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Seekrieg allgemein => Zweiter Weltkrieg => Thema gestartet von: byron am 25 Juni 2007, 19:44:09

Titel: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: byron am 25 Juni 2007, 19:44:09
Deutsche Uboote auf verlorenem Posten

Aus dem Tagebuch des Admiral Ägäis

08.09.1944

Die Türkei hat den deutschen Vorschlag , die drei deutschen Schwarzmeer-U-Boote in eigenen Besitz zu übernehmen und dafür den Besatzungen freien Durchzug nach Deutschland zu gewähren, abgelehnt.
2 Skl. B.d.U.  hat deshalb folgendes befohlen:

1.)  Boote zwischen türkischer Nordgrenze und Bosporus unbemerkt zu versenken.
2.)  Vorher alle verfügbaren Torpedos verschiessen, wichtige Geheimgeräte und Waffen zerstören und über Bord werfen,
Geheim- und geheime Kommandosachen verbrennen.
3.)  Boote vor Versenken so beschädigen, dass Hebung ausgeschlossen oder wenigstens erschwert.
4.)  Besatzungen in kleine Trupps aufgeteilt mit mindenstens einem Offizier versuchen nach Griechenland durchzuschlagen, bei nicht Gelingen internieren lassen.
5.)  In Dedeagatsch (Alexandrupolis) versuchen Boot zu organisieren und Saloniki zu erreichen.

Der Befehl wird durch FT  an die Schwarzmeerboote übermittelt, die heute den Marsch nach Süden angetreten haben.

10.09.44

Die Schwarzmeer-U-Boote melden, dass befohlene Versenkung vor türkischer Küste heute abend durchgeführt wird und
Besatzungen versuchen werden, sich befehlsgemäß in kleinen Trupps nach Griechenland durchzuschlagen.
Zur Verschleierung des Aussteigens der Besatzungen wird Aufrechterhaltung Funkverkehrs auf U-Bootswelle für noch
etwa 14 Tage  Skl. vorgeschlagen.

Meine Frage:  Welche waren diese drei letzten U-Boote die im Schwarzen Meer in dieser Zeit blieben?
Hat die Selbstversenkung stattgefunden ?  Was wurde aus den Besatzungen?



Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Peter K. am 25 Juni 2007, 19:53:07
U20
Olt.z.S. Karl GRAFEN
10.09.44, 21.30, nördlich Karasü selbst versenkt
41°10N30°47E
Qu. CL4679
Besatzung (30 Mann) in der Türkei interniert, keine Toten

U23
Olt.z.S. Rudolf ARENDT
10.09.44, 22.10, bei Agvy westlich von Kefken Adasi selbst versenkt
41°11N30°02E
Qu. CL4589
Besatzung (30 Mann) in der Türkei interniert, keine Toten

U19
Lt.z.S. Hubert VERPOORTEN
10.09.44, 22.35, nordwestlich von Kilimli bei Zonguldak selbst versenkt
41°34N31°50E
Qu. CL7445
Besatzung (18 Mann) in der Türkei interniert, keine Toten
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: byron am 25 Juni 2007, 20:18:49
Danke Peter,

Also Befehl erfolgreich ausgeführt, die U-Boot-Besatzung mit dem Leben davongekommen, das Wichtigste!
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Peter K. am 25 Juni 2007, 20:24:42
Gern geschehen, BYRON!
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Achilles am 25 Juni 2007, 23:05:13
Interessant:

Kretschmer führte U23 vom 1 Oktober 1937 bis zum 1 April 1940!
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Leutnant Werner am 26 Juni 2007, 17:02:27
Zwar wären die Boote im Mittelmeer von keinem besonderen militärischen Wert gewesen, aber wäre ein Durchbruch durch den Bosporus, das Marmarameer und die Dardanellen nicht möglich gewesen?

Sicherlich wäre da die Gefahr eines Minentreffers gewesen, aber ein Durchbruch durch die Minensperren durch das Verfolgen eines eintreffenden Küstengeleits halte ich auf den ersten Blick für machbar. In den Dardanellensperren müßte dann nochmals der liebe Gott helfen, aber es sei der Hinweis erlaubt, dass die Briten mit gleich mehreren U-Booten im 1WK das Marmarameer unsicher machten.

