Nach einer Arbeitsphase von 6 Monaten wurden den ASS-Datensätzen nun Torpedoschussmeldungen beigefügt. Dazu habe ich – gemeinsam mit einer Kollegin in unserer Freizeit – ca. 11.000 Scans gesichtet. T-geronimo hat die Scans auf eine sehr schöne Art in die Datenbank integriert. Ich bin voll begeistert. Danke, Thorsten !
Zur Klärung des Ergebnisses möchte ich einige Sätze schreiben:
Torpedoschussmeldungen wurden an Bord der U-Boote handschriftlich erstellt und später mit Schreibmaschine und in mehrfacher Ausfertigung abgetippt. Sie wurden den KTB der U-Boote beigefügt, gingen aber auch an den Befehlshaber der U-Boote, die Seekriegsleitung, die Torpedoversuchsanstalt und wurden dort gesammelt. Über das ,,Naval Historical Team" und Jürgen Rohwer gelangte ein kompletter Satz Schussmeldungen in den Bestand der BfZ. Sie wurden dort fotografiert und auf Mikrofilm gesichert. Die Scans wiederum wurden – auf private Kosten – vom Mikrofilm herunter gezogen.
Das Gros der Schussmeldungen erstreckt sich über die Zeit vom Januar 1940 bis Mai 1943. Danach sind nur noch relativ wenige Schussmeldungen aus dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer überliefert. Diese in den KTBs aufzuspüren ist ziemlich aufwändig. Wir haben dies für das Jahr 1939 unternommen, damit der Datenbank wenigstens von Anfang an Schussmeldungen beigegeben sind.
Da im Jahr 1939 sehr viele Schussmeldungen fehlen, haben wir die ,,Lücken" mit Scans von Angriffsschilderungen aus dem Kriegstagebüchern der U-Boote kompensiert. Wir haben – entsprechend der Konzeption ,,U-Boot-Erfolge" – auch nur die erfolgreichen Angriffe berücksichtigt. Das heißt, die dem Datensatz beigefügten Schussmeldungen beginnen immer mit einem (zuweilen auch nur vermeintlichen) Treffer. Danach folgen Fangschüsse. Achtung: Fehlschüsse vor dem ersten Treffer wurden nicht abgebildet.
Die gezeigten Schussmeldungen sollen fehlerhafte wie auch fehlende Angaben in ASS aus-gleichen. Beispielsweise werden laut ASS "möglicherweise erfolgreiche" Angriffe (Wirkung =?) in den Schussmeldungen oft als Fehlschuss bezeichnet. Anhand der Schussmeldungen kann man sehen, wie viele Torpedos so ein Angriffserfolg oftmals kostete.
Es gibt in der BfZ neben den T3- noch ein dickes Paket an T5- Schussmeldungen. Diese sind aber von sehr geringem Anschaulichkeitswert, sie sind viel oberflächlicher und es fehlt auch die Angriffsskizze. Da wäre es sinnvoller, wir würden (wie für 1939 geschehen) Angriffsschilderungen aus den KTB scannen. Interessanter als die T5-Schussmeldungen wären auch Funksprüche der auf der Feindfahrt verloren gegangenen U-Boote über erfolgreiche Angriffe (Bestand "ULTRA").
Trotz vieler Unzulänglichkeiten - finde ich - kann sich das Ergebnis unserer Arbeit sehen lassen. Ich wünsche mir, dass Ihr die Abbildungen der Schussmeldungen ebenfalls als Bereicherung empfindet, dass sie Euch gute Dienste leisten. Datensätze mit beigefügten Dokumenten erkennt Ihr schon auf der Tabelle am weiß/grauen Dokumenten-Logo unter Details.
Für Anmerkungen und Kritik bin ich stets offen.
Herzlich Grüße
TW
http://historisches-marinearchiv.de/projekte/ass/uebersicht.php
Sehr interessant, vielen Dank fürs Einstellen! top top
Hallo Thomas,
vielen Dank für Eure mühevolle Arbeit.
:MG:
Darius
WOW!!! :-o
... tolle und sehr nützliche Arbeit! top
Ein kurzes Schulterklopfen sei hier gestattet: damit dürfte das HMA dank der Kooperation mit der BfZ die einzige Datenbank sein, die Schussmeldungen in einer derartigen Fülle präsentiert. :-)
vielen herzlichen Dank für die geleistete Arbeit. Was hier der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde ist aller Ehren wert.
Ich will den Mund ja nicht zu voll nehmen- aber daran könnte sich manch staatliches Archiv ein Beispiel nehmen!
Super, danke, Thomas.
moin,
Große Klasse top :MG: top :MG:
Danke an Thomas und alle weiteren Beteiligten !
Gruß, Urs