Ausgang für dieses Posting von Spee war ein Beitrag von Seepferdchen im "was liest Du derzeit"-Thema.
Seepferdchen gab bekannt, daß er gerade
"Panzerschiff Deutschland / Schwerer Kreuzer Lützow. Ein Schiffs-Schicksal vor den Hintergründen seiner Zeit (Gebundene Ausgabe) von Hans G. Prager"
liest.
Hier gehts dann weiter mit der Prager-Diskussion, die Spee eröffnete.
t-geronimo
Servus Seepferdchen,
speziell der Teil über den Spanischen Bürgerkrieg kann man größtenteils getrost in die Tonne werfen, da der völlig an der Wahrheit vorbei geht. Prager ist mit Vorsicht zu genießen!
Hallo Thomas,
das ist ja erlebte Demokratie !!
Prager ist mit Vorsicht zu genießen!
Sonst hört man solche Sachen (Tat- ) ja nur hinter vorgehaltener Hand,
da ja doch immer viele Mitmenschen noch glauben eines Tages ein Büchlein zu veröffentlichen und sich daher nicht mit der Gallosfigur ( und Lektor ) eines ( des ? ) großen maritimen Verlages anlegen mögen.
Grüße
Theo
Gallonen
Servus Theo,
was Herr Prager macht, weiß ich nicht. Aber es ist in diesem Falle auch uninteressant, da seine Darstellungen z.T. nicht der Wahrheit entsprechen und das muß gesagt werden. Ansonsten wären wir hier nur ein Widerkäuerverein und das ist ja definitiv nicht unser Anspruch.
Ob man damit dann irgendwo schlecht angesehen ist, mir egal. Ich habe hier viel Spaß, gerade weil auch einige wirkliche Primärquellen-Sucher und -besitzer wie du hier sind und ganz andere Sichtweisen eröffnen.
Lieber mit Harold, Peter und all den anderen mal schauen, was wirklich war, als irgendwo für ein paar Euro Gewinn "Schönwetter machen". Nö, ich kann und will's nicht!
Ganz richtig so,
ich habe ja auch nur die Gelegenheit genutzt die Sache zu unterstreichen.
Bis dann
Theo
@Theo,
ebenso :TU:) !!
Spee Mein lieber Spee, wenn man mich öffentlich in die Nähe von Julius Streicher bringen würde hätte mein Anwalt Arbeit. Prager ist vieles aber kein Altnazi und auch kein Antisemit . Deine Äußerung war somit ehrverletzend und unüberlegt. Denkt immer daran, das Dinge die hier geschrieben werden `Veröffentlichungen ` sind. Pragers Buch hat viele Ecken und Kanten aber eine Nazijubelbuch oder gar vergleichbar mit dem pornografisch, rassistischen Stürmer ist es nicht. Wenn du aber eine echten Altnazischreiber meinst, dann treffen wir uns bei Herrn Brennecke ( Wotan habe ihn selig ) Aber selbst diesem arroganten , angepasste Vielschreiber würde ich nie in die Nahe eines Streichers setzen.
Gruß aus dem sonnigen Hamburg
@ Spee
Ich bin etwas überrascht über die heftigen Reaktionen auf den Namen Prager. :-o Ich kenne von diesem Autor bisher nur dieses Werk und kenne den Autor auch nicht persönlich.
Mich interessieren aber Tatsachen und wenn hier im Forum so deutlich gesagt wird, dass das Kapitel über den Spanischen Bürgerkrieg nicht ganz den Tatsachen entspricht, dann lasst mich doch nicht dumm sterben und erzählt mir was denn nicht stimmt oder anders erzählt werden müsste. :MS: Geht es um Details oder stimmt die komplette Darstellung des Spanieneinsatzes der Deutschland nicht.
Ich bin noch nicht so alt, dass ich den Stürmer im Original lesen konnte/musste, daher weiss nicht welche Stelle im Buch "Stürmer-like" gewesen ist. Der Stürmer wird zukünftig auch nicht zu meinen Literaturquellen gehören!
Generell muss man doch bei allen Büchern die spezifische Sicht des Autors und die Wiedergabe von Emotionen mit kritischer Distanz betrachten und es dem Leser selbst überlassen, welche emotionale Darstellung er gut findet. Es steht ja auch schon im Klappentext des Buches, dass der Autor selber auf dem Schiff gefahren ist. Daher ist eine persönliche Färbung doch nur verständlich. An einigen wenigen Stellen fand ich es emotional auch etwas dick aufgetragen, trotzdem hat dies für mich die Lesefreude nicht geschmälert und ich bleibe bei meiner Lesekritik.