Die U-Abwehr-Möglichkeiten der Türken waren zudem beschränkt. Sie hatten nur 4 halbwegs moderne Zerstörer italienischer Bauart, mit allerdings bescheidener Auswahl an ASW-Sensoren und -Waffen. Diese Schiffe waren zudem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Geleitschutz für das Schlachtschiff YAVUZ eingeteilt.

Und mit Flugzeugen für den Küstenschutz sah es bei den Türken auch nicht so gut aus...
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Spee am 26 Juni 2007, 17:16:04
@Ekke,

warum diplomatische Probleme riskieren, für drei U-Boote, die niemand braucht?
Sollte auch nur eins der Boote beim Durchbruch entdeckt werden, dann könnte das die bis dahin neutrale Haltung der Türkei negativ beeinflussen. Den Briten wäre das nur recht gewesen.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Peter K. am 26 Juni 2007, 23:30:35
Tatsächlich war die Türkei ob ihrer Chromerzlieferungen für die deutsche Rüstungsindustrie von eminenter Bedeutung, aber zum besagten Zeitpunkt (Anfang September 1944) waren mögliche diplomatische Verwicklungen Deutschlands mit der Türkei irrelevant, da die türkische Regierung bereits am 02.08.1944 die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Berlin abgebrochen hatte!
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Leutnant Werner am 27 Juni 2007, 07:51:57
@Spee, #6: Militärischen Wert sehe ich bei den Booten in einer Defensiv-Rolle bei der Verteidigung der Ägäis. Zwar sind die Inseln ein diffiziles Einsatzgebiet, sollten aber auch guten Schutz vor Ortung durch Aktiv-Sonar bieten.

@Herrn Kreuzer: Haben die Türken dann nicht kurz darauf ohnehin den Krieg erklärt? Ich meine, in "Kampf um die Ägäis" gelesen zu haben, dass sie es aber mit einer Demonstration der YAVUZ vor Leros beließen und keine sonstigen Kampfhandlungen mehr einleiteten.
Nun stell sich einer vor, da läge ein einsatzbereites IIb-U-Boot in Leros, von dem die Türken nix wissen... :wink:
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Woelfchen am 27 Juni 2007, 12:59:38
Yavuz Torpediert, Türken sehr sauer, sonstige Kampfhandlungen werden doch eingeleitet?  :wink:
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Huszar am 27 Juni 2007, 14:02:51
zB eine Besetzung von Rhodos und den sonstigen italienischen Inseln, usw - die dann nicht an Griechenland abgegeben werden  :-D

Wenn ich mich aber dichtig erinnere, erfolgte die Kriegserklärung entweder im Dezember oder im Januar - eigentlich zu spät, um irgedetwas grossartiges zu machen.

Werden aber die U-Boote beim Durchbruch entdeckt, wäre es vielleicht möglich, dass die Türkei noch im Spätsommer/Herbst den Krieg erklärt - mit allen möglichen Folgen für die Rückzugsoperationen der dt. Garnisonen.

mfg

alex

PS: was mich aber wundert: warum haben die Türken die IIer-Boote nicht akzeptiert? Für etwa 120 Zugticketts (die natürlich Dtl zahlt), drei U-Boote bekommen? Sollte doch ein gutes Geschäft sein.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: byron am 27 Juni 2007, 19:19:09
@ Huszar,

Für Griechenland war es seht positiv dass die Wehrmacht die Dodekanes-Inseln wiedereroberte.
Hätten die Engländer mit den verbünteten Italiener dominiert, wären sie entweder weiterhin italienisches Gebiet  geblieben, oder der Türkei versprochen, was England sowieso getan hätte wenn die Türken an ihre Seite gegen Deutschland kämpfen würden.
Die Entschlossenheit der Deutschen und die Eroberung der Inseln nahm der Türkei den Wind aus den Segeln diesen Schritt zu gehen.
Bei der Sache mit den drei U-Booten im September 1944, wo der Untergang Deutschlands schon klar zu erkennen war, wollte die Türkei kein Risiko mehr eingehen sich als deutschfreundlich zu zeigen.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Woelfchen am 28 Juni 2007, 12:27:08
Ist das Risiko für die Türkei wirklich so groß gewesen?
Man bekommt 3 U-Boote geschenkt und lässt ein par Leute heimfahren?
Gewinner ist in diesem Fall eindeutig die Türkei, für Deutschland hat es praktisch keinen Nutzen.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: byron am 28 Juni 2007, 14:39:00
Risiko in dem Sinne,

