Minenabwehrfahrzeuge: Hilfsminensuchdivision Swinemünde

Begonnen von JBar, 16 Juli 2024, 23:05:53

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JBar

Hallo in die Runde
 
Nachdem in einem Beitrag Anfang Mai 2024 hier das geringe Interesse am ,,kaiserlichen Kleinkram" bemängelt wurde, möchte ich dem etwas entgegensetzen und einen Beitrag zur Zusammensetzung der Hilfsminensuchdivision Swinemünde von Anfang August 1914 bis Ende Februar 1915 ins Forum stellen, um meine Erkenntnisse auch anderen zugänglich zu machen.
Im Gröner sind dazu über die einzelnen Bände verstreut einige Angaben zu finden, die jedoch einige Unklarheiten und Widersprüche aufweisen, die hiermit vielleicht behoben werden. Grundlage hierzu dient das Kriegstagebuch der Division, das ich im HMA bei den Minenabwehrfahrzeugen fand. Der Beitrag kann sicherlich auch dort einige Lücken füllen, bzw. Fehler beseitigen.
Ich wäre dankbar für Korrekturen und Ergänzungen.

Gruß Jürgen


beck.Schulte

Höchstes Lob und Anerkennung. Im DSM gibt es ein Fotoalbum der Division.
Was den Gröner angeht, so habe ich schon oftmals darauf hingewiesen, dass bei diesen ,,Jahrhundertwerk" sich natürlich auch Ungenauigkeiten eingeschlichen haben.
Weiter so.  top   

TW

Hallo Jürgen,
Herzlichen Dank für Deinen Beitrag.
Momentan bin ich mit 2 anderen Aufgaben beschäftigt (Landungsfahrzeuge und Evakuierungsaktion Ostsee 1945).
Aber danach werde ich gerne mich um die HMS-Division Swinemünde kümmern.
Im Augenblick kann ich nur einen Link zu Deinem Beitrag hier setzen.
Viele Grüße, Thomas

TW

Zu der noch nicht identifizierten OTTO IPPEN III (Ippen-Linie, Stettin) gibt es im Bundesarchiv ein Logbuch , allerdings nur für die Zeit nach der HMSD Swinemünde, und eine wunderschöne Ansichtskarte.
Gruß, Thomas

P.S. In Lloyd's Register konnte ich den Dampfer bislang nicht finden; kann Jemand helfen?

Rudergänger

zu Otto Ippen III:
Otto Ippen III JGBH
80 BRT,24,21 m-5,41 m-2,24 m
1 Dreifach-Exp.Maschine
1 zyl.Einender Kessel / 300 PS
1 Schraube
7 Mann Besatzung
1908 / 11.1908 Nüschke & Co. Stettin Bau Nr. 178
1908 Otto Ippen III  Hermann Otto Ippen, Stettin
1914 Otto Ippen III  Pomm.-Mecklenburger Dampfschiffs GmbH, Stettin
1914 zur Kaiserlichen Marine eingezogen. Dienst bei der Versorgungsstell Swinemünde
191? Greif Magistrat der Stadt Stettin
1934 neues Unterscheidungssignal DANW
1935 Greif Stettiner Hafengesellschaft m.b.H., Stettin
1939 (H 3) Deutsche Kriegsmarine
01.10.1940 in Calais durch Bombentreffer gesunken
194? gehoben und nach Deutschland zurückgekehrt
1950 Greif Generaldirektion Schiffahrt der DDR, Berlin
Verbleib nicht geklärt

Quelle Reinhart Schmeltzkopf Strandgut 60 Seite 17-18

Harald

Rudergänger

Hallo,
noch etwas zum Verbleib nach 1945;
Gehört zur BBB ( Bagger Bugsier und Bergungsreederei der DDR
1949 gesunken Wo?, gehoben
1962 gesunken wo? gehoben und abgebrochen.
Quelle : Grunert, Manfred Die Technische Flotte der Bagger-,Bugsier- und Bergungsreederei Rostock 1945-1995
Leider nicht viel. Aber vielleicht kommt noch was.