Hallo Bernd,
ich kenne kein Buch von Herrn Prager welches damals bei Erscheinen den bestmöglichen, damals derzeitigen Wissenstand, wieder gegeben hat.
Ich stelle weder Herrn Prager noch Herrn Brennecke ein Astest als Nazi aus oder würde jemals über einen Schriftsteller von damals den Stab brechen, der auch nur überleben wollte und später zum Wendehals wurde.
Ich habe nie gehört und gewußt das Deine Kinder in einen marxistischen Kinderladen
gehen mußten und finde das ist sowieso jeden sein eigenes Bier.
Und ich habe nie gewußt daß Du als Linker agierst und gehandelt wirst.
Bisher habe ich dich als einen früher leicht rötlich gefärbten Grünen gespeichert der keine Bundeswehr und Kriegsschiffe mochte und dann plötzlich umschwenkte und Prämien für Verbesserungsvorschläge betreffend Munitionskammern o. ä. kassierte und freudestrahlend verkündete.
Nur habe ich immer noch im Ohr, und meine auch aus Deiner Richtung kommend, bei bestimmten Themen, Vorhaben usw. zugehört zu haben
da steht Prager vor, das hat Prager zusammen gestrichen, usw.
So etwas behält man jahrelang im Ohr, auch wenn man gar nicht merkt wie schnell die Jahre darüber weg gehen.
Dieses einzig und allein und die oben angeführte mangelnde Bereitschaft quer zu lesen um beim veröffentlichen von neuen Werken den bestmöglichen Istzustand zu bringen haben mich dazu gebracht den Satz
Prager ist mit Vorsicht zu genießen! zu unterstreichen.
Dazu brauche ich keine persönlichen Gespräche und Erinnerungen.
Ich verwahre mich dagegen diesen Satz als Verurteilung von Nazis u. a.
zu werten, glaube aber es ist sinnvoll bei solcher Auslegung alles zu löschen damit kein falscher Eindruck nach deinen Zeilen hängen bleibt.
War bis eben im Garten, also scheint auch für mich noch die Sonne
Theo
Wurde geändert , inhaltlich aber belassen um keine Verwechslungen oder vermeindliche Unterstellungen aufkommen zu lassen.
Theo! Was hast du denn mit Prager? Der alte Herr ist doch nur noch bei Tamm als Fachberater tätigt, aber im Verlag hat er doch seit 15 Jahren oder so nix mehr zu sagen. Ich hab ihn erst um 1998 beim `Halben Hahn ` erlebt. Wir hatten zuerst den Herrn Heinrich Walle ( du siehst ich nenne Namen ) der uns überhaupt nicht für voll nahm, uns für unwissende Ärsche hielt zu dem pures dummes Zeug von sich gab. Der Herr wurde nach kurzem von uns abgelehnt. Dann versuchte Prager sich. Der fand das, was über Souchon und die Nazis geschrieben stand in Ordnung, obwohl er so was nicht geschrieben hätte. Es gab überhaupt keine Probleme mit dem Mann. Ein Beispiel: Im Buch steht, das Souchon im Herbst 1914 über die Anreise der Ehefrauen seiner Offiziere mehr als ungehalten war. Prager wollte dies streichen mit der Begründung, das man im Herbst 1914 nicht mit der Bahn von Berlin nach Istanbul fahren konnte. Von wegen Krieg auf dem Balkan. Auch nachdem ich versucht hatte ihn den Weg zu erklären blieb er dabei , wir aber auch bei unserer Sicht der Dinge. Es erfolgte keine Streichung. So ist Prager halt, wer sachlich argumentiert wird ihn zwar nicht überzeugen, aber seinen Standpunkt durchsetzen.
Wer hat denn Angst vor ihm? Wer den aufrechten Gang eingeübt hat, kommt mit Prager immer klar.
Was Prager als Fachbuchautor angeht, so hab ich meine negative Meinung über ihn schon vorher dargelegt. Aber, wer schrieb dann damals nicht so? Es war die Zeit der Kriegserinnerungsliteratur.
Die Art Buch wie sie damals Gröner , Jung, Arndt usw anfingen zu veröffentlichen war nun mal nicht sein Still. Aber und nochmals aber, abgesehen von seiner Schreiberei war und ist er ein lauterer Charakter.
