Sehr geehrte Foristen,
bei der Recherche der Fluchtgeschichte meiner Familie aus Ostpreußen hänge ich an einem Detail fest. Meine über 90jährige Tante (die letzte Überlebende meiner geflüchteten Vorfahren) erinnert sich, dass in Pillau der Zugang zum rettenden Schiff "eher flach" war. Ich habe ihr - als Erinnerunbgshilfe - ein Bild der H 27 (San Mateo) mit der Sanga (das Bild wurde hier bereits diskutiert) gezeigt, worauf sie sofort kommentierte "Auf keinen Fall wie beim linken sondern eher wie beim rechten, vielleicht noch flacher."
Daraus schließe ich, dass es sich um ein Schiff von maximal 1500 BRT gehandelt haben kann, denn alle darüber liegenden Schiffe liegen eindeutig höher im Wasser. Dann habe ich die hier, im HMA, zu findende Liste der Flüchtlingsschiffe durchgesehen (https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/ostseeflucht/beschreibung.php?active_ostsee=fahrten) und die Schiffe heraus gesucht, die (a) im Zeitraum 10.2.45 bis 22.02.45 Pillau verließen, (b) nach Gotenhafen fuhren und (c) weniger als 1500 BRT haben. Weggelassen habe ich das Minensuchboot "M 204", die Kriegsfischkutter "KFK 497" und "KFK 497", sowie das Kleinboot "Pfundbudenberg". - In der angefügten Datei habe ich die in Frage kommenden Schiffe zusammengestellt. Zu einigen habe ich aber nur spärliche Informationen finden können.
Falls jemand noch weitere Informationen für mich zur Verfügung haben sollte, wäre ich dankbar, diese zu bekommen.
Alles Gute - auch im neuen Jahr!
Uli
Hi Uli,
ist die Option berücksichtigt, dass die Abtransportierten zunächst über flachgehende Fahrzeuge (Pionierfahrzeuge, MFP, ...) vom Hafen auf die etwas weiter draußen wartenden Seeschiffe im Pendelverkehr verbracht wurden?
Habe es zwar selbst nicht überprüft, ob in Pillau so verfahren wurde, wäre aber eine Option, wie sie möglich wäre.
:MG:
Darius
Hafen Pillau war selbst für große Passagierschiffe zugänglich; erst recht also für kleinere Schiffe.
Die im Haff operierende MFP brachten ihre Passagiere immer nach Pillau Hafen.
Abfahrten von Pillau Reede sind mir nie untergekommen.
Hallo Darius,
deine Überlegung trifft für andere Häfen (z.B. Hela, Sassnitz o.a.) durchaus zu. Aber das angefügte Bild zeigt, dass in Pillau selbst große Schiffe wie die "Robert Ley" mit einer Seitenhöhe von über 20 Metern und 27.288 BRT anlegen konnten. Auch in Fluchtberichten wird das berichtet.
Hallo,
von HANS ALBRECHT WEDEL gibt es Fotos von der Übernahme Flüchtlinge in Pillau über eine kurze Stelling vom Kai auf das Schiff unterhalb seines Kranes. Aus gewissen Gründen kann ich es hier zusammen mit weiteren nicht zeigen.
Auch M 388 halte ich in diesem Zusammenhang der Darstellung für möglich.
PFUNDSBUDENBERG als Schlepper mit etwa Kai hohem Deck auch denkbar - REINHARD