Hallo Freunde,
seit einigen Monaten steht bei uns in der Firma eine große Portalfräsmaschine. Zu dieser Fräse gehört eine 3D Zeichensoftware, die quasi auf Knopfdruck ein entsprechendes NC-Programm generieren kann.
Da ich nun sehr in die Beschaffung der Maschine verwickelt war und natürlich gleich erkannt habe, was damit so alles geht :-D habe ich mal wieder mein Lieblingsprojekt herausgeholt. Leider "schläft" mein eigentliches Bauprojekt zur Zeit.
Ich habe angefangen aus den Unterlagen des Service-Historique und sonstiger mir vorliegender Pläne den besten Spantriss der Richelieu zu erarbeiten. Dabei bin ich mal wieder auf verschiedene Details gestoßen, die mir vorher nie so klar waren (Übergang vom Ruder zum Rumpf).
Vektorisiert habe ich die Pläne allesamt mit einer OEM-Version von CorelDraw 11. Gibt es für 17 €uronen bei einem großen Online-Kaufhaus.
Übertragen habe ich diese vektorisierten Ergebnisse dann alle in diese spezielle Software namens "Vector CAD/CAM" der Firma Centriforce.
Ohne besondere Vorkenntnisse habe ich mich dann Stück für Stück eingearbeitet (hängt natürlich auch mit der Aufgabe zusammen, für die diese Fräse beschafft wurde).
Ganz optimal ist der 3D-Rumpf noch nicht. Gerade im "scharfen" Vorstevenbereich ist der Rumpf noch nicht perfekt. Da muss ich unbedingt noch ein paar Horizontalschnitte einfügen. Kritisch ist, dass der Steven von "rund" >> "scharf" übergeht.
Wenn alles fertig ist, kann man übrigens in jedem Maßstab eine beliebige Anzahl von Spanten, Linienrissen, usw generieren und ausdrucken. Großer Vorteil von Vektorgrafiken!
Das Ergebnis will ich Euch nicht vorenthalten. Der nächste Schritt ist natürlich, den virtuellen Rumpf in entsprechende Teile zu "schneiden" und diverse Optimierungen einzuzeichnen.
An dieser Stelle noch einmal der Link zur Software:
http://www.centriforce.de/hp/index.php4
Man kann sich übrigens eine Demo-Version herunterladen.
Der telefonische Support ist übrigens ausgezeichnet!
Robert
Hier noch einmal die erwähnte Detailstelle am Rumpf, im Heckbereich. Beim Zeichnen fiel mir auf, dass zwischen Rumpf und Ruder eine nach innen (vorne) gewölbte Stelle sein muss, da das Ruder gerundet ist und zwischen Rumpf und Ruder keine Luft sein darf, denn sonst würde es dort ja zu einem Strömungsabriss kommen.
Bitte fragt mich ruhig!
Robert
Hallo Robert,
mich würde besonders die Fräsmaschine interessieren. Z.B. Materialarten, Werkzeuge wie z.B. Fräsköpfe, Produktivität...
Moin Kalli,
Auf der Fräse bearbeiten wir Schaumstoff (XPE45, ist derselbe der für Schwimmhilfen verwendet wird), GFK in verschiedenen Stärken, Holz natürlich und für Gravierungen auch Aluminium. Die Fräse könnte ohne weiteres mit Kühlung Metalle bearbeiten, aber ist wg Arbeitssicherheit in dieser Werkstatt nicht erlaubt. Heiße Späne könnten über die Absaugung den anderen Müll entzünden.
Für die meisten Anwendungen (Holz und XPE45) verwenden wir normale zweischneidige Fräser, nicht beschichtet.
Für die GFK Platten setzen wir diamantverzahnte Fräser ein, diese wiederum beschichtet. Die sind entsprechend teuer.
Als Spindel kommt zum Einsatz: eine ER20, 1,8KW, 18000rpm.
