Türme und Lafetten von SM Panzerkreuzer FÜRST BISMARCK

Begonnen von Leutnant Werner, 16 Januar 2008, 21:47:34

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Spee

@Ekke,

Argument ja, Beweis leider nicht 100%ig. Dafür müßte man die Bauplanung der "Fürst Bismarck" nachvollziehen. Soweit ich das beurteilen kann, war "Fürst Bismarck" ein Zankapfel. Das RMA wollte das Schiff, daß Oberkommando der Flotte wollte es nicht. Chef der Stabes des Oberkommandos war Tirpitz. Nach seinem Amtsantritt war er sicher froh, die "Fürst Bismarck" nach Ostasien abschieben zu können.
Die Öffentlichkeit stand zum Zeitpunkt der Bewilligung der "Fürst Bismarck" auf Seite des RMA, wie auch der Reichstag. "Fürst Bismarck" war genau das, was man in den Kolonien sehen wollte. Propagandistisch ein Volltreffer. Fraglich bleibt, ob "Fürst Bismarck" trotzdem ein neuer Typ des Panzerkreuzers werden sollte? Wie gesagt, ich glaube nicht dran, aber der entgültige Beweis fehlt uns bis jetzt.

Bei Santiago haben die Amerikaner wohl mit der recht beschaulichen Performance der Spanier gerechnet.

Die Briten bezeichneten "Powerful" und "Terrible" als "weiße Elephanten". Rießig (für damalige Maßstäbe), teuer im Bau und Unterhalt und für keine Aufgabe wirklich gut. Überzüchtet sozusagen. Vergleiche z.B. die italienische "Garibaldi" mit der "Powerful".
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Spee

@Ekke,

ist dir eigentlich mit dem Schiff und dem Namen irgendetwas aufgefallen?
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Leutnant Werner

Keine Ahnung, Thomas, was mit dem Namen des Schiffes sein soll?

Bismarck lebte noch, während das Schiff entstand. Aber Prinz Heinrich, der Namensgeber des nachfolgenden Schiffes war sogar im 1WK noch aktiver Marineoffizier, also sollte das nichts bedeuten.

Ironie des Schicksals (oder des Namensgebers) weiterhin ist, dass Bismarck immer gegen Kolonien war, und jetzt ein Schiff mit seinem Namen über entfernte Ozeane dampfte, um den Rest der Welt über die Glorie des Deutschen Kaiserreiches nicht im Geringsten im Unklaren zu lassen.

Womöglich hast Du das gemeint?

Gruß
Ekke

Spee

@Ekke,

genau das!!
Das Flaggschiff der deutschen "Kolonialflotte" trägt den Namen des Mannes, der keine Kolonien wollte. Nettes Paradoxon am Rande.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Spee

Servus Ekke,

um meinen Beitrag in Bezug auf "sheathed and coppered" zu relativieren, mal folgende Zeilen:

"Rather surprisingly, "Renown" (Fisher's "Renown", 2nd class battleship) was sheathed even though fairly effective anti-fouling paints were available."
(D K Brown; Warrior to Dreadnought)

Da "Renown" nicht primär als Auslandsschiff gedacht war, könnte der "Fürst" auch "einfach so" einen Munzmetall-Belag erhalten haben.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Leutnant Werner

Einspruch, euer Ehren,

Der Pre-Dreadnought Renown war für den Auslandeinsatz vorgesehen, ähnlich wie die beiden ebenfalls als "Battleship 2nd class" gerateten Schiffe der Centurion-Klasse. Renown war eine ganze Zeit lang Flaggschiff der Amerika-Station. Werd mich zu Hause mal hinhocken und nach Belegen suchen.

Gruß
Ekke

Leutnant Werner

"The two Second Class battleships of the Naval Defence Act, the 10,500 - ton BARFLEUR and CENTURION (laid down 1890 and completed 1894) were reduced editions of ROYAL SOVEREIGN with thinner armour and armament reduced to a 10in main battery and a 4.7in QF secondary. The only important change wa the addition of an open-backed 6in Harvey armour gunshield on the barbettes, a feature to be expanded in later ships into the fully enclosed armoured gunhouse. They were primarily intended for service on the China and Pacific stations, where they could be empoyed as flagships and, in time of war, provide a defence against interference by foreign armoured cruisers.

An improved vessel and the last such vessel to be built by Britain, RENOWN, was laid down in 1893 and completed in 1897. She incorporated a number of improvements to her protection that were later adopted in First Class battleships. She was the first British warship to emplay all-steel armour, Harvey plates being used, which allowed for a mor even distribution of the protection and, in particular, an increase in the thickness of the upper belt to 6in. In addition, the entire secondary armament, which was the same as that of ROYAL SOVEREIGN, was mounted in armoured casemates, while the protective deck was arranged in similar fashion to that of protected cruisers, with an outer sloped edge - in this case extending down to meet the bottom of the main belt. The latter arrangement created a triangular enclosure behind the belt which meant that any shell, that penetrated the belt had also to pass through the slope of the protective deck to reach the ship´s vitals. It also improved security in case of splinters of shells exploding just inside the belt armour and would limit flooding should the side be pierced near the waterline."

- Conway´s history of the ship: Steam, steel and shellfire, p. 116

" (...) RENOWN proved to be an excellent steamer, manoevering well and being a good seaboat with an easy roll.  On trials she made 17.9 knots under natural draught with 10,708 hp and 19.75 knots under forced draught with 12,901 hp.  Transferred to Devonport dockyard in 1896 for final fitting out, she served as flagship to Vice-Admiral Sir John Fisher on the North America and West Indies station from 1897 to 1899, and in the Mediterranean from 1899 to 1902. The main deck 6in guns were removed in 1902, when she was fitted to carry the Duke and the Duchess of Connaught to India. The remaining 6in guns were removed during her 1904/05 refit prior taking the Prince and the Princess of Wales to India (...)"

- Conway´s all the world fighting ships 1860-1905

Im aktiven Dienst versah das Schiff also ausschließlich Auslandsdienst.

Um hier mal wieder die Kurve zu kriegen, finde ich es bemerkenswert, dass das Schiff, obwohl drei Jahre früher in Dienst gestellt, bei gleicher Größe vergleichbar gepanzert, schwerer bewaffnet und schneller war als SMS FÜRST BISMARCK!

Spee

Servus Ekke,

ich glaube, du begehst einen Denkfehler, wenn du von der "Centurion"-Klasse auf "Renown" schließt. "Renown" war keinesfalls als Nachfolger jener Klasse gedacht. "Renown" gehörte zum 1892 programme, in welchem die ersten "Majestic's" enthalten waren. Da aber festgestellt wurde, daß die neuen 12in-guns nicht rechtzeitig fertig gestellt werden können, wurde "Renown" als eher verkleinerte Version der "Majestic's" eingeschoben, um Pembroke Dockyard weiter im Geschäft zu belassen. Controller war zu diesem Zeitpunkt ein gewisser Jackie Fisher und die "Renown" genau das, was ihm als Schiff vorschwebte. Er hat mit der Kommandierung auf die Westindische Station bzw. ins Mittelmeer sein Schiff immer mitgenommen. Dafür geplant war es wohl nicht.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Alex Shenec

Hallo!

"Fürst Bismarck" in Wladiwostok. Links der russische das Schlahtschiff "Retvizan", rechts - "Poltawa".



Grüße

Alex

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