nachdem dort ein Feuer ausgebrochen war. In Seweromorsk kam es zusammen mit dem beschädigten Unterseeboot "K-19" an und wurde vom 31.03.1972 bis 19.04.1972 dort nach einem Sturmschaden an dem Wasserbomberwerfer RBU-6000 repariert. Nach Sewastopol zurück ging es vom 20.04.1972 bis 06.05.1972.
Vom 04.08. bis 14.10.1974 zusammen mit BPK "Smetlivyy" und "Skoryy" beide Projekt 61MR der ,,Kashin" Klasse und dem Tankschiff "Boris Chilikin" vom Projekt 1559 der ,,Boris Chilikin" Klasse Teilnahme an Minensuch- und Räumoperationen im Suez-Kanal, wobei Ka-25BSch und Mi-8BT Hubschrauber zum Einsatz kamen, während dessen erfolgte vom 04.08. bis 12.08.1974 ein Besuch in Port Said zusammen mit BPK "Skoryy" unter dem Brigadechef der 21 Brigade U-Bootabwehrschiffe der Schwarzmeerflotte Kapitän 1. Ranges I. Je. Dwidenko.
Am 06.12.1974 kehrte die "Leningrad" nach Sewastopol, nach einer Fahrt um Afrika herum ,zurück, wo sie Berbera in Somalia vom 27.09. bis 03.10.1974, Port Louis auf Mauritius vom 14.10. bis 19.10.1974, Malabo in Äquatorialguinea vom 05.11. bis 11.10.1974 und Dakar in Senegal vom 19.11. bis 23.11.1974 jeweils einen Besuch abstattete, zusammen mit BPK "Skoryy" vom Projekt 61MR der ,,Kashin" Klasse, und VT-S "Boris Chilkin" der Nordflotte vom Projekt 1559-V der ,,Boris Chlikin" Klasse unter dem Brigadechef der 21 Brigade U-Bootabwehrschiffe der Schwarzmeerflotte Kapitän 1. Ranges I. Je. Dwidenko.
Vom 24.06. bis 11.10.1975 Operationen im Mittelmeer, einschließlich mit Besuchen in Alexandria, Ägypten vom 04.08. bis 07.08.1975 und in Dubrovnik, Jugoslawien vom 30.10. bis 05.11.1975 unter dem Divisionschef der 30. Division U-Boot-Abwehrschiffe der Schwarzmeerflotte Konteradmiral I. Ja. Wasjukow.
Vom 30.05. bis 01.12.1976 Operationen im Mittelmeer, einschließlich eines Besuchs in Split, Jugoslawien vom 14.10. bis 19.10.1976.
Vom 10.04.1977 bis 18.08.1978 Reparaturen und Modernisierung auf der Tschernomorski Werft in Nikolajew.
Vom 01.07. bis 31.08.1979 Operationen im Mittelmeer.
Vom 28.02. bis 26.08.1980 Operationen im Mittelmeer und im Atlantik, einschließlich eines Besuchs in Leningrad vom 14.06. bis 06.07.1980).
Teilnahme an der Übung "Zapad-81" in der Ostsee vom 15.08. bis 16.09.1981 und ab dem 16.11.1981 Teilnahme an Operationen im Mittelmeer, zusammen mit BPK "Bezukoriznennyy" vom Projekt 1135 der ,,Krivak I" Klasse, einschließlich eines Besuchs in Algier, Algerien vom 27.09. bis 02.10.1981 zusammen mit BPK "Bezukoriznennyy" unter Konteradmiral G. Schalygin.
Vom 22.02.1984 bis 16.06.1984 Operationen im Atlantik, während dessen erfolgte zusammen mit BPK "Udaloy" vom Projekt 1155 der ,,Udaloy" Klasse, SMT "Zolotoy Rog" vom Projekt 92 der ,,Olekma" Klasse und einem U-Boot der Nordflotte vom Projekt 641 der ,,Foxtrott" Klasse ein Besuch in Havanna auf Kuba vom 26.03. bis 30.03.1984 unter dem Stv. Befehlshaber Kampfausbildung der Schwarzmeerflotte Vizeadmiral F. T. Staroschilow.
und Teilnahme am sowjetischen/kubanischen Manöver "Zaslon-84"  vom 27.05. bis 02.06.1984 im Golf von Mexiko.
Vom 18.08. bis 06.11.1984 Teilnahme an Minensuch- und räumoperationen vor Jemen und Äthiopien, zusammen mit BPK "Krasnyy Krym" vom Projekt 61 der ,,Kashin" Klasse und einigen Unterstützungsschiffen, während dessen erfolgte ein Besuch in Massaua, Eritrea und in Aden, Süd Jemen vom 08.09. bis 28.09.1984 zusammen mit BPK "Krasnyy Krym".
Vom 05.08. bis 09.09.1985 Reparatur und Modernisierung auf der Werft Sewmorzawod in Sewastopol.
Vom 25.12.1985 bis 25.08.1987 Reparatur und Modernisierung auf der Tschernomorski Werft.
Vom 26.11.1988 bis 15.06.1989 und 15.03. bis 22.06.1990 erfolgten Operationen im Mittelmeer.
Geplante Reparaturen sollten Mitte 1991 beginnen, wurden aber wie erwartet annulliert, da die Finanzierung ausblieb.

