So – mal wieder etwas Ruhe zum Lesen gefunden.
Ausgesprochen lesenswert und ausserdem recht billig:
Autor: Gemeinschaft Crew 44, Eigenverlag;
"'So war das damals'. Berichte aus dem Erleben von Crewkameraden 1944 – 1945"
344 Seiten
Paperback
Standartpreis ist z.B. bei amazon 16.77 Euronen. Es gibt aber auch grad ein gebrauchtes für preissliche 11.11 Euro.
Das Buch ist einfach 'nur' eine Erlebnis Sammlung. Genial! Doch, doch! Ich hab das ja sonst gar nicht so mit Zeitzeugen (besonders, wenn die anonym bestätigen, dass Prinz Eugen eben doch 41 Knoten laufen konnte ... aus dem Stand!) aber hier macht's die Masse. Man bekommt ein unendlich facettenreiches Bild von den zwei letzten Jahren Krieg. Das Buch lebt eben gerade davon, dass man nicht alles auf die Goldwaage legen kann, aber im Endeffekt aus der Summe der Erlebnisse eben doch ein unwahrscheinlich genaues Bild bekommt.
Die Begeisterung!
Begeisterung gepaart mit vollkommener Ignoranz für die Lage des Reiches. Da beschreibt jemand wie ihn im vollkommen zerbombten Kieler Hafen einen Augenblick die Idee befällt, ob jetzt doch noch der Endsieg kommt, wo da doch alles voller XXI Boote liegt.
Viele beschreiben teils direkt, teils auch nur ungewollt das Kopfschütteln 'richtiger' Marineoffiziere, die schon jahrelang auf Schnellbooten überlebten angesichts der grünen und begeisterten 44er.
Ganz, ganz verschieden die Blickwinkel. Da präsentiert einer sein Tagebuch; ein anderer blickt fünfzig Jahre später distanziert zurück. Da wird nur trocken berichtet, oder jemand erzählt von seinen Ängsten und Sorgen. Manch einer beschreibt sein Gefangenenlager, ein anderer sein Schnellboot.
Ein ganz toller Kontrast ist ein eingestreuter Beitrag von Rolf Güth (Crew 38), der Crew 44 als Ausbilder in Mürwik eng verbunden. Wieviel erwachsener, wieviel distanzierter der das alles erlebt hat!
Und ein zweiter artfremder Beitrag ist drin – ich hab den Namen von dem guten Mann grad nicht parat. Saaagenhaft! Ein Nachruf auf den 'Hipper'. Einfach urkomisch!
Ein immer wiederkehrendes Element ist das Verheizen der Kindersoldaten. Schon tragisch wie viele da in den letzten Kriegsmonaten noch absolut sinnlos dran glauben mussten.
Ein auch immer wiederkehrendes Element ist aber auch wie die begeisterten, kriegswütigen Kindersoldaten von altgedienten Soldaten um ihr Grabkreuz betrogen wurden. Manch ein fronterfahrener Vorgesetzter muss da in den letzten Kriegswochen buchstäblich seinen Hals riskiert haben, um ihm anvertraute junge Soldaten solange hinzuhalten bis der Krieg vorbei war; namenlose Lebensretter.
Einer hat da auch gleich noch in Platt geschrieben. Das wärmt natürlich des Norddeutschen Herz. Der schreibt da aber auch über seien 18. Geburtstag. Der ist wie viele aus Crew 44 auf Leipzig gefahren. Die alte, gammeliege Möhre war halt mit einer Art Einwegcrew besetzt. So kommt die Leipzig versus Prinz Kollisision oft vor in dem Buch. Der gute Mann beschreibt da dann wie die Kadetten hinterher die Leichname der Heizer zurechtknicken mussten, damit die in die Särge passten. Offenbar haben viele im Moment ihres Todes noch die Arme ausgestreckt gehabt, um sich vor dem siedendheissen Dampf zu retten. Die Leichname der Männer, die im Kartenhaus starben wurden dann anhand der Namensschilder in den Klamotten identifiziert und dann wurden die Arme und Beine gerecht auf die Särge verteilt. Vielleicht gibt es Schrecken, die kann man nur in seiner Muttersprache zu Papier bringen.
Gruselig!
Gruselig auch sich aus den Berichten die Einsatzplanung für Leipzigs letzte Fahrt zusammenzustoffeln: Minenlegen "so dicht vor Leningrad, wie möglich"! Mit einem Kreuzer, der so zwischen 14 und 17 Knoten lief, der immer nur ein Rohr der HA zu Zeit feuern konnte, damit die Spanten halten und der zum grossen Teil eine Kindercrew hatte. Ein Einsatz, der in seiner Rücksichtslosigkeit der alten Yamato Ehre gemacht hätte!
Überhaupt scheint die Leipzig einigen die Augen geöffnet zu haben wie am Ende Deutschlands Kriegsanstrengungen waren.
Interessant auch immer, wenn mal einer Vergleiche zur Bundesmarine anstellt. Die kommt selten gut weg dabei!
Ganz, ganz spannend ist das Buch im Kontrast zu Professor Christian Rusts Arbeit "Crew 34; Marineoffiziere während und nach der Hitlerzeit"
http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,1150.0.html
Wer irgend kann, sollte sich die Bücher im Set besorgen. (Ok – leicht gesagt – das Original von Rust ist in Englisch und nur selten preiswert zu erhaschen; die Deutsche Auflage ist wenige hundert Exemplare stark. Aber wer weiss – manchmal hat man Glück!)
Wo die Angehörigen von Crew 34 den Krieg und das Dritte Reich erwachsen, abwartend, anschauend, distanziert erlebten, landeten die armen Seelen von Crew 44 mitten drin.
Wo Rust glaubhaft aufzeigt, dass Crew 34 kaum einen echten Nazi in ihren Reihen gehabt haben wird, da war die Crew 44 aus lauter ahnungslosen Hundertfufzigprozentigen zusammengesetzt. Manch einer endete da, weil ihn die Eltern drängten, die wohl bessere Überlebenschancen sahen als bei Heer oder Luftwaffe. Die meisten aber gingen dahin, um an vorderster Front ihr Land zu retten.
Wo die Angehörigen der Crew 34 die Entnazifizierung als eine absolute Farce erlebten (eine Ansicht, die diese Generation als die Führungselite des Wirtschaftswunders dann auch so weitergab; die so publiziert und zu den Akten genommen wurde), da erlebten Angehörige von Crew 44 die Entnazifizierung als eine echte Erleuchtung.
Einer schreibt, dass er sich glücklich schätze als absolut verbohrter Nazi bis 1948 in England festgehalten worden zu sein. Er schreibt, er habe demokratische Gundordnung tatsächlich erst dort in den Jahren 45 bis 48 gelernt, viel hautnaher, viel intensiver, als dass den in Deutschland gebliebenen jemals möglich gewesen wäre. Auch schätzte er sich glücklich erst nach Deutschland zu kommen als der erste Schimmer vom Aufschwung sich am Horizont sehen liess. Interessanter Gesichtspunkt!
