Nachdem Hinweis über die Verwendung von Geschützen vom ROON an den Dardanellen, sollen an dieser Stelle derartige Verwendungen im 1. Weltkrieg zusammengefaßt werden.
So ist zum Beispiel der Einsatz von Geschützen von Bord PRINZ HEINRICH in Frankreich in meinen Unterlagen verzeichnet. Diese Angaben muß ich sichten und komme darauf zurück.
Im Hintergrund steht der Gedanke, daß derartige substanzielle Ergänzungen künftig in einem neuen Gröner-Band 1 berücksichtigt werden könnten, wenn er einmal verlagsseitig kommen sollte....
Das Sammeln kann nicht rechtzeitig beginnen !
REINHARD
Hallo Reinhard,
da hast Du ja gut was vor. Wenn ich das richtig sehe, dann kommen dort (bis hin zu den Paris-Geschützen) einige hundert zusammen. :-o
Um mal "Die Technik im Weltkriege" zu Zitieren: "Im Laufe der Zeit wurden der Armee über 150 15-cm, eine große Anzahl 17- und 24-cm, einige 21-cm und zahlreiche 28- und 38-cm Schnellladegeschütze zur Verfügung gestellt", weiter heißt es "Die Lafettierung und Aufstellung der schweren Geschütze blieb Sache der Marine; sie sind auch während des ganzen Krieges zum großen Teil mit aus der Küstenartillerie der Marine gestellten Marinesonderkommandos besetzt worden." Dementsprechend weist auch die "Ehrenrangliste" zahlreiche Offiziere aus, die bei den Sonderkommandos für Flachfeuergeschütze und beim Kommando zur Fernbeschießung von Paris tätig waren.
Gruß
Piet
Hallo,
Franzosen wie Deutsche haben ein größere Anzahl an verscheidenen Marinegeschützen im 1. Weltkrieg für den Landkrieg nutzbar gemacht. Speziell aus meinen Interessenbereich um die Verdun- Front gibt es von deutscher Seite die recht bekannten 38 cm Marinegeschütze......( auch mit Marinebesatzung )...so wie umgebaute 15cm oder 17 cm Geschütze....!!
Die Franzosen haben an der Verdun eine größere Anzahl an Marinegschützen fest eingebaut. Die Kaliber reichen bis zu 24 cm Geschützen......
...bei Interesse an näheren Details könnte ich zu den Geschützen und den Stellungen noch einiges Posten...
Viele Grüße,
Marcus Massing.
Servus Marcus,
das Kaliber der französischen Batterien müßte aber über 24cm gehen. Waren da nicht auch 34cm und größer in Verwendung? Vor dem Museum stand noch eine Granate 42cm (oder größer?). Ist leider ewig her und Bilder habe ich nicht mehr :x .
Hallo Marcus!
Details können wir gar nicht genug bekommen. :O/Y
Wir sind quasi süchtig danach!! 8-)
Also, wenn Du magst, immer her damit. :ML:
Sowas z.B.:
"Schwere Artillerie auf dem linken Maasufer. Gen.d.Fußa. 13: Genmj. Meckel. Dem General der Fußartillerie direkt unterstellt...21cm Marine-Kanone (Hptm. Laschke)."
Landeinsatz der 12 Geschütze des kleinen Kreuzers "Königsberg" im 1. WK in Afrika
Eine der wohl faszinierendsten Geschichten zu diesem Thema dürfte der legendäre Einsatz der gesamten
Bewaffnung, einschließlich seiner Besatzung, des kleinen Kreuzers "Königsberg" während des 1. WK
im Dschungelkampf der Kolonie Deutsch-Ostafrika sein. Anbei einige Details und Bilder in Kurzform:
10 Stück 10,5-cm-Schnell-Ladekanone L/40 C 88 Krupp
Ab 12. Juni 1915 von der ,,Königsberg" abgebaut; ursprünglich alle auf Mittelpivotlafette M.P.L. Modell C 88
2 Stück 8,8-cm-Schnell-Ladekanone L/30 C 89 Krupp
Ab 5. August 1914 Hilfskreuzerzuschlag von der ,,Königsberg", ursprünglich auf Mittelpivotlafette M.P.L. Modell C 89.