Am 24.06.1991 außer Dienst.

In der zweiten Hälfte 1995 nach Bombay, Indien, zum verschrotten abgeschleppt.



Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Wiking am 17 März 2022, 19:24:45
Hallo,

bin hier im Forum auf diesen interessanten Thread gestoßen.

Hier https://de.topwar.ru/27884-morskie-kondory-protivolodochnye-kreysera-vertoletonoscy-proekta-1123.html?__cf_chl_tk=0z9VTwI604i7kB2T1XW9FX6UxC7IPK0FD5kqMHStFXc-1647528335-0-gaNycGzNB_0 wird in einem übersetzten Beitrag auch zu den von Olpe angesprochenen Seeeigenschaften Stellung genommen.
Die Seeeigenschaften scheinen nicht die bestem gewesen zu sein. Wohl auch ein Grund warum die dritte Einheit schon 1969 noch während des Baus stillgelegt und abgebrochen Wurde.
Scheinbar weil erste Erfahrungen mit den beiden fertiggestellten Schiffen massive Probleme offenbarten – so waren die Schiffe wohl wegen ihrer hohen Aufbauten sehr windanfällig, zudem noch stark topplastig.

Topplastig......  was mag alleine das Frühwarnradar Top Sail (Nato-Bezeichnung) für ein Gewicht gehabt haben?

Ein weiterer Grund warum die dritte Einheit erst gar nicht zu Ende gebaut wurde war wohl die Situation der Besatzung.
Waren ursprünglich 370 Mann geplant waren es am Ende 700, das dürfte zu erheblichen Problemen geführt haben.

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:


Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: The Voice am 18 März 2022, 08:27:41
Moin!

1981 die LENINGRAD bei Fehmarn.
Die Aufnahme habe ich 1981 von S68 SEEADLER ausgemacht.

Gruß: Uwe
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: smutje505 am 18 März 2022, 10:00:57
Hallo Uwe
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 18 März 2022, 10:27:53
Hallo,
Zitat von: Wiking am 17 März 2022, 19:24:45
bin hier im Forum auf diesen interessanten Thread gestoßen.
... @wiking vielen Dank für die Wiederbelebung dieses alten Themas ... :MG: ... totgeglaubte leben eben länger ... :wink: ...

Ja, eine interessante Darstellung im Hinblick auf die Hubschrauberträger ,,MOSKVA" und ,,LENINGRAD", die sich bezogen auf das Seeverhalten mit der Auffassung der britischen Marineschiffsingenieure deckt (und sicher auch auf Beobachtungen von NATO-Begleitschiffen in See stützt). Schön wäre, Bilder und/oder Filmsequenzen darüber zu sehen, leider habe ich (noch) keine gefunden ...

Mit Gewicht der 3D-Radaranlage MR-600 ,,Voskhod" (NATO: TOP SAIL) meinst Du sicher die Masse der Antennenanlage. Leider habe ich dazu nicht sehr viel gefunden, weder im net noch in der Literatur. Man kann aber m.E. davon ausgehen, dass das Metallgeflecht des Reflektors mit ca. 8,5m in der Vertikalen und ca. 7,5m in der Horizontalen, der Drehantrieb und das Stabilisierungssystem, die Hohlleiter für verschiedene Kanäle, die Schleifringe und der gewaltige Schlitzstrahler (Hohlleiterschlitzstrahler?) mit elektronischer vertikaler Strahlauslenkung gut und gerne 10 Tonnen wog, wenn das mal reicht (ich beziehe mich als Vergleich auf das Antennensystem mit Dreh- und Stabilisierungsmechanismus des Feuerleitsystems ,,Argument" (NATO: FRONT DOOR und FRONT PEACE) auf dem ex. sowjetischen U-Boot ,,U-461" (ex. ,,B-24", JULIETT-Klasse) in Peenemünde, welches 10500 kg auf die Waage bringt). Die Frequenz der MR-600 liegt bei ca. 850MHz, bedeutet eine Wellenlänge von 35cm ... bei Lamda/2 dann gut 17cm Hohlleiterbreite ... da läppern sich die Gewichtswerte dann auch zusammen ...
Später noch einige Bilder ...
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Wiking am 18 März 2022, 11:29:36
Zitat von: olpe am 18 März 2022, 10:27:53
Hallo,

Ja, eine interessante Darstellung im Hinblick auf die Hubschrauberträger ,,MOSKVA" und ,,LENINGRAD", die sich bezogen auf das Seeverhalten mit der Auffassung der britischen Marineschiffsingenieure deckt (und sicher auch auf Beobachtungen von NATO-Begleitschiffen in See stützt). Schön wäre, Bilder und/oder Filmsequenzen darüber zu sehen, leider habe (noch) ich keine gefunden ...

