Hallo,
bei YouTube ist Filmmaterial der sog. Marine Hauptfilm- und Bildstelle einsehbar,
das die poln. Minensucher "Czajka" und "Zuraw" 1939 in Gotenhafen zeigt.
In der dem Laufzeitpunkt 5:33 folgenden Sequenz (s. unten verlinkter Video) findet gerade die Umbenennungszeremonie in "Oxhöft" xCzajka und "Westerplatte" xZuraw statt. Das ist genau vertauscht gegenüber den Angaben im Gröner oder auf polnischen Web-Seiten. Was ist davon zu halten? Hat man hier die Gelegenheit genutzt mitsehende Feinde (und Freunde) zu "täuschen", oder irren die marinehistorischen Quellen ?
http://www.youtube.com/watch?v=uMp9cuiDMXs
Grüße
OWZ
Hallo,
"Holzauge sei wachsam" möchte man nach dem Spruch und der Maling von "U-558" sagen. Die Umbenennungszeremonie könnte durchaus ein Beweis dafür sein, daß man nach vielen, vielen Jahren doch einen Fehler entdeckte, der auf einen menschlichen Fehler zurückzuführen wäre (na das wäre ein Ding, wenn das wahr sein sollte), aber darüber etwas später. Vielleicht erhielten wirklich die erbeuteten Boote die Namen "Oxhöft" ex-"Czajka" und "Westerplatte" ex- "Żuraw", denn an einen absichtlichen Versuch die Umgebung zu täuschen, glaube ich persönlich nicht, denn es handelte sich "nur" um kleine Minensucher. Nicht auszuschließen wäre aber hier ein Fehler einer Schreibkraft ("Schreibtischhengst"), die die Boote verwechselte und ihre neuen Namen falsch zuordnete, der dann von allen wiederholt und vervielfältigt wurde. Die Marinegeschichte wird bestimmt solche Fälle kennen, wobei ich, so aus dem FF, nur auf ein Beispiel komme, das mit der wechselhaften Geschichte der adriatischen "Niobe" ex- "Dalmacija" verbunden ist. Auch hier wurde jahrelang behauptet, wobei einer vom anderen abgeschrieben hat, daß sie unter kroatischer Flagge als "Zniam", "Znajm" oder "Znijam" gefahren wäre, was erst Dr. Z. Freivogel im "Marine-Arsenal", Band Nr. 40, 1998 berichtigte. "Niobe" sollte den Traditionsnamen "Zenta" erhalten, aber dieser wurde auf dem langen Weg der Bürokratie bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, wobei in der kroatischen Sprache "Zniam" überhaupt keine Bedeutung hat.
Schönen Gruß
Micha
Hallo Freunde,
dank Hans kann ich zur Sache einmal etwas Genaues einstellen.
Der Geheime Ostseestationsbefehl zeigt das die KM richtig
WESTERPLATTE ex ZURAW
und
ÖXHÖFT ex CZAIKA fahren ließ.
Der Kommandant von Oxhöft wurde später
Inspekteur der Bundesmarine ( oder gar Bundeswehr?)
Der letzte deutsche Kommandant OXHÖFT hat auch in seiner Erinnerung dank falscher Angaben in allen Quellen
auch immer geglaubt auf die ZURAW gefahren zu haben.
Ich schicke daher aus seinen Nachlas nur eine Segelanweisung der Royal Navy zur Ansicht mit.
Gruß
Theo
hallo, Theo,
korrekte Bezeichnung: Generalinspekteur der Bundeswehr
weiteres siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Armin_Zimmermann
Gruß, Urs
Ich danke dir Urs,
so können wir jetzt nicht nur einen Teil der polnischen Seekriegsgeschichte und der deutschen Nachkriegsforschung andern sonder auch in wikipedia den Lebenslauf des Generalinspekteurs der Bundeswehr ändern.
Ich hoffe ja das zumindest die BUMA von Ihren ehemalien Inspeteur die richigen Daten hat.
Persönlich glaube ich ja das Zimmermann sein Boot wegen seines schneidigen Einsatzes in Gdynia/ Oxhöft Mitte September ( mit Landungs- Kommando dort zuerst die deutsche Kriegsflagge gesetzt) bekommen hat und es deshalb auch auf der OXHÖFT war.
Würde mich ja wirklich interessieren wie es in den jetzigen Lehrbüchern der Bundesmarine steht.
Schönes Wochenende
Theo
So blieb denn "Oxhöft" denn den ganzen Krieg hindurch Minensucher, während "Westerplatte" noch zu "TFA 11" mutierte (?). Fotos von diesen Booten unter dt. Regie scheinen wohl Mangelware zu sein? - Interessieren würde mich insbes. wann diese die seitlichen Schanzkleider bekamen, und ob sie vielleicht doch einen 2cm-Zwilling vorn installiert hatten; ich kann mir nämlich nicht vorstellen, wo bei der TF-Version die 2te in der Lit. angegebene 2cm Einzel-Flak gestanden haben soll.
Grüße
OWZ