Diese Geschütze wurden zuerst teils festeingebaut, auf Schienen beweglich installiert oder auf den dt.
Dampfern "Götzen" und "Adjutant" eingesetzt, bevor einige letztendlich, mit wiederumselbstgebauten
oder serienmäßigen Radlafetten versehen wurden. 11 dieser 12 Geschützführer waren Marineangehörige,
und davon wiederum 3 Offiziere die von der "Königsberg" stammten. Zwei haben den Feldzug sogar bis
zum 25. 11. 1918 mitgemacht,- zwei Wochen länger nachdem in Europa die Waffen längst verstummt waren.
Zusammenfassend die; – Nummerierung – Verlustdatum – Ort – Bezirk – Lafettenausstattung – Einsatzorte – Geschützführer der 10,5-cm-SK.
1.) – 21. März 1916 – Kahe – Bezirk XVII Moshi – Auf Mittelpivotlafette
Daressalam - Tanga - Korogwe (Usambara) - Kahe
Artillerieführer: Korvetten-Kapitän a.D. Werner Schönfeld
2.) – 18. Mai 1916 – Kondoa-Irangi – Bezirk XVI Kondoa-Irangi – Auf Krupp Lafette
Daressalam - Dodoma - Kondoa-Irangi
Geschützführer: Leutnant z.S. Reinhold Kohtz
3.) – 14. Juli 1916 – Muansa – XIX Muansa – Auf Mittelpivotlafette
Daressalam - Tabora - Muansa
Artillerieführer: Oberleutnant d.R. Dr. Alfred Vogel
4.) – 15. August 1916 – Bagamojo – Bezirk IV Bagamojo – Krupp Lafette
Daressalam - Bagamojo
Geschützführer: Leutnant d.R. d. Matr.Art. Dr. Paul Friedrich
5.) – 30. August 1916 – Mkuyuni – Bezirk V Morogoro – Auf selbstgebauter Lafette
Daressalam - Lembeni - Korogwe - Handeni - Mlembule - Kanga - Kwedihombo - Morogoro - Mkuyuni
Geschützführer: Leutnant z.S. a.D. Udo v. Eucken-Addenhausen
6.) – 2. September 1916 – Korogwe – Bezirk XIV Tabora – Auf Krupp Lafette
Daressalam - Kigoma - ,,Götzen´´ - Dodoma - Kondoa-Irangi - Tabora - Korogwe (Kahama)
Geschützführer: Leutnant z.S. Reinhold Kohtz
7.) – 18. September 1916 – Tabora – Bezirk XIV Tabora – Auf selbstgebauter Lafette
Daressalam - Kigoma - ,,Elefantenfuß´´- Gottorp - Ussoke - Lulanguru - Tabora (Itaga / Ngeruka Hügel)
Geschützführer: Leutnant z.S. Reinhold Kohtz
8.) – 15. Januar 1917 – Kibata – Bezirk VIII Kilwa – Auf selbstgebauter Lafette
Daressalam - Kissidju - Utete - Rufidji - Mohoro - Kibata (Mbwara)
Geschützführer: Oberleutnant z.S. Hans Apel
9.) – 27. Oktober 1917– Mahiwa – Bezirk IX Lindi – Auf selbstgebauter Lafette
Daressalam - Utete - Liwale - Lukuledi - Newala - Mpotora - Lindi - Narunju - Mahiwa
Artillerie- und Geschützführer: Oberleutnant z.S. Richard Wenig
10.) – 28. Oktober 1917 – Massassi – Bezirk IX Lindi – Auf Krupp Lafette
Daressalam - Tanga - Pangani - Mlembule - Kwedihombo - Kilossa - Kidodi - Ifakara - Saidi - Liwale - Massassi
Geschützführer: Leutnant z.S. d.R. Wilhelm Frankenberg
Zwei Geschütze die bei der Hafenstadt Tanga installiert waren.