Grüsse
OLPE

Hallo,

https://cimsec.org/wp-content/uploads/2021/09/Moskva_8-768x362.jpg

https://cimsec.org/wp-content/uploads/2021/09/Moskva_6_01-4460969-leningrad-v-atlantike.-1969_cropped.jpg

Etwas zu den Sensor-Systemen

https://cimsec.org/wp-content/uploads/2021/09/Moskva_5.png

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:


Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 18 März 2022, 21:00:07
Hallo,
... thx für die links ... :MG: ...

Nun noch einige weitere Bilder und ein Clip von der ,,LENINGRAD", zusammen mit der (m.E.) USS ,,SPRINGFIELD" im Mittelmeer
--/>/> klick (https://www.youtube.com/watch?v=67AE2cKZLNE) (es lohnt sich, die Musik leiser zu drehen ... :wink: ...)
(Bilder Q: Slg. OLPE; navsource.narod.ru, forums.airbase.ru, pilot.stizhi.info)
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 18 März 2022, 22:19:55
Hallo,
ergänzend noch einige Bilder der Schiffe im Sturm (u.a. bei der Seegangserprobung in der Biskaya). Im link (post #6) von @wiking ist ein starkes Überkommen der See im Sturm beschrieben worden, die Bilder zeigen es nochmals eindrucksvoll ...
Soweit.
(Bilder Q: Slg. OLPE; forums.airbase.ru)
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Wiking am 18 März 2022, 22:37:59
Hallo,

zum Modell 1, also wenn die damals schon mit einem Katamaran Hubschrauberträger um die Ecke gekommen wären, hätten einige bei der Nato Schnappatmung bekommen.... :O/Y

Wenn ich mir das erste Foto ansehe Antenne MR-600 ,,Voskhod" + Mast, dass sind glaube ich deutlich über 10 Tonnen, dass dürfte der Stabilität ganz schön abträglich gewesen sein.

Zu den ballistischen U-Boot-Abwehrraketen RPK-1 Wichr, 82R  (NATO-Code: SUW-N-1 , FRAS-1) noch eine Frage.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3d/SUW-N-1_missile_system.jpg   

Hatten die nur atomare Sprengköpfe?

Der atomare Sprengkopf soll wohl eine nukleare Tiefenbombe sein, die geschätzte Sprengkraft beträgt angeblich 5-10 kt.

http://militaryrussia.ru/blog/topic-365.html

Und noch ein paar Fotos.
https://www.globalsecurity.org/military/world/russia/images/nk1123len.jpg

Bewaffnung
https://cimsec.org/wp-content/uploads/2021/09/Moskva_4.png

Hier viele weitere informative Fotos
https://www.pigeier.ch/moskva-klasse.html


Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:




Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: der erste am 19 März 2022, 13:20:45
Im Kampfsatz für den "Wichr" befanden sich 8 Raketen. 2 mit Kernsprengkopf, 6 mit herkömmlichem Gefechtsteil. Nach einem halben Jahr Dienstzeit wurden die mit herkömmlichen Gefechtsteil ausgetauscht gegen solche mit Kernsprengkopf. Eingesetzt bzw. erprobt wurden diese von Bord aus nicht. Geschossen wurde nur mit Attrappen zu Übungszwecken. Die Reichweite betrug bis zu 25 km und man sich nicht sicher welche Auswirkungen die Detonation (Kernsprengkopf) auf das eigene Schiff hätte.
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Wiking am 19 März 2022, 17:22:50
Zitat von: der erste am 19 März 2022, 13:20:45
Im Kampfsatz für den "Wichr" befanden sich 8 Raketen. 2 mit Kernsprengkopf, 6 mit herkömmlichem Gefechtsteil. Nach einem halben Jahr Dienstzeit wurden die mit herkömmlichen Gefechtsteil ausgetauscht gegen solche mit Kernsprengkopf. Eingesetzt bzw. erprobt wurden diese von Bord aus nicht. Geschossen wurde nur mit Attrappen zu Übungszwecken. Die Reichweite betrug bis zu 25 km und man sich nicht sicher welche Auswirkungen die Detonation (Kernsprengkopf) auf das eigene Schiff hätte.

Hallo,

man muss froh sein das es bis Heute nie zu einer Fehlinterpretation der Absichten des vermeintlichen Gegners gekommen ist, die den Einsatz solcher Waffen zum Ergebnis hatten.
Wie war denn bei der Wichr die Freigabe zum Einsatz mit atomarem Sprengkopf geregelt?

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:

Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Wiking am 21 März 2022, 09:24:28
Zitat von: Wiking am 19 März 2022, 17:22:50

Hallo,

Wie war denn bei der Wichr die Freigabe zum Einsatz mit atomarem Sprengkopf geregelt?

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:



Guten Tag,

darauf eine Antwort zu erhalten war sicherlich etwas optimistisch..... :MV:
Aber vielleicht hat ja einmal jemand etwas dazu gelesen. Eventuell ist es ähnlich wie beim Abschuss der Interkontinentalraketen der U-Boote?
Noch etwas zum Projekt 1123  , schaut man sich an was zu der Zeit 1965-70 andere Marinen zu bieten hatten, waren diese Schiffe sicher beeindruckend.
Auch wenn man die vielleicht nicht so günstigen Seeeigenschaften in Betracht zieht. Auch zu dem tatsächlichen Gefechtswert fehlen glaube ich Angaben. Aber für den ASW Einsatz sicher gut gerüstet und ausreichende Überlebenschancen gegen Angriffe aus der Luft.
Hatte man eigentlich auch mal in Erwägung gezogen V/Stol Flugzeuge wie die Yak-36 an Bord unterzubringen?