BERND aus dem nun völlig dunklem Hamburg
Ich möchte mal zum Ausgangspunkt zurückkehren : Seepferdchen hat den Prager gelesen und fand ihn interessant.
Mir geschah vor einigen Jahren das gleiche. Ich hatte davor keine großartigen Kenntnisse über die Lützow. Bemühungen Kontakt mit der Kameradschaft aufzunehmen schlugen fehl. Mir schlug nur Misstrauen entgegen. Mein Vater selbst war gesundheitlich nicht mehr dazu in der Lage. Ich wußte nur, dass mein Vater bis zum bitteren Ende auf der Lützow gedient hatte. Einiges weiß ich davon-vieles nicht. Er wollte zum Ende seines Lebens aber ein wenig wieder mit dieser Zeit ins Reine kommen und deshalb habe ich mich mit diesem Thema auseinander gesetzt. Habe Fotos gesammelt und nach Quellen geforscht. Mein Vater hat den Prager noch bis Seite 165 gelesen. Das Lesezeichen ( eine Serviette steckt noch dort ) zeigt es an.
Am Bürgerkrieg mit der Lützow hat mein Vater nicht teilgenomme aber an all den andern Geschichten.
Wer aber dazu mehr wissen möchte, dem empfehle ich das Buch von Antony Beevor "Der Spanische Bürgerkrieg". Es ist an anderer Stelle schon mal genannt worden.
Im Übrigen möchte ich bemerken, dass es nicht hilfreich ist, einen Autoren als solchen zu kritisieren, wenn man die Kritikpunkte nicht sachlich begründet benennt. Sowas gefällt mir nicht. Zerpflücken, falsche Angaben korrigieren, ja auch tendenzielle Sachen zu untersuchen, von mir aus auch Sprache- das alles ist o.k. Also kritische Auseinandersetzung. Ich weiß, dass das Arbeit macht. Aber nur was am Namen fest zumachen ist mir zu wenig. Dann sollte man das besser lassen, wenn man nicht bereit ist, in die Tiefe zu gehen. Gerade in einem Forum, das mittlerweile einen gewachsenen Leserkries zu verzeichnen hat und von Leuten gelesen werden, die nicht über riesige Bibliotheken zur Seefahrt, Kriegsmarine verfügen. Daran sollte man auch einmal denken.
@Kalli
:=D>
Dann aber in einem eigenen Thread! ;-)
ZitatWölfchen
:?
Falsches ...chen?
Vielen Dank Teddy, ich editiere sofort :MG:
Servus,
ja, interessante Diskussion um nichts!
Ich habe Herrn Prager nicht persönlich angegriffen, das steht mir überhaupt nicht zu, da ich ihn nicht kenne. Das wird hinein interpretiert, mehr nicht. Ob er dies oder jenes ist, keine Ahnung. Darum ging es mir auch überhaupt nicht. Rein an der Frage, was den Inhalt und seine Wiedergabe angeht, da setze ich meine Kritik. Kleines Zitat aus dem Buch gefällig?
Aber die Falschmeldung wird in gewohnter Leichtgläubigkeit von einem Großteil der Weltpresse übernommen. Kommunistische oder mit dem Marxismus sympathisierende Kreise können auf diese Weise die Valencia-Regierung von jedem Schuldvorwurf entlasten. S.122 meiner TB-Ausgabe von 1981.
Noch Fragen?
Wir hatten das Thema erst. Ein kleiner Hinweis auf die entsprechende Seite im Forum wäre auch ok gewesen. Ich habe mir mal die Arbeit gemacht:
http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,207.0.html
Aber klar, wenn du mich so fragts, hab ich da noch Fragen zu deinem Zitat:
ja, interessante Diskussion um nichts!
Ich habe Herrn Prager nicht persönlich angegriffen, das steht mir überhaupt nicht zu, da ich ihn nicht kenne. Das wird hinein interpretiert, mehr nicht. Ob er dies oder jenes ist, keine Ahnung. Darum ging es mir auch überhaupt nicht. Rein an der Frage, was den Inhalt und seine Wiedergabe angeht, da setze ich meine Kritik. Kleines Zitat aus dem Buch gefällig?
Die Aussage : Das ist eher ein Artikel aus dem "Stürmer", den historische Tatsache. ist kein persönlicher Angriff auf Prager? Was denn sonst. Das ist so, als wenn ich sagen würde ` Herr X macht nach seinem Leserbrief in der SZ auf mich mehr den Eindruck eines Kinderschänders als der eines liebevollen Vaters`` und dann sag : ``hat doch nix mit Herrn X zu tun.`` Kann ich plötzlich nicht mehr lesen?
