Raketenversuche mit S-Boot Klasse 142

Begonnen von RonnyM, 07 September 2010, 19:42:15

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Urs Heßling

moin,

Zitat von: RonnyM am 08 September 2010, 14:51:16
Hier der Beweis:

das Boot mit der Radar-"Kugel" ist natürlich das Versuchsboot NERZ (P 6096); auf Bild 1 und 3 vor dem Einbau des TARTAR-Starters (noch mit achterem ToRo), Bild Ma 42 mit Starter , btw schöner Steam im Hafen Hörnum !  :-D

bei den beiden anderen "normalen" 142ern (ZOB und FRE) sieht man achtern das Ende der Minenschienen (zum Minenübernehmen und -wurf mußten die achteren ToTo abgebaut werden); diese Schienen fielen dann beim Umbau zum 142A mit nach achtern schießenden Rohren weg.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Urs Heßling

hi

Zitat von: RonnyM am 07 September 2010, 19:42:15
FK Beichle lief mal wieder zur Höchstform auf. ...Für mich war es immer eine Köstlichkeit, wie er mit den RR und ORR in Kiel umsprang wenn die erstmal eine Bedarfsmeldung sehen und prüfen wollten.

Was haben ein Regierungsrat (RR) und eine Trottellumme (Uria aalge) gemeinsam ?

Beide antworten auf die Frage, was sie werden wollen, mit dem Ruf "ORR"  :-D :-D :-D

Gruß, Urs
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Urs Heßling

moin,

Zitat von: RonnyM am 08 September 2010, 15:08:39
Es war schon beeindruckend, wie das Geschoss den Kohle-Küchenherd sauber teilte :-o.

In der Marine waren schon 1964/65 teilweise "heftige" Diskussionen zwischen der "Studiengruppe Marine (STM)" (heute würden wir "think tank" sagen) und den Kommandeuren der Z- und S-Flottille geführt worden, in denen es seitens der Kommandeure um die mangelnde Brauchbarkeit des TARTAR ging (mit 15 kg-Sprengkopf als Seeziel-FK zu schwach, mit einer Treffwahrscheinlichkeit von ca. 0,5 gegen Jets und 0,2 gegen FK zu schlecht)

Gruß, Urs
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RonnyM

Ach übrigens, der Hafenanlauf war bis zu 2 Stunden vor und nach HW die Knoopsche Rinne. Gibts heute nicht mehr, da die ganze ehemalige Südspitze heute verschwunden ist. Geblieben ist der 15 sm-Umweg über Vortrapp Tief. Bis heute. :-)

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

RonnyM

Moin,

hier hab`ich noch ein Foto gefunden vom Hubi, der die Shelter auf Bunker Hill schleppte.

Grüße Ronny
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Albatros

Das war dann der Sikorsky S-64A (CH-54A) "Skycrane'

http://www.eichhorn.ws/html/body_sikorsky_s-64a_skycrane.htm

er konnte ein bisschen mehr als die 7 to. Tragen.

Ronny, das war dann bestimmt ein Ami oder hat die Bundeswehr auch mal solche Sikorsky S-64A (CH-54A) "Skycrane' im Dienst gehabt ?

:MG:

Manfred

RonnyM

...ne ne, Manfred, mit dem Ding hatten die Amis (General Dynamic) gearbeitet. Die Shelter kamen mit dem Autozug nach W'land und wurden zum Flugplatz gefahren. Dort pickte der Hubi sie auf und flog sie nach Bunker Hill. :wink:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