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:

Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Kaschube_29 am 21 März 2022, 17:35:29
Moin,

man hat von Bord der Hubschrauberträger des Projekts 1123 die ersten Borderprobungen der Yak-36/38 durchgeführt. Aber für den ständigen Einsatz dieser Senkrechtstarter waren die Abmessungen der Aufzüge nicht vorgesehen und auch die Decks waren für das Auftreffen der heißen Abgase ungeeignet. Während der Erprobungen wurden zusätzlich ausgestattete (sprich: extra isolierte) Bereiche für den (Senkrecht-) Start und die Senkrechtlandung dieser Strahlflugzeuge eingerichtet. Für den ständigen Einsatz dieser Luftfahrzeuge von Bord des Projekts 1123 hätte das achtere Flugdeck noch speziell isoliert werden müssen, was zusätzliches Gewicht bedeutet hätte.

Deshalb: für die Kurz- und Senkrechtstarter mußte man spezielle Kriegsschiffe konstruieren, was mit dem Projekt 1143 ("Kiev"-Klasse) auch verwirklicht wurde.

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: der erste am 21 März 2022, 20:41:05
Und in dem Zusammenhang entfiel dann auch der Bau des dritten Schiffes, wobei mir das neu war-der Dritte: Zu dem Einsatz der der Kernsprengköpfe. Es wird sicherlich das gleiche Procedere gewesen sein wie beim Einsatz der P-35 von den Schiffen der Prj. 58. Die Schiffe dieses Projektes hatten 4 davon an Bord. Allerdings ist mir mein Ansprechpartner leider verstorben.
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 21 März 2022, 22:01:44
Hallo,
Zitat von: Wiking am 21 März 2022, 09:24:28
... Auch zu dem tatsächlichen Gefechtswert fehlen glaube ich Angaben.
... in Y.V. Apal'kov "Protivolodochnye Korabli" (U-Bootabwehrschiffe) Band III Teil 1 ist im Hinblick auf das Projekt 1123 vermerkt: "Wie die (Einsatz)erfahrung zeigte, besaßen die Kreuzer des Projektes 1123 eine unzureichende Ausstattung des air wings, was eine effektive Erfüllung von Aufgaben nicht gewährleistete ("Как показал опыт, крейсера пр. 1123 имели недостаточную численность авиаотряда, что не обеспечивало эффективное выполнение поставленных задач"). Vorhanden waren 14 Hubschrauber:

Zitat von: Wiking am 21 März 2022, 09:24:28
Hatte man eigentlich auch mal in Erwägung gezogen V/Stol Flugzeuge wie die Yak-36 an Bord unterzubringen?
Hier die Unterdecksanordnung der Hubschrauber (Skizze gesamt ansehen: draufklicken):

(https://2015.f.a0z.ru/04/26-3818083-pkr-proect-1123-01.jpg)

Zitat von: Wiking am 17 März 2022, 19:24:45
... Wohl auch ein Grund warum die dritte Einheit schon 1969 noch während des Baus stillgelegt und abgebrochen Wurde.
Zitat von: der erste am 21 März 2022, 20:41:05
Und in dem Zusammenhang entfiel dann auch der Bau des dritten Schiffes, wobei mir das neu war-der Dritte
... auch mir ist es neu, dass a) eine dritte Einheit vorgesehen war, b) der Rumpf bereits im Bau war und c) dieser dann abgebrochen wurde ... lieber @wiking, gibt es dafür Quellen? Würde mich echt interessieren ... :-) ..

Soweit.
Grüsse
OLPE




Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 21 März 2022, 22:10:03
Hallo,
ergänzend ein VideoClip (russ.) über der YAK-38 und die Erprobungen - auch auf einem der Hubschrauberträger :
--/>/> klick (https://www.youtube.com/watch?v=sR80ipxDL9o)

Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Spee am 21 März 2022, 22:14:11
Servus Olpe,

die dritte Einheit schwebt durch den Raum bei einigen Seiten. Hier auch:

https://www.nationalcoldwarexhibition.org/research/collections/moskva-class/
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Wiking am 21 März 2022, 22:30:09
Zitat von: olpe am 21 März 2022, 22:01:44
Hallo,


... auch mir ist es neu, dass a) eine dritte Einheit vorgesehen war, b) der Rumpf bereits im Bau war und c) dieser dann abgebrochen wurde ... lieber @wiking, gibt es dafür Quellen? Würde mich echt interessieren ... :-) ..

Soweit.
Grüsse
OLPE

Hallo,

https://www.globalsecurity.org/military/world/russia/11233.htm

Wird eigentlich ganz gut beschrieben.

