Hi Leute und Experten, :-D
hätte da mal eine Frage und zwar:
Warum wurden auf Kriegsschiffen der Kriegsmarine die Wappen und Hochheitzeichen bei Kriegsbeginn und/oder während des Krieges entfernt und eingelagert ?
Hat diese mit der erschwerten Identifikation beim Gegner oder etwas mit Rohstoffmangel zu tun ?
:?
Hallo Redfort
Es ging hauptsächlich darum, den Gegner die Identifikation der eigenen Kriegsschiffe zu erschweren.
Mal angenommen, die Graf Spee wird 1939 im Südatlantik erkannt und gleichzeitig die Deutschland im Nordatlantik, dann wissen die Alliierten sofort, welches Panzerschiff noch in der Heimat liegt. Außerdem wissen sie, daß sich gleichzeitig zwei verschiedene Handelsstörer im Einsatz befinden und können ihre Abwehr darauf ausrichten.
Wie gut sowas funktionieren kann, sieht man daran, daß die Offiziere der Graf Spee in Montevideo wenig bis gar keine Informationen darüber hatten, welche britischen Schiffe tatsächlich vor der La-Plata-Mündung lagen.
Kriegsgefangene hatten bei Befragungen durch feindliche Verhörspezialisten stets nur ihren Namen, den Rang und ihre Dienstnummer zu offenbaren. Jede weitere Aussage konnte vom Gegner schon wieder als Informationsquelle genutzt werden.
Moin, moin zusammen!
Und es wurde sogar noch erweitert, dem Gegner das Erkennen von Einheiten und die entsprechende Zuordnung welcher Hafen, welches Land zu erschweren. Meines Wissens wurden die Mützenbänder der Mariners sämtlich gegen den Schriftzug "Kriegsmarine" ausgetauscht. Sogar während meiner Dienstzeit hatten wir alle eines mit dem Schriftzug "Bundesmarine" für den Mob-Fall bekommen...
Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
So konnte auch verwirrung geschafft werden, indem z.B. die Graf Spee sich für, ich glaube, die Deutschland ausgab. Auch wurde auf der Bismarck probiert durch das Aufbauen eines 2. Schornsteines die Ähnlichkeit und somit Verwechslungsgefahr mit britischen Schiffen zu verstärken( diese besaßen meist 2 Schornsteine, deutsche Schiffe einen)
Mit der Verwirrung scheint ja auch ab und an geklappt zu haben, wie ich diversen Büchern ja entnehmen konnte - eben Fall Graf Spee/Deutschland/Hipper. Der Schornstein der Bismarck wurde ja anscheinend nie montiert...
Sind deswegen auch die grossen... Kreuze... auf dem Deck am Bug entfernt?
Ähmm... Wilfried... was ist ein Mob-Fall?
Schönes Wochenende euch allen!
Hallo Frank,
Mob-Fall = Mobilmachung = Vorbereitung der Streitkräfte eines Staates auf den Einsatz
Gruß, :MG:
Manfred
Nun was ist der Mob- Fall?
Das ist der Fall aller Fälle.
Mobilmachung bedeutet die Vorbereitung der Streitkräfte eines Staates auf den Einsatz, meist für einen Krieg.
Man unterscheidet Teilmobilmachung und Generalmobilmachung. Bei einer Teilmobilmachung wird nur ein Teil der Truppen mobilisiert, bei der Generalmobilmachung die gesamte Armee. Als personelle Mobilmachung wird bei der Bundeswehr die Mobilisierung der Reservisten, also ehemaligen Soldaten, die ihren aktiven Dienst beendet haben, bezeichnet. Die Mobilmachung kann offen oder verdeckt erfolgen. Die Rücknahme der Mobilmachung ist die Demobilisierung.
So steht es bei WIKI.
Mir sind bei der Volksmarine bisher nur Mützenbänder mit der Aufschrift "Volksmarine" bekannt. Gibt es dazu andere Erkenntnisse?
Ach so. Bei der Graf Spee war es ein wenig anders. Einerseits gab man sich alle Mühe mit Bordmitteln eine Tarnung herzustellen. Andererseits blieb aber der Heckadler an seiner Stelle. Siehe auch Daniels Beitrag dazu top
Hai
Schöne Fotos zur
Graf Spee Tarnung gibts wie immer bei John:
http://www.deutschland-class.dk/admiral_graf_spee/gallery/gallgrafspeeindisquise.html
Zitat von: Frank Kelle am 15 Dezember 2007, 10:33:15
Sind deswegen auch die grossen... Kreuze... auf dem Deck am Bug entfernt?
Ja.
Ich denke aber inzwischen, das sie nicht, wie oft behauptet, übermalt wurden, sondern mit Persenings abgedeckt waren.
