Was sind Sprengbojen genau?

Begonnen von Holger, 27 Januar 2010, 16:52:17

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Holger

Liebe Leute,

im ganzen Internet finde ich keine näheren Informationen zu den im Zweiten Weltkrieg massenhaft in der Nordsee ausgelegten Sprengbojen. Auch meine Lexika schweigen sich aus. Welche Aufgabe hatten Sprengbojen und wie funktionierten sie? Was war der Unterschied zu den Minen?

Karsten

Hallo Holger,

ganz kurz: Sprengbojen sollten die Minen schützen, indem sie das gegnerische Räumgerät durch Sprengung zerstören.

Ich meine, dass in Friedrich Ruge's "Im Küstenvorfeld: Minensuchen, Geleit, Ubootsjagd, Vorpostendienst" was Genaueres dazu drinsteht.

Viele Grüße,

Karsten
Viele Grüße,

Karsten

MS

Zitat von: Holger am 27 Januar 2010, 16:52:17
Liebe Leute,

im ganzen Internet finde ich keine näheren Informationen zu den im Zweiten Weltkrieg massenhaft in der Nordsee ausgelegten Sprengbojen. Auch meine Lexika schweigen sich aus. Welche Aufgabe hatten Sprengbojen und wie funktionierten sie? Was war der Unterschied zu den Minen?

:-D

Beispiel 1

Beispiel 2

Manual   PDF Datei

wie schon geschrieben - Schutz der Minen durch Zerstörung des Räumgerätes

Gruss
:MG:

Zerstörerfahrer

Kurze Beschreibung nebst Foto und Grafik in " Minenschiffe 1939 - 1945 " von Kutzleben, Schröder, Brennecke Seite 25 bis 27.

Grüße
René

Maurice Laarman

Um dieses Thema noch etwas interessanter zu machen, hierbei noch einige Auskünften. Zwei Unfälle mit Sprengbojen. Der erste auf Zerstörer Hans Lody, der zweite bei einer Küstenbatterie in Den Helder.

In das gleiche Thema, Sperrschutzmittel, ist mir aber noch nicht der Wirkung einer EMR klar. Wodurch erschwerte ein längere Kette das räumen?

Ein weitere Frage betrifft die Sprengboje selbtst. Wann es mit Greifer geschnitten wird, ist es doch nicht gefährlicher als eine normale Mine? Die Einzundung war doch im Boje selbst?

Dank im voraus,

Maurice

Peter K.

Die EMR war eine Sperrschutzboje für große Wassertiefen und bestand aus dem normalen, kugelförmigen EMC-Gefäß und Bleikappen-Attrappen, allerdings ohne Sprengstoffüllung. Unterhalb des Gefäßes war ein starker, 50 m langer Kettenvorlauf angebracht, der von Räumleinen nicht durchschnitten werden konnte. Erst unter diesem Kettenvorlauf befand sich das normale Ankertau, das wiederum mit dem Anker verbunden war.

Die Sprengboje wirkte als Sperrschutzmittel im Gegensatz zur Reißboje mit Sprengstoff. Die Räumleine glitt am Ankertau nach oben und löste an der Boje eine Schlagbolzeneinrichtung aus, die die Sprengladung der Boje zur Betonation brachte und damit auch das Räumgerät zerstörte.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Maurice Laarman


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