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 21 März 2022, 22:42:59
Hallo,
... Thomas, @wiking ... thx ... :MG: ...
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 22 März 2022, 10:56:00
Hallo,
... ich bin dem 3. Rumpf der MOSKVA-Klasse noch mal nachgegangen ... unten eine artist's impression früherer Tage, bei der aufgrund der Perspektive im Vergleich zu den Skizzen bei globalsecurity ein Winkeldeck zu erkennen ist. Die Baunummern und Namen der Schiffe:
Die Kiellegung der "KIEV" war nach russ. Quellen am 20. Februar 1968, Baustopp September 1968, verbunden mit dem Abbruch der Teile, um die Helling frei zu machen ... Als zusätzliche Bewaffnung sollten Raketen zur Schiffsbekämpfung P-120 "Malakhit" (NATO: SS-N-9 SIREN) sowie YAK-36M VTOL-Flugzeugen eingerüstet werden ...
Soweit.
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Urs Heßling am 22 März 2022, 11:05:49
moin, Olaf,

Zitat von: olpe am 22 März 2022, 10:56:00
... ich bin dem 3. Rumpf der MOSKVA-Klasse noch mal nachgegangen ... unten eine artist's impression früherer Tage, bei der aufgrund der Perspektive im Vergleich zu den Skizzen bei globalsecurity ein Winkeldeck zu erkennen ist.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß diese "artist`s impression" schon der Kiev (1972, Projekt 1143) (https://de.wikipedia.org/wiki/Kiew-Klasse) galt

Im Hintergrund ein "Kiste auf der Back - Krivak" (Bundesmarine-Slang für Projekt 1135) :wink:

Gruß, Urs
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 22 März 2022, 18:33:21
Hallo,
... hier noch eine Skizze zur artist's impression ... (russ. Quelle: --/>/> klick (https://zen.yandex.kz/media/id/5ec000bb7f5192548fb26d8f/13-otechestvennyh-vertoletonoscev-realnyh-i-nesostoiavshihsia-5f57830822e26e081a582af0) und  --/>/> klack (https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%9A%D0%B8%D0%B5%D0%B2_(%D0%BF%D1%80%D0%BE%D1%82%D0%B8%D0%B2%D0%BE%D0%BB%D0%BE%D0%B4%D0%BE%D1%87%D0%BD%D1%8B%D0%B9_%D0%BA%D1%80%D0%B5%D0%B9%D1%81%D0%B5%D1%80)))

(https://avatars.mds.yandex.net/get-zen_doc/1595469/pub_5f57830822e26e081a582af0_5f609d92249b32282b8b26e3/scale_1200)

Da die Bau-#3 (1123.3 bzw. 1123M) ein Air Wing von 20-22 Hubschraubern und Senkrechtstartern mitführen sollte, macht ein vergrößertes Flugdeck - nun mit Winkel - durchaus Sinn. Die Anordnung der Waffen im Vorschiffsbereich ist den beiden Vorgängerschiffen nicht unähnlich ...
Ein Clip zu den ersten beiden Einheiten:
--/>/> klick (https://www.youtube.com/watch?v=jnP9i6j9-80)

Soweit.
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Wiking am 23 März 2022, 08:45:24
Guten Tag,

schön das es noch so viele zusätzliche Infos gab!...... :TU:)

Hier https://www.pigeier.ch/moskva-klasse.html ist auf auf den Fotos  46+49 der Leningrad zu sehen das der vordere RBU 6000 Werfer fehlt, gab es dafür einen Grund.
Und warum baute man schon in den Siebzigern die 2 x 5 U-Jagdtorpedorohrgruppen aus?

Zitat von: der erste am 19 März 2022, 13:20:45
Im Kampfsatz für den "Wichr" befanden sich 8 Raketen. 2 mit Kernsprengkopf, 6 mit herkömmlichem Gefechtsteil. Nach einem halben Jahr Dienstzeit wurden die mit herkömmlichen Gefechtsteil ausgetauscht gegen solche mit Kernsprengkopf. Eingesetzt bzw. erprobt wurden diese von Bord aus nicht. Geschossen wurde nur mit Attrappen zu Übungszwecken. Die Reichweite betrug bis zu 25 km und man sich nicht sicher welche Auswirkungen die Detonation (Kernsprengkopf) auf das eigene Schiff hätte.

Was mag der Grund gewesen sein alles auf atomare Sprengköpfe zu setzen?

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:

Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 23 März 2022, 10:55:32
Hallo,
Zitat von: Wiking am 23 März 2022, 08:45:24
schön das es noch so viele zusätzliche Infos gab!...... :TU:)
... :MG: ...

Zitat von: Wiking am 23 März 2022, 08:45:24
Hier https://www.pigeier.ch/moskva-klasse.html ist auf auf den Fotos  46+49 der Leningrad zu sehen das der vordere RBU 6000 Werfer fehlt, gab es dafür einen Grund.
... kannst Du bitte den link zu den Bildern einstellen, ich habe sie nicht gefunden ...
(Anmerkung: bei der Durchsicht einer Vielzahl von - datierten - Fotos der "LENINGRAD" von 1973 bis Sommer 1990 waren immer beide RBU-6000-Starter eingerüstet ...) 

