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Flotten der Welt => Die Deutsche Kriegsmarine => Deutsche Kriegsmarine - Allgemein => Thema gestartet von: bakerman am 08 April 2024, 23:30:19

Titel: Frage zur Gala-Uniform
Beitrag von: bakerman am 08 April 2024, 23:30:19
Hallo zusammen!
(Falls das hier falsch plaziert ist, bitte verschieben)

Ich habe eine Frage an Uniform-Interessierte/-Spezialisten:
Bis etwa 1937/38 waren noch die "alten" formschönen Gala-Uniformen mit Zweispitz, Querbinder und Epauletten in Gebrauch. Gab es dann eine Vorschrift die das Tragen dieser Uniformen ab einem bestimmten Datum untersagte? Oder wurde es "von oben" einfach gewünscht, nach dem Motto "passt nicht mehr in die Zeit"?

Vielen Dank im Voraus! 
Titel: Aw: Frage zur Gala-Uniform
Beitrag von: M-54842 am 09 April 2024, 10:17:06
Ich denke, dass diese Art der Uniform antiquiert war und der Kriegsbeginn hinsichtlich der Uniformierung andere Schwerpunkte setzte. Es hätten Tausende mit diesen im Prinzip kaum benötigten Uniformen ausgestattet werden müssen.
Dennoch gab es aber beispielsweise kurz vor Kriegsbeginn noch Änderungen. Mit Verfügung vom 16.8.1939 erhielten Musikinspizienten und Musikmeister der KM die große Uniform mit Hut. Die große Uniform war 1926 als Auslandsbesuchanzug eingeführt worden und bestand aus:
- Rock mit Epauletten
- Fangschnur
- Stehkragen mit Querbinder
- Hut
- Schärpe, Säbel
- weißen Handschuhen
- großer Ordensschnalle.
Titel: Aw: Frage zur Gala-Uniform
Beitrag von: Violoncello am 09 April 2024, 16:43:26
Hallo bakerman,

nur zur Ergänzung, M-54842 hat die Frage ja weitestgehend beantwortet:

Die Einführung der "großen Uniform" erfolgte durch Verfügung im MVBl Nr. 19 vom 3.7.1925. Hut und Epauletten durften danach bei Auslandsreisen wieder getragen werden. Vermutlich ab 1926 wurde dann auch  das Anlegen der Epauletten für Offiziere in der Heimat ermöglicht. Das Tragen der großen Uniform ist in der Kriegsmarine formal nicht abgeschafft worden. Mit Aufstellung der Bundeswehr ist der "Gala-Anzug" nicht mehr vorgesehen worden.
(Zienert: Unsere Marineunfiform, Hamburg 1970, S. 243, 354)

Viele Grüße

Violoncello