Harald


JBar

Vielen Dank für die schnelle und positive Resonanz auf meinen Beitrag und auch für die Ergänzungen. Ich habe auch nach ,,Otto Ippen III" bei Lloyds gesucht, dort werden Schiffe aber möglicherweise erst ab 100 BRT geführt (nach Rudergänger nur 80 BRT).
Gruß Jürgen

beck.Schulte

1914 zur Kaiserlichen Marine eingezogen.
Nur ma so ein kleiner Hinweis: Requiriert. Beschlagnahmt, Eingezogen (wie ein Rekrut)  und dergleichen mehr ,machen den Eindruck als ob die Schiffe wie sonst was ohne Möglichkeit des Einspruches  ,,weggenommen" worden sind.  , Zivilschiffe wurden 14-18 schlicht angemietet. D.h. durch die SBK wurde das Fahrzeug untersucht, der technische & allgemeinzustand aufgenommen und den Eignern einen sehr moderaten Mietpreis /Monat mitgeteilt. Dieser wurde gern angenommen, weil es gutes Geschäft war und das Reich Schäden & Verlust ausglich. Das man den Krieg verloren war eine andere Sache. Es gab Fälle (z.B. Weserfähre Blexen-Geestemünde) wo sich der Eigner zuerst weigerte, dann aber ein Angebot bekam, dass er nicht ablehnen konnte (ne Menge Geld) . Sehr erfolgreich war auch der Bremer Senat, dem es gelang viele seiner Betriebsdampfer nicht abzugeben. Beispiel die WELLE,. Natürlich gab es letztlich kein Zurück, aber es ha sich immer für den Eigner gerechnet (Dividenden der FD-Reederei)
Alles nur man so. Gruss   8-)

TW

Zitat von: JBar am 17 Juli 2024, 23:12:52Ich habe auch nach ,,Otto Ippen III" bei Lloyds gesucht, dort werden Schiffe aber möglicherweise erst ab 100 BRT geführt.
Gruß Jürgen
Wenn man (dank Harald) weiß, dass OTTO IPPEN III später GREIF hieß, findet man ihn auch bei Gröner DDK, Bd.6, S.127/130
Allerdings endet dort die Vita mit der Versenkung von 1940 vor Calais.

Hier noch der Hinweis (von Jürgen), dass man die Vita des Schleppers OSTSEE in Gröner, Band 3, S.238 unter dem späteren Namen SASPE findet.

SchlPr11

Hallo,
Thomas - herzlichen Dank für diese wunderschöne Sicht auf OTTO IPPEN III!
Dieser Art Fahrzeuge finden sich selten im Lloyds Register, manchmal auch nicht beim Germanischen Lloyd, oft nur in regionalen Registern der Länder.
Als GREIF dann später verblieb der Dampfer als Schlepper (ein Wechsel vom Fahrgaster bei diesen durchaus Jahreszeitlich bedingt) in der sowjetischen Besatzungszone verblieben. Dazu muß ich aber erst einmal die Unterlagen der Erstregistrierung von 1946 durchsehen. Weitere Schritte Generaldirektion Schiffahrt unter Ernst Wollenweber und Einsatz durch Wasserstrassenhauptamt Rostock. Mit Bildung des VEB Schiffsbergung und Taucherei Stralsund nach dort und in der Schrottbergung, Schiffsbergung und Bugierdienst eingesetzt
Letztendlich am 28.08.1961 durch Seeschlag auf Warnemünde Reede gesunken. Bergung durch Hebeschiff 1. MAI und Bergungsschlepper EISVOGEL und weiterer Schlepper. Am 31.08.1961 gegen 16 Uhr in der Gien des Hebeschiffes hängend und durch EISVOGEL laufend lenzt gehalten nach Warnemünde eingebracht, an der Westmole gesichert.
Diese Aktion konnten wir vom Strand gut verfolgen und dann ganz schnell auf die Mole springen. Alles hautnah spannend erlebt!
GREIF ging dann nach Rostock zum Schrottplatz im Kohlenhafen an der Petribleiche der Oberwarnow hinter Petri-Klappbrücke.
Hafennah aufgewachsen, war dieses einer unserer verbotenerweise laufenden Besichtigungsorte. Schlepper dort mit weiteren seiner Art (mindesten 2 Stück)zu dieser Zeit abgebrochen.
Ich schaue gelegentlich mal in die Unterlagen für weitere Präzisierung innerhalb der Lebenszeit - REINHARD

PS: Fotos aus der Einsatzzeit in den 1950er Jahren und nach der erfolgreichen Bergung ankommend Warnemünde Westmole

Rudergänger

Hallo Reinhard,
danke für sie Ergänzung und die Fotos. top

Harald

SchlPr11

Hallo
nochmals zur Bestätigung 1962 in Rostock am genannten Platz abgebrochen, lt. Unterlagen.
1945 mit anderen Stettiner Schiffen zur Peene und Auflieger in Kagenow, als Eigner/Schiffer wird Wendt genannt.
REINHARD

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