Das Ende der deutschen Beute-U-Boote in der sowjetischen Seekriegsflotte

Begonnen von hillus, 22 Februar 2012, 16:13:26

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Schorsch

Hallo olpe,

N-26 (ex U 1231) war vom Typ IX C/40, nicht IVC/41.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

hillus

Hallo Schorsch,

sorry, mein Fehler. Ich hatte bei N-26 das IX"C"/40 vergessen und Olpe hat es dann auch übersehen! Manchmal geht doch was durch, obwohl man immer noch mal Korrektur liest!

Lieber Kalli, bitte nachträglich ändern.

Schönen Abend

hillus

olpe

Zitat von: Schorsch am 02 März 2012, 19:31:48
N-26 (ex U 1231) war vom Typ IX C/40, nicht IVC/41.
Hallo @Schorsch,
vielen Dank ... habe es bereits geändert ... im Eifer des Gefechts ist mir das 'Schnitzerchen' nicht aufgefallen ...  :-D ... weitere Daten habe ich unterhalb der Tabelle der Vollständigkeit halber ergänzt ...
Grüsse
OLPE

Schorsch

Hallo hillus, hallo olpe,

freut mich, dass ihr mich helfen lasst, etwas Gutes noch ein wenig besser zu machen. Respekt vor eurer Arbeit! top

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

hillus

Moin bei schönstem Wetter,

da kommt Freude auf. Zunächst meinen Dank für die frohen Worte des Dankes für die bisherige Arbeit. Das Schlimmste ist immer das Schreiben. Da bin ich beim Adlersystem, Buchstaben einkreisen, abstürzen und draufdrücken. Im Klartext sind meine drei Finger ganz schön schnell, aber trotzdem muss der Text rein und das dauert. Ich glaube, wir haben da ein Thema am Wickel, was für viele unbekannt bzw. nur lückenhaft in ihren Archiven schlummert.

Meine morgendliche Arbeit soll nun U-250 gewidmet werden.