(http://i32.tinypic.com/f43ciu.jpg) . (http://i31.tinypic.com/6f05r7.jpg)
Einsatz auf der "Götzen" und mit selbstgebauter Lafette.
(http://i29.tinypic.com/34t9wcj.jpg) . (http://i32.tinypic.com/5vyo7t.jpg)
Einsatz auf, zwei in der Kolonie selbstgebaute Radlafetten.
(Hauptunterscheidungsmerkmal; die selbstgebauten Speichen der Räder)
(http://i30.tinypic.com/99gnkg.jpg) . (http://i28.tinypic.com/242iwsy.jpg)
Zwei heutige Standorte mit Krupp-Lafette in Pretoria / Südafrika und Mombasa / Kenia
(Sehr deutlich; die gegossenen Speichen der serienmäßigen Krupp-Lafetten)
(http://i30.tinypic.com/15wh110.jpg) . (http://i26.tinypic.com/2vwg0o6.jpg)
Abschließend eine Übersichtkarte:
(http://i30.tinypic.com/2a6mujq.jpg)
Alle diese Fakten können bei Bedarf mit einem 375-seitigen Textnachweis aus Orginalquellen belegt werden.
Gruß Holger
Flandern März 1915 (ab 15cm aufwärts):
Batterie "Augusta" 3-15cm SK L/40
Batterie "Freya" 4-21cm SK L/40
Batterie "Friedrichsort" 4-17cm SK L/40
Batterie "Kaiserin" 4-15cm SK L/40
Batterie "Hertha" 4-21cm SK L/40
Batterie "Irene" 3-15cm SK L/35
Batterie "Hindenburg" 4-28cm SK L/35
Batterie "Cecilie" 4-15cm SK L/45
Batterie "Beseler" 4-15cm SK L/40
Batterie "Aachen" 4-15cm SK L740
Der kleine Kreuzer "Breslau" war ursprünglich mit zwölf 10,5-cm-SK L/40 ausgerüstet.
Bei der Umbewaffnung 1916 und 1917 in Konstantinopel wurden dies gegen acht 15-cm-SK L/45 ausgetauscht.
Wurden dabei nicht mindestens zwei der ausgetauschten 10,5-cm-SK auf Euphrat und Tigris auf den Leichtern Kastor und Pollux eingesetzt!?!
Übrigens mal ein Kompliment an die GL. Euer Such-und Ordnungssystem ist einfach prima. Wie überhaupt das ganze Forum. Immer wieder eine wahre Freude sich darin festzulesen.
Gruß Holger
Hai
Zitat von: Spee am 12 Juli 2009, 10:02:21
Servus Marcus,
das Kaliber der französischen Batterien müßte aber über 24cm gehen. Waren da nicht auch 34cm und größer in Verwendung? Vor dem Museum stand noch eine Granate 42cm (oder größer?). Ist leider ewig her und Bilder habe ich nicht mehr :x .
Vor dem Museum steht u.a. eine deutsche 420mm Granate. Leider ist sie auch auf meinen Fotos nicht drauf.
größtes Kailber deutscherseits: 420mm
größtes Kaliber französischerseits: 400mm
Verschossen allerdings aus Mörsern.
Ich denke Marcus schreibt noch einiges zu den Marinegeschützen.
Danke für die Aufklärung, Teddy. Wußte nicht mehr, ob die 42cm deutsch oder französisch war.
Es sind in dieser kurzen Zeit schon einige wichtige Hinweise zusammengekommen. Wie immer im Forum kann diese Sammlung auch nur eine Gemeinschaftsarbeit sein. Die ensprechenden Zahlen eingesetzter Stücke sprechen schon für sich.
Batterie PRNZ HEINRICH nach meinen Unterlagen:
in Stellung im Raum Eply rund 50 km vor Verdun mit 24 cm Langrohrkanonen von Bord des Panzerkreuzers PRINZ HEINRICH, im Mai 1917 getarnt noch dort mit eigenen Werkstätten und Troß standesgemäß auf Mosel-Lastkähnen !!