Denn umgekehrten Weg ging man scheinbar zeitweise (?) später im Krieg. Zumindest bei den Zerstörern und Torpedobooten wurde eine am Brückenhaus aufgemalte Kurzkennung (z.B.:
HS = Hermann Schoemann,
T20,
Z24) wieder angebracht. Jedoch wurde diese im Hafen durch eine Persenings abgedeckt. In See beim gemeinsamen operieren dienten sie offensichtlich zur Unterscheidung der Einheiten.
Mitte 1940 wurden aber auch schon aus Rohstoff – Ersparnis- Gründen die georderten großen Staatsembleme für Reichseigene Fahrzeuge storniert und verboten.
Nur die Luftwaffe hielt sich bei Ihren Schiffen wohl nicht voll dran und hatte den großen Geier mit der gekreuzigten Kugel teilweise weiter an der Brücke.
Gruß
Theo
"...andererseits blieb aber der Heckadler an seiner Stelle."
Dachte ich bis jetzt auch, dass GS das einzige Schiff der KM gewesen sei, das nach Kriegsbeginn noch den Vogel am Mors picken hatte.-
Aber gerade wieder mal in Garzke/Dulin, Axis BB, blätternd bin ich dann über eine Aufnahme der Gneisenau gestolpert (S.446) - eindeutig schon mit Radar auf dem erhöhten Vormars, mit MES-Schleife und ohne Katapult auf C (also nach März 1940) - und : mit dem Adler am Heck.
Wie das nun?
Hai
- Kurz nach Kriegsbeginn - muß etwas gedehnt werden.
Fakt ist das beim Norwegenunternehmen (04.40) die Vögel noch am Heck oder den Brückenhäusern dran waren. Danach sind sie aber offensichtlich entgültig entfernt worden.
Gilt gleiches nicht auch für die in Friedenszeiten aufgemalten Kennungen, zB der Zerstörer oder T-Boote?
Wurden die vor Norwegen entfernt?
Grüße
Thomas
Hai
Zitat von: Thomas am 15 Dezember 2007, 18:09:58
Wurden die vor Norwegen entfernt?
Ja, diese auffälligen Kennungen wurden unmittelbar nach Beginn der Kampfhandlungen (gegen Polen) entfernt.
Zitat von: KalliMir sind bei der Volksmarine bisher nur Mützenbänder mit der Aufschrift "Volksmarine" bekannt. Gibt es dazu andere Erkenntnisse?
Nimm doch mal die Lupe und schau auf mein Avantar !!! :wink: :-)
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Bei uns gab es generell nur den Schriftzug VOLKSMARINE
Zitat von: TDNur die Luftwaffe hielt sich bei Ihren Schiffen
Luftwaffe und Schiffe ? ? ? Welche Einheiten gehörten denn zur fliegenden Truppe ? Etwa die Flakkreuzer oder die Jagdleitschiffe ?
Zitat von: TeddyIch denke aber inzwischen, das sie nicht, wie oft behauptet, übermalt wurden, sondern mit Persenings abgedeckt waren.
Das würde ja auch Sinn machen, im Operationsbereich der eigenen Flieger wird dann die Decksbemalung sichtbar gemacht, um sich zu identifizieren.
Zitat von: Mario am 16 Dezember 2007, 10:47:16
Luftwaffe und Schiffe ? ? ? Welche Einheiten gehörten denn zur fliegenden Truppe ? Etwa die Flakkreuzer oder die Jagdleitschiffe ?
Anscheinend liest du hier nicht richtig mit, wir haben sogar ein Unterforum -
Schiffe und Boote der Luftwaffe (http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/board,212.0.html). :-D
Hallo Mario,
Flugbetiebsschiffe, Bergungsschiffe, Schlepper, Bahgger, Tanker und und und....
Eine Kriegsmarine in Kleinformat, nur nicht gerade Minensichboote un Zerstörer.
Gruß
Theo
Zitat von: Z-FahrerAnscheinend liest du hier nicht richtig mit, wir haben sogar ein Unterforum - Schiffe und Boote der Luftwaffe (http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/board,212.0.html). :-D
Sowas kommt davon, wenn man immer nur auf die Threadtitel schaut, aber nie, in welchem Forum sie geschrieben wurden. :O/S
Kann mich erinnern, dass wir Anfang 89 (noch vor der Wende) bei einem MAnöver Täuschlichter gesetzt haben um uns zu tarnen, da fuhren dann viel Frachter, Trawler usw. herum, unter Funkstille, war NAchts nicht zu erkennen, dass da ein Krieger unterwegs war.
Auf einem US Nuklear-Kreuzer habe ich mal ein Jachtradar auf der Brücke gesehen, welches immer dann genutzt wurde, wenn militärische Radargeräte nicht opportun waren und nicht aufgefasst werden sollten und man trotzdem die Sicherheit des Radars wollte.
Axel