Aber die Falschmeldung wird in gewohnter Leichtgläubigkeit von einem Großteil der Weltpresse übernommen. Kommunistische oder mit dem Marxismus sympathisierende Kreise können auf diese Weise die Valencia-Regierung von jedem Schuldvorwurf entlasten. S.122 meiner TB-Ausgabe von 1981.
Dies also ist ein Text der mehr dem Stürmer als historischen Tatsachen entspricht? Was ist daran denn a la Streicher? Wenn Prager das aus der Sicht von 1980 geschrieben hat, dann muß man das aus der Quellenlage von 1980 sehen. Außerdem kommt ne Menge Zeitgeist dazu. Das der Span. Bürgerkrieg von allen Seiten als Propagandaunternehmen benutzt wurde steht doch außer rage. Es war einer der typischen schmutzigen Bürgerkrieg an der die Welt bis heute nicht arm ist. Das Prager ein konservativer ( kein faschistischer ) Schreiber ist auch. Mir ist auch bekannt, das einige Leute die 1945 mit ihm zusammen waren einiges im Buch anders sehen. Alles klar Er hat Meinungen die ich teilen kann, er schreibt Dinge, die ich für sachlich falsch halte, aber ein Schreiber a la Julius Streicher. Das ist hässlich und dann nix mit Meinung zu tun. Also streich den Streicher . Ich bin hier auch mal über das ziel hinaus geschossen, hab die Sache geändert und fertig.
Gruß BERND
Servus Bernd,
gut, das soll kein Problem sein.
Grundsätzlich bleibe ich aber dabei, daß er Geschichte sehr einseitig schreibt und damit als Quelle nicht zu empfehlen ist.
Hallo Spee,
es ist davon auszugehen, dass die wenig rühmliche Rolle der Deutschen (LC), Italiener und auch Russen im spanischen Bürgerkrieg bei Erscheinen der Dir vorliegenden Taschenbuchausgabe hinreichend bekannt war. Hilf mir mal auf die Sprünge: Wann hat Picasso "Guernica" gemalt - noch in den Vierzigern oder schon in den Fünfzigern? Selbst wenn die auf "Neutralitätspatrouille" befindlichen deutschen Kriegsschiffe nicht der Legion angehörten - sollte sich ein Autor auch 1981 schon um eine differenzierte Darstellung bemühen können. Insoweit ist Deine Wertung zutreffend.
Gruß
Lt.
Servus Leutnant,
"Guernica" wurde erstmals öffentlich 1937 während der Weltausstellung in Paris im spanischen Pavillon ausgestellt.
Wer 1981 Geschichte wie in benanntem Buch schreibt, naja.
Ich werde mich jetzt hiermit aus der Disk. zum Thema Prager verabschieden. Es ist kaum oder nicht möglich differenziert in einem Forum ( welcher Art auch immer ) das Thema abzuhandeln.
Wir könnten jetzt das Thema Guernica starten. Was sich dort abgespielt hat und die Rolle der LC wird heute z.b. in der angelsächsischen Forschung anders gewertet als in unseren Schulbüchern. Als alter Mensch bin ich auch vorsichtig mit `wenn er das 1981 geschrieben hat...`` Mein Gott was habe ich ( in Westdeutschland ) nicht schon an`Wahrheiten `erlebt, die dann auf einmal nicht mehr gültig waren. Ein Beispiel gefällig ? Na ja gut zum Schluß: 1961 an der Theodor Storm Schule in Bremerhaven - Lehe ,das Thema WK2. Meldet sich doch eines unserer Mädels und meint ihre Eltern lebten 1939 als Volksdeutscher nahe Posen und fühlten sich als Minderheit unterdrückt usw, usw. Da war was los, von wegen wer hat denn angefangen .. Heute lese ich im Spiegel und bei Herrn G.K. ( `dem führenden Historiker `laut deut. Fernsehen ) das Elke K. doch nicht so weit von der Wahrheit entfernt war. Also ..weiter so.
BERND
Servus Bernd,
die Sichtweisen sind immer verschieden, eine allgemein gültige Wahrheit gibt es wohl nicht.
Ob Guernica nun ein reiner Terrorangriff war oder nicht, da bin ich mir selbst nicht sicher. Dazu müßte man alle Quellen auswerten (können). Fakt ist, Deutschland war während des spanischen Bürgerkrieges keinesfalls ein "unschuldiger Teilnehmer der Neutralitätskontrollen", aber genau dieses Bild suggeriert Prager in seinem Buch.
