moin,
Am 18. Mai 1915 trat Winston Churchill auf Druck der Konservativen Partei und unter dem Eindruck des fehlgeschlagenen Angriffs auf die dardanellen (Gallipoli) von seinem "Lieblingsamt" als Marineminister (Erster Lord) zurück, das er seit dem 23.10.1911 innegehabt hatte.
Wichtige Entscheidungen fielen in seine Amtszeit
- die radikale und umfassende Umstellung der Antriebskraft der Flotte von Kohle auf Öl
- der Bau der Superdreadnoughts der QE- und R-Klasse mit 38 cm-Geschützen
- die (Be-)Förderung Jellicoes und Beattys unter Mißachtung des Dienstaltersrangfolge
(Qu.: Massie, Dreadnought)
Gruß, Urs
Sehr guter Hinweis, Urs,
er hat in seinem Amt schon sehr viel bewirkt.
Die Dardanellen waren schlecht geplant und wurden schlecht umgesetzt, nicht zuletzt wegen der Army. Dafür musste er den Hut nehmen.
Von anderen desaströsen Unternehmen ( ich erinnere amphibische Unternehmen gegen Borkum oder in der Ostsee) ließ er sich durch guten Rat abbringen. Ist doch auch was :-D
ZitatDie Dardanellen waren schlecht geplant und wurden schlecht umgesetzt, nicht zuletzt wegen der Army. Dafür musste er den Hut nehmen.
Das ist richtig, aber ein anderer Aspekt ist, dass die Dardanellen-Operation fundamental für das heutige Selbstverständnis Australiens und Neuseelands als eigenständige Nationen sind. Nicht umsonst wird dieser Tag down under groß gefeiert, im Gendenken an die Opfer und den Beginn der aus/nz-Nation - auch wenn es bis zur Selbständigkeit noch dauern sollte.
Axel
Zitat von: Big A am 18 Mai 2015, 21:54:50
Das ist richtig, aber ein anderer Aspekt ist, dass die Dardanellen-Operation fundamental für das heutige Selbstverständnis Australiens und Neuseelands als eigenständige Nationen sind. Nicht umsonst wird dieser Tag down under groß gefeiert, im Gendenken an die Opfer und den Beginn der aus/nz-Nation - auch wenn es bis zur Selbständigkeit noch dauern sollte.
Das sind wohl außer Serbien die einzigen beiden Nationen in denen eine verlorene Schlacht einen so positiven Einfluss auf die nationale Identität hat und daher auch heute noch in Erinnerung ist.... Bei den Serben war es die Schlacht auf dem Amselfeld anno 1389.
Zitat von: Tostan am 19 Mai 2015, 14:02:25
Das sind wohl außer Serbien die einzigen beiden Nationen in denen eine verlorene Schlacht einen so positiven Einfluss auf die nationale Identität hat und daher auch heute noch in Erinnerung ist....
so weit muss man doch gar nicht gehen- da gibt's noch unsere nördlichen Nachbarn, die jährlich ihre Niederlage bei den Düppeler Schanzen feiern.
moin,
nach den Ausflügen zum Amselfeld und nach Düppel bitte zum Thread zurückkehren :wink:
Gruß, Urs
Naja - Amselfeld ist wohl eher eine romantisierende Darstellung der 1830er Jahre - vorher hat das in Serbien niemanden interessiert... (bei Bedarf kann gern die entsprechende Literatur zu Nationswerdung und nationaler Mythus nachgereicht werden)
Zitat von: Tostan am 19 Mai 2015, 14:02:25
Das sind wohl außer Serbien die einzigen beiden Nationen in denen eine verlorene Schlacht einen so positiven Einfluss auf die nationale Identität hat und daher auch heute noch in Erinnerung ist.... Bei den Serben war es die Schlacht auf dem Amselfeld anno 1389.
Mit dem großen Unterschied, daß dieses Ereignis bei Australien und Neuseeland am anderen Ende der Welt lag. Wußte gar nicht, daß das mit den Dardanellen so eine große Rolle für diese beiden Staaten spielt. Wieder was gelernt hier top