Militärschiffstransporte

Begonnen von dieter.fink@finkct.de, 22 Oktober 2025, 00:37:39

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dieter.fink@finkct.de

Sieht also nicht so gut aus, lb Violoncello !
Dennoch herzlichen Dank, hat mir dennoch neues Wissen beschert.
Von Hilmar Potente habe ich alle 3 Bände.
Band 1 steigt in die Historie der 163. Infanterie-Division in Norwegen ein, erwähnt aber zu keinem Zeitpunkt die Zuführung von Ersatztruppenteilen.
Mein Vater wurde zum 1./I.E.B. 457 in Landsberg/Warthe eingezogen und war nach der Ausbildung dem I.R. 310 in Norwegen zugeführt worden. Den Transport von Landsberg nach Stettin und den Schiffstransport im April 1941 konnte ich bisher leider nicht rekonstruieren.
Könnte es ev. sein, daß mit der Zusammenstellung der Transporteinheiten im I.E.B 457 in Landsberg auch bereits die Schiffe für die einzelnen Kompanien festgelegt wurden ?
Dann wäre es noch ein Hoffnungsschimmer, über die Kompaniezuordnung (mein Vater war in der 11. Kompanie des I.R. 310) die Schiffsnamen zu erfahren.
Oder passierte die Verladung eher spontan am Kai ?

Und t-geronimo: wie würde ich den Zugang zum KTB des Befehlshabers der Sicherung Ostsee finden ?
Ich würde dennoch gern etwas darin blättern.

Beste Grüße 
Dieter

t-geronimo

ZitatUnd t-geronimo: wie würde ich den Zugang zum KTB des Befehlshabers der Sicherung Ostsee finden ?
Ich würde dennoch gern etwas darin blättern.

Das findest du in PDF-Form (nicht durchsuchbar) hier:
--/>/> https://s3.amazonaws.com/NARAprodstorage/lz/dc-metro/rg-242/315246058/T1022/T1022-4056/T1022-4056.pdf
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

dieter.fink@finkct.de

Guten Abend lb t-geronimo,
herzlichen Dank für den Link, den ich gleich durchgeforstet habe.
Das Ergebnis hat alle meine Erwartungen übertroffen !
 
Mein Vater ist am 06.04.41 in Landsberg aus I.E.B. 457 ausgetragen und am 15.04.1941 im I.R. 310 in Norwegen eingetragen worden. Genau in diesem Zeitraum, d.h. am 10.04.41 wird ein Geleitzug mit 3 Schiffen ab Stettin auslaufbereit gemeldet, jeweils mit 1000 Mann. (der Eintrag stammt vom 08.04.1941). 
Die Wahrscheinlichkeit ist also recht hoch, daß sich mein Vater auf einen der 3 Schiffe befand:
Hindenburg, Muansa, Tijuca. Sicherungsschiff Batavia.
Am 11.04.41, finde ich den Eintrag "10 Uhr Geleitzug eintreffend an Pos. grün 6". Leider kann ich mit den chiffrierten Positionsangaben nichts anfangen, doch ich habe sehr wichtige und interessante Anhaltspunkte gefunden.
Ich bin sehr glücklich darüber und bedanke mich nochmals recht herzlich.
Vielleicht finde ich nun sogar noch irgendwie Schiffsbesatzungslisten oder die auf dem jeweiligen Schiff verladenen Kompanien.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend, Gruß Dieter

TW

Ich habe auch interessehalber jetzt auch mal im KTB B.S.O. nachgelesen und sehe, dass Ihr Vater mit der III. Staffel Stettin nach Oslo verbracht wurde. Die Schiffe haben Sie ja richtig benannt.

Eine Gegenprobe in der DB "Weserübung" hat ergeben, dass diese im KTB B.S.O. aufgeführten Transportstaffeln aus Stettin und aus Hamburg überhaupt nicht erwähnt sind, weder im Lebenslauf der TIJUCA noch bei der MUANSA. Die HINDENBURG ist noch nicht einmal als "Weserübungs"-Transporter verzeichnet. Schade, in der Datenbank wurde viel aus den Lebensläufen der Schiffe hinzugefügt, was mit den Norwegen-Staffeln gar nichts zu tun hatte, während substantielle Informationen fehlen. :/DK:
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

TW

KTB der Seekriegsleitung vom 6.4.1941
Planmä0ige Durchführung der umfangreichen Geleitaufgaben in südlicher Nordsee und an der norwegischen Küste (siehe Meldungen 1700 und 2000). Aus Stettin ist am 5.4. der erste Mannschaftstransport des Heeres zur Verstärkung der Nordnorwegenposition ausgelaufen. Transport mit 3 Schiffen und rund 3 000  Mann liegt auslaufbereit. Sicherung im Kattegat und Skagerrak durch BSO Streitkräfte. Verstärkte U-Bootsjagd und Luftaufklärung. Ab 7.4. erweiterte Aufklärung bis etwa 1 Grad Ost (siehe Meldung F.d.Luft 183o).
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