Großes Lob hier an die Diskutierenden! Ich stelle fest, dass die Runden sich hier grundlegend geändert haben:
1. Es wird sachlich fundiert und mit Quellenangaben argumentiert und nicht aus dem hohlen Bauch heraus oder mit "ich hab da mal irgendwo gelesen". Das finde ich (auch als Nicht-Teilnehmer daran) sehr gut und übersichtlich.
2. Es wird sachlich diskutiert und die Meinung des anderen respektiert (das war nicht immer so). Niemand wird "persönlich" angegriffen, sondern sachlich widerlegt. Das liest sich auch viel besser!
Kurz, ich fühle mich hier wohl und hoffe, dass es auch weiterhin so bleibt! Außerdem konnte ich mir so aufgrund der verschiedenen Meinungen auch ein eigenens Bild der Person machen. Vielen Dank dafür!
:=D> :=D> :=D>
also:
hab den Prager auch schon mal gelesen ... (und dann weggegeben : zuu wenig Gehalt, war aber nett ...).
Klar ist : SPD-Mitglied ist der nicht. Schon im ersten Kapitel, "Panzerkreuzerdebatte", markiert er ja seinen Standort.
Was hängen blieb, Jahre danach: da schreibt einer, wie sie Zahnbruch an Untersetzungsgetrieben auf hoher See "geheilt" haben, schreibt über den "Beschiss" einer Auftankerei in Südamerika, schreibt über das funkenfeurige Wegkokeln der Schornsteinverschmutzungen ...
Diese Passagen nehme ich ernst. Ja, kann auch was draus lernen.
Seine "Weltanschauung" - nu, wenn man mich so fragt, dann dürfte ich ca. 25% meiner allgemeinen Bibliotheksbestände wegschmeißen --- sind nämlich aus der guten alten deutschen demokratischen Republik.
Und trotzdem les ich mir zB. die Zeit von 1700-1789 noch eher gerne durch die marxistische Brille...
Ähnlich mit Prager : besser ein Zeitzeuge (oder: -interpretor) mit klar definierter Sichtweise, als gar keiner.
Wenn wir uns die Marinegeschichte von ca 1880 bis heute als "Forschungsgebiet" schon mal aufgehalst haben, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn manche Quellen seeeehr nach der jeweiligen Zeit (oder der Befindlichkeit des Verfassers) riechen.
Ich glaube aber, dass wir als Community durchaus imstande sind, "derley" zu filtern; und konzediere auch jedem unserer Mitleser ein entsprechend kritisches Bewußtsein.
Hier (in unserem Forum) ist nicht der Ort für dummdreiste nationalistische Parolen - aber auch nicht der Ort für "Quellenvermiesung".
Ich denke schon, dass jeder von uns schaut, WANN etwas geschrieben wurde, und sich dann seinen Reim drauf macht.
Insoferne : herbei mit F.O. Busch, C. Bekker, oder wie sie alle heißen! Auch diese sind historische Quellen, nämlich Quellen des (historischen) Umgangs mit Vergangenheit. Lesenswert? Lesenswert.
(Nur : es gilt, zwischen Meinungen und Fakten unterscheiden zu lernen. Auch dies ist ein Prozess...)
Grad so meine Sicht dazu,
Harold
Moin, moin zusammen!
Nur ganz kurz - Harolds Zeilen entsprechen auch meiner Sichtweise - es kommt nicht darauf an, wie es war, sondern wie man es persönlich erlebt und empfunden hat ... einer der Kernsätze in der Psychiatrie ... :-D
Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
Soviel zumThema: Eine Quelle sichten... Sehr anschaulich... Danke! :ML:
Trotz aller Kritik stellt sich nun zwangsläufig die Frage, was es an "guter" Literatur über DEUTSCHLAND/LÜTZOW neben Prager und Koop/Schmolke gibt? :roll:
Bei Scheer leider fast genauso.
Nur der Brennecke mit Krancke zusammen ist einigermaßen zu genießen.
ZitatBei Scheer leider fast genauso.
Nur der Brennecke mit Krancke zusammen ist einigermaßen zu genießen.
