Deutsche Minen 1939 vor Trelleberg??

Begonnen von TD, 17 Dezember 2020, 21:03:42

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TD

Deutsche Minen 1939 vor Trelleberg??

Hallo zusammen,

in einigen Verlustlisten wird angegeben das ein deutscher Fischkutter, Name nicht zu ermitteln, am 10.09.1939 auf eine eigene Mine gelaufen ist und dabei sank.
Ich habe starke Zweifel das zu diesem Zeitpunkt dort von Deutschland Minen geworfen wurden.
Natürlich gibt es die Möglichkeit das eine Treibmine der Verursacher war, aber warum
wird dann von eigener Mine geschrieben?

Dank und Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

t-geronimo

Vielleicht war das einfach eine Fehleinschätzung und die Mine eine aus der Sundsperre?

Auszug aus KTB Befehlshaber der Sicherung Ostsee.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

TD

Hallo Thorsten,

vielen Dank für die Angaben.

Ich bin immer ganz neidisch wie schnell Du solche Infos findest.
Bei mir liegen ganze Stapel Bücher Scannausdrucke Fotos u. a. auf zwei Tischen,
incl. einen Schwung Zettel zu alten Anfragen welche nicht fertig wurden.
Beigepackt habe ich ein Datenblatt der LIANNE.

Es wundert ja sehr das nach der Minenexplosion keinerlei Nachschau oder Rettungsversuche unternommen wurden.
Hätte es Tag und Nacht durch Minenzusammenstöße Explosionen gegeben könnte man
das ja verstehen, aber   dann wäre eine Festlegung auf 7. bis 19.September ja schlecht möglich gewesen.
Nochmals Dank

TD
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

t-geronimo

Da ist die Sundsperre ja auch benannt. Die war doch definitiv schwedisch, oder?
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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JensA

Abhängig von der Position der Untergang - es geht ja nicht genau vor - konnte es sich  om eine deutsche Mine handeln.

Die Kriegsmarine hat schon am 4. September 1939 die "Sundsperre" gelegt.

Jens

KTB Marinegruppenkommando Ost
04.09.1939
Um 06.00 Uhr hatte die Gruppe Tannenberg, Hansestadt Danzig, Brummer, Bremse und TS-Flotille begonnen, die Sundsperre auszulegen. Zunächst werden die Sperrriegeln und Undine 2-3 gelegt. Sperrung nur durch Minen, keine Netze, da Netzträger noch nicht klar.
...
   Gleichzeitig wird die Handelsschiffahrt vor dem Befahren im Sund gewarnt, das grenzt durch
   55o 4,5'  N      12o 25' O
   55o 5,5'  N      12o 21,3' O
   55o 18,2' N      12o 54' O
   55o 19'   N      12o 54,4' O
   55o 19'   N      12o 58,2' O
   55o 16,5' N      12o 58,2' O
   Lotsendampfer befinden sich auf
   55o 15' N      12o 35'     O
   55o 6' N      12o 49,5' O

04.09.1939 (s. 116)
11.00
Um 11.00 Uhr geht die Meldung ein, dass ein griechischer Dampfer um 07.10 Uhr auf eine Mine der Sundsperre gelaufen ist. Einzelheiten sind noch unbekannt.

JensA

Aus Bachmann "Die deutsche Seekriegsführung in der Ostsee" I, Marine-Rundschau 1971.

TD

Recht herzlichen Dank für die Hilfe !!

Alle Prüfungen zeigen doch wie schnell die Sundsperre geworfen war.

Nochmals vielem Dank

Theo



05.09.39
39-09-04 Griechenland 3 O ▼ Frachtdampfer KOSTI 3876 3933
1905 J.D. Chandris & N.J.Pissis Piräus Mine Deutschland Minenleger
Tannenberg, Hansest. Danzig Stevns / vor Trelleborg 55.18,0 N 12.46,5 E
15.9.39 gehoben, weiter KOSTI
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

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