Zitat von: Wiking am 23 März 2022, 08:45:24
Und warum baute man schon in den Siebzigern die 2 x 5 U-Jagdtorpedorohrgruppen aus?
... ja, die 2x5 533mm-Torpedorohre PTA-53-1123 sind 1975 ausgebaut worden. Es kamen Torpedos vom Typ SET-53 und SET-65 zur Anwendung (beides E-Torpedos). An den Torpedos selbst wird die Abrüstung sicher nicht gelegen haben ... zumal ja auch weiterentwickelte Nachfolgetypen verfügbar waren (SET-53M, SET-65III, SET-65A, TEST-71). Ich denke, der Ausbau diente eher der Verbesserung der Seeeigenschaften, indem man die Toplastigkeit zu verringern versuchte.   

Zitat von: Wiking am 23 März 2022, 08:45:24
Was mag der Grund gewesen sein alles auf atomare Sprengköpfe zu setzen?
... die nicht ausreichende Treffgenauigkeit ... Die Rakete 82R des Komplexes RPK-1 "Vikhr'" ist ja vom Prinzip her eine Wasserbombe mit reaktivem Antrieb, nur eben mit recht großer Reichweite (bis 24/25km). Eine eigene Zielerfassung bzw. Fernsteuerung war nicht vorgesehen. Um diese Nachteile auszugleichen, wurde die Vernichtungswahrscheinlichkeit mittels einer Nuklearladung erhöht. Das Leitsystem "Sprut" (PUSTB-1123) errechnete mit den Sonarangaben die Zieldaten sowie den Auftreffpunkt und gab diese in den Starter MS-18 ein. Der Gefechtskopf wurde noch im Fluge von der Rakete getrennt und tauchte ins Wasser ein. Die Detonation erfolgte dann bis zu einer Tiefe von 200m mit einem Zerstörungsradius von 1,5km. Bei eingestellter Tiefe "0" konnten auch Überwasserziele bekämpft werden ...

Soweit erst einmal.
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 23 März 2022, 11:02:33
... eine bildliche Ergänzung: Start einer 82R

(Bild Q: topwar.ru)
(https://topwar.ru/uploads/posts/2014-10/1412655012_me00n.jpg)
Grüsse
OLPE

Nachgängige Ergänzung: manchmal ist das Bild nicht zu sehen (Grund?), daher bt. hier klicken: --/>/> klick (https://topwar.ru/uploads/posts/2014-10/1412655012_me00n.jpg)
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Urs Heßling am 23 März 2022, 11:19:11
moin,

Zitat von: olpe am 23 März 2022, 10:55:32
Bei eingestellter Tiefe "0" konnten auch Überwasserziele bekämpft werden ...
Aus meiner Erfahrung mit dem Torpedo DM2A1 der Schnellboote Kl. 142 möchte ich annehmen, daß eine Einstellung im Bereich 10 - 15 m WT - allein durch den Wasserdruckimpuls und nicht nur durch die hochgerissene Wasserfontäne - eine noch verheerendere Wirkung gehabt hätte

Gruß. Urs
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 23 März 2022, 11:29:47
Hallo Urs,
Zitat von: Urs Heßling am 23 März 2022, 11:19:11
...daß eine Einstellung im Bereich 10 - 15 m WT - allein durch den Wasserdruckimpuls und nicht nur durch die hochgerissene Wasserfontäne - eine noch verheerendere Wirkung gehabt hätte
... ja, das sehe ich für den von der Rakete 89R abgelösten Sprengkopf ähnlich, zumal bei WT "0m" dieser ja erst mal ins Wasser eintauchen muß, bevor der Zünder anspricht und die Ladung hochgeht ...
Soweit.
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Wiking am 23 März 2022, 16:00:44
Zitat von: olpe am 23 März 2022, 10:55:32


Zitat von: Wiking am 23 März 2022, 08:45:24
Hier https://www.pigeier.ch/moskva-klasse.html ist auf auf den Fotos  46+49 der Leningrad zu sehen das der vordere RBU 6000 Werfer fehlt, gab es dafür einen Grund.
... kannst Du bitte den link zu den Bildern einstellen, ich habe sie nicht gefunden ...
(Anmerkung: bei der Durchsicht einer Vielzahl von - datierten - Fotos der "LENINGRAD" von 1973 bis Sommer 1990 waren immer beide RBU-6000-Starter eingerüstet ...) 

Hallo,

leider kann man die Fotos bei https://www.pigeier.ch/moskva-klasse.html nicht verlinken, zumindest ich nicht....... :MV:

Öffnet man aber ,,Leningrad" AUSSER DIENST GESTELLT AM  24.06.1991 ist zumindest auf den Fotos Nr. 49 +46 das fehlen des vorderen Starters zu sehen.

Zudem ist in einem 1976 erschienenen Buch zur zur sowjetischen Kriegsmarine zu lesen das man Leningrad und Moskva dadurch unterscheiden konnte.

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:

Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 23 März 2022, 17:30:37
Hallo,
Zitat von: Wiking am 23 März 2022, 16:00:44
Öffnet man aber ,,Leningrad" AUSSER DIENST GESTELLT AM  24.06.1991 ist zumindest auf den Fotos Nr. 49 +46 das fehlen des vorderen Starters zu sehen.
... thx ... :MG: ... gefunden ... :-) ...