TS-14
Typ VIIC ex deutsch U-250
letzter deutscher Kommandant: Werner-Karl Schmidt bis 30.07.1944
- Juli 1944 U-250 auslaufend zum Einsatz in die östliche Ostsse
- 30.07.1944 um 12.42 Uhr Angriff mit T-5 ZAUNKÖNIG Torpedo auf sowjetischen kleinen U-Bootjäger MO-105,
  der nach Treffer sinkt. Von der Besatzung konnten 7 Mann gerettet werden, aber 19 Mann ereilte der Seemannstod.
  Trotz der Gefahr der Eigenvernichtung blieb U-250 in diesem relativ flachem Teil der Koivisto-Meerenge und das hatte
  Folgen. Am Abend wurde U-250 vom sowjetischen Nebellegeboot KM-910 optisch gesichtet, worauf U-250
  wegtauchte. Es wurde der sich in der Nähe befindliche kleine U-Jäger MO-103 herbeigerufen, der um 19.10
  Uhr den Kontakt zum U-Boot herstellte. Er warf eine Serie von fünf Wasserbomben, die U-250 beschädigte und die
  verräterische Ölspur an der Wasseroberfläche zu sehen war. Nach einer Serie von weiteren fünf Wasserbomben sank
  schließlich U-250 um 19.25 Uhr in der nördlichen Zufahrt zum Björkö-Sund auf 60°28'N und 28°25'E (deutsche
  Koordinaten 60° 27,9'N und 28°24,9'E nach Busch/Röll). Im seichten Wasser von ca. 27 Meter Wassertiefe konnten sich der
  Kommandant und fünf Mann der Besatzung retten und gingen in Gefangenschaft. Die restlichen 46 Mann ereilte der
  Seemannstod.
  Im Ergebnis der Verhöre von Kommandant und Besatzung teilte der deutsche Kommandant Werner-Karl Schmidt den
  Sowjets mit, dass sich an Bord die bisher geheimgehaltenen und dem Gegner (auch den Engländern!) unbekannten
  zielsuchenden T-5 ZAUNKÖNIG befanden.
- 09.1944 Hebung des mit 14° Neigung auf Grund liegenden U-250 durch den Havarie- und Rettungsdienst der
  Baltischen Flotte (ehemals EPRON) mit Hilfe von Pontons. Dabei wurden zum Schutz der Operation vor den starken
  finnischen Küstenbatterien und den deutschen Schnellbooten Nebelwände gelegt. (Nach deutschen Angaben war die
  Hebung im August 1944 nach Busch/Röll) Einschleppen von U-250 mit Schlepperhilfe und dem Bergungs- und Rettungsschiff
  ZITSILYA nach Kronstadt.
- 15.09.1944 Eindockung des Bootes bei den Mechanischen Werken Kronstadt. Feststellung der Wasserbombentreffer
  in der Dieseabteilung!
- 26.09.1944 Bergung der toten deutschen U-Bootfahrer
- 10.1944 Sicherstellung der T-5 ZAUNKÖNIG Torpedos durch sowjetische Spezialisten sowie der deutschen
  Geheimdokumente
- 20.04.1945 als TS-14 in den Bestand der Seekrigsflotte aufgenommen und Planung der Wiederherstellung
- 20.08.1945 wegen Unmöglichkeit der Wiederherstellung des Bootes auf Grund der schweren Beschädigungen
  Torpedos befanden und fehlender Ersatzteile aus der Schiffsliste der SKF gestrichen, ausgeschlachtet und der
  Verwertung zugeführt.
- Einfluß des erbeuteten deutschen U-Bootes U-250 auf den sowjetischen U-Bootbau:
  Im Jahre 1944 erteilte die Verwaltung Kriegsschiffbau der Seekriegsflotte den Auftrag zur Erarbeitung von zwei
  Varianten neuer mittlerer U-Boote. Die 1. Variante bekam die Projektnummer 608 und wurde dem zentralen
  Konstruktionsbüro N° 18 zugeordnet und die 2. Variante dem Schiffbauwerk SSZ N° 194 mit der Projektnummer
  608-1. Es sollte ein mittleres U-Boot mit 640 bis 660 Tonnen entstehen, was auch für Fernfahrten geeignet war.
  Mit der Erbeutung von U-250 ergab sich die Chance, die deutsche Technik, die man eigentlich vom Typ "S" her
  kannte, mit all den Neuerungen kennenzulernen. In diesem Sinne erteilte der damalige Oberbefehlshaber der
  Seekriegsflotte, Admiral N.G. Kusnezow den Befehl, die gesamten deutschen Erkenntnisse Typs VIIC in dieses Projekt
  einfließen zu lassen. Im Ergebnis dessen erteilte die neue Hauptverwaltung Kriegsschiffbau im Januar 1946 den
  Auftrag zur Projektierung des 1. Nachkriegsprojektes eines mittleren U-Bootes 613. Daraufhin wurden alle weiteren
  Arbeiten am Projekt 608/608-1 eingestellt.
- U-250 hatte auch große Nachwirkungen für den Oberbefehlshaber der sowjetischen Seekriegsflotte Admiral
  Nikolaj Gerasimowitsch Kusnezow. Ihm wurde unterstellt, die Geheimakten zum ZAUNKÖNIG-Torpedo leichtfertig den
  Alliierten, gemeint war England, zur Verfügung gestellt zu haben. Er wurde der Spionage beschuldigt, obwohl er das
  Jawort von Stalin zur Auslieferung der Dokumente und eines Torpedos erhalten hatte. In einem Prozeß wurde er für
  schuldig befunden und mit einer Degradierung zum Vizeadmiral seines Postens enthoben. Eine verräterische Rolle
  spielte dabei der damalige Politoffizier Vizeadmiral Kulakow, der vehement für eine Schuldigsprechung eintrat. Jetzt
  kommt der Fauxpas der Historie. Heute trägt ein UDALOY-Zerstörer der Nord Flotte seinen Namen VITSEADMIRAL
  KULAKOV!!!

