Hallo zusammen !
Am 9.1.1942 führte der Kommandant eines britischen U-Bootes bei Honningsvaag ein Verhör mit einem norwegischen Kutter.
Unten ein Auszug aus dem KTB Admiral norwegische Polarküste.
Findet Jemand von Euch heraus, um welches U-Boot es geht?
Schönen Sonntag, Thomas
moin,
in Anbetracht der geographischen Länge (26.33 O) und zweier Geschütze würde ich - ganz im Gegensatz zum KTB-Eintrag - auf ein sowjetisches Boot der K-Klasse (https://de.wikipedia.org/wiki/Typ_K_(Sowjetunion)) tippen
Die Chronik des Seekriegs hätte da einen Hinweis ...
3.– 21.1.1942
Nordmeer
Sowjet. U-Boot-Operationen vor der norweg. Polarküste. K-23 (Kpt. 3. Rg. Potapov) legt am am 6. und 7.1. vor dem Porsanger Fjord eine Minensperre
Das paßt zur der angegebenen Position 70.59 N 26.33 O (http://www.navalgrid.com/find/coordinate/70.98333,26.55) am Eingang des Porsangerfjords ...
Gruß, Urs
Urs liegt richtig top
"Am Morgen des 9. Januar stoppte das U-Boot das norwegische Motorboot Amberget. Nach der Inspektion des Schiffes und der Befragung des Skippers über die Organisation der lokalen Schifffahrt wurde es freigegeben, nur die norwegische Flagge wurde als Trophäe entfernt."
Zitat aus www.sovboat.ru
Danke, Urs und Kalli.
Ich habe auf HMS STURGEON getippt, das vom 1.-11.Januar 1942 von Lerwick nach Polyarnoye marschierte.
Laut Karte auf uboat.net allerdings in einem vom Land ziemlich weit entfernten Bogen.
Gemeldeter Standort am 9.1. um 1200 war 72.40N, 25.45E
--> https://uboat.net/allies/warships/ship/3418.html
Schönen Abend, Thomas
moin,
Zitat von: TW am 28 April 2024, 20:09:12Ich habe auf HMS STURGEON getippt, das vom 1.-11.Januar 1942 von Lerwick nach Polyarnoye marschierte.
Wäre das nicht einen Eintrag in der "Chronik" wert (incl. der "Rückfahrt" im Februar) ?
Gruß, Urs
Zitat von: Urs Heßling am 29 April 2024, 23:55:17moin,
Wäre das nicht einen Eintrag in der "Chronik" wert (incl. der "Rückfahrt" im Februar) ?
Gruß, Urs
Die Verlegung alleine noch nicht, aber (und da empfehle ich die Lektüre des KTB Adm. norw. Polarküste] die Abhörberichte über die Zusammenarbeit von britischen und russischen U-Booten. Ich wüsste gerne (und das wird aus den Abhörberichten leider nicht deutlich), was man da gemeinsam konkret plante und unternahm. Das wäre einen Eintrag wert!
Gruß, Thomas
P.S. Es gab eine Feindfahrt (die 24.) von Polyarnoye aus. Aber schon zum Auslauftermin gibt es widersprüchliche Angaben:
17 Jan 1942 she departed Polyarny for a patrol off Norway (wikipedia.en)..
27 Jan 1942 HMS Sturgeon departed Polyarny for her 24th war patrol in the Trondheim area, Norway (Uboat.net).
13 Feb 1942 HMS Sturgeon ended her 24th war patrol at Lerwick.
Das müsste man mit den Operationen russischer U-Boote koppeln.
Ich muss mal schauen, ob ich die Feindfahrten russischer U-Boote in der Arktis auch irgendwo aufgelistet habe.
Etwas genauer sieht es bei HMS SEAWOLF aus:
Zusammenstellung nach Uboat.net
31 Oct – 10 Nov 1941 HMS Seawolf (Lt. R.P. Raikes, RN) departed Scapa Flow for Polyarnoe, northern Russia.
17 – 25 Nov 1941 HMS Seawolf departed Polyarnoe for her 22th war patrol to patrol off northern Norway (Syltefjord).
