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Webseite Historisches Marinearchiv => Landungsfahrzeuge => Thema gestartet von: chattius am 05 Januar 2017, 11:57:39
G'Moie
Hatten die Siebelfähren standardmässig schallgedämpfte Abgasanlagen (silent underwater exhaust systems)? Oder waren das spezielle Umbauten für Kommandounternehmen auf dem Ladoga-See ?
Gruss Chattius
Hallo Chattius,
Nein, die schallgedämpfte Version der Siebelfähre war nicht der Standard für Siebelfähren. Wenn du die Informationen zu diesen Fahrzeugen im HMA liest, wirst du erfahren, dass diese Fahrzeuge mit unterschiedlichen Endschiffen ausgerüstet sein konnten. Lediglich für das sogenannte "BMW-Endschiff" gab es m. W. die Version mit Unterwasserauspuff. Der verbaute 12 Zylinder BMW-Flugzeugmotor war so lautstark, dass man Optionen zur Geräuschdämpfung ernsthaft untersuchen musste. Und pro Fähre waren ja 2 dieser Lärmmonster unterwegs. Bei den sogenannten "Büssing-" und "Deutz-Endschiffen" waren pro Endschiff 2 und pro Fähre also 4 LKW-Diesel am Werk. Schalldämpfung war hier kein Problem, sondern eher die Beschaffung einer ausreichenden Anzahl von Motoren.
Die Versuche auf dem Ladogasee waren nicht erfolgreich. Die erreichte Lärmdämpfung stand in keinem Verhältnis zu den Nachteilen dieses Motorbetriebes. Mir ist aber nicht bekannt, ob die "Testfähren" vom Ladogasee an anderen Orten unverändert oder rückgebaut zum Einsatz gekommen sind.
Mit nautischen Grüssen
Aquarius