Wo die Angehörigen der Crew 34 das Kriegsende zum grossen Teil in Führungsetagen fern der Front erlebten, da gerieten Angehörige der Crew 44 aber auch viel hautnaher in die Barbereien der Deutschen Verheitzer aber auch in die Barbareien der Sieger hinein. Viele starben in den letzten Kriegstagen; viele starben aber auch erst in den Tagen nach Mai 45 – zum grossen Teil in Sovietischer Gefangenschaft.
Schaut man sich an, wie die Kriegsmarine ihre Crew 34 und ihre Crew 44 behandelt hat, sieht man da einen krassen Bruch. Die Crew 34 gehörte dazu, in den engen, recht elitären und recht unnationalsozialistischen Zirkel des Kriegsmarineoffizierscorps. Die Kinder von Crew 44 hingegen wurden recht sorglos auf Himmelfahrtskommandos wie die Verteidigung von Berlin oder eben Leipzigs letzte Fahrt geschickt.
Das mag zum Teil das sehr ambivalente Bild erklären, welches nach dem Kriege von Grossadmiral Doenitz gezeichnet worden ist.
Wie auch immer – ein sehr, sehr, sehr lesenswertes Buch!
Ciao,
Ufo
Vielen Dank, ufo, für diesen Lesebericht.
Das erinnert mich ein wenig an meinen Großvater, der 1944 eingezogen wurde und 1945 bei Tangermünde über die Elbe vor den Russen in amerikanische Gefangenschaft floh.
Hallo Ufo,
Du hast das Werk wirklich ganz hervorragend beschrieben !
Man könnte meinen das Du so etwas hauptberuflich machst !
Ich habe im vergangenen Jahr das Buch gelesen ( bin eben fast eine Stunde an den Bücherregalen lang
gekrochen und kann es nicht wieder finden) und war genau so begeistert wie du.
Der bis zum Ende reichende Glaube an den Sieg , wie viele Personen haben das in dieser Form so zugegeben.
Hängen geblieben ist mir auch der befohlene letzte Einsatz am Kaiser Wilhelm Kanal Ende April.
Fährt da doch am 1. ? Mai noch ein U-Boot- Versorgungsschiff unter weißer Flagge bis oben vollgeladen mit Zigaretten und Spezialitäten für U-Bootsbesatzungen durch den Kanal .
Das so was noch in diesen Tagen funktioniert hat u. v. andere war mir nicht bekannt.
Vielleicht kannst Du mir noch mitteilen ob es nun die BUNGSBERG oder HEIDBERG war.
Hatte erst hinterher festgestellt das diese Schiffe lt. gängiger Fachliteratur gar nicht fertig gebaut worden sein sollen.
Man sollte viel öfter auf diese meistens im Selbstverlag gedruckten Werken hinweisen, es sind Lebenserinnerungen von Menschen die keine Hintergedanken beim schreiben der Zeilen hatten.
In gleicher Form gibt es die Erinnerungen von Franz Wick ,, Seekadetten ,, Die Jagd nach den goldenen
Stern 1944/45.von Franz Wick ( Vowinkel Verlag)
Erzählt wird unter anderen der Einsatz als Kadettenanwärter auf der LÜTZOW von Anfang 1945 bis zum Ende und Untergang, der Einsatz im hoffnungslosen Landkampf und das bittere Ende.
Es gibt natürlich noch viel mehr dieser Bücher, leider erfährt man fast nie etwas davon weil die Auflage so klein war und keine großen Verlage hinter den Werken stehen.
Theo
@Ufo
vielen Dank für den Tipp und die excellente Beschreibung !
Werde mir dieses Werk auf jeden Fall besorgen, da mich ja sowiso die menschliche Seite mehr interessiert als die rein technische .
habe bei Hellen heute Morgen ja doch meinen Buch wieder gefunden ..
Und fast noch einmal alle Beiträge durchgelesen !!
Zu meinen Zeileen.
Es war die HEIDBERG am 4. !! Mai 1945
Grüße
Theo
Der letzte Eintrag zu diesem Buch ist zwar schon einige Monate alt. Aber trotzdem erlaube ich mir die Frage: Wer kennt die "Chronik der CREW/45 - Die letzten Offiziersanwärter der Kriegsmarine"? In diesem Band (244 Seiten, Eigenverlag) sind die Geschichte dieser Crew und die Erlebnisse der OA niedergeschrieben.
Übrigens, in der Ruhmeshalle des Marine-Ehrenmals Laboe ist eine Gedenktafel zu Ehren der gefallenen, vermißten und in der Kriegsgefangenschaft umgekommenen Kameraden der Crew 45 zu finden. Diese letzte Crew der KM mußte einen hohen Blutzoll zwar nicht zur See, aber an der Oderfront und bei der Verteidigung der Reichskanzlei in Berlin zahlen.
Wer mehr wissen möchte, muß sich melden.
Werner
Guten Abend,
könnte man die Adresse einstellen, wo man besagtes Buch erwerben kann?
Bei Amazon,.... ist keine Listung vorhanden.
MfG
Prinz-Eugen
Eine sehr gute Suchadresse ist immer wieder www.bookfinder.com.
Diese Suchmaschine durchsucht abebooks, zvab, amazon und viele andere Anbieter und spuckt dann die Ergebnisse aus.
Dort werden z.B. bei amazon neun Neu-Exemplare für je 16,77€ + 3€ Porto (da ist amazon leider sehr teuer :roll:) gelistet:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3898117901/ref=nosim/bookfindercom
Ja für Crew 44 wohl
aber für Chronik der CREW/45 - Die letzten Offiziersanwärter der Kriegsmarine"?
habe ich nichts gefunden.
Gruß
Thepo
Moin,
die Bücher-Suchm. kenne ich.
Wie Theodore schon geschrieben hat, "Die letzten Off.-anwärter...." sind nirgends gelistet.
Eventuell könnte jemand die Quelle - "Eigenverlag" hier angeben. Sollte doch kein Geheimnis sein, wir sind doch unter uns. :-D
http://www.zeitreisen-verlag.de/shop/
http://www.militaria-house.com/buecher-neu.php
http://www.cimm.de/
http://germania-verlag.de/index.html
http://www.zinnfigur.com/Books/DE_Books_New_Set.asp
MfG
Prinz-Eugen
Liebe Freunde,
die Chronik der Crew 45 wird man wahrscheinlich nicht in den bekannten Suchmaschinen finden. Es wurde alleinig von der Gemeinschaft Crew/45 herausgegeben und ist nur in begrenzter Anzahl und in erster Linie für die Kameraden der Crew erschienen. Im vergangenen Jahr wurde bei dem letzten Crew-Treffen die Frage debattiert, ob dieser Band noch einmal in korrigierter Form aufgelegt und erscheinen soll. Die Crew-Versammlung kam zu dem Schluß, daß es insbesondere aus ökonomischer Sicht hinsichtlich des Aufwandes und einer gesicherten absetzbaren Anzahl nicht ratsam sei, an die Überarbeitung dieser Chronik heranzugehen.