Bearbeiten können wir Plattenmaße von 2mX1m!
Ein Originalfoto darf ich hier leider nicht zeigen. Wir haben da noch eine Absaugung montiert. Ziemlich wirkungsvoll!
Angeschafft übrigens für die Herstellung von Shadowboards, Schattenbrettern, Werkzeugeinlagen oder wie man die Dinger sonst nennen will.
Besteht Interesse an der Art und Weise der Herstellung selbiger, werde ich gerne eine Anleitung einstellen.
Robert
Kleiner Nachtrag:
Die Fräse ist von: BZT
http://www.bzt-cnc.de/
Übrigens: Ausgewählt haben wir diese Fräse wg ihres stabilen Aufbaus. Das ganze Ding scheint nur aus Stahl zu bestehen (bei rum 750kg). Da kann man ruhig mal "gegenditschen" und alles bleibt gerade. Alu ist da empfindlicher. Aber ein bischen heftig für den Keller :-D
Hallo Robert,
vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen. Die Maschine ist schon ein starkes Teil. top
Also ich würde mich über eine Anleitung freuen :MG:
Hallo Kalli,
gerne schicke ich Dir die Anleitung und natürlich auch gerne anderen. Schick mir doch mal ne PM mit Deiner Mail.
Hast Du schon eine bestimmte Anwendung im Blick?
Robert
Moin,
ich habe nun einmal durch den ganzen Rumpf Z-Schnitte mit dem Abstand 5mm gelegt (Die Konstruktion ist im Maßstab 1/100).
In der Seitenansicht war noch alles gut (von vorne und hinten und Seite), aber die Differenzen tauchen nun in der Draufsicht deutlich auf. Im Bugbereich sind die Flächen nicht einwandfrei nachgebildet (Beulen und Kanten, da wo sie nicht hingehören). Dasselbe gilt im Heckbereich, siehe Bild.
Nun hat diese Software allerdings ganz tolle Möglichkeiten und ich könnte den Verlauf dieser Knicklinien "glätten". Dann muss ich allerdings den Spantriss wieder dagegen halten und beides zusammenfahren.
So oder so wird alles nur zu einer Näherungslösung führen. Allerdings sind die eingestellten Pläne des service-historique auch verzerrt, die polnischen Pläne und die Pariser Pläne insgesamt mehrfach kopiert und gepaust.
Mahlzeit und Gruß
Robert
Hallo Freunde,
nachdem ich probiert und probiert habe, bin ich zu keinem "ordntlichen" Ergebnis gekommen.
Irgendwie ging es so nicht weiter und ich habe auch nicht viel Zeit mehr investiert. Die Flächen zwischen den Spanten waren nicht tangential und außerdem waren nicht alle Flächen und Konturen zu 100% geschlossen und teilweise waren auch Überlappungen zu erkennen. Um einen gefrästen Rumpf zu bekommen, sind diese Dinge jedoch sehr hinderlich, um nicht zu sagen: Einen Rumpf unter diesen Vorraussetzungen zu fräsen ist unmöglich!
Aber...
Das konnte es ja nicht gewesen sein. Inzwischen habe ich ja auch diverse Anfragen bekommen. Einige davon auch aus diesem Forum.
Gefordert wird eine Rumpfvorlage, welche ohne Schwierigkeiten beliebig skalierbar ist ( 1:700; 1:350; 1:200; 1:100; 1:48, dies sind nur Beispiele)! Ausserdem sollte die Vorlage dem üblichen Perfektionismus genügen. Mein eigener Ehrgeiz sagt mir: Jo, mein Rumpf aus GFK ist nicht schlecht, ich weiß aber auch um seine Schwächen.
Was also tun?
Da wusste ich lange keine Antwort drauf, aber nun gehts endlich weiter.