Die Türkei hoffte nach dem Krieg am Tisch der Verteilung teilzunehmen und ein Stück des Kuchens zu bekommen.
Also war sie vorsichtig die Alliierten nicht zu provozieren.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Spee am 28 Juni 2007, 15:14:35
Servus,

so kann man das glaube ich nicht stehen lassen.
Fakt ist, die Inseln gehörten bis 1911 zum Osmanischen Reich und wurden im Zuge des italienisch-tükischen Krieges von Italien besetzt. Rechtlich gesehen hätte nach dem Abzug der Italiener die Türkei Anspruch auf die Inseln erheben können. Ebenso wäre es für die Türkei kein Problem gewesen, ab Mitte 1943 Deutschland den Krieg zu erklären und sich mit London zu einigen. Preis der aktiven Kriegsteilnahme wäre die Rückgabe der Inseln gewesen. Glaubt jemand, daß man in London dem nicht zugestimmt hätte? Zudem es 1945 für die Türkei ein leichtes gewesen wäre, die Inseln einzunehmen. Über den Zustand der deutschen Truppen steht hier ja genug geschrieben.
War es nicht Deutschland, daß sich weigerte, der Türkei eine Bestandsgarantie zu geben? Lies nicht Deutschland Italien freie Hand in der Türkeifrage?
Warum hat die Türkei später Deutschland den Krieg erklärt? Nicht weil es etwas zu gewinnen gab, sondern weil sowjetische Truppen in Rumänien und Bulgarien standen. Durch Griechenland zum Bosporus ist es nicht weit. War es nicht schon immer ein russischer/sowjetischer Traum, die Meerengenfrage zu lösen? Wer hätte den Stalin von einem solchen Plan abbringen wollen? Einzig der Status als Verbündeter schützte die Türkei vor einer möglichen Intervention durch die Sowjetunion.
Zu keinem Zeitpunkt hat die Türkei die Besetzung der Inseln erwogen.
Das einzige was die Türkei getan hat, war der Versuch, ihre Neutralität um jeden Preis zu wahren. Das hat sie getan und ist dabei gegenüber Deutschland stets fair geblieben. Nur als Detail, alle Besitz- und Eigentümer, die 1944 von Deutschen beschlagnahmt wurden, gab die Türkei nach Kriegsende den deutschen Eigentümern zurück. Wer hat das sonst noch getan?
Und als Detail zum Inselkrieg, ein großer Teil der Versorgung der Inseln kam aus der Türkei. Dabei handelte es sich um Spenden, die der rote Halbmond zu den Inseln brachte. Ohne diese Spenden wäre es den Bewohnern der Inseln versorgungstechnisch so schlecht wie den deutschen Soldaten ergangen.
Sorry, aber das muß gesagt werden.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: TD am 28 Juni 2007, 16:20:24

Hallo !

Jetzt fangt um Gotteswillen nicht den großen pro und kontra Kampf an sonst steht  bald der große Achmed auf der Matte und der freundliche Ton ist hin.

Klar ist das die Türkei seit 1941 immer stärker unter britischen Druck kam und nur die vielen alten Erinnerungen der ehemaligen Waffenbrüder von 14/18 ein umschwenken der Türkei ins alliierte Lage zu lange verhindert haben.

Ich habe vor etlichen Jahren jeweils mittwochs in Bonn alles Mögliche an handelspolitischen Akten u, v. a. im Auswärtigen Amt gelesen sowie die Akten des Marineatache` in Ankara.

Mit welchen Hindernisse hatten die deutschen Lieferungen schon ab 1941 zu kämpfen, fast nichts kam mehr in der Türkei an, Termine platzten.

Die türkischen Neubauten in Deutschland kamen nie an, die Verträge mussten aufgelöst werden.
1943/43 lieferte England schon S-Boote, U-Boote usw. an der Türkei.
Es muß ja ein richtiger Agentenkampf in der Türkei getobt haben.

Englische Produkte trugen britischen Fähnchen und die Aufdrucke: Unsere Ware kommt durch.
Die Deutschen kauften viel zu überhöhten Preisen, hatten aber nicht einmal Schiffe um die Waren nach Bulgarien abzuholen.
Ganze Lager waren voll mit Gütern für Deutschland, und dann gab es wieder ein großes Feuer und riesige Tabakmengen, schon deutsches Eigentum und natürlich deutsche Versicherung waren viel früher in Rauch aufgegangen wie sie sollten.

