Mehrzweckfrachter die Arbeitstiere der Seefahrt

Begonnen von Captain Hans, 12 März 2010, 14:55:47

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Captain Hans

Mehrzweckfrachter im Multipurpose-Einsatz
(die Arbeitstiere der Seefahrt)



Mehrzweckfrachter sind Semi-Containerschiffe, die Stückgut, Container, Schwergut und Schüttgut fast jeder Art gleichzeitig transportieren können. Die Mehrzweckfrachter sind so gebaut, dass die Zwischendecks herausnehmbar sind und Raum für die unterschiedlichsten Transportgüter bieten. Mehrzweckfrachter werden bevorzugt auf den Nord-Süden Schifffahrtsrouten nach Süd-Afrika oder Süd-Amerika eingesetzt. Auf dem Hinweg ist der Mehrzweckfrachter mit Containern beladen und auf dem Rückweg transportiert er auf diesen Routen bevorzugt Stückgut und Schüttgut, sowie Leercontainern. Der Mehrzweckfrachter, der auch als Conbulker bekannt ist, verfügt in der Regel über eigenes Ladegeschirr.

shematische Darstellung


Der Markt der Multipurpose-Schiffe umfasst rund 35 Prozent des Weltseehandels.
Mehrzweckfrachter punkten in der Handelsflotte durch ihre multiplen Einsatzmöglichkeiten, auch wenn sie im Vergleich zu Containerschiffen weniger schnell sind. Mit relativ stabilen Charterraten auf hohem Niveau bietet der Mehrzweckfrachter interessante Kapitalanlageoptionen.



Geschichte der Mehrzweckfrachter

http://de.wikipedia.org/wiki/Trampko_Mehrzweckfrachter

Man unterscheidet folgende Gruppen

Singledecker
Die Gruppe der Singledecker ist zahlenmäßig zwar stark vertreten, bei genauer Betrachtung ergibt sich aber ein differenziertes Bild, denn 92 % der ca. 10.400 Singledecker sind weniger als 12.000 tdw groß und 455 liegen über 22.000 tdw – u. a. auch die großen Spezialschiffe für Holz und Papier. Damit kann man beide Gruppen als Wettbewerber für die 17.000-Tonner ausschließen. Lediglich rd. 360 Schiffe gehören ins Feld zwischen diesen Größensegmenten. Verengt man das Spektrum auf 14.000 bis 20.000 tdw, sind es noch 186 Schiffe, zwischen 16.000 und 18.000 tdw nur noch 85. Insgesamt sind diese Größenordnungen relativ klein und ohne großen Einfluss auf den Gesamtmarkt der konventionellen Stückgutfahrt oder Massengutfahrt. Schiffe im Segment von 16.000 bis 18.000 tdw waren in der Vergangenheit kaum zu finden. Die Neubautätigkeit ist daher relativ stark, aber in absoluten Zahlen gering, vor allem hinsichtlich des erweiterten Bereichs 14.000 bis 20.000 tdw. In der Größengruppe 18.000 bis 20.000 tdw kommt pro Jahr nur etwa ein Neubau hinzu.

Zwischendecker
In modernen Schiffen sind die Zwischendecks – meist ist es nur eines – in verschiedenen Positionen einsetzbar. Lloyd's kategorisiert Frachter mit beweglichem Zwischendeck als Singledecker, entsprechend sind sie dort gelistet. Die Flottenentwicklung beider Segmente muss also im Zusammenhang betrachtet werden. Vor allem die kleinen Zwischendecker unter 12.000 tdw stellen 80 % der Flotte. Zwischen 14.000 und 16.000 tdw sind immerhin noch 238 Schiffe registriert, in der Klasse 16.000 bis 18.000 tdw sind mit 177 Schiffen schon weniger, aber fast doppelt so viele im
Einsatz wie in derselben Größenordnung bei den Singledeckern. Über 18.000 tdw gehen die Zahlen deutlich zurück. Insgesamt ist die Zahl der neu gebauten Zwischendecker aller Größen rückläufig bei auffallend hohem Altbestand. Rund 150 Zwischendecker haben ein Alter von 30 Jahren erreicht oder überschritten und stehen unmittelbar vor der Verschrottung. Das gesamte Segment von 14.000 bis 20.000 tdw verzeichnet seit den 1990er Jahren praktisch keine Neubauten mehr. Lediglich Schiffe der kleineren Gruppen verzeichnen nennenswerten Zuwachs. Der Einsatz der veralteten Flotte führt zunehmend zu Schwierigkeiten mit den Versicherungen.