In einer Zeitschrift (PM-Magazin) habe ich die Vorschau zu einem Artikel gesehen. Gezeigt werden sollte dort die HSVA, die Hamburgische Schiffbau Versuchsanstalt. Es wurde kurz beschrieben, was die dort so machen und meine Neugier war geweckt. hamburg ist ja bloß nen Katzensprung für mich.
http://www.hsva.de/
Ich habe also einfach mal angerufen und mit Herrn Kohlmetz der CAD-Abteilung telefoniert und mein Anliegen geschildert. Fragen kostet ja nix. Wir haben also ein en Termin gemacht und am Freitag war ich dort. So gegen 12:00 Uhr bin ich dort angekommen, pünktlich zur Feierabend Zeit zum Wochenende, deshalb gab es bei der kurzen Führung auch nicht viel zu sehen. Ich denke ich werde später einen separaten Thread eröffnen und berichten, aber weiter zum Rumpf...
Herr Kohlmetz hat mir dann erst mal am Rechner gezeigt was alles so geht und ich habe vorgestellt, was ich so habe. Der Profi hat mir erst mal versichert, dass meine Arbeit gar nicht so schlecht war, hat mir aber auch genau die Schwächen aufgezeigt.
Wie sind wir verblieben?
Ich werde spezielle datensätze aus den alten Plänen zur Verfügung stellen und Herr Kohlmetz wird mir ein 3D-Modell auf dem Rechner zaubern, welches vorerst in 1:1 gezeichnet wird. Das Programm, dass zur Anwendung kommt heisst "NAPA".
Leider natürlich nicht umsonst, aber auch nciht zu teuer. Vielleicht besteht ja später interesse und man teilt sich die Kosten :-D
Ich werde jedenfalls ab sofort mal wieder öfter schreiben, denn ich werde jeden Zwischenschritt dokumentieren.
Bis bald...
Robert
Hallo richelieu!
Eine sehr interessante Entwicklung!!
Da bin ich wirklich auf jedes Detail gespannt!! :TU:)
Ich bin da sehr optimistisch, dass sich einer guter Rumpf ergeben wird. Bein den Jean-Bart Plänen sind exakte Spantabmessungen angegeben. Diese kann ich verwenden bis zum Torpedowulst. Für die Wasserlinie zB ist wieder im Richelieu Plan exakt metrisch die Abmessung in einer Tabelle. Kompliziert wird es für mich auf jeden Fall an der Ruderkoker Position. Keine genauen Maße und natürlichzwischen den Spantpositionen. Da werde ich wohl aus den Sektionsschnitten ableiten müssen.
Der nette Herr vom HSVA benötigt jedenfalls genaue Punkte in X-Y-Z. Dann werden aus den Punkten für die Spanten eben jene gebildet und später dann nicht nur Wellenlinien über die Spanten gelegt sondern auch welche die quer auf der (virtuellen) Außenhaut verlaufen und entsprechend Straken. Spante, die außerhalb des Straks liegen werden dann angepasst werden usw.
Ich denke mal, das ist nicht alles mit einem Datensatz erledigt und nicht nur mit einem "Strakversuch". Die Qualität meiner Daten wird eine entscheidende Rolle spielen.
Dazu jetzt eine Frage an alle Richelieu-Begeisterten: Habt Ihr ähnlich den Jean-Bart Spantplänen auch noch welche für die Richelieu (ohne Torpedowulst)?
Eigentlich müsste ein solches Dokument existieren. Ich würde gerne exakte Spantdaten über die Wellenrisse haben, ähnlich JB.
Harold, hast Du noch etwas?
MfG Robert
Servus Robert,
die Richelieu-Pläne aus dem CAA hast du ja alle, oder?
