Hi Martin,
ich kenne mich recht passabel mit Pro/ENGINEER 3D-CAD aus.
Da habe ich vor etlichen Jahren angefangen, Kunststoff-Modellbausätze nachzubauen. Also z.B. eine Me109, ein XXIer U-Boot (siehe Foto unten), eine Dampflok Baureihe 01, ein 10er-Schnellboot usw. Das dauerte 3 Jahre, bis ich mich traute, meinen Minenjäger LINDAU M1072 im Maßstab 1:72 als Spritzguss-Modellbausatz zu entwickeln. Sozusagen habe ich die Arbeit eines Revell-Entwicklers simuliert. Und als dann das 3D-Modell des Außenmodells nach ca. 1 Jahr fertig war (ca. 500 unterschiedliche Bauteile), habe ich angefangen, das Ding innen zu bauen, akuell ist das Zwischendeck fertig und das Hauptdeck zu etwa einem Drittel drin. Das sind ca. 1000 unterschiedliche Bauteile für die Innenräume, wobei alleine wohl so 300 Rohre dabei sind. Dauer für die Innereien bisher 1,5 Jahre. Alles so nebenher zum Job.
Ich habe mir also vor Jahren einen Spantenriss besorgt und meine alten Fotos rausgekramt (wer Bedarf an Fotos eines 331er hat, darf sich gerne melden). Für die Innengeometrien habe ich im Marinemuseum mit dem Chef geklönt und der hat seinen Schlüsselbund genommen und mich auf eine Foto-Session in Rudermaschine, MotRaum, E-Werk und so begleitet, wo man als Normalsterblicher nicht hinkommt. Zusammen mit den 20 Jahren alten Erinnerungen an Schaltpläne und Ventile (wozu haben wir das damals denn sonst alles auswendig gelernt, wenn nicht dafür?), konnte ich dann viel rekonstruieren. Unten mal eine Impression vom MotRaum im 3D-Modell. Der Maßstab 1:72 bietet ja den Vorteil, sowohl Details gut zeigen zu können, als auch einiges wegzulassen :wink:
Hier mal ein paar Bilder vom 3D-Modell
Viele Grüße
Detlef
Hallo Dergl
Herzlich willkommen im Forum und viel Spass beu uns. Die Bilder sehen unglaublich interessant aus. Ich glaube, Du liegst mit "Der Hesse" auf der gleichen Wellenlänge. Er betätigt sich wohl auch mit Modellbau und EDV.
Moin Dergl
Also WOW :-o die Bilder sehen sehr gut aus, das muss ich schon sagen!
Und ich finde das dein Wissen nicht alleine sein darf, sondern verteilt werden muss.
Könntest du mir dann vielleicht helfen wie ich die Spanten von meinen Modellen in CAD bekomme?
Ich besitze Auto-CAD 2004 als Schullizenz da ich das in meiner Ausbildung brauche, geht das damit überhaupt?
Was brauche ich sonst noch??
Viele Fragen ich weiß, aber es wäre schön wenn du sie beantworten kannst, meine Lehrer können es nähmlich nicht
Gruß
Martin
Ich denke, so ein interessantes Thema sollte nicht in den Begrüßungen untergehen.
Darum habe ich mal ein eigenes davon gemacht.
Mal schauen, was sich draus entwickelt.
:ML:
Danke t-g. :MG:
Zitatgeht das damit überhaupt?
wird seehr schwer werden.
AutoCAD ist ein 2D Programm, maximal 2 1/2D.
Pro E ist voll 3D.
Man könnte versuchen die Spanten in 2D zu zeichnen und die dann in Pro E importieren. Um dann ein Volumen zu erzeugen.
Tolle Arbeit! DU hast nicht zufällig Lust ein kaiserliches T-Boot zu entwerfen? (Quellen habe ich!)
Servus Detlef,
Grand chapeau! Spitzenarbeit!
Wenn du dir vorstellen kannst, diverse screenshots hier kommentiert zu veröffentlichen..., ich nehme an, du hast von Anfang an ein begeistertes und fasziniertes Publikum!
Ciao,
Harold
Hallo,
wie sagt man so schön "ganz großes Kino".
Ich habe bis vor ein paar Monaten beruflich in der CAD Entwicklung gearbeitet, im Bereich Fertighausbau/Holzbau. Da war die Rendering-Engine allerdings recht bescheiden. Es kam auf andere Sachen an. Als Anwender bin ich aber eine Null und habe immer nur gestaunt was die Leute die dieses Programm intensiv (beruflich) nutzen damit anzustellen wußten. :-D
Ich denke wir wären alle hier begeistert wenn du uns ab und an mal ein weiteres Stück deiner "Kunstfertigkeit" zeigen würdest. Das muß nichtmal was großes sein. Auch die kleinen, feinen Dinge können Spaß machen.