Nun ja, da gibt es die schönen persönlichen Erlebnissberichte, die von Bäuerlein zusammengestellt wurden. Viele kleine Geschichten, verfasst von Ehemaligen von Sophie Caesar. Weniger technisches, dafür um so menschlicher. Habe auch noch ein, mit Schreibmaschine verfasstes - leider durch mehrfaches schlechtes Kopieren teilweise kaum noch lesbares - Tagebuch eines Scheer-Fahrers vom Atlantik-Indik-Raid. In der damaligen Sprache verfasst (also auch mit der damaligen Weltanschauung durchsetzt), aber gerade dadurch sehr authentisch.
Muss auch langsam das Tagebuch von E. Witzel über Sworbe wieder online stellen. Die Genehmigung habe ich ja zum Glück noch erhalten.
Hallo @ all,
da meine Buchkritik Stein des Anstosses war, möchte ich für mich diese Diskussion abschliessen mit der Bemerkung, dass mir einerseits überhaupt nicht gefallen hat, wie unsachlich der Einstieg in eine Buchvorstellung von einem Boardmoderator geführt wurde. Andererseits hat mich die Meinung von Boardmoderator harold wieder etwas versöhnlich mit diesem Board gestimmt. Ich möchte für die Zukunft den Wunsch aussprechen, dass man nicht gleich emotional über das Ziel hinausschiessen sollte, wenn man sich im Board zu Wort meldet, dies sollte auch für Boardmoderatoren gelten, an die zumindest ich den Anspruch habe, dass gewisse Diskussions-/Umgangsformen nicht nur eingehalten, sondern auch praktisch vorgelebt werden.
MfG
Hallo seepferdchen.
Ich begrüße ausdrücklich, wenn auch Moderatoren oder Administratoren kritisiert werden. Das zeugt von Demokratie und einem offenem Miteinander in unserem Forum.
Du solltest aber in dieser Sache nicht so hart mit unserem spee umgehen. Es ist leichter, miteinander zu sprechen, als miteinander nur schriftlich im Kontakt zu stehen und dadurch entstehen solche Situationen. Man schreibt mal schnell etwas und vergißt dabei, daß Geschriebene auch zu begründen, weil man davon ausgeht, daß der andere schon weiß, was man meint. So ist es sicher schon jedem von uns ergangen und ich behalte Deine Worte im Kopf und hoffe, daß ich mich beim Schreiben in diesem Forum noch öfters daran erinnere.
Zitat von: ThorstenNur der Brennecke mit Krancke zusammen ist einigermaßen zu genießen
So unterschiedlich können Meinungen über Autoren sein. Ich persönlich fand die Schreibweise von Herrn Brennecke eher etwas für die Landser-Heftchen. Er beschreibt die deutschen Seeleute ausnahmslos als tapfere schneidige junge Männer, die trotz aller Gefahren ihre Pflicht taten. Kein Wort von Angst, den Gefahren auf See usw.
Hallo Seepferdchen
im Grunde hast du schon recht. Gerade wir, als Crew (Admins und Moderatoren) sollten mit guten Beispiel vorangehen.
Und wie Mario schon schrieb, ist es das Problem der Schriftform, das die wahren Emotionen nicht wirklich rüberkommen.
Und selbst wenn einmal negative Emotionen hinter einigen Sätzen stecken, so sollten wir uns vor Augen halten, das wir nur Menschen sind.
Na ja, und Menschen rutscht nun manchmal einfach so etwas raus, was eigentlich gar nicht so hart gemeint war.
Das du z.B. hier mal der Crew auf die Finger klopftst ist vollkommen in Ordnung. Wir sind eben auch nicht frei von Fehlern, lernen aber auch gerne dazu.
Also hau weiter rein in die Tasten. Gutgemeinte Kritik ist manchmal die Grundlage für gute Diskussion. Und gute Diskussion ist der Kern eines guten Boards.
@ Mario:
Darum schrieb ich ja auch "einigermaßen" - weil, viel mehr zur Scheer gibts eben leider nicht im Handel zu kaufen...
Edit:
Und Obacht: Es gibt die Version nur von Brennecke und diejenige von Brennecke+Krancke.
Von letzterer sprach ich.
@t.g.
ich hab die Version mit Krancke, aber wenn ich das richtig durchblicke, dann stammt von ihm nur der erste Absatz des Buches, also die ersten 24 Seiten. Oder hat er zusammen mit Brennecke noch einmal den Gesamttext überarbeitet ? ??
Bei mir steht drin:
"Das Vorkapitel schrieb Krancke, den Bericht über die Unternehmung selbst Brennecke unter Mitarbeit des Kommandanten."