Aus meiner Clémenceau-Sammlung wäre da noch
PL 1142-12 115ST : sehr allgemein gehaltener Spantriss, jedoch mit strichlierten Änderungslinien an Heck, und im Bugbereich; mit exakten Volumens/ Flächendaten;
PL 1214 : ein Bunkerungsplan von Spt. 19-26-38-51.5 mit Wasserlinienriss;
und (allerdings aus dem Gascogne-Fundus)
PL 1156 : Spantrisse in 1:20 (mit genauer Einzeichnung der Beplattung) der Spt. 0-4-8-9.5-10.5-11.5-13-14 , wobei 9.5 exakt durch den Ruderkoker geht (Ruder ebenso mit geschnitten).
Zumindest der letztere dürfte für deine Heck-Frage interessant sein, oder kennst du ihn schon?
(ich werd jetzt mal weiter graben ... eventuell kommt noch was nach).
:MG: Harold
Ergänzung (jedoch alles Gascogne):
PL 1292 : Abwicklung der kompletten Außenhaut-Beplattung in 1/100 (da könnte man eventuell über die Breite der Plattengänge exakte Abroll-Maße herausgreifen);
PL 1351 : Schnitte bei Wellenaustritten / Wellenhosen in 1/40;
PLNP (23.5.1939) Schnitte im Bereich der Schlingerkiele
(die letzten beiden nicht metriert, sondern in Div-Bruchteilen angegeben, dh. auf Bruchteile der 20-er-Division)
Das war's dann auch schon - der Rest sind die verzerrten Scans von der Richelieu-Abteilung, die weiland mal online waren (die hast du sicherlich!).
Hallo harold,
wusste ichs doch! Du hast was!
Kannst Du mir das Gascogne-Material bitte per mail schicken? habe ich nämlich alles nicht :|
Die ganzen Richelieu_pläne und auch Clemenceau habe natürlich gedownloadet als es noch möglich war. Von Gascogne stand damals nix online.
Aus den R-Plänen wollte ich fehlende Spantdaten über Splines und entsprechende Schnittpunkte ermitteln, aber Dein material dürfte mir mit Lichtgeschwindigkeit weiterhelfen.
Was haben die Korrekturlinien im Clemenceau-Spantriss eigentlich zu sagen? Der Rumpf sollte meines Wissens nach doch gleich wie Richelieu sein oder nicht? Was ist dann mit Gascogne?
Der Vorteil eines komplett gestrakten 3-D Modelles ist der, das ich zukünftig dann beliebig viele Spanten aus der virtuellen Richelieu schneiden könnte und das auch noch im beliebigen maßstab. Wenn man wollte könnte man alle 5mm einen Spant schneiden und eine ganze R aus 5mm Sperrholz zusammen leimen und man muss außen nur noch glätten....Kartonbau.... Da gibt es enorme Möglichkeiten
Wenn Richelieu steht, werde ich vermutlich Jean-Bart noch nachschießen. Für die stehen nämlich exakte Daten zur Verfügung. Da haben einige französische Kollegen schon angefragt.
Servus Robert,
das mit den gestrichelten Linien ist mir auch erst heute aufgefallen - :/DK: was uns der Cünstler damit sagen wollte?
Ich mach mich jetzt mal ans Mailen... kann noch einige Minuten dauern!
:MZ: Harold
Moin Harold,
E-mail bekommen! Super Material! Gerade im Bereich des Ruderkokers liegt ja aus den R-Plänen nicht so sehr viel vor. Hast Du die scans im CAA selber gezogen? Liegt eventuell dort noch mehr vor? Du warst ja schon mal da. Sind die online gestellten Pläne die einzigen die es gibt oder sind da noch Pläne, die nur nicht gescannt waren?
Robert
So viele Fragen ... :-D
Das sind jetzt mal alle dein Problem betreffenden Pläne, die ich für dich auftreiben konnte - aus einem für unsere "R-Forschungs-Gruppe" damals zusammengestellten Konvolut, das alle bislang (2007) bekannten Pläne zu den beiden Einheiten Clémenceau und Gascogne enthalten hatte.
Gesamt sind dies etwa 120 Scans, meist von 1/100, seltener 1/40 oder noch detaillierter.
