Hab mich ehrlich gesagt noch nicht wirklich mit der Geschichte der griechischen Marine beschäftigt.
Nun habe ich einen Artikel von Gregor M. Manousakis gelesen in dem die Rede von dem oben genannten Putsch ist.
Es wird im Verlauf des Artikels zu den Gründen des Putsches nicht weiter Stellung genommen außer das der Putsch nach wenigen Stunden durch Vizeadmiral Petros Voulgaris gewaltsam beendet wurde.
Die Offiziere und Mannschaften hatten der griechischen Exilregierung in Kairo den Gehorsam verweigert.
Jetzt mal meine Frage hierzu, wie konnte es zum Putsch kommen, was waren die Gründe?
Warum wollte die Flotte sich der im Heimatland gebildeten kommunistischen ,,Regierung" unterstellen?
Das vertrauen der alliierten in die griechische Flotte war dadurch schwer erschüttert.
Die Leistungen die die griechische Flotte in den zuvor liegenden Jahren an der Seite der alliierten erbracht hatte wurden dadurch überschattet.
Gruß, :MG:
Manfred
Hallo byron,
:MZ:
Gruß, :MG:
Manfred
Hallo Manfred,
wie komme ich zu dem besagten Artikel? Würde mich brennend interessieren.
Marine-Rundschau Dezember 1977/12
Seite 687-698
oder ich muß sie Dir scannen :MZ:
Gruß, :MG:
Manfred
für letzteres wäre ich Dir dankbar. :MG: Die Ausgabe habe ich nicht :cry:
Hallo Kalli,
dafür wäre es von Vorteil wenn ich kurz Deine E-Mail-Adresse per PM bekommen könnte.
Gruß, :MG:
Manfred
Hallo Manfred,
Ich hab den Artikel von Herrn Manussakis gelesen, ist sehr informativ, geht aber auf die Gründe der Rebellion nicht ein. Warum postest Du den Artikel nicht im Forum, würde jeden interessieren. Bei Nennung des Verfassers gibt es bestimmt keine Probleme.
Der Bürgerkrieg in GR war für unser Land katastrophal, die Wunden haben Jahrzehnte gebraucht um zu heilen. Sowohl die griechische Armee wie auch die Marine im Nahen Osten waren von komunistischen Elementen infiltriert, nur die Luftwaffe war verschont.
Die Ergreifung der Macht nach dem Krieg war ihr Ziel und GR sollte ein Volksstaat werden. Nach einem vierjährigen harten Kampf (1946-1949) auf den Bergen war das Land befriedet. Alles lag in Trümmern.
Auf dem Bild: Britische Fallschirmjäger verteidigen die Akropolis
@byron,
ZitatWarum postest Du den Artikel nicht im Forum, würde jeden interessieren.
Das ist nicht erlaubt ohne schriftliches Einverständnis des Verlages und des Autors. Tut mir leid, dass ich das hier einfügen muss.
Hallo byron,
also ich glaube da bekomme ich Ärger mit Kalli, wenn ich hier die 12 Seiten aus der Marine-Rundschau poste, da hilft auch nicht die Nennung des Verfassers.
Es wird ja im Artikel auf den Putsch auch nicht groß eingegangen, deshalb meine Frage hier im Forum.
Das die griechische Marine die über Jahre an der Seite der alliierten gekämpft hatte in hohem Maße von kommunistischen Elementen infiltriert war überrascht mich dann doch.
Das dies geschehen konnte obwohl die Besatzungen keine Verbindung zum Heimatlant hatten ist auch erstaunlich, muss man wohl davon ausgehen das der Kommunismus schon vor der Besetzung Griechenlands sich verbreitet hatte.
Dank Dir erstmal für Deine Erklärungen.
Gruß, :MG:
Manfred
@ Kalli
Der Artikel ist uralt, wie lange dauert eigentlich diese Erlaubnis-Pflicht? 50 Jahre? 100 Jahre? ewig? es würde mich wirklich interessieren.
In diesem Sinne dürfen wir die Schriften Platos ohne seine Erlaubnis nicht veröffentlichen (bischen gezogen)
@ Manfred
Die Komunisten waren bei den Streitkräften nicht viele, aber sehr energisch und aktiv. Treu an ihrem Glauben wie auch später im Bürgerkrieg, kämpften bis zur letzten Patrone. Insbesondere die Frauen.
@byron,
also Platon und Tacitus könnten wir hier schon veröffentlichen :-)
Aber im Ernst: Es gelten 70 Jahre nach dem Tode des Autors.
Übrigens kann man ja über die Kommunisten in Griechenland so oder so denken. Viele davon waren eher Patrioten als Moskowiter und das wird auch Einfluss auf patriotisch gesinnte griechische Militäreinheiten gehabt haben, die auch dem kommunistischen Widerstand Anerkennung gezollt haben. Berichtigt mich bitte, wenn ich falsch liegen sollte.
Ich kann nur aus eigenem Erleben berichten, dass nach dem Ende des Bürgerkrieges ja viele verfolgte Kommunisten in der DDR Asyl gefunden haben und damit eine zweite Heimat. Ich habe einige kennen gelernt. Noch heute trifft man sächsisch sprechende Nachfahren, die so typisch deutsche Namen haben wie Passilakis.
Das ist unter anderem auch ein Grund dafür, dass während der Militärdiktatur wiederum viele Griechen in die DDR kamen.