Die bei beiden Bilder 46+49 zu sehende Bordnummer [845] deutet darauf hin, dass es sich um den Zeitraum von 1969 bis 1972 handeln könnte (Bordnummer 1969 [848], 1969-1972 [845], 1972 [844]). Da die "LENINGRAD" im Juni 1969 in Dienst kam, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass das Schiff seitens der Werft ohne den vorderen RBU ausgeliefert wurde bzw. der Auftraggeber das Fehlen akzeptiert hat. Lieferschwierigkeiten, Garantieprobleme und Reibereien mit der Industrie gab es auch im großen Sowjetlande. Falls dem so geswesen sein sollte, würde das Fehlen in den Übergabeakten vermerkt, ggf. mit dem Hinweis, dass bei der nächsten Werftliegezeit (z.B. zur Garantieaufhebung) das Fehlteil - und vielleicht noch weitere Sachen entsprechend der Fehlteilliste - dann eingebaut wird.
--/>/> klick (http://navsource.narod.ru/photos/02/156/02156018.jpg) Bild von 1970, da war der RBU Nr.1 dann drauf ...
--/>/> klick (http://navsource.narod.ru/photos/02/156/02156006.jpg) Bild von 1972 ...

Zitat von: Wiking am 23 März 2022, 16:00:44
Zudem ist in einem 1976 erschienenen Buch zur zur sowjetischen Kriegsmarine zu lesen das man Leningrad und Moskva dadurch unterscheiden konnte.
... Ulrich Schulze-Torge "Die sowjetische Kriegsmarine"? ...

Soweit einige Gedanken.
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Wiking am 23 März 2022, 17:34:46
Zitat von: olpe am 23 März 2022, 17:30:37
Hallo,

... Ulrich Schulze-Torge "Die sowjetische Kriegsmarine"? ...

Soweit einige Gedanken.
Grüsse
OLPE

Ja,  :TU:)

Wiking  :MG:
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Wiking am 23 März 2022, 19:31:16
Hallo,

in einem anderen Werk, aus dem Jahre 1990, wird erwähnt das "Wichr" wahrscheinlich nicht mehr einsatzbereit war, trifft dies zu und dann gegebenenfalls ab wann?

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:

Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 24 März 2022, 08:39:16
Hallo,
Zitat von: Wiking am 23 März 2022, 19:31:16
... das "Wichr" wahrscheinlich nicht mehr einsatzbereit war, trifft dies zu und dann gegebenenfalls ab wann?
... im Zuge der Abrüstungsgespräche in den 80er Jahren d.v.Jh. wurden taktische Nuklearsprengköpfe u.a. von den maritimen Einsatzmitteln entfernt, um die Schwelle einer unbeabsichtigten (oder unbedachten?) Anwendung zu senken. Dazu gehörten zweifelsohne auch die Gefechtsköpfe der Raketen 82R auf den beiden Hubschrauberträgern. Da die Systeme RPK-1 ,,Vikhr'" letztlich nur nuklearfähig waren, sind sie nicht mehr einsatzbereit gewesen – von der technischen Verfügbarkeit und Zertifizierung der Raketen mal ganz abgesehen. Der Einsatzklarzustand und moralische Verschleiß beider Schiffe waren um 1990 m.E. eh im Niedergang begriffen, die Entspannungspolitik von Mikhail Gorbachov einhergehend mit dem Absenken der Militärpotenziale (und der Kosten) tat ein Übriges. Einige Jahre später – nach dem Ende der Sowjetunion 1991 – gingen sie ja aus dem Flottenbestand und danach in die Verwertung (Schrott) ...
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Wiking am 24 März 2022, 16:48:20
Zitat von: olpe am 24 März 2022, 08:39:16
Hallo,
Der Einsatzklarzustand und moralische Verschleiß beider Schiffe waren um 1990 m.E. eh im Niedergang begriffen,
Grüsse
OLPE

Hallo,

das mag erklären warum wohl keine andere Marine an den nur etwas über 25 Jahre alten Schiffen Interesse hatte.

Mit freundlichen Grüßen, :MG:

Wiking
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Urs Heßling am 24 März 2022, 19:27:08
moin,

Zitat von: olpe am 24 März 2022, 08:39:16
und moralische Verschleiß beider Schiffe
Eine so noch nie gelesene Formulierung. Magst Du sie, bitte, einmal erklären ?

Gruß, Urs
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: 2M3 am 24 März 2022, 21:00:11
Zitat von: Urs Heßling am 24 März 2022, 19:27:08
moin,

Zitat von: olpe am 24 März 2022, 08:39:16
und moralische Verschleiß beider Schiffe
Eine so noch nie gelesene Formulierung. Magst Du sie, bitte, einmal erklären ?

Gruß, Urs

     https://de.m.wikipedia.org/wiki/Moralischer_Verschlei%C3%9F#:~:text=Der%20moralische%20Verschlei%C3%9F%20von%20Produktionsmitteln,durch%20den%20technischen%20Fortschritt%20die   (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Moralischer_Verschlei%C3%9F#:~:text=Der%20moralische%20Verschlei%C3%9F%20von%20Produktionsmitteln,durch%20den%20technischen%20Fortschritt%20die)

:MG:
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Kaschube_29 am 24 März 2022, 22:04:08
Moin,

auf die Frage...