Ich mache einen Vorschlag: 1. Ich stelle mein Exemplar dieser Chronik für eine begrenzte Zeit Kalli leihweise zur Verfügung. Er soll entscheiden, wie der
Inhalt dieses Bandes an Interessenten vermittelt werden kann. Kalli ist nämlich mein Vertrauensmann.
2. Ich leihe persönlich diesen Band aus.
In beiden Fällen muß selbstverständlich eine große Sicherheit gegeben sein, daß ich das Buch zurück erhalte.
Mal sehen, wie Ihr auf mein Angebot reagieren werdet.
Werner
Moin Werner,
Bücher leihe ich selbst fast keine mehr aus. Vor ca. 5 Jahren hatte ich einen Marineinteress., den ich aus dem Netz auch pers. kennengelernt hatte, ein Buch über Verleihungsurkunden ausgeliehen.
Nach Monaten mußte ich danach regelrecht betteln, daß ich es wieder bekam. Als ich es dann in Händen hielt, war eine Seite herausgerissen und lose in dem Buch eingelegt vorgefunden worden.
Einem Literaturbesessenen blutet da das Herz!
MfG
Prinz-Eugen
@ PRINZ-EUGEN
Da hab´ ich leider ähnliche Erfahrungen machen müssen wie du!
Nur hab´ ich das Verliehene nie zurück gekommen!
Seitdem verleihe ich nur noch gaaaanz selten - wenn überhaupt!
@WERNER
Vielen Dank für dein tolles Angebot!
Hallo Werner,
Dein Angebot ist honorig. Vielen Dank. Wenn ich die Chronik der Crew 45 habe, werde ich sehen, mit welchem Aufwand eine bestimmte Anzahl von Exemplaren herzustellen ist.
Eine Rücksendung ist selbstverständlich :MG:
Die Postadresse, weil von der Wohnadresse abweichend, schicke ich Dir per PN.
Herzliche Grüße
Kall
Servus Kalli,
wenn eine erneuerte Auflage durch Dein Engagement zustande kommen sollte, wäre ich an drei Exemplaren interessiert. Zwei sehr gute Freunde von mir hätten da auch Interesse.
MfG
Prinz-Eugen
Bitte erst einmal abwarten.....
Crew 44 gerade bei Amazon bestellt. :O/Y
Danke Thorsten für den Link :MG:
Dann hat mein Patzer des Überlesens von Theos Beitrag wenigstens einem geholfen... :|
Kannst Du mit Hilfe der Crew 45 danken... :-D
t-geronimo
Crew 45 wird schon. Auch eine andere Sache noch.
Wir drei werden wohl am Wochenende was zu knabbern haben :wink:
(http://www.mysmilie.de/smilies/verwirrt/7.gif)
Also an der Chronik der Crew 45 hätte ich ja schon auch Interesse! :-)
Sagt mal – welche Crews haben eigentlich überhaupt derartige Chroniken oder Crewbücher herausgegeben?
Also ich weiss von der Arbeit von Eric Christoph Rust zur Crew 34. Die ist leider in Englisch und die Deutsche Auflage dürfte bestenfalls wenige hundert Exemplare umfassen. Ich wollt den Professor Rust immer nochmal anschreiben, ob man gewissermassen für den Eigenbedarf nachproduzieren darf.
Dann hat es eben die oben beschriebene Zusammenstellung zu den zusammengefassten Crews 44.
Herausgegeben von Walter Nieß und Herbert Fischer gibt es die Chronik der Crew X/43
Ja – und ... noch weitere?
Kennt jemand von Euch noch welche; entweder einfach Sammlungen oder Arbeiten zur Geschichte einzelner Crews?
Ciao,
Ufo
Ist zwar keine Chronik, gehört aber auch zum Thema:
Seekadetten Die Jagd nach dem goldenen Stern 1944/45
Ich kann mich aber erinnern, mal bei Ebay Jahreschroniken der Crew 37 gesehen zu haben.
Siehe hier : http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=330081952071
oder hier : http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=330081670323
Zitat von: ufo am 22 Februar 2007, 16:26:27
...
Herausgegeben von Walter Nieß und Herbert Fischer gibt es die Chronik der Crew X/43
...
Ich hatte das hier nur so en passant aufgefuehrt. Das wird dem eigentlich gar nicht gerecht!
Also:
"Crew X/43"
... ist ein absolut geniales Buch! Anders als bei Crew 44 haben die beiden Herausgeber erheblich redaktionelle Arbeit hineingesteckt.
Ueberhaupt - die Seiten sind duenn, das Papier teuer und hochwertig; so haelt man ein eher handliches aber ausgesprochen gewichtiges Buch in Händen, das auf 500 Seiten in kleinem Schriftsatz unendlich viele Informationen, Geschichten, Erlebnisse und Ereignisse zum Besten gibt.
Die Herausgeber haben die Beitraege ihrer Kammeraden in einzelne Abschnitte geteilt und erzaehlen ihre gemeinsame kurze Kriegsmarinekarriere so in chronologischer Reihenfolge; sortiert nach Grundausbildung (sortiert nach Stuetzpunkten), Bordausbildung (nach Schiffen), Lehrgaengen und schliesslich nach den jeweils letzten Bordkommando oder Landeinsatz.
So ist das ganze ausgesprochen flüssig zu lessen; redaktioneller Text mit eingeschobenen Crewbeitraegen.
Das Buch ist ausgesprochen reich bebildert, mit Photos, mit Skizzen, mit Karikaturen von Vorgesetzten, mit Zeichnungen, Karten von letzten Schlachtfeldern oder Fluchtwegen nach Westen. Abgebilded sind viele, viele Originaldokumente von den Eintrittspapieren in die Kriegsmarine bis zu den Bescheinigungen fuer die Ueberfuehrungsfahrt der USCGC Eagle (ex Horst Wessel) in die Staaten; von Urlaubsscheinen hin zu Lageplaenen der Ausbildungsstaetten und Dienstplaenen; Einberufungspapiere und Erkennungsmarken. Das qualitativ gute Papier wird den Abbildungen hervorragend gerecht und die zahllosen Dokumente begleiten den Text in hervorragender Weise.
Aus der Reihe der (mir bekannten) Crew Erinnerungen das ausgesprochen schönste!
Aber ... wie es mir scheinen will ... leider verflucht selten.
Ciao,
Ufo
Crew 45 habe ich dankenswerter Weise von Werner leihweise bekommen. Nun ist lesen angesagt.