21 Nov 1941 Attack on enemy convoy off Syltefjord, but no hits were obtained.
22 Nov 1941 Attack on enemy convoy off Syltefjord. It was thought a ship was hit and sunk but this was not the case.
24 Nov 1941 Attacked on German convoy off the Syltefjord. Five torpedoes were fired, but again no hit obtained.
03 Dec 1941 Exercises off Polyarnoe.
05 – 20 Dec 1941 HMS Seawolf departed Polyarnoe for her 23th war patrol to patrol off northern Norway.
09 Dec 1941 Attacked on German convoy off the Båtsfjord, Norway. No hits were obtained.
05 Jan 1942 HMS Seawolf departed Polyarnoe for her 24th war patrol to patrol in Vestfjord area.
17 Jan 1942 HMS Seawolf was ordered to patrol off Fro Havet, Norway.
23 Jan 1942 HMS Seawolf was ordered to leave patrol area and proceed to Lerwick.
27 Jan 1942 HMS Seawolf ended her 24th war patrol at Lerwick.
Gruß, Thomas
BOOT VON BIS ANMERKUNGEN
M-176 31.12.1941 08.01.1942
K-23 03.01.1942 22.01.1942 19.1. Soröy +
S-102 03.01.1942 20.01.1942 14.1. Türkheim +
M-175 08.01.1942 + 10.01.1942 N Fischer-Hi von U-584
ŠČ-422 09.01.1942 31.01.1942
K-21 13.01.1942 21.01.1942 21.1. Ingöy +
K-22 19.01.1942 ... ? 22.1. Mimona beschädigt, Vaaland +
M-171 21.01.1942 27.01.1942
ŠČ-421 22.01.1942 08.02.1942
K-3 22.01.1942 17.02.1942
M-173 27.01.1942 05.02.1942
MIN = Minenunternehmung ; AN = Angriff ; + Verlust
moin, Thomas,
Zitat von: TW am 30 April 2024, 15:20:56Etwas genauer sieht es bei HMS SEAWOLF aus
für
Tigris ,
Trident und
Sealion auch, sogar mit Karten, und korrekt in ASA
Gruß, Urs
Lieber Urs, es geht doch hier nicht um ASA, sondern um einen Eintrag in der Chronik,
und zwar konkret zu den Erlebnissen von STURGEON im Januar 1942.
Wenn ich genauer hinsehe, gibt es keine Überschneidung mit SEALION, sondern eher so etwas wie eine Ablösung
Gruß, Thomas
In der Chronik vom Januar bislang kein Hinweis auf die Tätigkeit britischer U-Boote und die Zusammenarbeit mit den alliierten russischen U-Booten. Eine Ergänzung wäre schon, sofern etwas Substanzielles dabei herauskam.
3.– 21.1.1942
Nordmeer
Sowjet. U-Boot-Operationen vor der norweg. Polarküste. K-23 (Kpt. 3. Rg. Potapov) legt am am 6. und 7.1. vor dem Porsangerfjord eine Minensperre, auf der am 30.1. der norweg. Routendampfer Ingöy (327 BRT) sinkt. Torpedoangriffe von Shch-401 vor Helnes und von S-102 im Persfjord bleiben dagegen erfolglos. M-175 (Lt. Melkadse) wird am 10. Januar nordwestlich der Fischer-Halbinsel von U 584 (Kptlt. Deecke) versenkt. K-21 verfehlt am 13.1. südl. Rolvsöy den dt. Frachter Fechenheim, doch S-102 (Kpt. 3. Rg. Gorodnichii) greift am 14.1. nordwestlich Vardö einen Erzkonvoi an und versenkt daraus den Dampfer Türkheim (1904 BRT). Die sichernden U-Jäger UJ 1205, UJ 1403 und das Vorpostenboot V 5903 werfen 198 Wasserbomben, doch das U-Boot kann entkommen.