Mikis Theodorakis war nach der Aufhebung seiner Verbannung und nach dem Ende der Diktatur sehr oft in Berlin und ich habe noch heute sehr gute Erinnerungen an seine Konzerte und an eine kurze persönliche Begegnung. ( heute sagt man wohl backstage oder so ). Die Aufführung von "Canto General" nach Pablo Neruda ( das ist wieder ein anderes Thema ) war für mich eine bewegende Jugendgeschichte.
Heute relativiert sich sicher vieles aber ich glaube, dass es nicht falsch ist, auch mal über die eigenen jugendlichen Empfindungen nachzudenken und sie im Zusammenhang mit der Zeitepoche zu sehen.
Oh Mann.. ich bereite mich ja schon auf einen Zeitzeugenbericht vor... :MLL:
Aber da wird es ja diese bekannte Fernsesendung nicht mehr geben :-D
Sie haben von einer besseren Welt geträumt und dafür gekämpft. Wie diese Welt aber hinter dem eisernen Vorhang aussah war nicht das was die meisten von ihnen erwartete.
Verlorene Jugend, verlorene Leben, eine Illusion.
ZitatSie haben von einer besseren Welt geträumt und dafür gekämpft. Wie diese Welt aber hinter dem eisernen Vorhang aussah war nicht das was die meisten von ihnen erwartete.
@byron, sehr war top
aber was sie nach dem verlorenen Kampf erlebt haben und erleiden mußten war auch nicht sehr prickelnd.
Das ist aber eine griechische Geschichte, die ich nicht beurteilen darf und will.
Moin auch,
gibt es eigentlich nähere Angaben zum Putsch? vielleicht in der griechischen Geschichtsschreibung ?.
Welche Schiffe/Einheiten waren beteiligt, wie viele Putschisten gab es, was geschah mit ihnen nach der Niederschlagung des Putsches.
Auch hier z.B. http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/44-04.htm wird darüber nicht berichtet.
Gruß, :MG:
Manfred
Manfred,
Muss mal der Sache nachgehen,warte eine Weile
Hallo byron,
lass Dir Zeit, ich habe so lange nichts von dem Putsch gewusst da kommt es jetzt auf ein paar Tage auch nicht mehr drauf an. :MZ:
Gruß, :MG:
Manfred
Hallo Manfred,
Ich hab in meinem Bücherschrank eine Illustrierte mit der Geschichte von dem schändlichen Putsch in Alexandria am 04.04.1944 gefunden.
Das ganze began bei der Zwangsrekrutierung in England (beim Empfang von neuen kriegsschiffen) von griechischen Matrosen der Handelsmarine und Hafenarbeitern. Viele von ihnen wollten nicht die Gefahren des Krieges auf sich nehmen und den niedrigen Lohn auf den Kriegsschiffen akzeptieren. Unter ihnen waren bekannte Gewerkschaftler der komunistischen Partei (wie Abatielos, später Abgeordneter der K.P.) die die ersten roten Kerne auf den Schiffen bildeten.
Die Schiffe auf denen die Revolte stattfand waren der "Awerof", die Zerstörer "Pindos", "Koundouriotis", "Kriti", "Navarinon", "Sfendoni " und "Sachturis". Dazu das Werkstattschiff "Hefestus" und die Korvette "Ierax". Der Putsch war bestens vorbereitet.
Auf einigen Schiffen haben Matrosen und Unteroffiziere die Offiziere ins Meer geschmissen. Die Situation ähnelte sich dem roten Oktober.
Die Wiedereroberung der Schiffe fand am 09.04.44. Es haben heftige Gefechte stattgefunden mit mehreren Toten und Verletzten auf beiden Seiten.
Der erster Offizier der fiel war der Kpt.Ltn. Russen, Kdt. des U-Bootes "Papanikolis", ein tapferer Marineoffizier.
Diese Geschehnisse waren eine Nebenerscheinung der Teilung unseres Volkes, die nach dem Krieg zum Bürgerkrieg führte.
Hallo byron,
Dank Dir erst einmal für Deine Antwort.
Das muss ja fast die ganze griechische Flotte in Alexandria gewesen sein, immerhin 11 Schiffe auf denen geputscht wurde.
Damit kann man wohl ausschließen das " nur ,, ein kleiner Teil der Besatzungen daran beteiligt war.
Gruß, :MG:
Manfred
Hallo,
hier das Ergebnis einer schnellen Suche "auf Gutglück".
http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,774942,00.html
Gruß
Micha
Good source for the information about Greek Naval coup d'état is:
Mark C. Jones - Misunderstood and Forgotten: The Greek Naval Mutiny of April 1944, Journal of Modern Greek Studies, Volume 20, 2002, p. 367-397
ZitatAfter being driven from Greece by the German military in 1941, the Royal Hellenic Navy (RHN) operated alongside Britain's Royal Navy (RN) from bases in Egypt, Lebanon, and Malta. In April 1944 the RHN experienced a widespread mutiny, which began in Alexandria, Egypt, over the political composition of the Greek government. This essay explores the importance of the Alexandria mutiny to the RHN. It investigates the role of the navy in the royalist/republican rivalry of the 1920s-1930s, the wartime return to service of republican officers, the RHN's operations under British direction in the eastern Mediterranean, the political orientation of the government-in-exile, disturbances in the RHN prior to the mutiny, the events of the mutiny itself, the aftermath of the mutiny, how the mutiny affected the RN-RHN relationship, and the significance of the mutiny within the context of naval history in general. Wartime RN records held at the Public Record Office outside London, United States Navy intelligence reports held at the National Archives and Records Administration at College Park, Maryland, as well as unpublished and published secondary sources, provide the basis of this investigation.