Gerade die vielfach gefalteten 1/100-er Pläne sind beim Scannen arg verruckelt ... und müssen mühsam entzerrt werden.-
Ob es noch mehr gibt? Sicherlich! (das war die kurze Antwort. Und jetzt : die lange)
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Der "Fonds Potsdam", aus dem diese Exemplare im Lauf der letzten Zeit ans Licht gekommen sind, umfasst insgesamt 167 Laufmeter, davon sind noch gute 70% unaufgearbeitet.
Nun ist es ja nicht so, dass dieses Material geordnet vorliegt, d.h. Blatt für Blatt muss sachkundig neu zugeordnet werden (da kommt es denn schon mal vor, dass übereifrige, jedoch historisch nicht so ganz firme Mitarbeiter "Clémenceau"-Material dem später gleichnamigen Flugzeugträger zugeordnet haben ...).
Ein weiteres Biest sind die PLNP' s ... plan numero perdue (=Plan ohne Zuordnung). Hei da kommt Freude auf! Vor allem wenn weder Datierung, noch genauere Beschreibung dran sind.
Zur Codierung:
PL = Plan (mit meist vierstelliger Nummer, die fortlaufend vergeben wurde) = Konstruktionsunterlagen.
PLA = Plan des Arrangements = Detailplanung (hin bis zum kompletten Maschinenraum, aber manchmal auch nur ein Bullaugen-Typ).
S.T. (Service Technique) mit meist vierstelliger Nr, ebenfalls fortlaufend vergeben und nicht korrespondierend = Werftunterlagen (meist auch mit Werftangabe).
P N. = Projet N° = Zuordnung zu einer konkreten Schiffplanung, "Gascogne" ist z.B. P N. 279
Jeder Plan sollte rechts unten sein "fiche" haben, wo unter "réferences" auf andere PL, S.T., PLA oder unter "modifications" auf die Art der Änderung, bzw ihr Datum verwiesen wird, incl. Code.
Betonung liegt auf "sollte" ... manche fiches sind weder datiert, noch kontrollgezeichnet, haben auch keine Referenzen ...das sind dann Gesamtpläne, während derer Zeichnung eine gravierende Änderung eingetreten ist.
Manchmal war jemand so gnädig und hat groß FAUX! drübergeschrieben, dann weißt du, hier ist (interessante!) Sackgasse.
Bei der Recherche kannst du alle diese Zuordnungen querverknüpfen und -wenn das Material entsprechend dicht ist- so ziemlich genau herausfinden, was auf den verlorenen oder noch nicht aufgetauchten Plänen drauf sein könnte.
Damit es nicht zu einfach wird, liegt über dem ganzen noch das Archivmuster des "Amt für Kriegschiffbau, Berlin", da ist Gascogne dann zB "F 22" (is ja klar, nach deutscher Zählung wäre Gascogne das "Schlachtschiff F" der Franzosen, und dahinter dann eine fortlaufende Nummer nach deutscher Logik, also S.T. und PN buntest durcheinander, jedoch per Baugruppe. Haben wir hier 1/20 Detailzeichnung Lenzpumpen? Legen wir unter 1/100 Gesamtplan Verrohrung ab, und schreiben auf den Aktendeckel "22 - Verschiedenes").
Genug? Nein! - jetzt bitte nochmal kräftig mischen, Tusch:
Eine weitere Schicht drüber noch das sowjetische System (das ich bis jetzt nicht geknackt habe, mangels Russischkenntnis). Haben offenbar die deutschen Zuordnungen weitgehend belassen - jedoch das Material munter zwischen Leningrad und Moskau aufgeteilt, je nach Zuständigkeiten.-
Ach, eins hab ich vergessen: ich schrieb hier nur vom Fonds Potsdam ... also von 167 Laufmetern.