Beim "Hindenburg-Rückzug" geräumt - dh. gsprengt möglicherweise, sicherlich ??
Um gleich noch etwas Butter an die Fische zu tun hier zwei Motive eines 28 cm Schiffsgeschützes in Stellung. Ohne weitere Angaben überOrt und Zeit auf der Rückseite außer: "Der untere Teil eines 28 cm Schiffsgeschützes"
Auf eine gute Fortsetzung - REINHARD
Hallo
Das ist aber keine Deutsche Kanone .
Da gibt es noch ein
38 cm Rohr aus der Tirpitz Stellung:
+ 15 cm Kanone
http://www.museumscenterhanstholm.dk/
+ 15 cm Kanone
Schönen Gruß von der Ostsee
kuk
@ Kuk
Ist auch nicht erster Weltkrieg.
@Moderator
Bitte den oberen Beitrag in den Pfad zur braunen Marine schieben.
Gruß
Piet
@Piet,
naja, ein Teil der Antwort bezieht sich aber auf die Kanone darüber, also I.Weltkrieg.
@Reinhard,
was meinst du mit "Hindenburg-Rückzug"? Das Absetzen des deutschen Heeres im Herbst 1918?
Deutsche Marineartillerie bei Gallipoli
Auch hier wurden wohl Marinegeschütze eingesetzt.
Die Bilderqualität ist natürlich sehr schlecht, aber ich besitze hier keinen Scanner, außerdem
bin ich immer noch nicht dahinter gestiegen, wie Fotos kleiner eingelesen werden können.
1. Bild aus: Das Ehrenbuch der Deutschen schweren Artillerie
http://i29.tinypic.com/dokufk.jpg
2. Bild aus: Taschenbuch der Artillerie, Band 2, Mittlere Feldgeschütze
http://i26.tinypic.com/sex7ux.jpg
(Wobei das Thema hiermit ja schon fast überschritten ist; das keine reine Schiffs,- sondern Küstenartillerie)
Gruß Holger
Nein, Bilder zeigen kein deutsches Geschütz, sondern die Inspektion einer Beutestellung zur Bestandsaufnahme.
Wie gesagt, keine weiteren Angaben rückseitig neben den bereits zitierten verfügbar.
"Hindenburg-Rückzug" wird sich auf den 14.03. 1917 beziehen: Deutscher Rückzug auf die vorbereitete Siegfried-Linie. Hindenburg und seine 3. OHL war seit dem 29.8. 1916 in Funktion.
Wenn im Mai 1917 von der Batterie PRINZ HEINRICH noch in Eply berichtet wird, dürfte sie dorthin planmäßig zurückgenommen worden sein.
REINHARD
Servus Reinhard,
die "Siegfried-Bewegung" fand 1917 viel weiter nördlich statt, im Raum Arras-St.Quentin-Soissons.
Eply (+Moselkähne als wichtiges Indiz) als Aufstellungsort kann nur bedeuten, daß die Batterie zum Festungsbereich Metz gehörte und den französischen Verteidigungsgürtel Toul-Nancy-Luneville unter Beschuß genommen hat. Verdun fällt eigentlich aus, da der rechte Flügel St.Mihiel schon arg an der Grenze der Reichweite der Geschütze war. "Hindenburg-Rückzug" wird sich dann wohl auf den Rückzug im Herbst 1918 beziehen.
Ich habe mal die Bilder entfernt und nur den Link stehen lassen.
Leidiges Copyright-Thema....
Stimmt, - im Eifer des Gefechts ganz vergessen, :| - hab Dank
Gruß Holger
Hai
Für die Operation Alberich (= Siegfriedbewegung) war auch eher Ludendorff verantwortlich.
Mit Blick von Mai 1917 nach später ins Jahr 1918 machen auch die Notizen eher Sinn - Reinhard
Ich hatte ja auch einen eigenen Threat aufgemacht um nach dem Verbleib der Mackensen Klasse Geschuetze zu fahnden. Waren die oben erwaehnten 38 cm Geschuetze von diesen nicht fertiggestellten Schiffen?
Don´t Panic