Trotz steigender wirtschaftliche Abhängigkeit und politischen Druck bemühte sich die Türkei sogar proneutral zu sein.

Jeder konnte einen MFP erkennen ob da nun MFP 160 dran stand oder MARITA, trotzdem drückten die Türken wie bei vielen anderen Sachen ein Auge zu.
Ärger gab es erst als die Briten deutsche Zeitschriften mit großen Berichten vorlegten, es sollen sogar Fotos von MFP's oder KT's darin gewesen sein.
Es war wirklich nur die Angst vor der UdSSR  ab Mai 1944 welche die Änderung der Politik gegenüber Deutschland formte.
Natürlich waren die Sowjets nicht darauf angewiesen über Griechenland in die Türkei zu gelangen, es ab eine türkisch russische Grenze, Bulgarien wurde auch ganz besetzt usw.
***************
Nur als Detail, alle Besitz- und Eigentümer, die 1944 von Deutschen beschlagnahmt wurden, gab die Türkei nach Kriegsende den deutschen Eigentümern zurück. Wer hat das sonst noch getan?
**************
Habe ich bisher nicht gewusst, passt aber zum Grundverhältnis.

Die Deutschen haben dort ja auch nur einige Ziegen geklaut und das war Mundraub.

Aber wurde wirklich generell alles zurückgegeben?
Ich vermute einmal nur das Privateigentum deutscher Bürger.
Aber was heißt hier natürlich nur !

Gruß

Theo




Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Spee am 28 Juni 2007, 16:57:59
Servus Theo,

nichts liegt mir ferner als einen fruchtlosen Streit zu entfachen.
Aber einige Äußerungen sind nicht richtig und in Anbetracht des fairen Verhaltens der Türkei 1939-1945 nicht ok. Mehr wollte ich damit nicht sagen. Auch nicht weniger.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: TD am 28 Juni 2007, 18:14:55
Hallo Thorsten,

ich wollte auch nur etwas bremsen.

Im Grunde sehen wir die Sache ja wohl gleich.

Schiffe sind von Politik und Geschichte nicht zu trennen, nur läßt sich eine Äusserung wie

" Der Gittermast der Hipper hatte 67 Querverstrebungen" belegen oder widerlegen, bei Politik ist das immer so eine Sache die besonders hier doch einige Male ausartete, sicher nicht immer für die weitere Zusammenarbeit der Mitglieder förderlich.

In der guten alten Schneckenpostzeit hatte man vom Zusammenfalten über Umschlag schreiben mit voriger Adressensuche, Portobestimmung und dem Weg zur Post ja immer noch ganz viel Zeit zu überlegen.

Heute ist Enter gehauen: geschrieben und verkündet.
( Bezieht sich aber bestimmt nicht auf diese Sache )

Gruß

Theo






Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Spee am 28 Juni 2007, 18:30:16
Servus Theo,

Im Grunde sehen wir die Sache ja wohl gleich.

Da bin ich mir sicher.
Erinnere dich an die Sache mit der "Deutschland" und deinem Ausspruch "Gelebte Demokratie" . Genau das, was ich da angemahnt habe, wollte ich hier auch.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: byron am 28 Juni 2007, 18:55:46
@ Thomas,

Warum der gereitzter Ton?

In den Demokratien respektiert man die Meinung des Anderen und die absolute Wahrheit ist von Niemanden gepachtet.
Die Geschichte hat mehrere Gesichter.
Ich könnte Dir über dieses Thema eine Menge Argumente meiner These erbringen, in kaltem Blut, ohne Emotionen  und als Betrachter vom Abstand. Möchte es aber nicht tun damit die Sache nicht ausartet und sich der grosse "Vesir" einmischt.

Und etwas was Du vergessen hast zu erwähnen. Die Bevölkerung des Dodekanes, welche Sprache hat sie seit Jahrtausenden gesprochen und an welchen Gott hat sie geglaubt? Wohl nicht an Allah.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Spee am 28 Juni 2007, 19:17:23
Servus Byron,

nicht gereizt. Aber es mißfällt mir, daß der Türkei ein Verhalten zugesprochen wird, welches nicht den Tatsachen entspricht. Das kann ich so nicht akzeptieren. Verstehe das bitte nicht als Angriff gegen dich.
Es geht mir um eine ehrliche und faire Betrachtung, mehr wünsche ich nicht.

Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: TD am 29 Juni 2007, 07:45:59
Hallo Freund und Mitsteiter !

Ich bemühe mich grundsätzlich Politik aus der Sache heraus zu halten bzw. jedem seine Ansicht zu lassen, jedoch nicht jede Einstellung deshalb zu akzeptieren.
Wir sehen doch wie völkerverbindend auch Schiffahrt und Geschichte sein können und vor allen Dingen wie wertvoll für die Schiffahrtsforschung.
Ich hatte die Ehre als junger 20 jähriger Mensch mit Paul Scaceriaux in Brüssel eng befreundet zu sein( Ist der Mann der The Belgian Shiplover nach 1945 herausbrachte und dort gleich mit den damals verhassten Deutschen die Schiffahrt und Forschung wieder aufnahm und diese in seiner weltweit vertriebenen Zeitschrift schreiben ließ).
Er erzähle mir wie im Sommer 1944 noch ein SS – Offizier bei ihn vor der Tür stand ( Paul war zu der Zeit Führer einer belgischen Widerstandsbewegung) und in Fotos und Abschriften eines deutschen Marinefreundes brachte die dieser in Triest 1943 dort im Museum gemacht hatte.
Bei mir war bereits vor mindestens 35 Jahren jedes Jahr für 14 Tage ein Rentner aus der damaligen DDR zu Besuch ( Ostwestkontaktmann Erich Mahlo aus Dessau) und alles war für die Forschung erfreulich und gewinnbringend, auch wenn unser Verfassungsschutz sich fast einen Tag lang ansah wie ein Lloyd's Register aussieht usw
Zu der gleichen Zeit hatte ich damit begonnen den Ostseekrieg 1939-45 zu untersuchen und beste Kontakte nach Prag, Polen, Estland, UdSSR  sowie gleichzeitig wieder mit Balten in aller Welt und hier lebenden Baltendeutschen und Flüchtlingen u.a.
Die waren richtig spinnefeind und hatten teilweise Ansichten von rechtsradikal bis verrückt oder waren absolut regierungsgläubig.
Wenn dort in der Geschichtsschreibung stand nach schwere faschistischen Luftangriffen mit der ganzen Besatzung gesunken konnte man ruhig Unterlagen haben das der alte Dampfer auf eine Sandbank lief und die ganze Besatzung aus Angst als Saboteure behandelt zu werden sich an der Küste durch die Wälder bis zu den deutschen Linien schlichen.
Ich wollte normal bestimmt nicht nochmals hier zum Thema etwas schreiben um es gleich abkühlen lassen zu können, aber gestern hatte ich viele E-Mails und Anrufe zur Sache und hier sieht es auch nicht so ruhig aus.
Darum liebe Freunde, versucht nicht anderen bestimmte Meinungen aufzuschzwingen oder politische  Einstellungen der Freundschaft wegen Tolleranzieren zu lassen.
Es gibt zu leicht Wunden die lange schlecht heilen und unserem Hobby nicht förderlich sind.

Viva Papa

Theo


Kleiner lustiger Nachsatz aus dem Leben:

Wenn mein junger Hund ganz wild und durchgedreht ist sag ich zu ihn immer mit  beruhgender dumpfer Stimme ,, Ruhig Hasso, ganz ruhig und lieb Hasso"
Erfühlt sich zwar nicht angesprochen, weil er Balu heißt, aber er ist ruhig!
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: kalli am 29 Juni 2007, 12:32:12
Als jemand, der sich mit diesem Teil der Geschichte nicht so auskennt, las ich die Diskussion sehr interessiert und bemerkte die ,,Schärfe"  im Inhalt der Beiträge nicht gleich.
Bis- ja bis auch ich einige Emails zum Thema bekam.
Da verstand ich, dass verschiedene Auffassungen über territoriale Veränderungen in der Folge von Kriegen natürlich auch um unser Forum keinen Bogen machen.
Das es darüber verschiedene Auffassungen gibt ist erst einmal normal.
Dass man nach historischen Hintergründen sucht ist sehr zu begrüßen ( siehe z.B.  Spees und Theos Beiträge ).

Vermeiden sollten wir gerade bei diesen Themen  Anschuldigungen und Unterstellungen, wie ich das in einer Email an mich gelesen habe.

Also bitte künftig auch bei allen anderen Themen Theos Appell beachten.




Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: byron am 29 Juni 2007, 14:50:21
Servus Spee,

Ich weiss dass es kein Angriff gegen mich war, aber Dein Ton war doch gereitzt.
Schau, Ich sehe die Geschichte meines Raumes aus einer anderen Perspektive, verbunden mit Geschehnissen die Du bestimmt nicht kennst.
Du brauchst sie nicht zu akzeptieren, behalte Deine Thesen, aber erlaube mir meine zu haben und verbitte sie mir nicht.
Ich meinerseits werde versuchen meine Ansichten zu untermauern und beweisen dass ein Freund der zum Feind wurde,
nie ein Freund war.
All diese opportunistische Staaten die dem Hitler-Deutschland beistanden solange es siegte, Vorteile daraus zogen und Länderstücke abrissen ohne einen Schuss gefeuert zu haben und ihm dann den Rücken kehrten als das Ende im Horizont schiemerte.
Was die beschlagnahmten Vermögen betrifft, vielleicht haben die Paar Deutschen sie zurückbekommen, aber welche Informationen hast Du über die Vermögen der Hundertausenden Griechen die in Konstantinopel und im übrigen Kleinasien wohnten?
Diese Menschen wurden mit einem Köfferchen ausgewiesen und verloren alles.
Das sind Tatsachen die Niemand widerlegen kann.

Hoffe wir bleiben Freunde wenn wir auch verschiedene Ansichten auf ein geschichtliches Thema haben.
Meinungsverschidenheit ist doch das Salz der Demokratie.

@ Theo und Kalli

gesgnet seien die Friedensstiffter....weise Eure Worte
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Spee am 29 Juni 2007, 15:09:21
Servus Byron,

Meinungsverschiedenheiten trennen nicht, wenn man sich gegenseitig akzeptiert. Das tue ich gern und sehe deshalb auch keine Gefahr für uns beide.
Es ist durchaus verständlich, daß du eine andere Perspektive hast als ich. Worum ich nur bitte ist, daß man Dinge von mehreren Seiten betrachtet. Wo Fehler begangen wurden, soll man diese auch aufzeigen, wo überlegt gehandelt wurde ebenfalls. Nach den mir bekannten Fakten ist es demnach so, daß man in dieser angesprochenen Sache der Türkei keinen Vorwurf machen kann.
Ich denke, du verstehst meine Haltung.
Wie gesagt, es trübt von meiner Seite keinesfalls unser Freundschaft und ich hoffe, daß wir irgendwann man ein paar Gläser zusammen trinken. Forentreffen in Griechenland hatten wir noch nicht. Wäre doch eine prima Idee.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: byron am 29 Juni 2007, 17:43:36
Sicherlich Thomas bleiben wir Freunde,

Nur Fanatiker lassen über Bagatellen ihre Wege trennen. Wir sind doch im Forum um Wissen zu erlangen, Spass zu haben  und Freundschaften zu schmieden, Feinde zu machen ist die leichteste Sache der Welt.

Schön wäre es mal in Saloniki ein Forumtreffen zu organisieren.
In meinem Sommerhaus 13 Km. von der Stadt stehen noch 5 Betten zur Verfügung für gute Freunde.
Beste Zeit,  Frühjahr oder Herbst.

Anbei ein Bild des Kais.
Wie mir mein Vater erzählte, da waren in den letzten Tagen vor dem Abzug der Deutschen, zig versenkte Boote verschiedener Grössen nebeneinander. Und die ganze Küste voll mit Igeln und anderen Boothindernissen.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Spee am 29 Juni 2007, 18:05:29
Servus Byron,

die Einladung nehme ich an.
Da dieses Jahr der Urlaub schon komplett verplant ist, nächstes Jahr im Frühjahr?
t-geronimo wird sicher gern dabei sein, der weint eh schon immer bei deinen Bildern  :-D .
Kalli, Harold, Ekke? Wie sieht's mit euch aus? Wer hätte noch Interesse?
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: t-geronimo am 29 Juni 2007, 18:14:21
Eieieieiei...  :cry:

Dieses Jahr September L.A. und Hawaii, nächsten Januar/Februar 4 Wochen Neuseeland, nächsten August eine Woche Portugal (da kommt irgendwann noch eine Einladung, das müßt ihr Euch freihalten) - da bleibt weder Zeit noch Geld über für Greece im nächsten Jahr.
Soviel kann ich (leider) schon mal sagen.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Spee am 29 Juni 2007, 18:15:56
Du wirst diese Antwort bereuen  :-D !!
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Peter K. am 29 Juni 2007, 18:17:39
Hmmm, klingt ja seeehr verlockend ... liese sich sicher auch mit einem feinen Segeltörn kombinieren ....  :-D
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: t-geronimo am 29 Juni 2007, 18:21:19
Zitat von: Spee am 29 Juni 2007, 18:15:56
Du wirst diese Antwort bereuen  :-D !!