Das CAA beherbergt 80.000 Laufmeter Akten und Pläne, von denen bislang ca 40.000 lfm (~ 8,5 Millionen Dokumente) ausgewertet und katalogisiert worden sind; digitalisiert sind bislang nur wenige Prozent davon.
Soweit zu "liegt eventuell dort noch mehr vor?", vermutlich ja :-D
:MG:
Hallo harold,
da ist also noch jede Menge Material: top
Vorerst benötige ich ja "bloss" Infos wie zB "J BART1940C1-01", bloss eben für Richelieu, Clemenecau oder Gascogne. Dort sind nämlich in einer Tabelle alle Wellenrisspunkte auf den Spanten bis zum 11. Wellenriss angegeben. Schön wären auch noch mehr Daten über die Breite des "1er Pont" und des "Pont Principal. Besonders die Bereiche zwischen dem 4. und 17. Spant sind wichtig.
Geht da vielleicht was über meinen Namensvetter R.D.? Kann man, wenn man konkrete Vorstellungen hat, so etwas beim CAA erfragen?
Es muss ja noch Werftunterlagen geben, die während der Dienstzeit verfügbar waren.
MfG Robert
Der Reihe nach, Robert:
- vorerst Schluss Fahnenstange. Weitere Informationen gibts nur dann, wenn ein großer dicker Goldesel fett ganz viele Dukaten scheißt - vorzüglicherweise auf das CAA (die leiden nämlich gewaltig unter den Kürzungen!).
- die gute Nachricht: selten ein so kooperatives Archiv erlebt. Kontaktier sie einfach mal, sag warum du das Zeugs brauchst ... und dann!
- Werftunterlagen aus der Dienstzeit, da kenn ich nur die Maschinenraumpläne von Jean Bart, die voller (naja, warum wohl?) Schmieröl-Fingerabdrücke waren ... BTW, zur Richelieu gabs damals (2007) insgesamt 1400 Seiten Dokumente, davon etwa 10% Pläne.
Hab ich erwähnt, dass nur die Hälfte der Akten überhaupt bisher aufgearbeitet sind?
- die schlechte Nachricht: R.D. wird (wie jeder Autor) jegliche Fragenbeantwortung vermeiden. Was er weiß, hat er bereits veröffentlicht; und sich zum Auskunftsonkel für diejenigen zu machen, die seine Publikationen nicht lesen wollen, ist ihm seine Zeit zu schade (kann ich nachvollziehen!).
1er pont, et pont principal kann ich nachgraben gehen ... aber ich fürchte, da hab ich auch nicht mehr wie du (denn damals galt mein Interesse eben nicht Richelieu, sondern Clémenceau und Gascogne).
Sind denn die bisher übermittelten Pläne so unbrauchbar?
Hallo,
die Download-Pläne sind die schlechtesten nicht, aber... da stehen halt keine genauen metrischen Angaben bei, so wie bei dem JB-Plan.
Vielleicht ist bei Deinen Clemenceau Plänen oder denen der Gascogne ja was bei. Ich setze große Hoffnungen in Dich!
R.D. kann ich schon verstehen. Wär ja auch nervig jedem Fragen zu beantworten.
Als nächstes werde ich mir genau überlegen, was ich schreibe und meine Bitte an das CAA übermitteln. Hast Du noch einen Tip an wen?
Letzten Endes wäre wohl ein Besuch im CAA selber natürlich das Beste, aber meine 12 Wochen alte Tochter lässt mich nicht gehen und die Mama auch nicht :MZ:
MfG Robert
Servus Robert,
hätte ich Spantpläne mit metrischen Angaben, dann hättest du die doch auch schon längst ...!
Offizielle Ansprechpartnerin bei CAA ist martine.destouches[at]dga.defense.gouv.fr ; Mlle. Destouches ist sowohl die Chefarchivarin als auch die Zuständige für die (inzwischen ausgesetzte) online-Präsentation der Pläne und versteht auch ausgezeichnet Englisch.