Bekannt gewordene Kommandanten:
KK Lewizkij, Alexander Alexandrowitsch  (12.1944 bis 29.04.1945)

Da ist ja ganz schön was zusammengekommen!

Schönen Samstag

hillus

hillus

Hallo Kalli,

danke für die Berichtigung bzw. den Nachtrag von IX"C"/40!

Jochen

olpe

Zitat von: hillus am 03 März 2012, 11:37:15
Da ist ja ganz schön was zusammengekommen!
Hallo,
... vielen Dank, Jochen, für die umfangreiche Zusammenstellung des Schicksals von U-250/TS-14 top :MG:
Ergänzend eine Bildserie mit Fotos nach der Bergung.
Es sind auch einige von der Bergung der gefallenen Besatzung des U-Bootes dabei ... harte  Bilder des Seekrieges ...

(das Öffnen kann ein wenig dauern ... )

Grüsse
OLPE

hillus

Ein Hallo zum Vorabend,

zunächst danke ich Dir Olaf, dass Du wieder eine Fotoserie für U 250 erstellen konntest. Macht richtig Spaß, diese Serie weiterzuführen.
Jetzt geht es in den Bereich der Schwarzmeer Flotte, denn da kamen, wie bekannt, deutsche U-Boote zum Einsatz. Ihre Erfolge waren allerdings weniger groß und ihre Kommandanten haben sich nicht mit Ruhm bekleckert. Zum Bedenken möchte ich aber hinzufügen, dass es ein recht großer Unterschied ist, ob U-Boote in sogennanten Randmeeren bzw. geschlossenen Seegebieten kämpfen müssen und die Frequenz des Schiffsverkehrs anders ist als in den offenen Weltmeeren.

TS-16
Typ IIB ex deutsch U-9
letzter deutscher Kommandant: Heinrich Klapdor bis 20.09.1944
- Frühjahr 1942 Befehl des Oberkommandos der KM zur Überführung von 6 U-Booten in des Schwarze Meer
- bis Mai 1942 U-9 Schulboot bei der 21. U-Flottille in Pillau (heute russisch Baltijsk)
- Überführung nach Kiel zum Leichtern für eine kombinierte Fluß- und Landüberführung nach Konstanza
- Überführung nach Hamburg und Zusammenstellung des Überführungsverbandes der 30. U-Flottille und Verladung auf
   Schwimmpontons
- Sommer 1942 von Hamburg elbaufwärts bis Dresden-Uebigau, wo eine Binnenwerft vorhanden war. Mit Slipwagen 
   aus dem Wasser gezogen und auf Spezialtieflader verfrachtet. Bei einer Geschwindigkeit von 8km/h auf gesperrter
   Autobahn bis zur Donaustadt Ingolstadt bei einer Gesamtdistanz von 300 km Landtransport. Dort wieder abgeslipt
   und  mit 90° umgelegten U-Booten weiter nach Linz, wo die Aufrichtung und ein Teilaufbau erfolgte.
   Teilweise mit eigener Kraft bis Galati zur Endmontage
- 28.10.1942 wieder in Dienst gestellt und Überführung nach Konstanza, wo sich der deutsche U-Boot-Stützpunkt
   befand. Die Überführung dauerte nur sechs Wochen und es wurde eine Gesamtstrecke von ca. 2500 km
   zurückgelegt.
- Ab dem 1. Kriegseinsatz ab 11.11.1942 folgten noch zehn weitere Einsätze bis zum 26.04.1944
- 20.08.1944 in Konstanza bei einem Bombenangriff durch Bombenvolltreffer von PE-2 Bombern des 40.
   Fliegerregimentes der Marinefliegerkräfte der Schwarzmeer Flotte versenkt. Keine Verluste, da keine Besatzung an
   Bord war.
- 22.10.1944 Bergung von U-9 durch den ASS der Schwarzmeer Flotte (nach Busch/Röll und nach russischen
   Angaben erfolgte die Bergung erst Anfang 1945!)
- 03.1945 nach Nikolajew geschleppt und eingedockt, was den sowjetischen Bergungstermin realer erscheinen läßt.
- 19.04.1945 Beginn mit der Instandsetzung für eine spätere Verwendung und Umbenennung in ТС-16 (= russisch
   тpoфeйный cpeднaя = deutsch TS=trofejnyj srednjaja=mittleres Beuteschiff)
umbenannt und in den Bestand 
   der Seekriegsflotte
- 10.1945 nach eingehender Überprüfung durch Spezialisten des ZNII der Flotte in den Bestand der Schulboot-
   Sonderabteilung der Schwarzmeer Flotte in Sewastopol
- 25.11.1945 auf Grund ständiger Unklarheit des Bootes und keiner Möglichkeit der vollständigen Wiederherstellung
   von TS-16 ex U-9 erfolgte die Außerdienststellung
- 12.12.1945 aus der Schiffsliste der SKF gestrichen und zur Verwertung freigegeben
- bis 1947 Verschrottung