Aber auf gar keinen Fall bei meinem Programm!!!
Mit Neuseeland geht immerhin ein seit 10 Jahren geträumter Traum in Erfüllung.  8-)
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Spee am 29 Juni 2007, 18:24:37
@T-G,

Neuseeland ohne uns ist so klasse wie alkoholfreies Bier!

@Peter,

keine Ahnung. Aber ich bin gern als Ballast dabei, schau dir bei der Arbeit zu und entleere freiwillig die Getränkelast.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: t-geronimo am 29 Juni 2007, 18:33:01
Du weißt ja nicht, wen ich mitnehme...(http://www.mysmilie.de/smilies/lieb/3/63.gif)
4 Wochen in einem engen Wohnmobil, da würdet ihr eh' nur stören... :-D

Nu sind wir aber arg offtopic... :roll:
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Peter K. am 29 Juni 2007, 18:38:17
@ SPEE

Genügend Gewicht an der Kante ist schon fein, ´ne passende "Arbeit" werd´ ich schon finden und der Vorrat an bestimmten Lasten bedarf einiger Vorplanung!  :-D
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: kalli am 29 Juni 2007, 19:12:16
Gut, zurück zum Ernst der Sache verbunden mit dem Heiteren.

Es kommt ja schon mal oft vor, dass man in der schriftlichen Form aneinander gerät. Ist nicht weiter schlimm, wenn man nach einer Überlegungsphase seine eigene Meinung mal überdenkt und die des anderen relativiert oder umgekehrt :-D und das auch sagt!
Das ist nicht einfach und gelingt nicht immer- aber hier immer öfter-Danke dafür :O/Y
Saloniki mit Tes davor ist sicher eine Reise wert. Und wenn ich Bayrons Fotos seiner Villa im Grünen mit den schönen Blumen mir anschaue, so kann ich mir im nächsten Frühjahr keinen besseren Platz für ein Treffen vorstellen :-D.

Vielen Dank an alle Poster für das Verständnis, das ihr diesem sensiblen Thema entgegengebracht habt.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Woelfchen am 29 Juni 2007, 22:26:47
Kann man zu dem Thema Griechenland/Türkei noch ein paar Infos bekommen?
Mir ist bekannt das die Beziehungen zwischen diesen Ländern nicht immer die besten waren/sind.
Gab es da irgendwelche Inseln die im WkII die Besitzer gewechselt haben?

Johannes
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Leutnant Werner am 30 Juni 2007, 16:02:25
@Woelfchen: Die moderne Türkei entstand im Krieg mit Griechenland 1919-22. Viele Griechen wurden aus Kleinasien nach diesem Krieg vertrieben genauso wie vorher Türken aus Griechenland. Mehr Reiberei kann es fast nicht geben. Zurzeit ists eher ruhig mit potenziellen Konfliktherden wie Zypern oder absurde Streitereien über unbewohnte Inselchen, die jederzeit hochkochen können.

@all: Griechenland wär auch was für mich, ich war schon immer im Moussaka-Fanclub. Tagesausflug zu GEORGIOS AVEROFF müßte aber schon dabei sein...

Gruß
Lt.
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: Spee am 30 Juni 2007, 18:37:39
Jo, "Averoff" wäre auf meiner Wunschliste auch ganz oben. Eine "Pisa"-Klasse mal ansehen und drauf herumlaufen, Wahnsinn!!

http://www.steelnavy.com/AveroffTour.htm
Titel: Re: Deutsche Uboote auf verlorenem Posten
Beitrag von: byron am 30 Juni 2007, 19:27:24
kennt Ihr eigentlich die Kriegsgeschichte dieses glorreichen Schiffes und seines Kapitäns Pawlos Kountouriotis?

besucht dei Seite (englisch):  http://www.bsaverof.com/uk/history.htm