Wenn du dein Anliegen als nicht-kommerziell vorstellst ... und n paar Fotos dazu beigibst ... denke wohl, dass dann was kommt (kannst ruhig sagen, dass du die Adresse von mir empfohlen bekommen hast; generell freuen sich die Leut' beim CAA sehr über Interesse von auswärts)!
Bonne chance, :ML: Harold
Hallo Freunde!
Nein, die Geschichte mit dem 3D-Fräsen hat sich nicht erledigt! Aber andere Väter wissen ja wie das so ist: Der Nachwuchs "frisst" jede Menge Zeit. Da ich ja aber auch nicht und nie vorhatte gestern schon fertig zu sein, bin ich ganz entspannt. Nebenbei auch noch ein Haus bauen und, ach ja, der Elektrotechniker steht ja auch kurz vorm Abschluss. Nee, Stress habe ich nicht und deshalb habe ich angefangen mich in CATIA V5 einzuarbeiten. Die Software Vector ist zum Einstieg schon nicht schlecht gewesen, hat aber den Nachteil, dass alles statisch ist. In meinen Konstruktionen kann man ja sehen, dass nicht alles strakt. Da es aber eben sehr aufwendig ist, die Flächen immer neu konstruieren zu müssen, wenn man mal einen Spant verändert, musste ich mir was einfallen lassen. Tja, bei uns in der Firma sitzen diverse Spezies in Sachen CAD und die haben mir halt CATIA empfohlen. Meine ersten Versuche sind schon mal nicht schlecht. Eine ganz neue Strategie wird dort verwendet. Jeder Spant und jedes Detail wird in einer separaten Skizze erstellt und dann zu einem großen Ganzen zusammengefügt. Dann Flächen drauf legen und jetzt kommt eigentlich der Clou: Ich kann jede Skizze neu bearbeiten und der zusammengestzte Körper ändert sich gleich mit. Man muss auch nicht alles mit Maßen verändern, die Spanten lassen sich so auch "zupfen" bis man ein gestraktes Modell erhält.
Ich selber stehe allerdings noch ganz am Anfang mit CATIA zu arbeiten und daher mag ich noch keine Bilder einstellen :-D sieht halt noch alles ganz gruselig aus, aber ich voll auf gutem Wege.
Und der Besuch im CAA steht noch aus (verdammt, ich brauche mehr Zeit), um an ordentliches Planmaterial zu kommen.
Soweit von der "Richelieu-Front"
Robert
Hoi,
das ist eine interessante entwicklung, meister. Freue mich dann auf die ersten Ergebnise! :-)
Hallo, ich kann das gut nachvollziehen, mit dem Rumof erstellen und straken.... habe ja auch gerade meinen ersten Rumpf mit Catia gebaut. Wenn ich gleich am Anfang gewusst hätte worauf man achten muss, wäre er sicherlich noch etwas besser geworden, aber um ne form zu fräsen, dafür reicht es allemal;)
Gutes Gelingen mit Catia;) , auch wenn Du Dich gelegentlich ärgern wirst:(
Hallo Schappi1976,
dann sag mir doch bitte worauf ich achten muss, damit ich nicht in die gleichen Fallen tappen muss. Rückschläge bringen mich ja nicht vom Kurs ab, aber die Marschgeschwindigkeit leidet doch um einiges. Also ich bin offen für Ratschläge...
Robert
Kann man mit deinem erstellten Rumpf kein Modell fräsen oder warum möchtest Du alles nochmal neu machen?