Bekannt gewordene Kommandanten:
Derzeit keine Meldungen verfügbar.

Ich habe mal bißchen Vorgeschichte mit eingebracht!!

Grüße aus Braunschweig

hillus

hillus

Hallo Olaf,

wegen Fotos! Bei town.ural sind zwei schöne Fotos enthalten. Wenn Du diese bei Dir in der Fotodatei hast, was ich glaube, dann wäre dieser Dienst wieder Spitze.

Danke!

Jochen

olpe


hillus

Moin,

nach U 9 geht es jetzt mit U 18 weiter, dem Zweiten der an die Sowjets im Schwarzen Meer gegangenen deutschen U-Boote.

U 18 (keine Vergabe einer Nummer für ein Beute-U-Boot)
Typ IIB
letzter deutscher Kommandant: Karl Fleige  bis 25.08.1944
- ab 01.07.1940 24. U-Flottille in Memel und Heranziehung als Ziel- und Schulboot
- Überführung nach Kiel zum Leichtern für eine kombinierte Fluß- und Landüberführung nach Konstanza
- Überführung nach Hamburg und Zusammenstellung des Überführungsverbandes der 30. U-Flottille gemeinsam mit
   U 9, U 19, U 20, U 23 und U 24 und Verladung auf Schwimmpontons
- Sommer 1942 von Hamburg elbaufwärts bis zur Binnenwerft Dresden-Uebigau. Mit Slipwagen aus dem Wasser
   gezogen und auf Spezialtieflader umgeladen. Bei einer Geschwindigkeit von 8km/h auf gesperrter
   Autobahn bis zur Donaustadt Ingolstadt. Dort wieder abgeslipt und  mit 90° umgelegten U-Booten weiter nach
   Wien, wo die Aufrichtung und ein Teilaufbau erfolgte. Teilweise mit eigener Kraft bis Galati zur Endmontage und von
   dort weiter bis Sulina im Donaudelta. Mittels Schlepperhilfe erfolgte dann die Weiterfahrt zum deutschen U-Boot-
   Stützpunkt Konstanz.
- 06.05.1943 der 30. U-Flottille unterstellt mit der Aufgabe, auf den Verbindungswegen des Gegners zu patrouillieren
- 20.08.1944 bei einem Bombenangriff durch Bombenvolltreffer von PE-2 Bombern des 40. Fliegerregimentes der
   Marinefliegerkräfte der Schwarzmeer Flotte schwer beschädigt.
- 25.08.1944 wegen der Unmöglichkeit der Erreichung des offenen Meeres befahl der Kommandant von U 18,
   das Boot auf der Außenreede auf Position 44°12'N und  28°41'E zu versenken.
- Ende 1944 Hebung durch den ASS der Schwarzmeer Flotte, Langzeitkonservierung und an den Rückwärtigen Dienst
   der Schwarzmeer Flotte in Sewastopol zur Aufbewahrung abgegeben
- 07.06.1945 nach Untersuchungen von Spezialisten des ZNII in den Bestand der Seekriegsflotte aufgenommen, aber
   keine Wiederherstellung geplant
- 26.05.1947 bei Artillerieschießübungen des sowjetischen U-Bootes M-120 im Gebiet von Sewastopol, unweit
   von Balaklawa, so stark zerstört, dass es auf eine Tiefe von 1400 Meter sank. Die Untergangskoordinaten sind
   44°20'N und 33°20'E. ( Bei Busch/Röll wird U 18 durch Torpedotreffer versenkt!!! und die Koordinaten mit
   43°52'N und 28°41'E angegeben)
- Daraufhin wurde U 18 am 19.06.1945 aus der Schiffsliste der SKF gestrichen.

