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Flotten der Welt => Die Deutsche Kriegsmarine => Deutsche Kriegsmarine - Geschichte und Einsätze => Thema gestartet von: Daniel am 22 Oktober 2020, 20:18:18
Herbert Fröhlich. Kameraden der Spee: Funkabschnitt im Kriegseinsatz.
"Altmark hatte ihre eigene Frequez, Programmzeiten und die Schlüsselmittel von der SKL zugeteilt bekommen. Wir konntenalso gar nicht mit ihr über Funk verkehren. Das war für Spee eine Unsicherheit. Sollte "Altmark" durch feindliche Streitkräfte aufgebracht werden und eine Notmeldung an Berlin abgeben – die wir also nicht hören konnten – würden wir diese Meldung günstigstensfalls erst 4-6 Stunden später von Berlin erhalten, da sie ja erst umgeschlüsselt werden müsste. Dieser Zeitverzug könnte un saber in arge Bedrägnis bringen, wenn "Graf Spee" bereitsin geringer Entfernung von "Altmark" gestanden hätte.
Um diese Informationslücke zu schliessen, vereinbarten wir, von Zeit zu Zeit mit "Altmark", während unserer Abwesenheit eine Sonderfrequenz zu schalten und im äussersten Notfall uf dieser ein verabredetes Notsignal abzusetzen. Diese Frequenz wurde auf "Spee" auf einem Funkempfänger dauern: "Auswertung des Seegefechtes vor La Plata..."
...So wurden die eigene Beschädigungen offentsichtlich überschatzt, bereits um 13.05 das Trossschiff entlassen, damit die Voraussetzungen für Wiederaufnahme des Kreuzerkrieges bzw. Rückkehr in der Heimat unnötig und frühzeitig abgebaut...
Herbert Fröhlich, Kameraden der Spee Seite 137.
"Später, am Nachmittag wurde ein weiterer Funkspruch, der per Offiziers-Funkschlüssel chiffriert vom Kommandanten vom Kommandanten aufgegeben wurde, abgestrahlt. Der Inhalt war uns nicht zugängig, es war anzunehmen, macht ser das Gefechtsergebnis und die Kursaufnahme nach Montevideo enthielt...
Dieser Entscheidung des Kommandanten die Altmark nach Hause zu schicken, ändert die ganze Geschichte. Es ist nicht zu bestätigen, dass der Stab von Langsdorff seine Entscheidung kannte. K.K. Ascher antwortete der Nachfrage der SKL : er dachte der Eingang in Montevideo war nicht pflichtig. Es gibt keine Informationen oder Kommentare von der Offiziere der Spee über die Entlassung der Trossschiff.
Nach dem Überprüfen von allierten Quellen hatten die Engländer von der Entlassung der Altmark keine Ahnung. Ohne Zweifel hatte der Kapitän in dieser Moment für den einzigen Ausweg entschieden: das Schiff zu sprengen. Nur sollte er die Engländer blüffen und die Besatzung und noch wichtiger derSKL überreden, dass es keine Sache von Feigheit sonder es betrifft technische Gründen. Einen grossen Erfolg ha ter erzielt: die Engländer haben bis zum Auslaufen der Spee gedacht, er war 100% Gefechtsbereit.
Hallo aus Uruguay,
Die Information für diesen Bericht ist im Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg zu finden: Lagebetrachtung Atlantik 1.1.40. Ein Bericht der SKl. Die Info über die Entlassung der Altmark ist in einer Englischen Übersetzung des SKL Kriegstagebuch (War Diary) in Internet zu finden. Die Info von Herbert Fröhlich ist aus Kameraden der Spee. Die Unkenntnisse der Staboffizieren der Stab habe ich in alle Berichte, die in Bundesarchiv vorhanden sind keine Infos gefunden. Geprüft ist, dass Langsdorff immer als Kapitän mit voller Autorität agiert und fast keine Entscheidung mit der Beratung seiner Stab betroffen hat. Meiner Meinung nach ist: die Entlassung der Altmark ändert die Bedeutung des Aufenthaltes des Schiffes in Montevideo und lässt uns die Haltung des Kommandanten anders verstehen.