Ich kann schon jetzt sagen, dass da was hier zu veröffentlichen ist. Allerdings, dies ist keineswegs ein Nachteil, mehrheitlich von Werner beschrieben. Dauert aber noch ein Weilchen.
Die Crew X/43 schein von rechtschaffener Schreibfreude beseelt zu sein. Mag es sein, dass, wenn man da so einen unabgeschlossenen Abschnitt in seinem Leben hat, man da noch einen Schlussstrich ziehen muss?
Für Angehörige früherer Crews war das ja ein abgerundeter Lebensabschnitt. Nur für die Letzten mag das eben immer offen geblieben sein. Schon drollig. Vielleicht aber auch einfach Zufall dass wir grad nur aus '43, '44 und '45 schriftliche Aufzeichnungen kennen.
Von einem Mitglied von Crew X/43 herausgegeben gibt es noch:
"Anker und Äskulabstab, die Sanitätsoffiziersanwarter der Crew X/43 in Krieg und Gefangenschaft", herausgegen 1999 von Bernd Strecker, rund 300 Seiten.
Gestolpert war ich darüber, weil es in "Crew X/43" einen Verweiss darauf gab. Ich vermute mal der Beitrag der Sanitätsoffiziersanwärter wurde irgendwann so gross, dass er den Rahmen des Buches sprengte und so kam es dan wohl zum 'eigenen' Buch.
Änlich wie in dem Buch "Crew X/43" ist das Ganze liebevoll überarbeitet und chronologisch gegliedert. Die Ausbildung wird beschrieben, sowohl der soldatische Teil als auch der medizinische in Strassburg und Wien. Die verschieden Bordkommandos werden beschrieben, teils nur knapp und kurz, wenn weniger Crewmitglieder beigetragen haben, teils recht umfangreich und lebendig. Jede Ausbildungsstätte ist mit Bild vertreten, ebenso wie jedes Lazarettschiff und jeder Verwundetentransporter.
Im Anschluss hat das Buch einen wohlsortierten Dokumentenanhang mit Abdrucken von Dienstausweisen, Einberunfungsbefehlen, Kommandierungen, Studienbüchern, Entlassungspapieren und vielem mehr.
Nicht nur für Liebhaber von Berichten von Leuten die wirklich dabei waren ist das Buch sehr empfehlenswert sondern auch für jeden, der sich für Deutsche Lazarettschiffe oder das Sanitätswesen der Kriegsmarine ganz allgemein interessiert.
Wie leider so oft, scheint auch dieses gute Buch eine seltene Kleinstauflage zu sein. :-(
Ufo
Hier ist noch ein Exemplar erhältlich: bookloker.de
Gebrauchtware
Anker und Äskulapstab Die Sanitätsoffizieranwärter der Crew X / 43 in Krieg und Gefangenschaft
Strecker, Bernd (Hrsg.)
1999, Selbstverl., ill. Obr. 49,50 €
MfG
Prinz-Eugen
Steht da essentiell neues gegenüber
Rudolf Schmidt/Arnold Kludas,
Die deutschen Lazarettschiffe im Zweiten Weltkrieg
ISBN 3-87943-560-X
bzw.
Hartmut Nöldeke/Volker Hartmann,
Der Sanitätsdienst in der deutschen Flotte im Zweiten Weltkrieg
drin?
Zum Thema Crew - Erinnerungen könnte ich noch anbieten :
Acht Glas ( Ende der Wache )
Erinnerungen eines Seeoffiziers der Crew 38
von Karl Peter, 1989
Preussischer Militärverlag
ISBN : 3927292036
Nur mal ein paar Stichworte :
- Dähnholm, Gorch Fock, Hipper , 3. R.-Fl., 16. R.-Fl, Minenräumverband Cuxhaven.
Der Autor behandelt auch seine Dienstzeit nach dem 2. Weltkrieg, was aber auch sehr interessant ist.
Zitat von: Peter K. am 13 März 2007, 18:30:21
Steht da essentiell neues gegenüber
Rudolf Schmidt/Arnold Kludas,
Die deutschen Lazarettschiffe im Zweiten Weltkrieg
ISBN 3-87943-560-X
bzw.
Hartmut Nöldeke/Volker Hartmann,
Der Sanitätsdienst in der deutschen Flotte im Zweiten Weltkrieg
drin?
Beide Buecher nicht kennend und in dem Bereich auch weit ausserhalb meines Fachgebietes seiend ... ich habe keine Ahnung! Mal raten: In Fragen wie Niet pro Quadratzentimeter und Betten pro Deck sicher nicht. Die Leute, die oben genannte Buecher geschrieben haben, werden extra dafuer recherchiert haben, die, die fuer die Crew X/43 geschrieben haben, haben 'nur' auf den Dampfern gearbeitet, haben 'nur' ihre Erinnerungen wiedergegeben.
Aus solchen Buechern bekommst Du nur selten umfangreiche Informationen jenseits der geangigen Fachbuecher. Und doch - in so Erinnerungssammlungen finded man halt relativ oft kleine Informationsschnippsel, die in den Fachbuechern nicht auftauchen. Dass da damals auf Schiff XY tatsaechlich vier Bomben getroffen haben und nicht nur drei und dass eine davon aber ein Blindgaenger war, taucht eben dann vielleicht nur in den Erinnerungen dessen auf, neben dessen Koje die vierte Bombe dann langsam ausrollte und eben nicht hochging. In solchen Faellen finded sich dann im einschlaegigen Fachbuch vielleicht einfach nur der lappidare Eintrag von drei Bombentreffern.
Aber - nein - ich wuerde nicht erwarten viel zusaetzliche Fachinformation in dem Buch zu finden.
Was das Buch sicher eher hergibt als vielleicht ein Fachbuch zu Lazarettschiffen ist halt, die Stimmung an Bord, das Gehabe der Offiziere, das Auftreten, der Umgang miteinander ... Erlebnisse halt.
Tja - nicht so hilfreich die Auskunft fuerchte ich - Du braeuchtest jemanden, der alle drei Buecher hat! Oder Du must mal nach Scotland zum Lesen kommen. :-D
Ufo
Vielen Dank für dein interessantes Statement, UFO! :TU:)
... und das mit einem Scotland-Besuch könnt´ schon mal klappen ...
... vielleicht kombiniert mit einem Segeltörn ... :wink:
@Peter
Mach das! Schoenes Segelrevier hier!
Das Zusammentragen des Materials für "Crew X/43" scheint seinerzeit einen Schreibboom bei den alten Herren ausgelöst zu haben.
Offenbar fühlten sich auch die Segler unterrepräsentiert in dem gemeinsamen Buch. Jedenfalls gibt es seit letztem Jahr noch das ausgesprochen schöne Buch:
,,Unter Vollen Segeln; SSS Albert Leo Schlageter, Segelschulschiffsausbildung mitten im Krieg" zusammengetragen von H.J. Hornoff; 185 Seiten, viele viele saubere Abdrucke von Photos und Dokumenten.