Bekannt gewordene Kommandanten:
Derzeit keine Meldungen verfügbar.

Schönen Mittag

hillus




hillus

Moin,

nach U 9 und U 18 kommt jetzt das letzte deutsche U-Boot der an die Sowjets im Schwarzen Meer gegangenen deutschen U-Boote.

U 24 (keine Vergabe einer Nummer für ein Beute-U-Boot)
Typ IIB
letzter deutscher Kommandant: Dieter Lenzmann bis 25.08.1944
- ab 01.07.1940 21. U-Flottille in Neustadt bei Pillau (heute russisch Baltijsk) und Heranziehung als Ziel- und Schulboot
- Überführung nach Kiel zum Leichtern für eine kombinierte Fluß- und Landüberführung nach Konstanza
- Überführung nach Hamburg und Zusammenstellung des Überführungsverbandes der 30. U-Flottille gemeinsam mit
   U 9, U 18, U 19, U 20 und U 23 und Verladung auf Schwimmpontons
- Sommer 1942 von Hamburg elbaufwärts bis zur Binnenwerft Dresden-Uebigau. Mit Slipwagen aus dem Wasser
   gezogen und auf Spezialtieflader umgeladen. Bei einer Geschwindigkeit von 8km/h auf gesperrter
   Autobahn bis zur Donaustadt Ingolstadt. Dort wieder abgeslipt und  mit 90° umgelegten U-Booten weiter nach
   Linz, wo die Aufrichtung und ein Teilaufbau erfolgte. Teilweise mit eigener Kraft bis Galati in die Werft
   Santierul Naval din Galati zur Endmontage und von dort weiter bis Sulina im Donaudelta. Mittels 
   Schlepperhilfe erfolgte dann die Weiterfahrt zum deutschen U-Boot-
   Stützpunkt Konstanz.
- 01.10.1942 der 30. U-Flottille unterstellt mit der Aufgabe, auf den Verbindungswegen des Gegners zu patrouillieren
- 20.08.1944 bei einem Bombenangriff durch Bombenvolltreffer von PE-2 Bombern des 40. Fliegerregimentes der
   Marinefliegerkräfte der Schwarzmeer Flotte schwer beschädigt und nicht mehr kampffähig
- 25.08.1944 wegen der Unmöglichkeit der Erreichung des offenen Meeres befahl der Kommandant von U 24,
   das Boot auf der Außenreede auf Position 44°12'N und  28°41'E durch Selbstsprengung zu versenken.
- Frühjahr 1945 Hebung durch den ASS der Schwarzmeer Flotte, Langzeitkonservierung und an den Rückwärtigen
   Dienst der Schwarzmeer Flotte in Sewastopol zur Aufbewahrung abgegeben
- 07.06.1945 nach Untersuchungen von Spezialisten des ZNII in den Bestand der Seekriegsflotte aufgenommen, aber
   keine Wiederherstellung geplant
- 26.05.1947 bei Torpedoschießübungen des sowjetischen U-Bootes M-120 im Gebiet von Sewastopol, unweit
   von Balaklawa, so stark zerstört, dass es auf eine Tiefe von 1400 Meter sank. Die Untergangskoordinaten sind
   44°20'N und 33°20'E.
- Daraufhin wurde U 24 am 19.06.1945 aus der Schiffsliste der SKF gestrichen.