Zitat von: Wiking am 23 März 2022, 08:45:24
...
Und warum baute man schon in den Siebzigern die 2 x 5 U-Jagdtorpedorohrgruppen aus?

...ist folgendes zu sagen:

die Nischen mit den Torpedorohren wurden bei Fahrten im Mittelmeer und im Atlantik regelmäßig überspült. Deshalb baute man diese Torpedorohrsätze auch wieder aus.  (die Quelle hierfür ist das Buch von Andrej Lubjanow, Protivolodochny kreyser "Leningrad", Sewastopol [Андрей Лубянов, Противолодочный крейсер "Ленинград"] 2002, Auflage: 300 Stück).

Zur Frage der Sanktionierung des Einsatzes der "Vikhr" mit Kernsprengköpfen wird in dem oben erwähnten Buch folgendes angegeben:
Der Start einer Rakete mit Kernsprengkopf wurde durch einen Befehl des Befehlshabers der Schwarzmeerflotte sanktioniert. Nach der Dechiffrierung des Funkspruchs zum Einsatz einer Rakete mit Kernsprengkopf wurden aus dem Safe des Kommandanten und des Sampolits jeweils Pakete entnommen, in dem jeweils ein Schlüssel  war. Der Kommandant des Kriegsschiffe, der Sampolit, der Leiter des Gefechtsabschnitts 3 und der diensthabende Offizier gingen dann in den Bunker für die Raketen. Der Bunker wurde dann geöffnet; jede Rakete war zweifach gesichert und durch die Schlüssel des Kommandanten und des Sampolits entsichert. Erst jetzt konnte die Rakete zum Starter transportiert werden.

Ein analoges Schema wurde auch beim Einsatz von Wasserbomben mit Kernsprengköpfen "Ryu-2-2" ("Рю-2-2") durch die Bordhubschrauber angewandt.

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)

Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Urs Heßling am 25 März 2022, 00:03:40
moin,
Danke :MZ:  an Karl Marx hatte ich nicht gedacht.

Gruß, Urs
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: olpe am 25 März 2022, 08:42:26
Hallo,
... thx für alle Infos ... :MG: ...

Zitat von: Urs Heßling am 25 März 2022, 00:03:40
... Danke :MZ:  an Karl Marx hatte ich nicht gedacht.
... beim Schreiben von post #36 hatte ich den alten Marx zwar nicht auf dem Schirm, aber der Inhalt des wiki-links von @2M3 geht in die Richtung ... :O/Y ...
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Wiking am 25 März 2022, 09:27:22
Zitat von: Kaschube_29 am 24 März 2022, 22:04:08
Moin,

auf die Frage...

Zitat von: Wiking am 23 März 2022, 08:45:24
...
Und warum baute man schon in den Siebzigern die 2 x 5 U-Jagdtorpedorohrgruppen aus?

...ist folgendes zu sagen:

die Nischen mit den Torpedorohren wurden bei Fahrten im Mittelmeer und im Atlantik regelmäßig überspült. Deshalb baute man diese Torpedorohrsätze auch wieder aus.  (die Quelle hierfür ist das Buch von Andrej Lubjanow, Protivolodochny kreyser "Leningrad", Sewastopol [Андрей Лубянов, Противолодочный крейсер "Ленинград"] 2002, Auflage: 300 Stück).

Zur Frage der Sanktionierung des Einsatzes der "Vikhr" mit Kernsprengköpfen wird in dem oben erwähnten Buch folgendes angegeben:
Der Start einer Rakete mit Kernsprengkopf wurde durch einen Befehl des Befehlshabers der Schwarzmeerflotte sanktioniert. Nach der Dechiffrierung des Funkspruchs zum Einsatz einer Rakete mit Kernsprengkopf wurden aus dem Safe des Kommandanten und des Sampolits jeweils Pakete entnommen, in dem jeweils ein Schlüssel  war. Der Kommandant des Kriegsschiffe, der Sampolit, der Leiter des Gefechtsabschnitts 3 und der diensthabende Offizier gingen dann in den Bunker für die Raketen. Der Bunker wurde dann geöffnet; jede Rakete war zweifach gesichert und durch die Schlüssel des Kommandanten und des Sampolits entsichert. Erst jetzt konnte die Rakete zum Starter transportiert werden.

Ein analoges Schema wurde auch beim Einsatz von Wasserbomben mit Kernsprengköpfen "Ryu-2-2" ("Рю-2-2") durch die Bordhubschrauber angewandt.

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)

Hallo,

möchte mich bei Dir bedanken  :TU:)

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:
Titel: Re: Projekt 1123 «Кондор» der "Moskva" Klasse
Beitrag von: Urs Heßling am 12 April 2022, 10:15:11
moin,

Zitat von: olpe am 24 März 2022, 08:39:16
Einige Jahre später – nach dem Ende der Sowjetunion 1991 – gingen sie ja aus dem Flottenbestand und danach in die Verwertung (Schrott) ...
Zufällig im Netz gefunden ...

Gruß, Urs