Zusammengestellt hat er das auf der Basis von elf erhaltenen Crewtagebüchern und persönlichen Mitteilungen von Crewkammeraden.
Als Einzelbuch für Liebhaber schöner alter Segelschiffe ist das sehr empfehlenswert, als Lektüre für Leute, die sich für die Deteils der Kriegsmarine Offiziersausbildung interessieren ist das spannend, interessant für jeden, der einen Einblick in die letzten Monate des Reiches gewinnes will – rundum lesenswert!
Immerhin sind die Segelschulschiffe der Kriegsmarine die einzige Gross-Schiffsklasse, die komplett den Krieg überlebt hat und die – wenn die alte Gorch Fock sich auch schwertut – immer noch tapfer Dienst schieben. Schon beeindruckend! Blohm & Voss vom Feinsten!
Man mag sich das Massaker aber auch nicht vorstellen, wenn die ,,Schwäne der Ostsee" tatsächlich mal einen Luftangriff abbekommen hätten! Irgendwie rührend die Bilder von den zwei Zwozentimeter Vierlingen da an Deck! Ich frage mich, ob die einfach nie jemand entdeckt hat, oder ob die Allierten Piloten es nicht übers Herz brachten so einen Segler abzumurksen.
Erschienen ist das Buch als Spiralbindung im Eigenverlag. Vorne ist die Addresse des Herausgebers angegeben. Ich nehme mal an, da kann man direkt bestellen. (Meines hab ich allerdings von Jens Gnewuch – Collectio Navalis). Ich möcht die Addresse des Herren hier nicht einfach ins Netz pflastern. Ich teile die aber auf Anfrage gerne mit. Ich hab für meines 18 Euro bezahlt. Collectio Navalis hat das noch auf den Katalogseiten stehen. Das mag bedeuten, dass man das bei ihm weiterhin direkt beziehen kann – oder es mag bedeuten, dass er manchmal etwas nachlässig ist, seinen Onlinekatalog auf den neuesten Stand zu bringen. Ja – aber im Zweifelsfalle kann man wohl auch beim Herausgeber direkt bestellen.
Ciao,
Ufo
Die Sammlung wächst.
Zwischen "Crew34" von Eric Rust und den Sammlungen der Crewen44 und der Crew X/43 liegt ja doch eine ausgesprochene Lücke; eine Lücke in der viel passiert ist in der Entwicklung der Kriegsmarine, in der inneren Einstellung der Marine zu 'ihren' Leuten.
So war ich auf der Jagd nach einen ,Zwischenbuch'. ,,Acht Glas" von Karl Peter passt in die Lücke, ist aber eben das Werk eines Einzelnen, mit den Sichtweisen eines Einzelnen und den Erlebnissen und Erfahrungen eines Einzelnen. Ich suchte nun aber etwas, was über das persönliche Empfinden eines Autors hinausgeht, etwas was ,mittelt' über die Erlebnisse, die jeder für sich hatte.
Unter dem schönen Titel ,,Von Latten und Molchen" fand ich die Erinnerung der Schiffbauer der Crew XII/39. Damit gibt's dann auch einen Fingerzeig woher der so drollige Titel kommt – das bezieht sich auf die Strak Latten und Strak Gewichte (die Molche), welche man zum Anreissen des Schiffskörpers verwendet.
Erschienen 1995, fein in Leinen gebunden mit gut 450 Seiten ein stattliches, schönes Buch.
Anders als ,,Crew X/43", welches geschrieben wurde ein Stück Erinnerung zu bewahren und an kommende Generationen weiterzugeben, ist ,,Von Latten und Molchen" ein ganz, ganz persönliches Werk. Man wird da regelrecht in die Wohnstuben der alten Herren eingeladen. Geschrieben haben die das für sich selbst, für ihre Familien, enge Freunde vielleicht noch. Aufgemacht ist das ganze wie die Sammlung vom Abschlussjahrgang; teils in Schreibmaschiene, mal am Rechner, jeder in seinem Stil; allerlei Dokumente und Photos dazwischen.
Gut 1000 Mann umfasste die Crew XII/39; 36 davon entschieden sich für die Laufbahn ,,Bau" mit dem Spezialbereich Schiffbau.
Auf den ersten 100 Seiten wird die Ausbildung beschrieben, die Grundausbildung, Kommandierungen an die Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven und schliesslich die Zeit an der Technischen Hochschule in Berlin; vieles, was ich aus anderen Büchern kannte aber auch viele sehr persönliche Erinnerungen. Wo sonst erfährt man schon, dass der ehrbare Professor für Schiffbau Herbert Schneekluth seine Wette den Vormittag mit den Mädchen des Wilhelmshavener Lyzeums zu verbringen gewann, indem er sich flugs vom Dienst entfernte, sich in einen Blaumann warf, einen Werkzeugkasten ergriff und dann durch die Schule zog und mit todernster Mine Heizkörper inspizierte.
Die so froh erwartete Zeit an der Kriegsmarinewerft erwiess sich über weite Abschnitte als Gammeldienst, legte aber die Grundlage zu einer lebenslangen Liebe zur Tirpitz.
1942 holte sie beim Studium in Berlin der Krieg dann ein. Nach recht kurzer Seeausbildung fanden sich alle auf oder in verschiedenen Booten wieder. Das war zumindest für die, die U-Bootwaffe erwischt hatten keine so glückliche Zeit. Das haben etliche nicht überlebt.
Die folgenden rund 350 Seiten widmen sich 36 Lebensläufen. Allerlei davon enden viel zu früh. Für 9 ihrer Kammeraden hat jeweils ein anderer Erinnerungen zusammengetragen, einige Photos, eine persönlliche Begebenheit. Gefallen im Krieg.
Während Crew34 noch relativ passabel weggekommen ist und manch einer schon recht warm, trocken und sicher in Staffpositionen sass, als der Krieg begann ernsthaft Deutsche Soldaten zu fressen; während die Angehörigen von Crew X/43 oder der 44er Crewen mehr so als Verbrauchssoldaten mit der Panzerfaust, oder sogar mit Messer und Benzinflasche gegen Panzer weggeschmissen wurden, haben die Angehörigen von XII/39 die letzten Kriegsjahre meist in unteren Kommando Positionen an forderster Front erlebt.
Das waren dann die Wachoffiziere der berüchtigten Dönitz'schen Einweg-U-Boote, mit denen ab Mitte 1944 die Allierten U-Jäger unterhalten wurden.