Bekannt gewordene Kommandanten:
Derzeit keine Meldungen verfügbar.

Einen schönen Tag!

hillus

P. S. Wo verblieben die restlichen drei IIB-Boote???

- U 19 - 10.09.1944 wegen Unmöglichkeit der Rückführung des Bootes nach Deutschland wird auf Befehl des
   Kommandanten, Leutnant zur See Hubert Verpoorten, das Boot an der türkichen Küste nordwestlich von Kilimli (bei
   Zonguldak) selbst versenkt.

- U 20 - 10.09.1944 wegen Unmöglichkeit der Rückführung des Bootes nach Deutschland wird auf Befehl des
   Kommandanten, Oberleutnant zur See Karl Grafen, das Boot an der türkichen Küste nördlich von Kavasü  selbst
   versenkt.

- U 23 - 10.09.1944 wegen Unmöglichkeit der Rückführung des Bootes nach Deutschland wird auf Befehl des
   Kommandanten, Oberleutnant zur See Rudolf Arendt, das Boot an der türkichen Küste bei Agva (westlich von
   Kefken) selbst versenkt.

Die Besatzungen aller drei Boote wurden in der Türkei interniert!!





olpe

Hallo,
vielen Dank, Jochen, eine tolle Zusammenstellung der Daten von den in den Bestand der Seekriegsflotte aufgenommenen deutschen U-Booten!  top :MG:
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Ein Bild von U-18:

Es hält sich ein Gerücht bzw. eine Anekdote: den Kommandanten der sich an der türkischen Küste selbstversenkten Boote U-19, U-20 und U-23 sollen die türkischen Behörden angeboten haben, ihre U-Boote doch besser an die Türkei zu verkaufen (!) ... man lehnte entrüstet ab ... Staatseigentum des Reiches ... verkauft man doch nicht ... trotz eines in Aussicht gestellen netten und süßen Lebens in der Türkei bis Kriegsende ... Die strammen Krieger lehnten ab und schickten die Boote zum Meeresgrund ... Was mag an der Story wahr sein und was nicht ... ?  :O/Y

Grüsse
OLPE

hillus

Moin,

ich lege mit dem Anfang der rumänischen U-Boote nach, die als Beute-U-Boote an die Sowjetunion gingen. Eigentlich gehören sie nicht zu den deutschen U-Booten, aber zumindest war Rumänien zu Kriegsbeginn ein Bündnispartner Deutschlands. Ich werde versuchen, wie bei den deutschen Schwarzmeer-U-Booten, etwas mehr "Fleisch" um den eigentlichen Fakt zu schreiben, damit auch diejenigen Leser zur Geschichte des jeweiligen U-Bootes kommen, die nicht so mit der Materie vertraut sind.