6.– 10.1.1942
Norwegen
Mit Beginn des Jahres 1942 verlagert sich die Minenkriegführung in den Raum Norwegen. Hier sind die Minenschiffe fast ständig tätig, um Schutzsperren für den an der Küste entlang laufenden deutschen Schiffsverkehr zu legen. — Cobra legt eine Minensperre (Flankensperre Nr.1) zwischen den nördlichsten norweg. Inseln Arnöy und Fuglöy. Diese Sperre bildet den Auftakt einer Serie von 9 Flankensperren am Seeweg deutscher Erzfrachter im Befehlsbereich des Adm. Polarküste vor Westnorwegen (Fortsetzung 24.-31.1.1942).
19.1.– 5.2.1942
Nordmeer
An der norweg. Polarküste greifen am 19.1. die sowj. U-Boote K-23 (Kpt. 3.Rg. Potapov) und K-22 (Kpt. 3.Rg. Kotelnikov, mit dem Div.-Chef, Kpt. 2. Rg. Gadzhiev, an Bord) die Fischerhäfen Svaerholthavet (Porsangerfjord) und Berlevaag (Tanafjord) an. K-23 versenkt mit Artillerie den norweg Küstendampfer Söröy (506 BRT), K-22 torpediert den am 11.1. gestrandeten norw. Dampfer Mimona (1147 BRT, Totalverlust) und versenkt mit Artillerie den norweg. Dampfer Fischlogger Vaaland (106 BRT). K-21 (Kpt. 3.Rg. Zhukov) versenkt am 21.1. bei Ingöy und Shch-422 (Kptlt. Malyshev, mit dem Div.-Chef, Kpt. 2.Rg. Kolyshkin, an Bord) am 26.1. bei Slettnes je ein nicht indentifiziertes norw. Fischerboot. 3 weitere Angriffe von Shch-422 auf die dt. Frachter Espana (23.1.), Nicole Schiaffino (26.1.) und die U-Jäger 1706 und 1707 (27.1.) bleiben erfolglos, ebenso ein Überwasser-Nachtangriff von M-171 (Kptlt. Starikov) am 27.1.
23.1.1942
Norwegen
Hitler erteilt Weisung an den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Raeder, Norwegen als "Schicksalszone" des Krieges mit allen verfügbaren schweren Einheiten der Kriegsmarine zu verteidigen.
Zitat von: TW am 30 April 2024, 16:37:44es geht doch hier nicht um ASA, sondern um einen Eintrag in der Chronik
Ja, das verstehe ich schon, aber mE müssen beide stets korreliert und auf Übereinstimmung geprüft werden, so wie
Zitat von: TW am 30 April 2024, 17:26:49K-21 verfehlt am 13.1. südl. Rolvsöy den dt. Frachter Fechenheim, doch S-102 (Kpt. 3. Rg. Gorodnichii) greift am 14.1. nordwestlich Vardö einen Erzkonvoi an und versenkt daraus den Dampfer Türkheim (1904 BRT).
und 13.1.1942 (https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/asa/ausgabe.php?where_value=130) und 14.1.1942 (https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/asa/ausgabe.php?where_value=131)
Zitat von: TW am 30 April 2024, 16:37:44Wenn ich genauer hinsehe, gibt es keine Überschneidung mit SEALION, sondern eher so etwas wie eine Ablösung
Ja
Es scheint eine Art "erste Welle" mit
Tigris und
Trident zu geben (es wäre interessant, nachzuhaken, ob die Briten per ULTRA etwas über die Verlegung der 6. Geb.Div. zur Murmansk-Front wußten und die Boote deshalb entsandten)
und eine "Zweite Welle" mit
Seawolf und
Sealion ...
danach kommt noch die
Sturgeon ...