Die Überlebenden aber rollen da bereitwillig ein ganzes Leben vor einem auf. Der Einzige, dessen Name mir ein Begriff war ist halt Herbert Schneekluth; der Schneekluth, der mit ,,...efficiency and speed" und so. Überhaupt sind viele dem Schiffbau treu geblieben. Da ist der ehemalige Leiter der Hamburgischen Schiffbauversuchsanstalt dabei, Werftvorstände, Schiffbauingenieure. Manch einer kehrte dem Beruf den Rücken, einer wurde ein berühmter Arzt. Manch einer hatte genug vor Deutschland und blieb doch seiner Passion treu; baute Yachten am Strand von Brasilien, starb schliesslich nach – wie es ausschaut – erfülltem und glücklichem Leben; starb im Schlafe auf Freiwache an Bord einer Yacht vor der Küste Brasiliens. Stilvoller Abgang für einen in Ehren ergrauten Mariner!
Meine Ausgabe habe ich antiquarisch erhascht; aber hier:
http://www.directshopper.de/9783896530110-Von-Latten-und-Molchen-Probst--Valentin---_Sonstige-nicht-nach-Kategorien-sortierte-Bucher_p
scheint es das noch im Handel zu geben.
Von dem Buch gibt es unter dem Titel ,Nachschlag' noch einen ebensolchen von 1997.
Ufo
Hallo Kalli,
da mein leider vor einem halben Jahr verstorbener Vater als Kadett Mitglied der Crew 45 (Hilfskreuzer "Hansa") war, bin ich auch daran interessiert, ein Exemplar der Neuauflage zu erwerben.
MfG
Ahnenforscher
Hallo Ahnenforscher,
ich hatte die Gelegenheit leihweise das Buch der Crew 45 zu lesen. Leider war die Zeit zu knapp einige Kopien zu ziehen. Eine Neuauflage scheint mir nicht in Sicht.
Falls Du konkrete Fragen hast, so wende Dich doch bitte an unser Ehrenmitglied Werner ( Dr. Werner Jähnig ). Am besten ist, Du schaust mal in seine website und stellst die Fragen im Gästebuch.
Kannst es natürlich auch hier über PN tun oder im Forum. :-)
www.wejot-leipzig.de
Hallo Kalli,
vielen Dank für den Hinweis. Werde dann mal mit Dr. Jähnig direkt Kontakt aufnehmen.
MfG
Ahnenforscher
Grad noch ein Crew Buch erhascht: Unter dem schlichten Titel ,,Crew 40" hat Trutz v. Trotha auf 313 Seiten Mitglieder der Kriegsmarine Crew 40 aufgelistet; feines Buch, schön in Leinen gebunden mit Schutzumschlag drum.
Das ist wirklich mehr ein Nachschlagewerk denn ein Lesebuch. Da ist eine kurze Einleitung und dann folgen Seiten um Seiten mit Namen, meist einem Bild (manchmal auch zwei) und kurzer militärischer Karriere. Hat jemand noch nach dem Krieg in der Bundeswehr gedient, so ist das meist noch aufgeführt aber zivile Karrieren nach dem Krieg sind nicht erwähnt.
So ist das Buch denn wirklich mehr ein stsatistisches Nachschlagewerk, welches einem verrät, wo die Angehörigen von Crew 40 im Weltkrieg gedient haben. Gruselig dabei wieviele in U-Booten gestorben sind. Es finden sich manchmal ganz Seiten, wo Leben einfach nur mit einem Datum und der Nummer eines U-Bootes enden.
Vom Timing her hat die Crew 40 es da ausgesprochen dumm getroffen. Die meisten waren mit ihrer Ausbildung gerade fertig, um ab 1943 als U-Bootfahrer zu verenden. Da sassen die Angehörigen älterer Kriegsmarine Crews denn schon warm und trocken in Staff Positionen nachdem sie 1939 bis 42 zur See gefahren sind.
Nun – jedenfalls kein Buch, welches man Seite, um Seite wegschmökert aber ein ausgesprochen feines Nachschlagewerk zur Crew 40. Ohne Auflagenzahl oder ISBN auch eines von diesen Büchern von denen man entweder weiss, dass es sie gibt oder man finded sie allenfalls mal per Zufall.
Ufo
So – manche sind einfach in jedem Suchprogram zu finden, andere ausgesprochen selten: das sind die Darstellungen einzelner Kriegsmarine Crews von denen ich weiss. Da einige solcher Bücher ohne ISBN und in Kleinstauflagen wirklich nur durch Zufall zu finden sind, würde ich mich freuen, wenn Nachträge angehängt werden.
Zu eingen der Bücher hab' ich weiter oben im Thread das eine oder andere gesagt – viele sind wirklich lesenswert; machen Geschichte anschaulich, begreifbar, menschlich.
Eric Christian Rust; "Crew 34; Naval Officers under Hitler"
1989, 248 Seiten, Hardcover
Ist regelmässig irgendwo neu oder antiquarisch zu haben.
Eric Christian Rust; ,,Crew 34; Marineoffiziere in der Hitlerzeit"
1987, 453 Seiten, Taschenbuch
Deutsche Ausgabe von ,Crew 34';
2 Kleinstauflagen für den Eigenbedarf der Crew
Eine Ausgabe in der Bibliothek des Schiffahrtsmuseum Bremerhaven
Valentin Probst, Roland Reche und Herbert Schneekluth; ,,Von Latten und Molchen; Marineoffiziere der Fachrichtung ,Bau' aus Crew XII/39"
1995, 400 Seiten, Leinen (Schutzumschlag?)
Eigenverlag – Kleinstauflage für den Eigenbedarf der Crew
Diverse Bibliotheken; auch gelisted bei www.booksagain
Roland Reche; ,,Nachschlag" zu ,von Latten und Molchen'
1997, 100 Seiten
Eigenverlag – Kleinstauflage
Keine Bibliothek bekannt
Trutz v. Trotha: ,,Crew 40; Die am 1. Oktober 1940 als Crew 40 in der Kriegsmarine eingetretenen und die später der Crew 40 angeschlossenen Offiziersanwärter und ihre Schicksale. Zusammengestellt von Trutz v. Trotha."
1982, 313 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag
Kleinstauflage, Essen
Keine Bibliothek bekannt
Walter Nieß und Herbert Fischer; ,,Chronik der Crew X/43"
1998, 500 Seiten, Hardcover
Eigenverlag - Kleine (kleinste ?) Auflage
Eine Ausgabe in der Deutschen Nationalbibliothek
H.J. Hornoff; ,,SSS Albert Leo Schlageter; Segelausbildung mitten im Krieg; Crew X/43"
2005, 185 Seiten, Spiralbindung
Eigenverlag - Kleinstauflage
Keine Bibliothek bekannt; Bezug über Autor, möglichwerweise auch via ,Collectio Navalis', Berlin
Bernd Strecker; ,,Anker und Äskulabstab; Sanitätsoffiziersanwärter der Crew X/43"
1999, 300 Seiten, Taschenbuch
Eigenverlag - Kleinstauflage
Ausgaben aber in diversen Bibliotheken
Gemeinschaft Crew 44; ,,' So war das damals'. Berichte aus dem Erleben von Crewkameraden 1944 – 1945"
2000, 344 Seiten, Taschenbuch
Regelmässig im Handel zu haben
Gemeinschaft Crew 45; ,,Chronik der Crew 45"
Kleinstauflage
Weder im Handel noch in Bibliotheken – hier im Forum Anfragen wohl am ehesten an Dr. Werner Jähnig.