TW

Die 1. Staffel der Norwegen-Transporte von Hamburg (über Kiel und Krist'sand-Süd) nach Drontheim am 6.4.1941 kann ich nicht nachtragen, da keiner der beteiligten Transporter (unter anderem auch "Rolandseck") in der Datenbank verzeichnet ist.
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

dieter.fink@finkct.de

Servus lb Wolfgang, es ist erfrischend, auch Deine Einordnung zu lesen.
Ich habe mich noch weiter in die Tagebücher Befehlshaber Sicherung Ostsee 01.04.-15.04.1941 hineingearbeitet.
Man kann von den Truppentransporten nahezu tägliche Positionen, Begleitumstände, Sicherungsmassnahmen etc. nachverfolgen. Besser geht es kaum. Ich bin echt happy, soweit vorgedrungen zu sein.
Bleibt für mich nur die Frage, wer die Befehle und Terminierung zur Bereitstellung der Einheiten zur Einschiffung in Stettin an die I.E.B. in Landsberg erteilt hat.
Und B) müssten die Transportfrachter nicht zumindest Transportlisten haben, in welchen zumindest die verladenen Einheiten aufgeführt sind ?
Es bleibt spannend !!
Herzliche Grüße zu einem schönen WE
Dieter Fink 

t-geronimo

Zitat von: TW am 25 Oktober 2025, 13:29:18Die 1. Staffel der Norwegen-Transporte von Hamburg (über Kiel und Krist'sand-Süd) nach Drontheim am 6.4.1941 kann ich nicht nachtragen, da keiner der beteiligten Transporter (unter anderem auch "Rolandseck") in der Datenbank verzeichnet ist.

Meine Vermutung:
Das mag daran liegen dass die Datenbank ja "Transportschiffe bei der Operation Weserübung" heißt und demzufolge auch nur die Schiffe behandelt die im April 1940 an der Operation teilnahmen.
Die hier stattfindenden Truppenverlegungen im April 1941 sind deshalb auch nicht erfasst weil "Weserübung" ja längst beendet war.
Gruß, Thorsten

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(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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dieter.fink@finkct.de

Einen schönen guten Abend und nochmal in die Runde hinein gefragt:
Nachdem ich die Inhalte in den Tagebücher Befehlshaber Sicherung Ostsee 01.04.-15.04.1941 und deren Anhänge detailliert lesen konnte, tauchen sofort weitere Fragen auf.
Gibt es neben den Tagebüchern auch die Seekarten, in denen  die farbigen Orientierungspunkte, Haltepositionen, Sperrlinien etc. eingetragen sind und mit deren Hilfe in chiffrierter Form zwischen Befehlshaber und Kapitänen der Transportschiffe, U-Boote, Minenräumbooten etc. korrespondiert wurde ? Bei solch viel "Verkehr" über die Ostsee müssten sie doch in einer Vielzahl ausgegeben worden sein. Und mit solch Karte könnte man nun recht genau tages- und positionsaktuell den Weg von "Konvoi Stettin III" nachverfolgen.
Hat also jemand einen Hinweis, ob und wo diese Seekarten archiviert wurden ?

Herzlichen Dank für jeden Hinweis
Dieter Fink

t-geronimo

Forste dich mal per Suchfunktion durchs Forum. Ich meine die wurden hier schon mal gezeigt oder zumindest verlinkt.
Gruß, Thorsten

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dieter.fink@finkct.de

Servus lb Geronimo,
nun habe ich heute den ganzen Tag mir alle logisch erscheinenden Suchbegriffe eingegeben und bin nicht fündig geworden.
Hast Du vielleicht doch noch einen weiteren Hinweis / Link o.ä. ?
Schon jetzt besten Dank und beste Grüße Dieter

Teddy Suhren

Hai

Versuchs mal mit Zwangswege.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

dieter.fink@finkct.de

Hallo Teddy Suhren,
herzlichen Dank für Deinen Hinweis. Auf solch einen Suchbegriff muss man als Laie aber erstmal kommen !
Dennoch bin ich mit "Zwangswege" nicht wirklich voran gekommen. Einige Karten finden man zwar, wenn man im Suchergebnis diverse Chat durchscrollt. Zielführend für Transporte bzw. Schiffsbewegungen zwischen Stettin und Oslo und speziell für 1941 waren sie für mich aber leider nicht.
Was bleibt ? Könnte es im weiteren Chat-Verlauf noch weitere Hinweise geben ? Es muss doch eine kartografische Kommunikationsebene zwischen Befehlshaber Sicherung Ostsee und den Schiffskapitänen gegeben haben, um chiffriert miteinander kommunizieren zu können.
Ich freue mich also weiter über jeden Hinweis !!
Beste Grüße Dieter Fink

Teddy Suhren

Vielleicht gibt es diese Karten irgendwo in einem Archiv. Bundesarchiv Freiburg, NARA - oder sonstwo.
Jedoch offensichtlich nicht frei verfügbar im Internet. Die Recherche danach kostet in der Regel viel Zeit und auch Geld.
Zu bedenken ist dabei:
Die Ansteuerpunkte waren sicher geheim.
Die Punkte und Zwangswege dorthin änderten sich wegen Feind- und (auch eigene, defensiver) Minenlage ständig.

Wenn Du Lust hast kannst Du ja mal nachlesen was selbst der Kriegsmarine in Sachen Minen z.B. bei Unternehmen Wikinger oder Unternehmen Nil für Katastrophen passiert sind.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

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