... und dann erst einmal nichts (britisches) mehr an der Polarküste
... im Nordmeerraum fallen den brit. U-Booten gelegentlich dt. U-Boote (
U 335,
U 308) auf Aus- oder Rückmarsch zum Opfer
Gruß, Urs
Zitat von: Urs Heßling am 30 April 2024, 18:01:35Es scheint eine Art "erste Welle" mit Tigris und Trident zu geben (es wäre interessant, nachzuhaken, ob die Briten per ULTRA etwas über die Verlegung der 6. Geb.Div. zur Murmansk-Front wußten und die Boote deshalb entsandten)
und eine "Zweite Welle" mit Seawolf und Sealion ...
danach kommt noch die Sturgeon ...
... und dann erst einmal nichts (britisches) mehr an der Polarküste
... im Nordmeerraum fallen den brit. U-Booten gelegentlich dt. U-Boote (U 335, U 308) auf Aus- oder Rückmarsch zum Opfer
Ja, das ist sehr gut, das wäre schon einen Eintrag in die Chronik wert.
Im KTB Admiral norw. Polarküste finden sich 4 bemerkenswerte Eintragungen für die Zeit von STURGEON
10.01.42 Aufgenommener Funkspruch über ein vom Feind erfasstes Geleit von Tromsö nach Norden.
13.01.42 0805 U-Boot-Angriff in AC 7287 [das ist K-21 versus Geleit "Fechenheim"]
13.01.42 0947 Südgehendes Geleit per FT auf englisch an 2 Boote [DON und INK] gemeldet.
19.01.42 Feindl. U-Boot attackiert Ortschaft Svaerholt mit Granaten und Torpedos.
Die 2 letztgenannten Einträge könnten etwas mit STURGEON zu tun haben.
Hi,
vllt. gibt diese Quelle mehr ganzheitliche Eindrücke seitens der brit. Uboote:
British and Allied Submarine Operations in World War II
--/>/> https://www.rnsubmusfriends.org.uk/hezlet/volume1/chapter10.htm
:MG:
Darius
moin,
sehr guter Fund :MG: top
Gruß, Urs
Naja, Hezlet habe ich ja schon zu Beginn dieses Threads konsultiert.
Zu STURGEON kann er nichts beitragen, sogar noch weniger als Uboat.net.
Dass die Deutschen den Funkverkehr abhorchten, gehört mit in die Chronik, die die Ultra-Erfolge ständig erwähnt, aber die deutschen Lauschangriffe fast gar nicht.
Schönen Abend!
moin,
Zitat von: TW am 30 April 2024, 19:04:1213.01.42 0947 Südgehendes Geleit per FT auf englisch an 2 Boote [DON und INK] gemeldet.
19.01.42 Feindl. U-Boot attackiert Ortschaft Svaerholt mit Granaten und Torpedos.
Die 2 letztgenannten Einträge könnten etwas mit STURGEON zu tun haben.
Nein; die Sturgeon lag nach Quelle u-boat.net (https://uboat.net/allies/warships/ship/3418.html) vom 11. bis 26.1. in Polyarny
und Zitat aus der Chronik
19.1.– 5.2.1942
NordmeerAn der norweg. Polarküste greifen am 19.1. die sowj. U-Boote
K-23 (Kpt. 3.Rg. Potapov) und
K-22 (Kpt. 3.Rg. Kotelnikov, mit dem Div.-Chef, Kpt. 2. Rg. Gadzhiev, an Bord) die Fischerhäfen Svaerholthavet (Porsangerfjord) und Berlevaag (Tanafjord) an.
K-23 versenkt mit Artillerie den norweg Küstendampfer
Söröy (506 BRT), K-22 torpediert den am 11.1. gestrandeten norw. Dampfer
Mimona (1147 BRT, Totalverlust) und versenkt mit Artillerie den norweg. Dampfer Fischlogger
Vaaland (106 BRT).
auch richtig in ASA : 02203, 02204a, 02206b
Gruß, Urs