Einzeldarstellungen:
Karl Peter; ,,Acht Glas (Ende der Wache). Erinnerungen eines Seeoffiziers der Crew 38" 1989, 376 Seiten
Regelmässig auf dem antiquarischen Markt.
Franz Wick; ,,Die Jagd nach dem goldenen Stern"
2002, 210 Seiten
Relativ kleine Auflage, regelmässig im antiquarischen Handel
Dr. Werner Jähnig; Von der Seeberufsfachschule zur Kriegsmarine"
http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,5499.0.html
Diese Liste enthält keine Crewbücher von vor 1945. Davon gibt's reichlich. Nahezu jede Offizierscrew hat so alle paar Jubeljahre mal was rausgebracht, mal eher einfach mit gehefteten hektographierten Seiten, mal aufwändig und auf Glanzpapier. Die Auflagen davon sind natürlich winzig, viele Exemplae verloren, so ist sowas im Einzelfalle ausgesprochen selten.
Nur als Beispiel:
Hrsgegeben von der Buchdruckerei und Verlag Ehlers, Kiel; ,,Crew 37"
180 S., durchgehend illustriert, mit Abbildungen der leitenden Offiziere und Einzelporträts der Mannschaften, zusätzlich Bilder von Schiffen und Reisephotos.
Ist natürlich nett für Photosammler und Leute, die Personen zu bestimmten Dienststellen suchen. Ist aber natürlich vollkommen unergibig, wenn man sich – wie ich – dafür interessiert, wie die ihre Marinezeit im Rückblick einschätzen und was die so erlebt haben.
Ufo
Auch wenn ich den Hinwweis bei anderer Gelegenheit schon öfter gegeben habe, eine gute Quelle, insbesondere mit Crewfotos etc. ist das WGAZ auf der MSM. Lohnt sich immer, dort mal nachzufragen.
Vielleicht der Schauplatz des 4. Crewtreffs?
Gruss
Axel
Guten tag
Ich habe nur noch heute diese Thema gesehen. Ich habe sofort die Chronik der Crew X/43 bestellt.
Ich glaube dass mein Grossvater in diesen Crew war, aber ich bin nicht ganz sicher. Ich hoffe doch etwas neues in diese Buch zu finden.
Er war Fähnrich zur See in dezember 1944, dass würde doch sehr gut mit dem Crew X/43 passen.
Ich habe ihn hier gesucht http://www.krigsboern.dk/efterlysninger2/eftersoegning3.htm
Ich suche Crew List und Photos von Crew X/43 aber kann leider nichts am Internet finden.
Helle Jørgensbye
Hallo,
dank an @UFO für den Tip :MG:,
habe die Bücher grad für mich entdeckt, es lohnt sich top
Crew 44 "So war das damals" (http://books.google.de/books?id=Ti4QpA28JIcC&lpg=PA333&ots=rVYY-2SQpQ&dq=so%20war%20das%20damals%20Crew%2044&hl=de&pg=PP1#v=onepage&q&f=false) ist teilweise online lesbar
Grüsse
Beate
Mal eine Anfrage. Hat Jemand das Buch von Walter Günther - So war das damals - Gemeinschaft Crew 44 - gelesen und kann eine Empfehlung geben :?
Soll wohl Berichte von Offiziersanwärtern der Jahrgänge 1925. 1927 beinhalten
Gruß - Achim - Trimmer
Verzeih; wenig Zeit, allerlei Arbeit um die Ohren - da ist grad (mal wieder) wenig Zeit fuers Maritime. Daher nur in aller Kuerze ein Verweis auf einen alten Thread:
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,3094.0.html
Der wird dem Buch immer noch gerecht.
Gutes Buch! Sehr zu empfehlen. :MG:
Ufo
Daher zusammengeführt. :wink:
Hallo Crew, mein Vater ist vor fünf Jahren gestorben
war Jg 1926 . Schätze also Crew 44 oder 45
Sanitätsdienst Offiziersanwärter auf der Emden bis diese 45 in Kiel bombardiert wurde . Wurde dann an der Oder eingesetzt kam in russ. Gefangenschaft konnte aber aus dieser fliehen....viele Geschichten hat er erzählt
frage mich nur wo an der Oder u. in welcher Einheit er war ?
Er wusste es wohl selber nicht mehr genau hat aber auf dem Transport den Namen der Stadt Fürstenberg oder Feld gelesen ..Evtl hier jmd. bei Euch Infos dazu oder jmd kann mir ein Buch dazu empfehlen ? Evtl. gibt es auch jmd dessen Vater oder Grossvater auf der Emden 2 1945 war?
Ahoi
Hallo zusammen, habe mich gerade hier angemeldet da ich nach berichten, Fotos etc des SSS Schlageter gesucht habe! Habe die letzten Tage mit meinem Opa über seine Zeit bei der Marine gesprochen und er hat mir sein Logbuch gezeigt.
Er war 4/44 auf der Schlageter bis(bin mir nicht ganz sicher) Ende Dezember wo das Schiff auf eine Mine gefahren ist.
Ihr würdet mir super helfen wenn ihr mir sagen könntet wo ich Infos oder ein Buch über diese Zeit finde bzw. bestellen kann!
Liebe Grüße
Christian
Das beste Buch welches ich zu dem Thema kenne ist:
H.J. Hornoff; ,,SSS Albert Leo Schlageter; Segelausbildung mitten im Krieg; Crew X/43"
2005, 185 Seiten, Spiralbindung
Eigenverlag - Kleinstauflage
Nachdem der Marine Offizier Jahrgang Oktober 1943 (die Crew X/43) ihr Crebuch zusammengestellt hatte, fanden einige der Offizieranwaerter, die auf Leo Schlageter unterwegs waren, dass es bestimmt schoen sei die gemeinsamen Erlebnisse niederzuschreiben. Rausgekommen ist das oben ganannte Buch.
Der Karlsruher Virtuelle Katalog gibt so ad hoc keine besitzende Bibliothek her. Ich habe der Bibliothek der Marineschule mal eine Ausgabe ueberlassen. Mit einem kleinen AUsflug nach Flensburg laesst sich das gute Stueck also einsehen.
Ist Dein Opa selbst vielleicht Mitglied der Crew X/43 gewesen? Ab April 1944 auf Schlageter und ein Logbuch schreiben muessen? Das wirkt ja so, oder?