TS-3
ex rumänisch DELFINUL
Typ DELFINUL (Spekulationsbau von italienischer Werft)
Letzter rumänischer Kommandt: Corneliu Lungu (05.1942–07.1942)
- auf Stapel bei italienischer Werft Cantieri Navali del Quarnaro
- 22.06.1930 Stapellauf
- 1931 in Dienst der italienischen Marine
- April 1936 von Rumänien gekauft
- 05.05.1936 in Dienst der königlichen Marine Rumäniens
- 22.06.1941 Bildung der U-Boots- und Torpedobootsgruppe (Grup Submarine si Vedete Torpiloare) der rumänischen
   königlichen Marine
- ab 22.06.1941 erster Kriegseinsatz von DELFINUL
- bis zur Generalüberholung ab Juli 1942 noch acht Kriegseinsätze
- 11.1942 Dockung bei der Werft Santierul Naval din Galati (hier wurden auch die dt. IIB-U-Boote wieder remontiert!)
- 1943 zurück in den Bestand der U-Boote der Escadra Submarine der rumänischen königlichen Marine
- 27.08.1944 von Teilen der vorrückenden sowjetischen Truppen und Booten der sowjetischen Donau-Flottille in einem
   nicht gefechtsfähigenm Zustand in Sulina erbeutet
- 05.09.1944 zum Bestand der sowjetischen Seekriegsflotte
- 10.09.1944 taktische Nummer TS-3 (Das Datum wird auch mit dem 20.09.1944 angegeben.)
- 14.09.1944 in Dienst der Schwarzmeer Flotte bei der 1. Abteilung der 1. U-Bootsbrigade
- 10.1944 nach Balaklawa geschleppt
- 12.10.1945 wegen Nichtverwendbarkeit in der sowjetischen Seekriegsflotte an Rumänien zurückgegeben, wieder
   alter Name DELFINUL und aus der Schiffsliste der SKF gestrichen
- 1957 aus der Schiffsliste der Seestreitkräfte Rumäniens gestrichen

Bekannt gewordene sowjetische Kommandanten:
KK Malyschew,  Nikolaj Iwanowitsch (14.09.1944-1946)

Bis zum nächsten rumänischen U-Boot grüßt

hillus

hillus

Moin,

auf zur nächsten Runde mit dem rumänischen U-Boot RECHINUL.

N-39 ex TS-1
Typ RECHINUL ex rumänisch RECHINUL
Letzter rumänischer Kommandant: Corneliu Lungu bis 09.1944
- 1938auf Stapel bei der rumänischen Werft Santierul Naval din Galati
- 04.05.1941 Stapellauf mit der taktischen Nummer S-1, später dann RECHINUL
- 09.05.1943 in Dienst bei der 1. Abteilung der Eskadra Submarine der rumänischen königlichen Marine
- 04.1944 letzte Tests beendet und in Dienst der rumänischen königlichen Marine
- 20.04.1944 bis 15.05.1944 erster Kampfeinsatz
- 15.06.1944 bis 29.07.1944 zweiter Kampfeinsatz
- 29.08.1944 von Teilen der Roten Armee in Konstanz erbeutet
- 05.09.1944 in den Bestand der sowjetischen Seekriegsflotte übernommen
- 10.09.1944 taktische Nummer TS-1
- 14.09.1944 in Dienst der Schwarzmeer Flotte bei der 1. Abteilung der 1. U-Bootsbrigade
- 18.10.1944 Überführung nach Poti
- 04.08.1947 Umbenennung in die neue taktische Nummer N-39
- 12.01.1949 Klassifizierung als mittleres U-Boot
- 16.06.1949 neue taktische Nummer S-39
- 16.06.1951 aus der Schiffsliste der SKF gestrichen und Rückgabe an Rumänien mit dem alten Namen RECHINUL
- 1959 aus der Schiffsliste der Seestreitkräfte Rumäniens gestrichen

Bekannt gewordene sowjetische Kommandanten:
FK Kulikow, Grigorij Michajlowitsch (27.11.1944 bis 02.11.1945)
FK Gorbatowskij, Stepan Petrowitsch (21.11.1947 bis 14.12.1950)

Hinweis: Die Entschlüsselung der Bezeichnung der Kennung N-39, vor allem des Buchstaben "N", ist mir bisher noch nicht 100%-ig gelungen! Es wird wohl so sein, dass mit dem Tag des rumänischen Waffenstillstandes am 23.08.1944 und der Übernahme des Bootes durch die Kriegsmarine RECHINUL als deutsches U-Boot in sowjetische Hände geriet. Das sollte zu 98% so stimmen!!! Wenn ich mich irre, bitte Berichtigung!!!
Die Schreibweise ist auch mit REQUINUL angegeben.

Grüße aus Braunschweig

hillus

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