Die Fehler die ich begangen habe, beruhen mehr auf unzureichende Erfahrungswerte. Es ist nix schlimmes gewesen. Nur die Arbeitplanung hätte ich das eine oder andere Mal anders machen können, einfacher halt. Ich absolviere ja gerade nen catia-lehrgang. Bin quasi ein Frischling, wie Gibbs jetzt sagen würde... ;)
Zu erwähnen sei da die Kurvenglättung, welche ich erst später eingebracht habe. Dadurch war dann wieder mehr Arbeit erforderlich, da ich ja die ganzen Segmente schon getrennt habe bzw. sich dann auch nix mehr ändern ließ. es wäre mir einfach zuviel Arbeit gewesen, wegen nem 1/10mm....Das kann ich auch wegschleifen oder spachteln. Aber beim nächsten Rumpf wird es dann besser werden.
Gerade beim lächendesign muss man einiges ausprobieren, damit das Ergebnis stimmt. Manchmal ist Füllen besser geeignet und manchmal Fläche mit Mehrfachschnitten. Dann kommt es darauf an was man als Schnitt bzw. Führungselement nimmt. Auch mit der Tangentenstetigkeit gibt es Unterschiede. manchmal wird es mit Tangent besser, manchmal ohne Tangente.
Was ich aufjedenfall als Tip mitgeben möchte: Erstelle soviele Wasserlinien wie geht. Z.B. alle 5mm, auch wenn es viel Arbeit ist, aber man sieht die Fehler schneller und kann sie schon vor der Flächenerzeugung besser korrigieren. Auch bei den Splines muss man mit den Tangent rumspielen. Ein Patentrezept gibt es da nicht.
In was für einer Firma arbeitest Du, wenn ich fragen darf?
Moin,
mein Brötchengeber ist die Airbus Operations GmbH.
Mit meiner digital erstellten Rumpfform in Vector könnte ich natürlich einen Rumpf fräsen, aber der wäre ja nicht mal annähernd zu 75% dem Original entsprechend.
Ein Zehntel mm würde mich auch nicht stören, aber mit Vector sind es halt schon ein paar mm die stören. Das Flächenmodul ist halt nicht so wirklich gut....oder der Fehler liegt zwischen den Ohren :-D
Auf jeden Fall ist in Vector alles statisch und es lässt sich nur mit einer quasi neuen Zeichnung alles ändern. Da werd ich ja nie fertig. Ich werde mich jetzt so langsam einarbeiten und natürlich die ersten Spanten schon mal so als Übungsskizze zeichnen. Das mit den vielen Wasserlinien wollte ich auch machen. In Vector hatte ich die als Kontrolle benutzt und konnte so die Unzulänglichkeiten sehr gut erkennen. Jetzt wollte ich diese eben als Ebenen anlegen. Auch die Spantpositionen als Ebenen und meine Skizzen entsprechend einfügen. Aus den diversen Zeichnungen von Clemenceau, Gascogne und Jean-Bart wollte ich dann auch noch diverse Detailzeichnungen einfügen usw....
Sponsort Deine Firma den Lehrgang? Wo arbeitest Du?
Robert
moin moin,
da hast du ja nen guten arbeitgeber;) das würde mich auch interessieren:)
bis anfang märz war ich in einer modellbaufirma (welche ein traum :) ) beschäftigt....durch die wirtschaftskrise konnte mein vertrag nicht auf nen festen arbeitsvertrag umgestellt werden.... meinen lehrgang bezahlt zur hälfte der bund und das a-amt. noch zwei wochen lehrgang und ab 1.9. habe ich dann wieder nen job als cnc-fräser;) habe da noch einiges zum fräsen vorbereitet....
wohl war, wenn man alles neu zeichnen muss, macht das kein spaß. das ist auch das schöne an catia, da kann man die höhe, die breite und die länge einzeln skalieren;) falls man doch etwas falsch gemessen hat, bzw. der scanner verzerrt hat...
gerade in meiner alten Firma, hätten wir auch dir richtigen Maschinen zum fräsen gehabt, vor allem aber auch das Material. Wenn man das alles in Auftrag geben würde, wäre man schnell mal 2000 Euro los. je nach Rumpf auch noch mehr....
gruß Angel