Ciao,
Ufo
P.S.
Wenn Flensburg gar viel zu weit weg ist, kann ich sonst auch meine Ausgabe zum Copyshop geben - das kostet dann halt das Kopieren und den Versand - und das geht nicht unbedingt von Heut auf Morgen.
Zitat von: ChristianP am 11 Dezember 2019, 11:43:49
Hallo zusammen, habe mich gerade hier angemeldet da ich nach berichten, Fotos etc des SSS Schlageter gesucht habe! Habe die letzten Tage mit meinem Opa über seine Zeit bei der Marine gesprochen und er hat mir sein Logbuch gezeigt.
Er war 4/44 auf der Schlageter bis(bin mir nicht ganz sicher) Ende Dezember wo das Schiff auf eine Mine gefahren ist.
Ihr würdet mir super helfen wenn ihr mir sagen könntet wo ich Infos oder ein Buch über diese Zeit finde bzw. bestellen kann!
Liebe Grüße
Christian
P.P.S.
Das ist nu' natuerlich nicht Grossvaters Zeit sondern diverse Crew Jahrgaenge davor aber vielleicht zum in Erinnerungen schwelgen?
Viele Marine Offizier Jahrgaenge haben Reisebuecher von der Zeit auf dem Schulkreuzer herausgegeben. Buecher von der Segelschulschiffszeit sind selten. Die Crew Oktober 1937 (Crew 37b) aber hat von der Fahrt auf Albert Leo Schlagetter das Buch "100 Tage, 10000 Meilen" herausgegeben.
Keine Photos aber schoene, lebendige Berichte ueber die Karibikfahrt der Schlageter.
Hier gibt es eine Ausgabe:
http://www.history-shop.de/katalog/artikel/Buch_WESTINDIEN_CREW_AUF_82816.html
Vielleicht was fuer den Gabentisch?
Ufo
Nachtrag .... grad nochmal nachgeblättert: Wenn etwas weniger "exotische" Buchvorschläge gewünscht sind bietet auch das Buch 'Crew X/43' schon gut zehn, zwölf Seiten zur Geschichte der Schlageter von der Wiederindienststellung im Januar 44 bis zum Minentreffer.
Bei dem Crewbuch muß man etwas stöbern - manch eines wird antiquarisch zum Preis von Hitlers Tagebüchern angeboten aber es lassen sich auch immer Mal Ausgaben für zwanzig Euro plus erhaschen.
Zitat von: superbia am 27 August 2019, 21:56:42
Hallo Crew, mein Vater ist vor fünf Jahren gestorben
war Jg 1926 . Schätze also Crew 44 oder 45
Sanitätsdienst Offiziersanwärter auf der Emden bis diese 45 in Kiel bombardiert wurde . Wurde dann an der Oder eingesetzt kam in russ. Gefangenschaft konnte aber aus dieser fliehen....viele Geschichten hat er erzählt
frage mich nur wo an der Oder u. in welcher Einheit er war ?
Er wusste es wohl selber nicht mehr genau hat aber auf dem Transport den Namen der Stadt Fürstenberg oder Feld gelesen.
Fürstenberg dürfte zutreffend sein:
https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstenberg_(Oder)
Zitat von: ufo am 17 Dezember 2019, 08:56:21
Nachtrag .... grad nochmal nachgeblättert: Wenn etwas weniger "exotische" Buchvorschläge gewünscht sind bietet auch das Buch 'Crew X/43' schon gut zehn, zwölf Seiten zur Geschichte der Schlageter von der Wiederindienststellung im Januar 44 bis zum Minentreffer.
Bei dem Crewbuch muß man etwas stöbern - manch eines wird antiquarisch zum Preis von Hitlers Tagebüchern angeboten aber es lassen sich auch immer Mal Ausgaben für zwanzig Euro plus erhaschen.
Vielen vielen Dank, ja es wäre super wenn wir da etwas hinbekommen würden und du mir Deine Ausgabe kopieren und zusenden könntest.
Nach dem crewbuch muss ich mal suchen ob ich da was finde!
Ich werde gleich nochmal zu meinem Opa fahren und fragen ob er nicht doch in der Crew 43 war und 44 aufs Schiff gekommen ist!
Beste Grüße
Christian
Zitat von: ChristianP am 19 Dezember 2019, 13:40:34
Zitat von: ufo am 17 Dezember 2019, 08:56:21
Nachtrag .... grad nochmal nachgeblättert: Wenn etwas weniger "exotische" Buchvorschläge gewünscht sind bietet auch das Buch 'Crew X/43' schon gut zehn, zwölf Seiten zur Geschichte der Schlageter von der Wiederindienststellung im Januar 44 bis zum Minentreffer.
Bei dem Crewbuch muß man etwas stöbern - manch eines wird antiquarisch zum Preis von Hitlers Tagebüchern angeboten aber es lassen sich auch immer Mal Ausgaben für zwanzig Euro plus erhaschen.
Vielen vielen Dank, ja es wäre super wenn wir da etwas hinbekommen würden und du mir Deine Ausgabe kopieren und zusenden könntest.
Nach dem crewbuch muss ich mal suchen ob ich da was finde!
Ich werde gleich nochmal zu meinem Opa fahren und fragen ob er nicht doch in der Crew 43 war und 44 aufs Schiff gekommen ist!
Beste Grüße
Christian
Ok, der Copyshop in unserer Kleinstadt hat vor Jahr und Tag den Geist aufgegeben. Mein neues Jahr wird arbeitsreich anfangen aber irgendwann Mitte Januar sollte ich dazu kommen das Schlegeter Buch mal in Glasgow zum Copyshop zu tragen.
Ja, bin ich neugierig, was Dein Opa noch zu erzaehlen hat. Crew X/43 wuerde schon passen. Hier:
https://heinrich-in-schlesien.blogspot.com/p/logbuch-des-eberhard-friedrich-hans.html
... hat Eine Familie ein Logbuch online gestellt. Da war jemand Mitglied des Marine Offizier Jahrganges Oktober 1943 und der war dann nach der miltaerischen Grundausbildung von der Wiederindienststellung bis zum Minentreffer auf Schlageter.
Aber so ganz geradlinig waren Lebenswege damals in der Kriegsmarine schon nicht mehr. Mag auch ganz Eine andere Karriere gewesen sein.
Ich meld mich im Neuen Jahr mal wenn ich weiss was die Buchkopie kosten wuerde.
Mit herzlichen Gruessen,
Ufo
Moin,
ein Logbuch aus Crew DAL X/43 ist online lesbar mit vielen Fotos. Hier der Link .
Ahoi
(https://heinrich-in-schlesien.blogspot.com/p/logbuch-des-eberhard-friedrich-hans.html)
Vielen Dank! :TU:)
Hallo Hans,
wirklich schönes Dokument. Danke für den Link.
:MG:
Darius