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Technik und Waffen => Formeln und Begriffe => Thema gestartet von: Teddy Suhren am 01 März 2013, 13:45:59
Hai
Aus Cajus Bekker; Verdammte See; Seite 367, Gefechtsbericht des Zerstörers Georg Thiele über das Seegefecht am 13.04.1940, Narvik:
Das Feuer der eigenen Batterie ist unregelmäßig und schwach geworden.Es fallen meist nur Einzelschüsse ausserhalb des Feuerbefehls. Zum zweiten Geschütz besteht keine Telefonverbindung mehr, es erhält den Aufsatz durch Zuruf von der Brücke.
Man kann sich zwar vorstellen was gemeint ist. Dennoch:
Was ist der Aufsatz? Wieso wird dieses Wort in diesem Zusammenhang verwendet?
moin, Jörg,
Einstellung der Rohrerhöhung http://de.academic.ru/dic.nsf/conversations/3726/Aufsatz
Gruß, Urs
Hallo zusammen,
der letzte Eintrag in diesem Thread ist zwar schon eine Weile her und auch prinzipiell richtig. Als eingeschworener Korithenkacker will ich aber dennoch eine kleine Korrektur anbringen. Im "Leitfaden für den Artillerieunterricht in der Kriegsmarine, Teil II: Geschützmechanik" heißt es:
ZitatDie Abweichungen der Seelenachse von der Visierlinie wird nach zwei zueinander senkrechten Richtungen eingestellt, welche man als "Höhe" und "Seite" bezeichnet. Die Abweichung nach der Höhe nennt man "Aufsatz", die Abweichung nach der Seite "Seitenverschiebung" (Schieber)."
Somit setzt sich der Abgangswinkel eines Geschosses als Summe aus dem Zielhöhenwinkel (Winkel zwischen Mündungshorizontale und Visierlinie) und dem Aufsatz zusammen. Beim Schießen auf Seeziele ist der Zielhöhenwinkel Null, ergo ist der Aufsatz gleich dem Abgangswinkel (Siehe Urs' Antwort!). Beim Schießen auf Luftziele muss der Aufsatz jedoch in Abhängigkeit von Zielhöhenwinkel und der Entfernung zum Ziel gewählt werden und ist bei gleichbleibender Schussentfernung und waagerechter Visierlinie maximal, sinkt aber mit zunehmendem Zielwinkel und wird im Extremfall eines Zielhöhenwinkels von 90° zu Null.
Mit freundlichen Grüßen (explizit auch an Bernd top)
Schorsch