Grüße
Tri
Hallo Martin,
geht es darum, ein 3D-Modell zu erstellen oder darum, einen Satz Spanten aus einer CNC-Fräse fallen zu lassen?
Um Spanten in ein CAD zu bekommen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Um ein Nachzeichnen der Spanten kommt man meines Erachtens jedoch trotzdem nicht herum.
Eine Möglichkeit ist es, die Spanten zu scannen, als Hintergrundbild einzufügen und die Spanten nachzuzeichnen.
Eine andere Möglichkeit ist, einen gescannten Spantenriss zu vektorisieren. Ich habe es bisher nur mit IMG2CAD versucht. Das Ding ist kostenlos und man kann damit aus einer Bilddatei ein dxf oder dwg machen. In AutoCAD importiert kannst Du diese Linienzüge dann weiterverwenden. Schöne glatte Kurven werden es jedoch nicht. Ich denke, das liegt am Druck und den Bildpunkten, die beim Vektorisieren zu leicht gezackten Linien werden. Auch kann es vorkommen, dass die Linienzüge unterbrochen werden wenn die Druckqualität schlecht ist. Aber auch diese Linien lassen sich mit etwas Aufwand nachzeichnen oder verbinden.
Die DWG-Datei in Corel Draw eingelesen und als HPGL-Datei umgewandelt sollte sich auf einer CNC-Fräse weiterverabeiten lassen. (Ich weiß nicht, ob man über Auto-CAD auch zum HPGL-Format kommt, ich kenne das Programm kaum).
Zu nem brauchbaren 3d-Modell hat es bei mir bisher nicht gereicht. Spätestens beim Erzeugen des Volumenkörpers kam irgendwie nur völliger Schrott dabei raus... :). Deshalb hab ich noch um so mehr Respekt vor Detlefs erstklassiegem Minensucher.
Ich hoffe, Martin, ich konnte Dir ein bißchen helfen.
Viele Grüße
Matthias
Hi zusammen,
wow, erst ein paar Tage "drin" und dann sogar gleich eine eigene Sparte gekriegt :-) :-o
Klar werde ich noch Fotos vom 3D-Modell reinhängen, nur
- ich habe erst ab Januar wieder eine Lizenz, um das Modell aufzurufen
- ich bin in den nächsten Wochen leider ohne Internetzugang.
Sorry, das ich zuerst die Pferde scheu mache und dann nichts kommt. Bin gerade dabei, den Arbeitgeber zu wechseln und der (noch) aktuelle Arbeitgeber hat mir nur Minuten nach meiner Kündigung mitgeteilt, das ich freigestellt werde. Also Gehalt kriegen, aber nicht arbeiten (müssen). Dummerweise gebe ich am kommenden Montag auch das Notebook ab und bin dann auch zu Hause ohne Rechner.
Na, dafür verspreche ich auch, einige Details des CAD-Modells reinzuhängen, natürlich kommentiert. Ich denke da z.B. an die Treibstoffanlage, Seewasseranlage, AnDiMots, EDiMots und Hilfsmaschinen. Vielleicht gibt´s ja hier jemanden, der noch nicht sooo tief in den Innereien eines Schiffes drin war... oder alternativ wissen möchte, wie ein Dergl innen funktioniert. Als Appetitanreger habe ich mal eins der Bilder vom CAD-Modell kommentiert... im "Keller" kenne ich mich besser aus, da wird´s dann interessanter bei den Kommentaren.
Wer Interresse an CAD hat: www.cad.de. Da gibt es die "Foren", für jedes CAD-System ein eigenes. Wer also Fragen zu "seinem" CAD-System hat, findet dort die entsprechenden Fachleute. Natürlich auch ACAD und vielleicht ogar welche aus dem Schiffsbau.
@Martin: 2D-CAD und Spantenbau... nee lass man. Habe ich früher "manuell" am Zeichenbrett gemacht und danach dann in 1:50 einen Schiffsrumpf gebaut. Trotz intensiver Arbeit am Zeichnebrett habe ich zwei Versuche im Modellbau gebraucht, bis es dann einigermaßen ordentlich war. 3D-CAD mit Flächen, Steigungs- und Krümmungsanalysen, ist schon was besseres. Wenn Du unbedingt was in 2D-CAD machen willst, empfehle ich den groben Aufbau in 3D, die Ableitung der gewünschten Spanten und darauf die Weiterbearbeitung in 2D. Ich selbst habe, trotz recht passabler Kenntnisse in 3D, zuerst einmal 2 Jahre lang diverse Studien zu Rumpfformen (zum üben auch mal einen Westland Sea-Lynx und eine Me109) gemacht, bevor ich mich rantraute.