PiLaBo41

#22
Die Bundeswehr besaß zwei Maschinen vom Typ S-64 SKYCRANE. Am 9. Mai 1962 startete der Prototyp bei Sikorsky zum Erstflug.
Noch im gleichen Jahr erhielt Weser Flugzeugbau zwei ,,Bausätze" der S-64, die in Bremen montiert wurden. Die Bundeswehr hatte Interesse an dem Skycrane angemeldet und die Verantwortlichen bei Sikorsky und Weser Flugzeugbau hofften auf eine gewinnbringende Kooperation. Ab Ende 1962 wurden die beiden Kranhubschrauber, Weser Flugzeugbau bezeichnete sie bereits als WF-S 64, mit den Erprobungskennzeichen D-9510 und 9511 bei der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg und der Erprobungsstelle 61 in Manching (heute WTD 61) eingehend auf ihre Eignung für die Bundeswehr untersucht. Die Ergebnisse waren gut, doch letztendlich fiel die Entscheidung zum Kauf der mittelschweren Sikorsky CH-53, der bei Weser Flugzeugbau (später in VFW umbenannt) unter der Bezeichnung VFW CH-53G in Lizenz gefertigt wurde.
Ab 1965 dienten die beiden Kranhubschrauber noch für drei Jahre bei der 1. Luftrettungs- und Verbindungsstaffel in Fürstenfeldbruck der Luftwaffe mit den Kennzeichen LA+112 bzw. LA+113 und wurden anschließend an eine amerikanische Privatfirma verkauft. Die Erprobungskennzeichen mit der Nummernfolge 95xx waren ausschließlich der Bundeswehr vorbehalten.
Es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass die "WF-S 64" der Luftwaffe zum Einsatz gekommen ist. Während der Erprobungszeit wurden die vielfältigsten Aufgaben erledigt. Aber auch später bei der 1. Luftrettungs- und Verbindungsstaffel war sie vielseitig tätig. Anbei einige Bilder von den Einsätzen (2 Fotos während der Erprobung und eins aus der Zeit in Fürstenfeldbruck).
Quelle der Fotos: Luftwaffe.

Herzliche Grüsse von der Spree
Berndt

RonnyM

Moin Berndt,

also, dass sind Argumente... Jetzt komme ich doch ins Schleudern - so nach über 40 Jahren - könnten es auch die Bajuwaren gewesen sein :|. Ich hatte die Amis vermutet, da dass Hauptequipment von GD war.

Danke dir für deine Dokumentation top.

Grüße Ronny

PS Und hocherfreut kann Wilfried seine über alles geliebte schwebene Ziege entdecken...
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

schinram

Urs, wer hat Dir denn diese Zielprozente und Gewichte verkauft? Frag doch lieber mal nen Fachmann!

War dienstlich mit dem Kram beschäftigt, wie Du sehr genau weißt. Habe wiederholt mit FlAdm Geier und FK Zimmermann, die beiden damaligen Erprobungskommanten der betroffenen Schnellbootskommandanten über diese Versuche unterhalten, da ich für die Finanzierung der Entwicklungskosten LFK RIM-7M(VL) Geld brauchte und die Abrechnung der für uns entwickelten GMLS Mk32 noch offen war, was auch gelang, da InspM jegliche Entwicklungskosten für F123 untersagt hatte.

1. Die Treffwahrscheinichkeit des LFK RIM-24 Tartar mit einem Gefechtskopfgewicht von 130 lbs, ca. 59kg und Continuous Road, Reichweite 25 kyds, dann durch LFK RIM-66 SM1 Blk.IV, Reichweite 50 kyds gegen Luft- und FK-Ziele, lag und liegt deutlich über 85 %!
2. Der in der Flugabwehr damals üblichen Gefechtköpfe mit Continouous Rod wurde ausgewechsels gegen über den Güterbahnhof Wilhelmshaven angelieferten Massiv-Gefechtsköpfen des LFK BULLPUP, die bei USAF-Geschwadern in der Pfalz gegen Nuklearköpfe ausgewechselt waren und uns kostenlos überlassen wurden, und im MMunDp 4 Zetel in den TARTAR eingesetzt wurden. (Bearbeiter MaraMRüst 421 KL Grünberg)
3. Grund für Abbruch der 50(!) geschossenen LFK war zum einen die zu geringe Entfernung (max 9sm) gegen Seeziele, was auf die Aufstellungshöhe der Trackantenne und des CWI-Beleuchters AM/OT64 in der M20/2, die als Versuchsträger für die WM27 auf S143 diente, zum anderen der hohe Geräteaufwand an Bord.
4. Diese für S143 für LFK-Leitung geschaffene Kombination konnte dann als Radar WM 27 sofort in die S-Klasse/F122 eingerüstet werden.
4. Die WIESEL-Anlage ist später auf dem Schießplatz Todendorf aufgebaut worden.
5. Der Startkontainer GMLS Mk.32 , eine Kiste mit Scharnier an der Schmalstell und Rail unter dem Deckel, ist dann von der USN auf den sogenannten Gunboats der ASHVILLE-Klasse und in Taiwan  für die CHI YANG-Klasse serienmäßig eingebaut worden.
6. Grund für einen Wechsel auf MM38 war die einfachere Leitung (fire and forget)
7. Überbleibsel in der Bundesmarine war der Querfeldverstärker für CWI in der WM27 auf S143 und die überflüssigen 3cm-Hohlleiter in der WM27 in S143/S143A, deren Ausbau und Umkonstruktion aber teurer gewesen wäre, als sie zu belassen. Diese Konstruktion wird derzeit  für SM1/SM2-Leitung auf der FFG-7 in der Feuerleitanlage MK92 (Kombiniertes Antennensystem) mit dem 2.Feuerleitkanal SPG-60 (STIR= Separate Tracking and Ilumination Radar, nicht HSA-Produkt STIR !) verwendet, die wir als Trackteil der Feuerleitanlage M86 auf Z103B kennen, eingerüstet ist.
FKS

Urs Heßling

hallo, Opi,

Zitat von: schinram am 01 November 2010, 17:12:09
Urs, wer hat Dir denn diese Zielprozente und Gewichte verkauft? Frag doch lieber mal nen Fachmann!