Manche Reeder spezialisieren auf gewisse Teilsegmente im Bereich des Frachtangebotes

Die Reederei Beluga z. B.:hat sich sehr stark auf den im folgenden Bild gezeigten Schiffstyp spezialisiert



Die ,,Beluga Houston" ist der erste von 16 Neubauten der P1/P2-Serie,
die Beluga in Auftrag gegeben hat.
Sie zeichnen sich vor allem durch die hohe Tragkraft der Bordkräne von 800 bis 1400 t aus.
Zudem garantiert die Eisklasse E3, dass die Schiffe auch in polaren Gewässern eingesetzt werden können.

Der Transport von Projektladungen mit Einzelgewichten zwischen 500 und 1400 t über See sei ,,ein wachstumsstarkes und finanziell attraktives Marktsegment", meint Beluga-
Chef Niels Stolberg. Er sieht Bedarf vor allem im Bereich der Energieindustrie.

anschließend ein paar Bilder von Mehrzwechfrachternmit verschiedenen  Ladungen:






Es gibt also die unterschiedlichsten Typen und im folgenden link kann man die sich eine ganze Reihe von Typen ansehen.

http://www.maritime-photos-wagner.de/coppermine/thumbnails.php?album=35

viele Grüße

Hans


,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

Albatros


Hallo Hans,

wie immer bei Dir Informativ und Interessant!

wenn ich heute noch einmal zur See fahren könnte und ich hätte die Wahl, ich würde auf so einem Frachter anheuern. Das verspricht am ehesten interessante Häfen, noch etwas Liegezeit und falls es so etwas noch, gibt die Trampfahrt.

Gruß, :MG:

Manfred

Trimmer

Manfred und genau diese Frage kam mir auch bei diesen Bildern. Gibt es die Trampfahrt noch. Mein Freund durfte zu DSR - Zeiten manchmal zweimal umsteigen  ehe er wieder in Rostock war. Meist irgendwo in Afrika.

Gruß - Trimmer - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Captain Hans

@Trimmer und Manfred

Eine reine Trampfahrt gibt es nur noch vereinzelnd in Asien und in der Karibik aber nicht mit deutschen Reedereien.
Es gibt zwar Schiffe die ihre Routen durch eine neue Zeitcharter manchmal ändern.
Auf diesen Mehrzweckfrachtern ist eine kleine Trampfahrt noch möglich, da sie während einer
Reise des öfteren ihre Anlaufhäfen je nach Frachtaufkommen ändern müsssen.

Aber eine reine Tranpfahrt , wie in der Vergangenheit, wo auch der Kapitän noch Ladungen besorgt hat, gibt gibt es nicht mehr.

viele Grüße

Hans
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Trimmer

Danke Hans - Schön so gleich eine genaue Antwort zu bekommen  top Wäre es damals so gewesen wäre manche Ehe vielleicht nicht den Bach runter gegangen

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Captain Hans

Hallo Achim
da hast du vollkommen recht.

Ich habe auf 2 Trampdampfern gefahren einmal 18 Monate unterwegs und das andere mal 12 Monate.
Als wir viel später Paraquay mit Erdöl versorgten und uns konstant in argentinischen und brasilianischen Gewässern
aufhielten und manchmal erst nach 12 -  16 Monaten in Urlaub gehen konnten ,gab es es viele Ehescheidungen.
So waren wir mal 11 deutsche Offiziere und Ingenieure an Bord und davon waren 9 geschieden.
Der zweite Offizier und ich waren mit Ausländerinnen verheiratet aber 2 Jahre später ließen sich die sich auch von uns scheiden.
Es war manchmal schon ein Drama wenn jemand nach langer Zeit nach Hause kam und feststellen mußte, daß seine Frau
sich anderweitig orientiert hatte, die Konten leer geräumt waren und sogar Häuser weg waren.
Mancher Lebenstraum ging so kaputt.

viele Grüße

Hans
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