Für allgemeinen Aufbau eines CAD-Modells für Schiffe stehe ich natürlich gerne jederzeit (Rechner mit Internetzugang vorausgesetzt :-D) zur Verfügung. Und wer was zur Minenjagd aus den 80-ern braucht, kriegt´s natürlich auch.
Bis denne, kann´s kaum abwarten
Detlef
Hallo Detlef!
Das wichtigste: KEINEN STRESS!!!
Das ist hier alles nur Hobby und zahlreiche andere Dinge des Lebens gehen vor.
Meld Dich einfach wieder, wenn Du soweit bist. ;-)
Auch von mir ein herzliches Willkommen an dich, Detlef!
Deine bisherige Arbeit sieht wirklich super aus, keine Frage! :-o
Auf deine hoffentlich noch folgenden Berichte freue ich mich schon, besonders auf das innenleben "deines" Bootes.
Aber sonst kann ich t-g nut zustimmen, lass dir ruhig Zeit...
Gruß
Christian
P.S.: Du hast Post!
Moin moin
erst mal Danke für die Antworten.
Also mir geht es darum das ich Spanten aus einer CNC-Fräse fallen lassen kann, wie es hier so schön heißt. :-D
Vielleicht später auch ein paar Teile der Aufbauten. Da wir (es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt) gerade
dabei sind uns eine CNC-Fräse selbst zu bauen ist alles noch nicht Spruchreif, aber ich dachte mir ich kann ja mal
nachfragen - dann hat man ja mal Zeit sich in sowas einzuarbeiten. :roll:
Gruß
Martin
nach dem mir bedankenswerter Weise eine Spantenriss der Kiji in die Hände gefallen ist, habe ich mal wieder angefangen die Spantenrisse zu übertragen.
Ein direktes Vektorisieren halte ich für nicht so gut geeignet.
Habe mich mal daran versucht und bin an unzulänglichkeiten gescheitert.
Die Technik, welche ich jetzt mal ausprobieren möchte ist folgende
1. Spantenrisse als Bild in den Hintergrund laden und
2. Nachzeichnen der Spanten mit Linien und Splines >> auf Elementübergänge achten
danach
3. Skalieren der Spantenrisse (Verzerrungen ??)
4. Aufbau der Spanten als Körper
5. Aufspannen der Flächen.
Ob das der richtige Weg ist ?
Ob das verwendete Programm geeignet ist ???
Hinweise/Ratschläge werden gerne entgegengenommen
"Der Hesse"
Hallo Hesse,
die von Dir beschriebene Vorgehensweise ist schon recht gut. Lieber alles neu machen und dabei Regelgeometrien verwenden. Ich hatte mal von einer Werft die 3D-DXF Daten eines Containerschiffes bekommen und recht schlechte Erfahrungen mit diesen Punktewolken gemacht. Die daraüber aufgezogenen Flächen waren echt übel.
Grobe Vorgehensweise aus meiner Erfahrung:
- Recht groben Spantenriss erstellen (auf Krümmungsstetigkeit der Kurven achten)
- Flächen über Spantenriss ziehen. Dabei von Schiffsmitte in Richtung Bug und Heck arbeiten. Auf Krümmungsstetigkeit achten.
- Spantenriss verfeinern, indem durch schneidende Ebenen weitere Spanten (Kurven) erstellt werden, wo diese gebraucht werden.
Das man hierbei mit einer Skelett-Technik arbeiten sollte, am besten mit einem Hauptskelett, mehreren Unterskeletten (Achsen und Ebenen getrennt von Flächen) möchte ich außerdem empfehlen. Innerhalb der großen Baugruppen ist das ja eh schon fast Pflicht. Aber auch in kleineren Baugruppen, da wo sich zwei Bauteile eine etwas komplexere Geometrie teilen, macht es viel Sinn. Zuerst braucht man natürlich dafür etwas mehr Disziplin, weil nicht sofort modelliert wird... aber das zahlt sich später doppelt und dreifach aus.
Alles noch einmal zu schreiben, spare ich mir jetzt... sondern gebe Dir den Link auf den entsprechenden Trhead im www.cad.de (http://ww3.cad.de/foren/ubb/Forum12/HTML/003411.shtml#000000).
Aktuell arbeite ich gerade wieder am H-Deck, genauer gesagt den Innenräumen, des Minenjägers. Leider ist mein momentaner Rechner nicht so "fett", als das ich alles aufrufen kann, um ein paar gute Screenshots zu machen. Ab Mitte Januar geht´s dann wieder. Aber wer bis dahin nicht warten möchte, darf mir hier gerne ein paar Fragen zu Details stellen, die ich aufrufen kann. Dann gibt´s dazu an dieser Stelle Screenshots mit Kommentaren. Beispielsweise MotRaum, EWerk, Hilfsaggregate.
Viele Grüße
Detlef