Quelle: BA-MA, BM 1/104 Studie "Führung und Taktik moderner See- und Seeluftstreitkräfte", Zusammenfassender Bericht über Arbeitstagung der Flotte, FüAkBw StudGrp Marine Az 31-05-14 TgbNr 29/65 geh., 26.1.1965, zitiert nach Sander-Nagashima, Die Bundesmarine 1950-1972, Konzeption und Aufbau, Teil III, S. 300 ff, besonders 313-314.

Das war die damals (Januar 1965, m.W. begannen die S-Boots-Versuche danach) aktuelle Lagebeurteilung der Studiengruppe Marine!  :MG: Ich habe diese Fach-Quelle zitiert, nicht eine eigene Meinung vertreten, weil ich selbst darüber nichts wußte.  :/DK:

Der Ton macht die Musik, auch hier im Forum, daran mußt Du noch arbeiten, Fachmann :wink:

Gruß, Urs





"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

schinram

Genau das , Urs, war ja das Verheerende in der von Dir zitierten Studiengruppe.
Habe die 20 Jahre alten Unterlagen in meinem Schreibtisch liegen gehabt. Es waren nur wenige Überwasserwäffner, ausschließlich Artilleristen und einige Beamte der HA Rü und von BWB FK III6 (weißer Jahrgang!), aber kein einziger LFK-Mann (gab ja noch keine). Paul Schmalenbach und Mausi Fürst waren die ersten deutschen Marineoffiziere, die Einblick bekamen (Lehrgangsunterlagen Paul zu TARTAR NC auf NWTC Great Lakes habe ich 2006 vernichten lassen. Sie belegten schon damals, daß die StudGrp-Daten falsch waren. Die Deutsche Marine hat erstmal bei ID Z-Lütjens 1968 die entsprechenden TARTAR-Unterlagen SPS-52-MK74-MK13-RIM-24 in die Hände bekommen. Und die Unterlagen des deutschen FKO auf DDG-5 BIDDLE unter NATO-Command, später umgetauft in CLAUDE V.RICKETTS wurde von dieser sagenhaften StudGrp ÜWWaSeekr garnicht erst angefordert! Da war aber das Thema längst gegessen und die Nutzung von semiaktiven LFK zugunsten franz Seeziel-LFK-Technik der EXOCET-Familie mit "fire and forget" korrekterweise entschieden. Und der Mann, der das maßgeblich beeinflußt hat, war der damalige KK Geier von der Deutschen Botschaft in Paris, Abteilung Bureau Liaison Allemagne, der zuvor Kommandant des Erprobungsbootes NERZ war. Aber gleichzeitig fiel für Schiffe der Marine die Entscheidung dagegen, weil der Ortungshorizont höher und die Reichweise des RGM-84 Harpoon adäquater war, wenn auch die Treffgenauigkeit damals aufgrund seines Lenkprinzipes deutlich geringer war, also für F122 6 Einheiten Röhrenversion und Z103B mit GMLS MK13 Mitte der Achtziger.  Es wurden für und bei dieser Testkampagne durch die genannte StudGrp ÜWaSeekr abgesegnet für Betriebkosten der Fahrzeuge, Umbau Geleitboot als Zielschiff, Flugbetriebskosten der Luftwaffe und Entwicklung GMLS Mk32 sowie Beschaffung von 50 LFK RIM-24 Millionen "versenkt". Soviel zum Wahrnehmungsgehalt der von Dir zitierten Studiengruppe. Und das hat mit Ton nichts zu tun, sondern mit der Fachkenntnis oder auch mangelnden Fachkenntnis mancher selbsternannten Spezialisten in diesem Bereich.
Bitte verzeih, aber mir kommt bei diesen Figuren immer noch die Galle hoch, denn es sind unsere Steuergelder und die Sicherheit unserer Besatzungen. Zeit also, Klugschnacker rechtzeitig zu entlarven.
FKS

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